Verschuldung ist dieser Tage ein Thema in aller Munde. Aufgeregt und selten pragmatisch wird diskutiert, was mit höchst verschuldeten Staaten zu passieren habe, ob Rettungspakete gepackt werden oder Länder Insolvenz anmelden sollten.
Dabei sind Regeln in der Fiskalpolitik heute mehr denn je gefragt, um Volkswirtschaften zu stabilisieren und vor einer übermäßigen Verschuldung zu bewahren, deren mögliche Auswirkungen aktuell auch dem Letzten bewusst werden. Regeln und Regelbindung von Finanzpolitik vermitteln oft Sicherheit und werden daher in Krisenzeiten meist laut, gemeinsam mit einem ‚starken Staat‘ gefordert. Gleichzeitig ist aber auch eine ausreichende Flexibilität von Nöten, um auf Probleme oder sogar Krisen schnell und angemessen zu reagieren. Diesen Zwiespalt zu organisieren, ist eine der zentralen Herausforderungen an die Fiskalpolitik und ihre Entscheidungsträger.
Die Hausarbeit beschäftigt sich dabei mit dieser Seite der Regeln in der Fiskalpolitik; warum es sie gibt, wie sie funktionieren und welche konkreten Beispiele derzeit in der Realität zur Anwendung kommen. Auch die empirische Gestalt dieser Regeln soll vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse im Euroraum betrachtet und eingeordnet werden.
Hierzu wird zunächst die Theorie zur Regelbindung in der Fiskalpolitik betrachtet, wobei zuerst die Fiskalpolitik grundsätzlich erklärt wird, um über die Diskussion zwischen ihrer diskretionären und regelgebundenen Ausgestaltung zu den theoretischen Anforderungen an Regeln und deren Typisierung zu kommen. Anschließend werden vor dem Hintergrund der Theorie aktuelle Beispiele für Regeln in der Fiskalpolitik aus der Empirie herangezogen und näher beleuchtet. Hierbei handelt es sich zum Einen um den Stabilitäts- und Wachstumspakt der Europäischen Union und zum Anderen um die deutsche Schuldenbremse, die jüngst in das Grundgesetz aufgenommen wurde. Abschließend werden jeweils die Wirkungsweise und der Stand der Dinge beider Regelungen unter Berücksichtigung der derzeitigen Situation in der Eurozone dargestellt und erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Regelbindung in der Fiskalpolitik
- Diskretionarität und Regelbindung
- Anforderungen und Typen von Regeln
- Stabilitäts- und Wachstumspakt
- Regelung
- Strukturelle Einordnung
- Aktuelle Entwicklungen und Einschätzungen
- Deutsche Schuldenbremse
- Regelung
- Strukturelle Einordnung
- Aktuelle Entwicklungen und Einschätzungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Regelbindung in der Fiskalpolitik und untersucht die Notwendigkeit, Funktionsweise und konkrete Beispiele von Regeln in der heutigen Wirtschaftswelt. Im Zentrum stehen der Stabilitäts- und Wachstumspakt der Europäischen Union sowie die deutsche Schuldenbremse. Ziel ist es, die Wirkungsweise und den aktuellen Stand beider Regelungen vor dem Hintergrund der Situation in der Eurozone zu analysieren und zu bewerten.
- Diskretionarität vs. Regelbindung in der Fiskalpolitik
- Anforderungen an Regeln in der Fiskalpolitik
- Der Stabilitäts- und Wachstumspakt als Beispiel für eine fiskalpolitische Regel
- Die deutsche Schuldenbremse als Beispiel für eine fiskalpolitische Regel
- Die Auswirkungen von Regeln auf die Wirtschaftspolitik in der Eurozone
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 führt in die Thematik der Regelbindung in der Fiskalpolitik ein und verdeutlicht die Bedeutung des Themas im Kontext aktueller wirtschaftspolitischer Herausforderungen.
- Kapitel 2 beleuchtet die Theorie der Regelbindung in der Fiskalpolitik. Es werden die Begriffe Diskretionarität und Regelbindung definiert und die unterschiedlichen Ansätze zur Gestaltung fiskalpolitischer Regeln vorgestellt.
- Kapitel 3 analysiert den Stabilitäts- und Wachstumspakt der Europäischen Union. Es werden die Regelungen des Pakts, seine strukturelle Einordnung sowie aktuelle Entwicklungen und Einschätzungen präsentiert.
- Kapitel 4 befasst sich mit der deutschen Schuldenbremse. Es werden die Regelung der Schuldenbremse, ihre strukturelle Einordnung sowie aktuelle Entwicklungen und Einschätzungen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Fiskalpolitik, Regelbindung, Diskretionarität, Stabilitäts- und Wachstumspakt, Deutsche Schuldenbremse, Eurozone, Konjunkturpolitik, Staatsverschuldung, antizyklische Wirtschaftspolitik, Gesamtnachfrage, öffentliche Einnahmen, öffentliche Ausgaben.
- Citation du texte
- Johannes Wander (Auteur), 2011, Regeln in der Fiskalpolitik - Stabilitäts- und Wachstumspakt und Deutsche Schuldenbremse auf dem Prüfstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179987