Die Stoa ist ein freistehender, gestreckter Bau, dessen Fassade durch eine Säulenreihe geöffnet und deren Seiten- und Rückwand geschlossen sind. Als solche ist sie eines der ältesten Bautypen griechischer Architektur, seit dem 7. Jh. verbreitet sowohl auf dem Festland und der Peloponnes, wie auch im griechischen Kleinasien und den Westkolonien.
Für den ersten Teil der Arbeit mußte ich mich aus Platzgründen auf wenige Themen beschränken, so wählte ich den Ursprung des Bautyps, die Entwicklung der Stoa und die Funktionen, die dem Bau zugesprochen werden. Im zweiten Teil wird die Südstoa von Korinth in Hinblick auf die Grabungsgeschichte, die Rekonstruktion und ihre Datierung sowie Deutung untersucht. Die Südstoa von Korinth ist ein Bau, der wenig gemein hat, mit der ursprünglichen archaischen Stoa. Vergleicht man Ausarbeitung und Dimensionierung, so ist die Veränderung nur schwer allein durch die allgemeine Entwicklung der Architektur zu erklären und wohl zumindest gleichermaßen Ausdruck für den Bedeutungsgewinn, den dieser Bautyp im Laufe der Zeit erfuhr.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ursprung des Bautyps
- 2.1 Einfluß mykenisch-minoischer Architektur
- 2.2 Äußere Einflüsse
- 2.3 Entstehung aus griechischer Tempelarchitektur
- 2.4 Entstehung als eigenständiger Bautyp
- 3. Entwicklung der Stoa
- 3.1 Archaische Periode
- 3.2 Klassische Periode
- 3.3 Hellenistische Periode
- 4. Funktion des Gebäudetyps
- 5. Fallbeispiel: Die Südstoa von Korinth
- 5.1 Grabungsbericht
- 5.2 Rekonstruktion des Gebäudes
- 5.3 Datierung und Deutung
- 6. Resümée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen Überblick über die griechische Stoa zu geben, ausgehend von ihrer Entstehung und Entwicklung bis hin zu ihrer Funktion. Der Fokus liegt auf der Analyse des Bautyps und seiner Bedeutung im Kontext der griechischen Architektur. Das Fallbeispiel der Südstoa von Korinth dient zur Veranschaulichung der gewonnenen Erkenntnisse.
- Ursprung und Entwicklung der Stoa
- Einflüsse mykenisch-minoischer und anderer Architekturstile
- Die Funktion der Stoa in verschiedenen historischen Perioden
- Die Südstoa von Korinth als Fallbeispiel
- Die architektonischen Veränderungen der Stoa im Laufe der Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der griechischen Stoa ein und beschreibt den Bautyp als freistehenden, gestreckten Bau mit offener Säulenfassade. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich auf die Monographie von J.J. Coulton stützt und neben einem allgemeinen Überblick über die Stoa die Südstoa von Korinth als Fallbeispiel behandelt. Der Fokus liegt auf dem Ursprung, der Entwicklung und der Funktion der Stoa.
2. Ursprung des Bautyps: Dieses Kapitel untersucht die möglichen Ursprünge der Stoa. Es werden Ähnlichkeiten mit mykenisch-minoischer Palastarchitektur diskutiert, wobei jedoch auf den wesentlichen Unterschied hingewiesen wird, dass diese Elemente in Gebäudekomplexe eingebunden waren, im Gegensatz zur freistehenden griechischen Stoa. Ägyptische und syrische Einflüsse werden ebenfalls betrachtet, jedoch als weniger relevant für die Entwicklung des Bautyps eingestuft. Die Möglichkeit einer Entwicklung aus dem griechischen Tempelbau wird diskutiert, aber auch kritisch hinterfragt. Schließlich wird die Hypothese einer eigenständigen Entstehung der Stoa als einfacher Bautyp mit elementaren Funktionen in Betracht gezogen.
3. Entwicklung der Stoa: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Stoa in drei Perioden: der archaischen, der klassischen und der hellenistischen. Die archaische Periode zeigt eine große Vielfalt in der Form und Größe der Stoen. In der klassischen Periode kristallisieren sich Haupttypen heraus, wobei Zentralgriechenland einen entscheidenden Einfluss hat. Die Entwicklung von zweischiffigen Stoen mit dorischen und ionischen Säulenreihen wird beschrieben. In der hellenistischen Periode erlangt die Stoa als raumordnendes Element an Bedeutung, wobei die Länge der Bauten stark zunimmt und sie oft zur Gestaltung von Platzanlagen verwendet wird.
4. Funktion des Gebäudetyps: Dieses Kapitel beleuchtet die Funktionen der Stoa. Während sie in archaischer Zeit hauptsächlich dem Witterungsschutz diente, gewann sie später an Bedeutung als rahmender Bau um Agorai und in Heiligtümern, wo sie für die Aufbewahrung von Votivgaben genutzt wurde. Die Anpassungsfähigkeit der Stoa an unterschiedliche Bedürfnisse und ihre Fähigkeit, offene Plätze zu strukturieren, trugen zu ihrer Verbreitung bei.
Schlüsselwörter
Griechische Architektur, Stoa, Bautyp, Entwicklung, Funktion, Archaische Periode, Klassische Periode, Hellenistische Periode, Mykenisch-minoische Architektur, Tempelarchitektur, Südstoa von Korinth, Agorai, Heiligtümer.
Häufig gestellte Fragen: Überblick über die Griechische Stoa
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die griechische Stoa. Sie behandelt die Entstehung, Entwicklung und Funktion dieses wichtigen Bautyps der griechischen Architektur. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse der architektonischen Merkmale und der Bedeutung der Stoa im Kontext der griechischen Kultur.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Ursprung der Stoa und mögliche Einflüsse mykenisch-minoischer, ägyptischer und syrischer Architektur; die Entwicklung der Stoa in der archaischen, klassischen und hellenistischen Periode; die verschiedenen Funktionen der Stoa in unterschiedlichen historischen Kontexten; und die Südstoa von Korinth als detailliertes Fallbeispiel.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zum Ursprung des Bautyps, ein Kapitel zur Entwicklung der Stoa über die verschiedenen historischen Perioden, ein Kapitel zu den Funktionen der Stoa, ein Kapitel mit der Südstoa von Korinth als Fallbeispiel (einschließlich Grabungsbericht, Rekonstruktion und Datierung) und abschließend ein Resümee.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Monographie von J.J. Coulton und weitere einschlägige Literatur. Der Fokus liegt auf einer detaillierten Analyse des Bautyps und seiner Bedeutung im Kontext der griechischen Architektur.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Stoa ein vielseitiger und anpassungsfähiger Bautyp war, der sich über die Jahrhunderte hinweg entwickelte und verschiedene Funktionen erfüllte. Ihre Bedeutung als raumordnendes Element, insbesondere in Agorai und Heiligtümern, wird hervorgehoben. Das Fallbeispiel der Südstoa von Korinth verdeutlicht die gewonnenen Erkenntnisse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Griechische Architektur, Stoa, Bautyp, Entwicklung, Funktion, Archaische Periode, Klassische Periode, Hellenistische Periode, Mykenisch-minoische Architektur, Tempelarchitektur, Südstoa von Korinth, Agorai, Heiligtümer.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, einen umfassenden und strukturierten Überblick über die griechische Stoa zu geben. Sie soll den Leser mit den wichtigsten Aspekten dieses Bautyps vertraut machen und dessen Bedeutung im Kontext der griechischen Architektur aufzeigen.
Welche Rolle spielt die Südstoa von Korinth?
Die Südstoa von Korinth dient als Fallbeispiel, um die theoretischen Ausführungen zu veranschaulichen. Das Kapitel dazu beinhaltet einen Grabungsbericht, eine Rekonstruktion des Gebäudes und eine Datierung sowie Interpretation der Ergebnisse.
- Citation du texte
- M. A. Daniel Funke (Auteur), 2003, Die griechische Stoa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179986