Anorexia nervosa in den autobiografischen Romanen "Melancholia" von Bettina Galvagni und "Der barmherzige Hügel" von Lore Berger


Bachelorarbeit, 2011

75 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Anorexia nervosa
2.1 Identität und Magersucht
2.2 Die besondere Herausforderung der Identität in der Gesellschaft
2.3 Die Magersucht und die Rolle des weiblichen Geschlechts
2.4 „Die Popularisierung des Kalorienzählens“

3 Die Funktion des Schreibens

4 Vorstellung der Romane „Der barmherzige Hügel“ von Lore Berger und „Melancholia “ von Bettina Galvagni
4.1 Lore Berger „Der barmherzige Hügel. Eine Geschichte gegen Thomas “
4.1.1 Lore Berger: Biografie
4.1.2 „Der barmherzige Hügel“: Hintergründe, Aufbau und Inhaltsangabe
4.2 Bettina Galvagni „Melancholia“
4.2.1 Bettina Galvagni: Biografie
4.2.2 „Melancholia“: Hintergründe, Aufbau und Inhaltsangabe

5 Vergleich „Der barmherzige Hügel“ und „Melancholia“
5.1 Die Darstellung der Krankheit
5.1.1 Symptome
5.1.2 Das Verhältnis zum Essen und das Verhalten beim Essen
5.1.3 Diagnose, Therapie und Genesung
5.2 Das Umfeld und die Beziehungsstrukturen
5.2.1 Die Beziehung zu den Eltern
5.2.2 Verwandtschaft
5.2.3 Außerfamiliäre Kontakte
5.2.4 Gesellschaftsnormen und die Rolle der Frau
5.3 Das Selbstbewusstsein
5.3.1 Autonomie
5.3.2 Körperbewusstsein und Selbstwahrnehmung
5.2.1 Die eigene Sexualität
5.3.3 Das Gefühl der Besonderheit versus Selbstzweifel
5.3.4 Selbstspaltung
5.3.5 Leistungsdruck
5.3.6 Die Selbstbestrafung
5.4 Die Affinität mit dem Tod: Todessehnsucht versus Lebensdurst
5.5 Die Bedeutung des Schreibens und der Literatur
5.6 Das Autobiografische

6 Fazit

7 Quellenverzeichnis

1 Einleitung

„Melancholie: Das Vergnügen traurig zu sein.“ [1] - Victor Hugo

"Wo die Barmherzigkeit und Klugheit ist, da ist nicht Verschwendung noch Täuschung." [2] - Franz von Assisi

Melancholie und Barmherzigkeit sind die Namensgeber der zwei autobiografischen Romane dieser Arbeit. Lore Berger schreibt während der Anfangszeit des Zweiten Weltkrieges von der Barmherzigkeit ihrer Heimatlandschaft. Sie ist zu Beginn der Aufzeichnungen 22 Jahre alt und hat unter anderem einen zweijährigen Hungerstreik hinter sich. Bettina Galvagni erzählt ihre Geschichte Ende der 1990iger Jahre. Auch Anfang Zwanzig blickt sie auf eine Episode ihres Lebens zurück, die geprägt ist von Hunger und Niedergeschlagenheit.

Die beiden autobiografischen Romane gewähren einen Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt einer Magersüchtigen. In dieser Arbeit sollen die von Lore Berger und Bettina Galvagni dargestellten Welten in Bezug auf die Krankheit Anorexia nervosa analysiert und verglichen werden. Wie wird mit der Magersucht umgegangen zu der jeweiligen Zeit? Gibt es Hoffnung auf Heilung, auf eine erfolgreiche Therapie? Welche Ursachen könnten ausschlaggebend für die Erkrankung gewesen sein? Es werden das soziale Umfeld und die subjektiven Wahrnehmungen und Empfindungen der Betroffenen werden erörtert. Außerdem ist die Funktion, die das autobiografische Schreiben für beide Autorinnen einnimmt, zu erläutern. Hierbei geht um die Motive und die Bedeutung, die das Niederschreiben der eigenen Geschichte hat.

Die große Schwere der Existenz und die tiefe Traurigkeit, die in beiden Werken zum Ausdruck gebracht werden, möchte ich mit Hilfe von Forschungsliteratur über die Krankheit der Anorexia nervosa zu ergründen versuchen. Mein Ziel ist es, die Melancholie und das Erbitten um Barmherzigkeit in seiner ganzen Größe und Tragweite zu erfassen und verständlich zu machen. Es handelt sich in beiden Fällen um Mädchen, die während der Pubertät den Entschluss fassten, ihre Gesundheit zu ruinieren, ihren Körper verschwinden zu lassen. Somit steht im Mittelpunkt der Arbeit die Darstellung und Aufklärung zweier Fallbeispiele der Magersucht.

2 Anorexia nervosa

In der folgenden Arbeit werden die Begriffe Anorexia nervosa, Magersucht, die im deutschen (Alltags-)Sprachgebrauch gängigste Bezeichnung[3], und Hungerstreik synonym benutzt, da sie, zumindest im Fall der ausgewählten Romane, dasselbe bezeichnen. Dies nur zum Verständnis und um Missverständnisse zu vermeiden.

Die medizinische Geschichte der Anorexia nervosa als Krankheit beginnt in den 70iger Jahren des 19. Jahrhunderts mit dem britischen Arzt Sir William Gull und dem französischen Medizinprofessor Ernest Charles Lasègue. Gull wählte die Bezeichnung Anorexia nervosa und ging davon aus, dass die Ursachen dieser Erkrankung in einer Tuberkulose lägen. Lasègue hingegen vermutete eine hysterische Reaktion, die er folglich als hysterische Anorexie betitelte.[4] Weibliches Fasten gab es aber auch schon Jahrhunderte vor Gull und Lasègue. Allerdings wird diesem in erster Linie eine magisch-rituelle Funktion zugeschrieben. Die asketische Lebensweise sollte den weiblichen Körper reinigen und von Sünden befreien. Teilweise wurden die Fastenden als Heilige verehrt. Mit dem aufkommenden Hexenglauben überwog allerdings das Misstrauen gegenüber solch unirdischen Verhaltens.[5] Außerdem gab es die sogenannten Wundermädchen, die durch ihre angeblich jahrelange konsequente Nahrungsverweigerung viel Aufsehen erregten und es zu einem gewissen Ruhm brachten.[6] Allerdings stellte sich oft nach genauerem Nachforschen ein Betrug heraus. Die Historie der Nahrungsverweigerung, des Hungerstreiks, lässt also eine Entwicklung erkennen, die im Mittelalter mit Bewunderung und Heiliginnenverehrung beginnt und spätestens mit Gull und Lasègue dem Bereich einer Pathologie zugeordnet wird.[7]

Angesichts meiner folgenden Untersuchungen bezüglich der vom Entstehungsdatum weit auseinander liegenden Romane (Erscheinungsjahre: 1944 und 1997) ist der jeweilige medizinische Diskurs der Anorexie zu betrachten. Anfang des 20. Jahrhunderts führte der Hamburger Arzt Morris Simmonds Essstörungen auf eine endokrinologische Fehlfunktion zurück. Mögliche psychische Ursachen wurden in Folge dieser Entwicklung grundsätzlich ausgeschlossen und die Therapie bestand lediglich aus einer medikamentösen Behandlung. Erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden psychoanalytische Betrachtungen mit der Anorexie in Verbindung gebracht.[8]

Heute gelten als die vier wesentlichen Merkmale der Anorexie eine selbst herbeigeführte Reduzierung des Körpergewichts um mindestens 15% (unter das für Größe und Alter normal zu erwartende Gewicht) bzw. bis zu einem Body-Mass-Index (BMI) kleiner gleich 17,5, eine inständige Angst vor der Gewichtszunahme (trotz des Untergewichts), eine gestörte Selbstwahrnehmung (neben der Angst vor dem Fettsein halten sich die Betroffenen tatsächlich für fett) und eine mindestens drei Monate andauernde Amenorrhöe (Ausbleiben der Periodenblutung).[9] Auf Grund der Mangelernährung hat Anorexia nervosa viele somatische Konsequenzen, die im Ausmaß von Krankheitsdauer und –schweregrad variieren.[10] Einige der häufigsten Folgeerscheinungen sind Herz-Kreislauf-Störungen, niedrige Körpertemperatur, Depressionen, Lanugo Behaarung, Haarausfall und diverse Mangelerscheinungen.[11]

Die Etymologie der Bezeichnung Anorexia bedeutet eigentlich Appetitlosigkeit. Doch Appetit und Hunger verspüren die Betroffenen sehr wohl. Die Beschäftigung mit der Nahrungsverweigerung bestimmt den gesamten Tagesablauf. Auch wenn mittlerweile Einigkeit über die eigentlich unzutreffende Betitelung herrscht, hat sich diese Terminologie soweit eingebürgert, dass sie wahrscheinlich auch weiter beibehalten wird.[12] Der Zusatz nervosa verweist auf den zu Zeiten Gulls aktuellen Hysteriediskurs und die psychologischen Hintergründe,[13] denn Nahrungsverweigerung war damals eines der als typisch geltenden hysterischen Merkmale.

Die Patientengruppe der Magersüchtigen wird von Hilde Bruch wie folgt eingegrenzt: „ […] einem Leiden, das mit Vorliebe junge, reiche und schöne Menschen befällt, […] eine solche Krankheit sucht die Töchter wohlhabender, gebildeter und erfolgreicher Familien heim, […] in vielen […] mit Wohlstand und Reichtum gesegneten Ländern.“ [14] Hauptsächlich betroffen sind also junge, aus der gebildeten Mittel- bis Oberschicht stammende Mädchen. Meist beginnt der anorektische Krankheitsverlauf bereits in einem Alter zwischen 12 und 15 Jahren, weshalb oft von Pubertätsmagersucht gesprochen wird.[15] Mara Selvini Palazzoli fasst die soziokulturellen Bedingungen einer Erkrankung an Anorexia nervosa in folgenden Punkten zusammen: Es müssen Nahrungsmittel im Überfluss vorhanden sein. In Ländern der Dritten Welt, in denen Nahrungsmittel ein rares und umkämpftes Gut sind, gibt es keine belegten Fälle von Magersucht. Hinzu kommt, dass in der Überflussgesellschaft ein zu dem Überfluss völlig konträres Schlankheitsideal herrscht, das besonders zwingend auf Frauen wirkt. In den familiären Strukturen dieser Gesellschaft stehen besonders das Wohlbefinden und ein erfolgreicher Lebensweg der Kinder im Mittelpunkt. Außerdem wird der Zeitraum, in dem die Kinder sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu den Eltern befinden immer länger.[16]

Die Symptome und Bedingungen der Anorexie sind also relativ eindeutig definierbar. Schwieriger wird es bei der Bestimmung der psychodynamischen Faktoren. Allgemein lässt sich feststellen, dass Voraussetzung und Ausgangsposition aller Formen von Essstörungen ein geringes Selbstwertgefühl bis hin zum Selbsthass, Unzufriedenheit und/oder Abneigung gegen den eigenen Körper und das Gefühl falsch zu sein sind.[17]

Die Nahrungsverweigerung kann einerseits als destruktives Verhalten gegen sich selber, als ein Indiz für die Überforderung mit „unerlaubten“ Emotionen, andererseits als Überlebensstrategie, die Sicherheit und Schutz vermitteln soll, gesehen werden[18] Dank der Magersucht kann die Auseinandersetzung mit und die Wahrnehmung von nicht zu bewältigenden Emotionen umgangen werden. Besonders hochsensible Personen neigen dazu ihr, persönliches emotionales Erleben den äußeren Ansprüchen und Erwartungen anzupassen. Während beim Kleinkind und Säugling noch der Kern des Seins aus den eigenen Empfindungen besteht, lernen Kinder mit zunehmenden Alter immer mehr das subjektiv erlebte Gefühl der jeweiligen Situation nach dem Vorbild der

Erwachsenen anzupassen. Dabei wird mehr und mehr verlernt, mit authentischen Emotionen umzugehen oder sie überhaupt erst empfinden zu können. Somit entsteht eine immer größere Kluft zwischen gezeigtem und wirklichem Gefühlsleben und die Angst vor unberechenbaren Emotionen wächst.[19] Das Zeigen von besonders negativen Gefühlen kann durch die familiäre Erziehung oder die Gesellschaft so negativ besetzt sein, dass es bei entsprechenden Personen zu einem kompletten, selbstauferlegten Verbot/ Verzicht authentischer negativer Gefühle kommt und nur noch nicht authentische positive Gefühle an die Außenwelt vermittelt werden können. Dies geschieht besonders aus der Überzeugung verantwortlich für das Wohlergehen anderer Personen zu sein und mit gezeigtem empfundenen Leid auch Anderen Leid zuzufügen. Dadurch entsteht die Auffassung, dass nur das falsche gezeigte Selbst akzeptiert und wertgeschätzt werden kann, während das wahre Selbst immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird. In der Pubertät beginnt man diese Kluft zu bemerken, in dem man erstmals anders über sich selbst und die Umwelt zu reflektieren beginnt. Diese plötzliche Konfrontation mit den unterdrückten, negativen Emotionen erfordert eine Bewältigung. Wird kein Ausweg aus diesem Zwiespalt gesehen, kann die Anorexie einen vermeintlichen Lösungsversuch darstellen.[20] Um negative Emotionen umgehen zu können, kommt es zur Reduktion auf ein einziges mit Gefahr besetztes Objekt, die Nahrung und die davon abhängige Körperfülle. Die Nahrungszufuhr ist kontrollierbar und somit scheinen auch negative Emotionen wie Ängste und Depressionen kontrollierbar bzw. vermeidbar.[21]

2.1 Identität und Magersucht

„Identität beinhaltet […] die Definition einer Person als einmalig und unverwechselbar durch die soziale Umgebung wie durch das Individuum selbst.“ [22]

Nach Erikson[23] ist die zentrale Phase/ Krise der Identitätsentwicklung zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr. In diese Zeitspanne fallen auch so gut wie alle Anfänge eines anorektischen Krankheitsverlaufes. Der oder die Jugendliche beginnt über sich selbst zu bestimmen/ bestimmen zu wollen, sich von anderen zu differenzieren und sich in bestehende ausgewählte Gemeinschaften/ Gruppierungen Gleichaltriger (Peergroup) zu integrieren. Dieser komplexe Vorgang ist entscheidend dafür, ob man in Zukunft auf ein gefestigtes Identitätsbewusstsein zurückgreifen kann. Bei einem Scheitern kann die in der Jugend bemerkte Identitätsdiffusion nicht überwunden werden und somit auch keine erfolgreiche Einordnung in ein größeres Ganzes/ in die Gesellschaft erfolgen.[24] Im Falle von Magersüchtigen fällt laut der Studie von Brigitte Leypold auf, dass jene bis zur Pubertät eine übernommene Identität besitzen, diese dann aber auf Grund der neuen kognitiven Möglichkeiten und der einsetzenden Identitätsdiffusion nicht mehr halten können. Die Identitätsentwicklung ist bis zu diesem Zeitpunkt eine ganz „normale“, doch dann wird versucht, die Identitätsdiffusion über den Körper zu kontrollieren, da kein anderer Ausweg gesehen wird.[25]

In der Pubertät ist entscheidend, welches Selbstkonstrukt und welches Selbstbewusstsein bislang aufgebaut werden konnten und mit welcher Stabilität diese der äußeren und inneren Umwälzung, die der Übergang ins Erwachsenenleben mit sich bringt, standhalten können. Im Falle der Magersucht ist die individuelle Reizschwelle des Ertragbaren durchbrochen worden und der/die Betroffene versucht durch die Instrumentalisierung des Körpers den nahezu autistischen Rückzug ins Selbst, um vor den herabstürzenden pubertären Veränderungen zu fliehen.[26] Mit der Pubertät beginnt die kritische Reflektion über den eigenen Körper. Es wird die Möglichkeit entdeckt, den Körper als Werkzeug, als etwas Künstliches anzusehen und zu behandeln. In der Erwachsenenwelt wird der Körper benutzt, um das Selbst zu repräsentieren. Diese Spaltung/Instrumentalisierung, das Paradoxon der Verfremdung vom Selbst und der Repräsentation des Selbst ist die kritische Grundlage für eine gefährdete Anorektikerin.[27]

2.2 Die besondere Herausforderung der Identität in der Gesellschaft

Die gesellschaftliche Norm verlangt heutzutage von jedem eine besondere Individualität. Diese Forderung steht im schwierigen Verhältnis zu der Identitätsfindung, denn Einzigartigkeit im eigentlichen Sinne kann nur durch Abheben von der breiten Masse entstehen. Dies würde aber im ursprünglichen Verständnis mit Einsamkeit einhergehen. Diese paradoxe Beziehung zwischen dem ständigen Versuch, sich von den anderen abzugrenzen und abzuheben und der ständigen Suche nach Bestätigung durch möglichst viele soziale Kontakte, kann im Fall einer betroffenen Magersüchtigen zu Überforderung geführt haben.[28] „Der Wunsch, oder auch die Forderung, Gleichartigkeit und Individualität erreichen zu wollen, in Zusammenhang mit fremdbestimmten Normen und Körperidealen, bedingen die Entkörperung des Leibes sowie soziale Vereinsamung. Die Konsequenz dazu stellen hungernde Frauen dar, die in der Essstörung einen (misslungenen) Versuch sehen, sowohl die körperliche als auch soziale Entfremdung aufzuheben.“ [29]

Joan Brumberg macht auf die Anthropologin Mary Douglas aufmerksam, die der Meinung ist, dass „ rasche soziale Veränderungen und die Aufhebung gesellschaftlicher Grenzen, einer größeren innerlichen wie äußeren Kontrolle des Körpers Vorschub leisten. Kurz gesagt, Umwälzungen in der Körperpolitik haben auch Auswirkungen auf den Körper des Einzelnen.“ [30] So sind in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und ab den 60iger Jahren viele soziale Umstrukturierungen vorgenommen worden, die besonders den Status der Frau in der Gesellschaft betrafen und veränderten. Auffallend ist, dass es zu beiden Zeitpunkten zu einer Verschärfung des Schlankheitswahns kam.[31]

2.3 Die Magersucht und die Rolle des weiblichen Geschlechts

Die Magersüchtige befindet sich in einer paradoxen Beziehung zu den Geschlechtsnormen. So lassen sich zunächst häufig eine Übererfüllung der traditionellen weiblichen Attribute, wie Leistungsorientiertheit, Gehorsam, Anpassung und Einhaltung geltender Schönheits- beziehungsweise Schlankheitsideale feststellen.

Dann allerdings kommt es irgendwann zu einem totalen Umschwung, zu einer radikalen Verweigerung in Form von autoaggressiven Verhalten und Asexualität. Die Nahrungsverweigerung ist der Versuch, Autonomie zu erlangen und auszubrechen aus dem zuvor scheinbar fremd bestimmten Leben, in dem nur die Wünsche und Erwartungen anderer erfüllt wurden. Geltende Geschlechtsnormen werden verbarrikadiert und somit untererfüllt.[32] „Der Sieg über den Körper als Objekt ist der Sieg über dessen Funktionen. Und die Vermeidung, Manipulation oder Karikatur des Frauseins ist der Sieg über die Normen.“ [33] Ein schlanker Frauenkörper ist in den Augen der Gesellschaft die Verkörperung von Idealen wie Disziplin, Schönheit, Leistungsbereitschaft, Gesundheit und Willensstärke. An ihm vollzieht sich also die Selbstinszenierung, er bildet die Identität.[34]

2.4 „Die Popularisierung des Kalorienzählens“

Auch wenn die Anorexia nervosa nicht alleine auf[35] ein ausgeprägtes Diätverhalten zurückzuführen ist, ist doch die zentrale Rolle, die heutzutage die Appetitkontrolle und das damit verbundene Schlankheitsideal einnehmen, in Zusammenhang mit der Verbreitung der Krankheit zu betrachten. Das Schlankheitsideal etablierte sich mit der Anfang des 20. Jahrhunderts entstehenden Mode- und Kosmetikindustrie, dem Kino und dem Beruf des Mannequins. Besonders in Amerika kamen noch die Schönheitswettbewerbe hinzu.[36] Die Entstehung der Populärkultur geht einher mit der Verbreitung einer Schönheitsideologie, die bis heute hohe Ansprüche an die Frauen und Mädchen stellt (kultureller Imperativ). Das Kalorienzählen wurde populär und die Figur wurde zum Objekt bewusster Kontrolle und, wenn diese Figur den Rahmen des Schlankheitsideals sprengte, ein Indiz für mangelnde Willenskraft.[37]

Im 20. Jahrhundert vollendete sich der Wandel vom Dicksein (im Sinne von Molligkeit, gemeint ist keine Fettleibigkeit) als Zeichen für Wohlstand und Gesundheit ins Umgekehrte.[38] Die Medizin vertrat immer mehr die Meinung, dass Übergewicht gesundheitsschädlich sei. Das Wiegen wurde nicht im Zusammenhang einer ärztlichen Untersuchung vorgenommen, sondern sollte auch routinemäßig zur Kontrolle notiert und beobachtet werden. Es entstanden Idealgewichtstabellen (Dublin), die den menschlichen Körper standardisierten und als Richtlinie dienen sollten.[39] Die Waage begann Bestandteil des Alltags zu werden und somit auch die ständige Konfrontation mit dem eigenen Gewicht und der nun damit verbundenen Angst, nicht mehr dem Idealgewicht zu entsprechen.

In diesem Zusammenhang wurde der Hausfrau und Mutter als Nahrungsversorgerin die Verantwortung für das Gewicht und die Gesundheit der Familienmitglieder zugeschrieben. Die aufkommende Ernährungswissenschaft schuf Tabellen, die die Nahrung in Kategorien (Kohlenhydrate, Proteine und Fette) einordnete und die entwickelte die Maßeinheit der Kalorie. Beides wurden Richtlinien und Grundsteine für die gesunde Ernährung. Um nicht negativ aufzufallen, war eine Auseinandersetzung mit dieser neuen Wissenschaft für eine gute Hausfrau notwendig. Diese Feminisierung der Ernährungswissenschaft ist ein Faktor, warum meist Frauen eine höhere Sensibilität für ihren Körper besitzen. Entscheidend hinzu kam, dass eine fehlende Umsetzung der Schönheitsideologie mit Charakterschwäche und mangelnder Selbstkontrolle assoziiert und die Frau somit in eine gesellschaftliche Abseitsposition gedrängt wurde. Mit Fett(leibigkeit) schloss man sich von der „angesagten“ Welt der Haute Couture aus. Die Haute Couture erschuf eine Mode für ihr Objekt, die elegante (dünne) Frau, nach eigenen Vorstellungen. Wollte Frau Teil dieser schönen Welt sein und mit der Mode gehen, musste sie ihre Figur der Kleidung anpassen und nicht umgekehrt.[40]

Mit der Einführung der Standardkonfektionsgrößen war der nächste große Schritt der Standardisierung des Körpers getan. Gleichzeitgig gab es nun handfeste Beweise, offenkundige Vergleichsmöglichkeiten für eine von der Norm, dem Ideal, abweichenden Figur. Neben dem moralischen Druck unterlag die Frauenfigur der genormten Kleidungsproduktion, viele modische Kleider wurden nur für die kleinen Konfektionsgrößen hergestellt.[41] Durch die neuen Möglichkeiten, die die Medien der Werbebranche boten, wurde die Verkaufsmaxime, dass moderne Mode an einem schlanken Körper am besten zur Geltung [42] komme, im Laufe des 20. Jahrhunderts immer mehr auf die Spitze getrieben.

1918 erschien in den USA der erste, heute wohl sehr zweifelhaft anmutende, Diätratgeber Diet and Health with a key to the Calories von Lulu Hunt Peters, der zu einem Bestseller wurde. In Anbetracht des Ersten Weltkriegs und der damit verbundenen Lebensmittelknappheit konzipiert Peters folgende Motivationsanregung: Ich nehme ab, und das Geld, das ich spare, rettet ein Kind vor dem Verhungern … Ich erkläre meinen Freundinnen, dass wir über jedes Hungergefühl, das wir verspüren, doppelt glücklich sein können, denn erstens ersparen wir kleinen Kindern viel schlimmere Hungergefühle, und zweitens verlieren wir jedesmal ein Pfund. Ein nagendes Hungergefühl ist ein Pfund überall auf der Welt, können wir sagen. [43]

Die Absurdität der Verbindung von Hunger (Leid) mit Glücksgefühlen erinnert stark an die Verhaltensmuster heutiger Magersüchtiger.

3 Die Funktion des Schreibens

Das Schreiben ist ein Prozess, der selber Einfluss ausübt, aber auch von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Am Ende eines Schaffensprozesses steht ein Produkt. Doch erst durch den Schaffensprozess kann die ursprüngliche Idee zu dem endgültigen Produkt werden. Auch der Produzent steht unter dem Einfluss dieses Prozesses. Die Wahrnehmung, Motive und Bedürfnisse befinden sich in einer ständigen Entwicklung, die durch den Prozess des Schreibens durchleuchtet und beeinflusst werden.[44] Besonders bei einer Autobiografie werden Prozesse freigesetzt, die die Entwicklung und das Verständnis der eigenen Person betreffen. Es ist der Versuch einer eigenen

Beschreibung von außen. Die Wahrnehmungen und die Person unterliegen nicht mehr den äußeren Einflüssen, sondern werden formbar, reflektierbar und bewertbar. Ein Selbstbestimmungsprozess setzt ein und schließlich ist es möglich, durch die selbstbestimmte Darstellung seines Selbst, auch in der Realität, die eigene Person als autonom zu sehen.[45] Dadurch kann ein besonderer Verarbeitungsprozess in Gang gesetzt werden. Erlebtes und Empfundenes werden nach Außen gekehrt. Die geschriebene Sprache als Mittler erlaubt es, Abstand zu nehmen und wenn es erforderlich ist, eine gewisse Distanz zu wahren. Dadurch fällt die Auseinandersetzung mit Problemen leichter und der Prozess des bewussten Verarbeitens kann einsetzen.[46] Mit dem Ende des Schreibprozesses kann bestenfalls auch der Verarbeitungsprozess abgeschlossen werden. Durch das Schreiben wird den Ängsten, Gefühlen und dem ganzen Selbst Ausdruck verliehen. Dieses Ausdrücken kann gleichgesetzt werden mit einem Loslassen. Die Bedingung für dieses Loslassen ist aber zunächst die intensive Konzentration auf das Selbst, um diesem die Möglichkeit des Ausdrucks zu verleihen.

Neben der Kommunikation mit anderen durch das schriftliche Werk findet also hauptsächlich auch eine Kommunikation mit sich selbst statt.[47]

Eine Transformation vom ohnmächtigen, ausgelieferten Objekt zu einem schaffenden, potenten Subjekt im künstlerischen Prozess ist möglich: Der Entfremdung durch die Wahrnehmung ihrer Selbst als Objekt wird durch die Wiederentdeckung des Selbst als Subjekt ein Ende gesetzt. Insbesondere durch das Verfassen einer Autobiografie kann sich die betroffene Person wieder an Erlebtes annähern, diesem innerhalb des Werkes Sinn geben und schließlich auch in der persönlichen Geschichte.“ [48]

4 Vorstellung der Romane „Der barmherzige Hügel“ von Lore Berger und „Melancholia“ von Bettina Galvagni

4.1 Lore Berger „Der barmherzige Hügel. Eine Geschichte gegen Thomas“

4.1.1 Lore Berger: Biografie

Lore Berger, eigentlich Lenore, wurde am 17. Dezember 1921 in Basel geboren. Ihr Vater war Gymnasiallehrer und ihre Mutter Hausfrau. 1926 kam ihr einziger Bruder Luis Edgar Berger zur Welt. Zwei Jahre später zieht die Familie in ein Reihenhaus auf dem Bruderholz Hügel, dem besagten barmherzigen Hügel: Die Wohngegend der reichen Basler Bevölkerung, je höher Rang der Familie, desto höher die Lage des Hauses auf dem Hügel.[49] Schon früh wird Lore vom Vater zur Beschäftigung mit Versen und Gedichten angehalten. Mit dem Eintritt ins Gymnasium 1932 beginnen die literarischen Interessen immer ernsthafter zu werden und sie verfasst eigene Gedichte, Märchen und Kurzgeschichten. Die Erziehung zeichnet sich durch Strenge und Nichtreligiosität aus. Trotzdem lässt sich Lore 1937 auf eigenen Wunsch konfirmieren.

Mit 16 ½ Jahren, im Sommer 1938, lernt Lore Berger ihre große aber unglückliche Liebe kennen. Dann im Spätherbst desselben Jahres wird bei ihr die Diagnose hypophysärer Kachexie[50] gestellt. Die Behandlung erfolgt in Form von Bluttransfusionen und bis zum Sommer 1939 erholt Lore sich wieder. So besteht sie erfolgreich die Maturitätsprüfung und beginnt ein Studium in Kunstgeschichte sowie der deutschen, französischen und italienischen Sprache und Literatur an der Philosophischen Fakultät I der Universität Basel. Außerdem wirkt sie an verschiedenen Zeitschriften/ Zeitungen mit („Schweizer Hausfrau“, Studentenzeitung der Uni Basel und Veröffentlichungen von Feuilletons in den „Basler Nachrichten“). Lores Interesse am Studium nimmt allerdings ab und sie lässt sich im Juni 1941 freiwillig für den militärischen Frauenhilfsdienst (FHD) rekrutieren. Der Gesundheitszustand wird bei der dafür erforderlichen Prüfung als unbedenklich eingestuft. Von Februar 1942 bis Juni 1943 arbeitet Lore als Büroordonanz eines Territorialgerichts. Während dieser Zeit schreibt sie ihren Roman auf die Rückseite von Gerichtspapieren.

Nachdem Lore am 1. Juni 1943 den Dienst quittiert, reicht sie am 19. Juli das druckfertige Manuskript des Romans bei der Jury des Gutenberg-Wettbewerbs in Zürich ein. Die Preisverleihung im November, bei der „ Der barmherzige Hügel“ den fünften Platz erlangt und zur Herausgabe empfohlen wird, erlebt Lore nicht mehr. Am 13. August beendet Lore Berger durch einen Sprung vom Wasserturm auf dem Bruderholz Hügel ihr junges Leben. 1944 wird ihr Roman veröffentlicht. Neben der regionalen, sensationsbedingten Resonanz in Basel und einer Empfehlung von Herman Hesse findet der Roman kaum Anerkennung.[51] 1981 wird der Roman neu aufgelegt und mit einem ausführlichen Nachwort von Charles Linsmayer herausgegeben. Die Neuauflage erhielt viel positive Kritik und vor allem wurde auf seine Aktualität bezüglich des Anorexie-Diskurses aufmerksam gemacht: Die Geschichte greife ihrer Zeit voraus und würde mit den Jahren immer aktueller und akuter.[52]

1980 spricht Charles Linsmayer mit dem ehemaligen Jury-Mitglied Kurt Guggenheim.[53] Der fünfte Platz sei seiner Meinung nach darin begründet gewesen, dass man damals zu rauh gewesen wäre und auf Grund der düsteren Zeit Hoffnungsloses und Negatives zu verleugnen versuchte und sich stattdessen an jeden Grashalm des Optimismus und der Zuversicht klammerte. Das den Roman dominierende Gefühl der Vereinsamung hätte bei der damaligen Lektüre wahrscheinlich so etwas wie eine Angst geweckt, die die gesamte schweizerische Bevölkerung eine Zeitlang (unbewusst) mit sich getragen hatte. Die Konfrontation mit diesem Gefühl hätte die Jury bewogen, anderen zuversichtlicheren Werken die ersten Plätze zu verleihen. Lore ist ein Kind der dunkelsten Epoche. Den grausamsten Krieg aller Zeiten erlebt sie in den vielleicht empfindlichsten Jahren ihres Lebenslaufs.[54]

Lores Selbstmord kommt nach Angaben des Bruders für alle überraschend. War sie doch (vermeintlich) wieder genesen. Die autobiografischen Züge ihres Romans geben Anlass für eine hieraus abzuleitende Erklärung. So lässt sie sowohl ihre Protagonistin Esther als auch eine weitere kranke weibliche Figur (Bea) sterben. Bea wählte denselben Freitod wie Lore. Lores Tod scheint also nur die logische Konsequenz gewesen zu sein, war er doch in ihrem Roman niedergeschrieben.[55]

Der Vater bezeichnet den Roman als Pubertätsroman und weist somit alle eigentliche, wirkliche Bedeutung vom Geschriebenen fort, was den Selbstmord noch unerklärlicher machen würde. Eine mögliche Vermutung für Lores Selbstmord könnte auch die Angst vor der Reaktion und Kritik der Umwelt auf ihren enthüllenden Roman gewesen sein.[56]

4.1.2 „Der barmherzige Hügel“: Hintergründe, Aufbau und Inhaltsangabe

Auffällig an diesem Roman ist (nicht nur) der Aufbau. Auf Grund der Daten auf den beschriebenen Rückseiten der Gerichtsblätter wird ersichtlich, dass Lore diesen Aufbau mit der komplizierten Verknüpfung von Tagebuchtext und Rahmenbericht von Anfang an geplant und nicht erst nach Bekanntwerden des Wettbewerbs entworfen hat. Interessant ist auch, dass der Untertitel in den ersten Skizzierungen „Meine Geschichte für Thomas“ und nicht „ gegen Thomas“ lautete.[57]

Esther, die Ich-Erzählerin, ist gleichzeitig die Protagonistin dieses Romans. Ihr an die Seite gestellt wird ihr Bruder Edgar als weiterer fiktiver Co-Autor.[58] Esthers Motivation ihre Geschichte zu erzählen, ist eine gescheiterte Liebe und ihr daraus resultierendes Leid. Diese unerwiderte Liebe gilt Thomas Reinhard. Sie möchte ihn, ihre große Liebe provozieren und zu einer Reaktion zwingen.[59] Außerdem quält sie ein allgemeiner Lebensüberdruss und starke Langeweile, während sie gleichzeitig von einer Gier nach Leidenschaft, einem unstillbaren Lebensdurst getrieben wird, den sie in ihrem Leben nicht erfüllt, gestillt sehen kann.

Lore Berger beginnt ihren einzigen Roman mit einer Art Vorwort, „An Stelle eines Vorworts möchte ich bemerken, lieber Leser, […]“. [60] In diesem beginnt sie den Leser ihrer Erzählung direkt und mit „Du“ anzusprechen.[61] Ob hier im „Vorwort“ mit der direkten Anrede Thomas, dem die Geschichte gewidmet ist, gemeint ist, wird nicht deutlich, denn die Bezeichnung „ Leser “ bleibt allgemein. Erst im weiteren Verlauf des Romans wird Thomas persönlich angesprochen. Er soll gezwungen werden, sich die Geschichte anzuhören, die unverwechselbar die seine ist.[62]

Lore erklärt, warum sie die Motivation aufbringt, ihre Geschichte als Roman niederzuschreiben. Es war die Suche nach Erlösung, denn durch das Schreiben erhoffte sie sich von einer inneren Spannung befreien zu können.[63] Aus Furcht vor „deiner literaturkritischen Brille, lieber Leser“ [64] möchte Lore eigentlich ihre Anonymität wahren. Doch sie unterzeichnet ihr „Vorwort“ mit Ort, Datum und Namen. Ein weiteres Motiv Lores ist die Schönheit der Natur. Sie schreibt eine Lobeshymne an ihre Heimat und versucht die damit verbundenen Gefühle dem Leser zu übermitteln. Dies schreibt sie in ihrem, dem Manuskript beigelegten Brief an die Jury. „Und ich wurde mir wieder einmal bewusst, wie sehr ich diese Landschaft liebe, und wünschte mir (bei allem Lokalpatriotismus), daß auch andere, mehr Menschen jedenfalls, eine Ahnung seiner Schönheit haben möchten.“ [65]

Im „Vorwort“ heißt es: „Und du sollst begreifen, daß in dieser weiten, gelassenen Landschaft für dich eine Heim ist, und daß da eine Barmherzigkeit liegt, von der du ein Leben lang hast reden hören und die du nie geglaubt hast.“ [66] Hiermit könnte direkt Thomas gemeint sein, der begreifen soll, dass sie, Lore, immer noch voller Barmherzigkeit auf ihn wartet. Sie möchte Thomas ein Heim darbieten, zu dem er zurückkehren soll. Da Lore, trotz ihrer irreligiösen Erziehung, selber sehr religiös ist, könnte dieser Satz auch bedeuten, dass Gott und seine Barmherzigkeit in der Natur zu finden sind und die Suche nach ihm in der menschlichen Institutionalisierung des Glaubens erfolglos bleibt.

Den eigentlichen Roman lässt Lore mit einer erklärenden Einführung von Edgar beginnen. Dieser fand Esthers Aufzeichnungen kurz nach ihrem unerwarteten Tod und fügt ihnen eine Rahmenhandlung bei, aus der schon zu Anfang hervor geht, dass Esther an der letzten, sie vollkommen genesen sollenden Bluttransfusion stirbt.

Mit dem ersten Kapitel beginnt Esthers Erzählung, die direkt an Thomas Reinhard gerichtet ist und ihm ihre Situation schildern soll. So erinnert sich nochmal an die gemeinsam verbrachten Stunden.

Schließlich leitet das zweite Kapitel die Zeit ohne Thomas ein. Es ist noch Sommer als Thomas sich von ihr verabschiedet. Am Abend desselben Tages erfährt sie auf dem Nachhauseweg von einer Tanzaufführung von einer Bekannten namens Sabine, dass sie nicht die einzige Geliebte von Thomas war. Sabine Schwarz erklärt Esther ihre Konkurrenz und eröffnet den „Kampf“. Daraufhin beginnt Esther ihren Hungerstreik. Sie beginnt diesen aus der Überzeugung der wahren, tiefen Liebe und Leidenschaft für Thomas und aus ihrer allgemeinen unstillbaren Sehnsucht nach mehr, nach einer höheren Passion im Leben.

Esther stellt die Mitglieder ihres Literaturvereins „das Eidechs von Flandern“ vor. Vorsitzender dieses Vereins ist Samok, der in einer vertrauten Situation Esthers schlanken Körper begehrt und aufdringlich wird. Doch Esther wehrt schließlich seine Zudringlichkeit ab. Nachdem beide trotzdem den Abend miteinander verbracht haben, wird es Esther auf einmal klar „ nunc taedet me vitae“ [67], nun ist sie des Lebens endgültig überdrüssig.

Im dritten Kapitel tritt Alma Windstoß als neue Redakteurin in Esthers Leben. Die gegenseitige Verachtung ist für beide schnell und deutlich spürbar. Für Esther ist „die Windstoß“ der gleiche hübsche, dunkle Typ Frau wie Sabine, der mit ihr konkurriert und dem sie sich in gewisser Weise ausgeliefert fühlt, auch wenn sie um ihre intellektuelle Überlegenheit zu wissen meint.

Im folgenden Winter fährt Esther mit einer ihrer Tanten und „jungen, munteren“ Leuten in die Skiferien. Dort wird ihr das Ausmaß des trostlosen Lebens ihrer Tante Sybill bewusst. Sie sieht deren unglückliche Ehe und das daraus resultierende Leid, das sogar ihr Leid übertrumpft. Während der Ferien erhält Esther einen Brief von Thomas, der sich bald mit ihr treffen möchte. Doch an dem Tag, Esther ist mittlerweile wieder zu Hause, hat sie eine schwere Lungenentzündung und kann nicht am Treffpunkt erscheinen und somit eine mögliche Wiedervereinigung nicht wahrnehmen.

An späterer Stelle dieses Kapitels wird sie von Tony besucht, einem der jungen Leute aus dem Skiurlaub. Er will sich von Lore verabschieden und gesteht ihr, dass er ihr eigentlich den Hof machen wollte. Doch er wird mit seinem totkranken Bruder nach England gehen, da dies dessen letzter Wunsch sei. Tony wird deshalb nicht genügend Kraft aufbringen können um anschließend wieder heimzukommen. Der Bruder ist Künstler und will nach England, um seiner Muse und seinem Model Sabine Schwarz zu folgen. Wieder ist es also Sabine, die Esther einen Mann „wegnimmt“. Von Tony bekommt Esther ihren Hund Nitschewo (russ.: „ Es tut nichts“) geschenkt.

Im vierten Kapitel besucht Esther ihren Onkel, der leidenschaftlicher Trommler ist, um ihm ihren neuen Hund zu zeigen. Dort allerdings gibt es eine weitere, unerwartete Begegnung mit Alma Windstoß, die die neue Trommelschülerin des Onkels ist. Auch die schon erwähnte Tante Sybill ist zugegen und es stellt sich heraus, dass „die Windstoß“ Ursache für Sybills Unglück ist, da sie die (ehemalige) Geliebte des treulosen Ehemannes war.

Esther ist schließlich von ihrem Hungerstreik so geschwächt, dass sie ein paar Wochen in einem Sanatorium verbringen muss. Dort begegnet sie auch ihrer nierentuberkolösen Freundin Bea wieder.

Im Sommer des Jahres trifft Esther das erste Mal wieder mit Thomas zusammen. Allerdings nur, in dem sie ihn im Auto vorbei fahren sieht, während sie von der Hochzeit ihrer Freundin Gret nach Hause gehen will. Daraufhin bricht sie zusammen. Ihre Begleitung Pascha findet sie und bringt sie nach Hause.

Das fünfte Kapitel ist ein Zwischenblick, in dem wieder Edgar der Erzähler ist. Er hält es für nötig, eine Ergänzung zu machen, die Esther aus für ihn unerfindlichen Gründen auslässt. Auf der Titelseite des Blattes der Redaktion für die Esther arbeitet, ist ein Bild von Sabine und Thomas abgebildet. Edgar ist darüber sehr erbost und sucht die Redakteurin Alma Windstoß auf, die ihm die dahinter stehende Intrige gegen Esther gesteht. Sabine und „die Windstoß“ haben sich gegen Esther vereinigt. Doch die Begegnung mit „der Windstoß“ bleibt für Edgar nicht ohne Folgen. Er trifft sich wieder mit ihr und verliebt sich. Bis er sie plötzlich in einer bestimmten Situation wiedererkennt. Sie ist die Person von einer Fotografie, die seinem ehemaligen besten nun toten Freund gehörte. Dieser erschoss sich aus Liebeskummer zu eben dieser Frau. Daraufhin wendet sich Edgar an Samok, der inzwischen mit der Tochter des Chefs der besagten Redaktion verheiratet ist. Er macht seinen Einfluss geltend und „die Windstoß“ wird entlassen. An ihre Stelle tritt die Tochter des Chefs, Samoks Frau. Auch Samok war einmal unglücklich in „die Windstoß“ verliebt und unterstützt Edgar deshalb in seinem Vorhaben gegen diese Frau.

Mit dem sechsten Kapitel ist das Wort wieder Esther erteilt. Sie erzählt, wie es auf Grund von unterschiedlichen literarischen Ansichten und Ansprüchen zwischen Edgar und Samok zum Bruch mit dem Eidechs von Flandern kam. Dies hat die gesellschaftliche Ächtung Esthers und Edgars zu Folge hat, wie Esther es nennt. Der Literaturverein ist für die Geschwister der Anschluss an die intellektuelle Gesellschaft der Stadt gewesen.

Bei einem Arztbesuch diagnostiziert dieser den baldigen Tod Esthers als Folge der fortgeschrittenen hypophysären Kachexie. Anne, die Tochter des verstorbenen Onkels, wird zum Trost der Mutter (wieder) in die Familie geholt. Esther fertigt ein Testament an und bewältigt damit ihre Angst, von Anne ersetzt zu werden, in dem sie über ihre Sachen frei nach ihrem Willen, auch nach ihrem Tod, verfügen kann. Das Testament erhält Pascha zur Aufbewahrung. In diesem Testament erklärt Esther, ihre Todesursache sei Liebeskummer.

Mittlerweile hungert Esther seit eineinhalb Jahren, es ist Winter des Jahres 1939 nach Kriegsausbruch. Esther schildert ihre Beziehung zum Krieg. Dieser zieht auf Grund ihrer persönlichen Probleme fast eindruckslos an ihr vorbei. Sie ist noch weiter abgemagert. Nach drei aufeinander folgenden Ohnmachtsanfällen beginnt sie nach Anraten eines neuen Arztes mit einer neuen Therapie. Esther erhält Bluttransfusionen von den Menschen aus ihrem Umfeld. Gleichzeitig mit den Bluttransfusionen findet ein Wechsel der Zeit vom Präteritum zum Präsens statt, denn nun ist Esther in der Gegenwart angelangt, aus der sie Thomas ihre Geschichte erzählt. Schließlich ändert sich auch die Form der Erzählung zu Tagebucheinträgen. Nach nun zwei Jahren Hungerstreik schlägt die Therapie der Bluttransfusionen an, doch die Genesung des Körpers vollzieht sich gegen Esthers Willen. Die nächste und gleichzeitig letzte Bluttransfusion sorgt für Unbehagen seitens Esthers. Schließlich erfährt sie, dass diese von einem anderen jungen Arzt namens Doktor Schwarz durchgeführt werden soll. Der verheißungsvolle Name schürt die Angst, zumal sie Thomas wiedertrifft und voller Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft ist. Auf einmal fürchtet sie, es könnte etwas schief gehen und ihrem Leben ein unerwartetes Ende gesetzt werden.

Das letzte Kapitel wird wieder von Edgar erzählt. Mittlerweile ist April 1943 und Esthers Tod drei Jahre her. Edgars Motiv für die Veröffentlichung von Esthers Aufzeichnungen ist, so wie Esther es wünschte und im Testament verfügte, dass Thomas diese lesen wird, aus Eitelkeit lesen müsse und so erfahre, was für ein Leid er angerichtet habe. Edgars Vorwort und Nachwort werden nicht als solche im Roman betitelt, damit Thomas nicht auf die Idee käme, diese zu überlesen, wie man es üblicherweise mit Vor- und Nachworten tue. Außerdem erzählt Edgar von der schicksalhaften Liebe zwischen Pascha und Bea. Pasche liebte Bea sehr, doch diese trauerte ihrem verstorbenen Freund Armand nach und sah sich in Pascha lediglich an diesen erinnert. Schließlich stürzt Bea sich vom Wasserturm auf dem Hügel (den Tod, den Lore Berger auch für sich wählt) und Pascha wird kurze Zeit darauf in eine Anstalt eingewiesen. Von dort entflieht er und auf der Flucht sucht er Edgar auf, um diesem seine Vermutung von einem möglichen Komplott gegen Esther mitzuteilen. So ist der Doktor Schwarz der Bruder von Sabine Schwarz und zu der Zeit, in der er die verhängnisvolle Bluttransfusion vornahm, sogar der Verlobte von Alma Windstoß. Beas, Paschas, Borners (der Freund Edgars, der sich wegen „der Windstoß“ erschoss) und Esthers Schicksale führen Edgar unvermittelt und einleuchtend das Leid vor Augen, das eine unglückliche Liebe anrichten kann. Die Schuld an diesem Leid tragen im Falle Esthers und Borners der Geliebte Thomas bzw. die Geliebte „Windstoß“. Beide haben egoistisch und rücksichtslos mit der entgegengebrachten Liebe gespielt.

Die einzelnen Kapitel des Romans sind durch vom Fließtext abgehobene Kommentare getrennt. Zu dieser formellen Sonderheit äußert sich Lore Berger in dem Brief an die Jury: „Die kurzen Abrisse vor den einzelnen Kapiteln blieben ohne Seitenzahl. Es geschah dies aus technischen Gründen.“[68] Die Kommentare sind also unabhängig von der Erzählung wahrscheinlich im Nachhinein entstanden. Nur im ersten und letzten werden Personen genannt. So leitet der erste Kommentar den Roman ein:

[...]


[1] http://www.gutzitiert.de/zitat_autor_victor_hugo_thema_melancholie_zitat_2480.html

[2] http://de. wikiquote.org/wiki/B armherzigkeit

[3] Vgl. Fritz, Julia: Im Spiegel der Erinnerung. Magersucht und Genesung im biografischen Kontext. Tectum Verlag Marburg, 2009, S. 55

[4] Vgl. Ebd.: S. 52

[5] Vgl. Ebd.: S. 50

[6] Vgl. Ebd.: S. 50

[7] Vgl. Ebd.: S. 53

[8] Vgl. Fritz, Julia: S. 52

[9] Vgl. Ströter, Bettina: Frau ohne Gewicht. Magersucht im Wirkungsfeld von Nahrung, Kultur und Geschlecht; Ulrike Helmer Verlag, Königsstein/ Taunus, 2005, S. 27f

[10] Fritz, Julia: S. 56

[11] Leypold, Brigitte: Autobiografisches Schreiben bei Anorexia nervosa, Verlag Dr. Köster, Berlin, 2007,

S. 18f

[12] Vgl. Bruch, Hilde: Der goldene Käfig. Das Rätsel der Magersucht. Fischer Taschenbuch Verlag

GmbH, Frankfurt am Main, 1982, S. 16

[13] Vgl. Fritz, Julia: S. 55

[14] Bruch, Hilde: S. 13

[15] Vgl. Bruch, Hilde: Vorwort zur dt. Ausgabe von Helm Stierlin, S. 9

[16] Selvini Palazzoli, Mara; u.a.: Die psychotischen Spiele in der Familie. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1992, S. 257

[17] Vgl. Fritz, Julia: S. 57

[18] Vgl. Leypold, B.: S. 94

[19] Vgl. Ebd.: S. 95-96

[20] Vgl. Leypold., B.: S. 100-101

[21] Vgl. Ebd., B.: S. 99

[22] Oerter, R.; Montada, L.: Entwicklungspsychologie. Ein Lehrbuch. München-Weinheim: Psychologie

Verlags Union, 1987, S. 296

[23] Laut Erik H. Erikson ist die menschliche Identität einer lebenslangen Entwicklung unterworfen, die aus acht verschiedenen Phasen oder Krisen besteht. Die Entwicklung ist transitiv, sprich, die erfolgreiche Auseinandersetzung einer Krise ist nur möglich, wenn die Krise(n) zuvor ebenfalls erfolgreich bewältigt wurde(n). Anders ausgedrückt, gibt es in jeder Krise zwei konträre „Kräfte“ die gegeneinander wirken. Die Krise ist bewältigt, wenn sich die „positive Kraft“ durchsetzen konnte. Ist dies nicht der Fall, ist das Resultat eine spezielle Angst, Zwang, Depression, etc. die mit in die nächste Phase(n) übergeht und deren erfolgreiche Bewältigung sabotiert.

1. Geburt bis zum 1. Lebensjahr: Urvertrauen vs. Urmisstrauen A Paranoia

2. 1. bis 3. Lebensjahr: Autonomie vs. Scham und Zweifel A Zwänge (die autonomes Entscheiden ersetzen)

3. 3. bis 6. Lebensjahr: Initiative vs. Schuldgefühl A Schuldgefühle/ sexuelle Probleme

4. 6. bis 12. Lebensjahr: Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl A Selbstwertprobleme

5. 12. bis 18. Lebensjahr/ zentrale Phase: Identität vs. Identitätsdiffusion -> Schizophrenie, beeinflussbar, keine Authentizität, keine Möglichkeit sich in größeres Ganzes einordnen zu können

6. 18. bis 30. Lebensjahr: Intimität vs. Isolation -> Soziopathie

7. 30. bis 60. Lebensjahr: Generativität vs. Stagnation -> Depression

8. 60. Lebensjahr bis zum Tod: Ichintegrität vs. Verzweiflung -> Depression

[24] Vgl. Leypold, B.: S. 102

[25] Vgl. Ebd.: S. 103/104

[26] Vgl. Ströter, Bettina: S. 209

[27] Leypold, B.: S.91 (Vgl. Orbach, S.: Magersucht. Ursachen und neue Wege der Heilung. Düsseldorf, München : ECON Verlag, 1987, S. 60)

[28] Vgl. Leypold, B.: S.112

[29] Ebd.: S.112

[30] Douglas, Mary; zitiert nach Brumberg, Joan Jacobs: Todeshunger. Campus Verlag, 1994, S. 212

[31] Vgl. Brumberg, J. J.: S. 212

[32] Vgl. Ströter, Bettina: S. 212

[33] Olbricht, Ingrid: Essstörungen in der Pubertät - Krankheit oder Selbstheilungsversuch? In: FZE, SR 3, S. 28; zitiert nach Bettina Ströter, S. 212

[34] Vgl. Leypold, B.: S. 112

[35] Brumberg, J. J.: S. 211

[36] Vgl. Ebd.: S. 201

[37] Ebd.: S. 211

[38] Vgl. Ebd.: S.202

[39] Vgl. Ebd.: S.203/204

[40] Vgl. Ebd.: S. 205-207

[41] Vgl. Ebd.: S. 208-209

[42] Brumberg, J. J.: S. 209

[43] Zitiert nach Brumberg, J. J.: S. 210

[44] Vgl. Leypold, Brigitte: S. 75

[45] Vgl. Ebd.: S. 75

[46] Vgl. Ebd.: S. 76

[47] Vgl. Ebd.: S. 76

[48] Ebd.: S. 77

[49] Vgl. Studer, Liliane: : Lore Berger (1921-1943) „Ich sah oft mehr, als ich wollte“; In: Wahnsinns Frauen. Zweiter Band, hg. von Duda, Sybille und Pusch, Luise F.; Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 1996, S. 309

[50] Auch spätpubertäre Schwindsucht genannt; Verweis auf den derzeitigen Anorexie-Diskurs (Morris Simmonds), als Ursachen kamen nur somatische Fehlfunktionen in Betracht; hypophysär: Die Hypophyse betreffend; Kachexie: krankhafte, starke Abmagerung

[51] Vgl. Linsmayer, Charles: Lore Berger — Versuch einer Annäherung. In: Der barmherzige Hügel. V.: Berger, Lore; Hg. Linsmeyer, C., Verlags AG „Die Arche“, Zürich,S. 214ff 13

[52] Vgl. Studer, Liliane: S. 326

[53] Vgl. Linsmayer, Charles: S. 224f

[54] Vgl. Studer, Liliane: S. 325

[55] Vgl. Linsmayer, Charles: S. 219

[56] Vgl. Studer, L.: S. 328

[57] Linsmayer, Charles: S. 220

[58] Vgl. Ebd.: S. 211

[59] Berger, Lore: Der barmherzige Hügel. Eine Geschichte gegen Thomas. Verlags AG „Die Arche“, Zürich, 1981, S. 25

[60] Ebd.: S. 7

[61] Ebd.: S. 8

[62] Studer, Liliane, S. 320

[63] Vgl. Berger, Lore: S. 7

[64] Ebd.: S. 7f

[65] Linsmeyer, C.: S. 221

[66] Berger, Lore.: S. 8

[67] Berger, Lore: S. 66

[68] Linsmeyer, C.: S. 221

Ende der Leseprobe aus 75 Seiten

Details

Titel
Anorexia nervosa in den autobiografischen Romanen "Melancholia" von Bettina Galvagni und "Der barmherzige Hügel" von Lore Berger
Hochschule
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg  (Germanistik)
Note
2,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
75
Katalognummer
V180037
ISBN (eBook)
9783656025627
ISBN (Buch)
9783656026112
Dateigröße
745 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Magersucht, Anorexie, Galvagni, Lore Berger, Melancholia, Der barmherzige Hügel, Autobiografisches Schreiben
Arbeit zitieren
Levana Oesting (Autor:in), 2011, Anorexia nervosa in den autobiografischen Romanen "Melancholia" von Bettina Galvagni und "Der barmherzige Hügel" von Lore Berger, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180037

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