In der Einleitung zu seinem Buch “Die Gesellschaftstheorie und ihr Anderes“, in welchem Gerhard Hauck sich mit der Eurozentrismus-Problematik in den Sozialwissenschaften beschäftigt, kritisiert er die mit eurozentristischen Fol-gen häufig angewendete Vorgangsweise und eingeschränkte Perspektive der gegenwärtigen westlichen Forschung bei der Untersuchung anderer Kul-turen, indem er ihnen vorwirft: "Sie implantieren den Handlungen der Men-schen, die sie untersuchen, ungeprüft und unhinterfragt den Sinn, den sie selbst entsprechend den Festlegungen ihrer eigenen Kultur in ihnen sehen […]." Dies bedeutet, dass die angesprochene Forschung ihre entwickelten Theorien und Bilder unreflektiert und unkritisch als universal geltend auf den ganzen Globus überträgt. Ob dieser von Hauck eingebrachte Ansatz, der zugleich auch als ein Vorwurf zu sehen ist, in Bezug auf die Genderfor-schung beziehungsweise auf Teile der Genderforschung gültig ist, soll in die-ser Arbeit nachgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Eurozentrismus
- 2.1. Definitionen zum Eurozentrismus
- 2.2. Eurozentrismus vs. Ethnozentrismus
- 3. Auftreten des Eurozentrismus in der Genderforschung
- 3.1. Eurozentristische Genderforschung
- 3.2. Postkoloniale Kritik an der eurozentristischen Genderforschung
- 3.3. Anderweitige Kritik am Eurozentrismus in der Genderforschung
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Auftreten des Eurozentrismus in der modernen Geschlechterforschung. Sie beleuchtet, wie eurozentristische Perspektiven und Denkweisen in der Forschungspraxis zum Tragen kommen und welche Auswirkungen dies auf die Analyse von Geschlechterverhältnissen in verschiedenen Kulturen hat.
- Definition und Abgrenzung des Eurozentrismus-Begriffs
- Analyse des Einflusses eurozentrischer Denkweisen auf die Genderforschung
- Kritik an eurozentristischen Ansätzen in der Genderforschung
- Alternative Perspektiven auf Geschlechterforschung jenseits eurozentrischer Prämissen
- Die Bedeutung der Berücksichtigung kultureller Diversität in der Genderforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erklärt den Forschungsgegenstand. Sie beleuchtet den Eurozentrismus als ein grundlegendes Problem in den Sozialwissenschaften und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit dar: Inwieweit ist der Eurozentrismus in der Genderforschung präsent?
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Eurozentrismus-Konzept. Es werden verschiedene Definitionen des Eurozentrismus vorgestellt und die Besonderheiten dieses Konzepts im Vergleich zum Ethnozentrismus hervorgehoben. Das Kapitel dient der Erarbeitung eines theoretischen Rahmens für die Analyse der Fragestellung.
Das dritte Kapitel untersucht das Auftreten des Eurozentrismus in der Genderforschung. Es beleuchtet, wie eurozentristische Perspektiven und Denkweisen in der Forschungspraxis zum Tragen kommen. Darüber hinaus werden verschiedene kritische Ansätze gegenüber dem Eurozentrismus in der Genderforschung diskutiert, darunter die postkoloniale Kritik.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich zentralen Themen wie Eurozentrismus, Genderforschung, Kultur, Postkolonialismus, Diversität, Kritik, Interkulturalität und feministische Theorien.
- Citation du texte
- Wolfgang Müller (Auteur), 2008, Eurozentristische Geschlechterforschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180398