Tiergestützte Therapie mit Pferden in der Logopädie-Therapie von Kindern


Trabajo Escrito, 2010

25 Páginas, Calificación: 2,0

Medi Ramo (Autor)


Extracto


INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung

1. Was ist Logopädie?
1.1 Erscheinungsformen von Sprachstörungen
1.2 Pädagogische Sprachtherapie

2. Tiergestützte Therapie versus tiergestützte Pädagogik
2.1 Unterscheidungen/Gemeinsamkeiten
2.2 Tiere als Heilung für die Seele
2.2.1 Welche Wirkung haben Tiere?
2.2.2 Pferde als Spiegel der Seele

3. Wirkungsweise von Tieren in der Logopädie
3.1 Erfahrungen bei der Arbeit mit Tieren
3.2 Pferde als Therapeuten
3.3 Therapieansätze und Erfolge

4. Bedeutung für die Soziale Arbeit
4.1 Arbeitsfelder
4.2 Weiterbildungen

Fazit

Literaturverzeichnis

EINLEITUNG

Die Soziale Arbeit bedient sich verschiedenster Methoden und Bereiche der Pädagogik und Medizin. In dieser Arbeit geht es um eine Verschmelzung der tiergestützten Therapie mit Pferden mit den Maßnahmen der Logopädie Therapie von Kindern. Sollte es möglich sein, diese Bereiche zu verbinden und sogar außerordentliche Erfolge zu erzielen, wäre das eine Bereicherung für die Soziale Arbeit ebenso wie für die Logopädie. Bezug zu dem Thema fand ich durch einen Beitrag in der Zeitschrift „pferd und mensch“ von Lynn Aschenbach, die mit bekannt ist als Voltigiertalent. Sie hat ein Konzept entwickelt, mit dem Pferde einen großen Beitrag für die Logopädie Therapie leisten können. Dies gilt es zu durchleuchten und klarzumachen wie vielfältig die Möglichkeiten in der Arbeit mit Tieren sind.

Ich selbst habe viel Erfahrung mit Tieren, vor allem mit Pferden, und ihrer Wirkung auf Menschen in meinem Leben und dem Dasein als Reiterin und Reitlehrerin sammeln können. Den Bezug zur Praxis finde ich wichtig und versuche, diesen ebenfalls nicht zu kurz kommen zu lassen.

1. WAS IST LOGOPÄDIE?

1.1 Erscheinungsformen von Sprachstörungen

Heute bezeichnet die Logopädie die medizinisch therapeutische Fachdisziplin, die sich mit Menschen beschäftigt, die durch eine Sprach , Sprech , Stimm , Schluckoder Hörbeeinträchtigung in ihrer zwischenmenschlichen Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt sind. (vgl. Braun 2006, S. 43)

Die Logopädie beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit Prävention, Beratung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation, Lehre und Forschung auf den Gebieten der Stimme, des Sprechens, der Sprache, sowie des Schluckens, mit den jeweiligen Störungsbildern und ihrer Therapie.

Die Begriffe Sprachstörung, Sprachbehinderung und Sprachschädigung sollen nach Möglichkeit vermieden werden um eine Stigmatisierung zu vermeiden. Stattdessen wird im pädagogischen Bereich bei Kindern und Jugendlichen mit Sprachstörung, Sprachbehinderung oder Sprachschädigung auf den Begriff der Sprachheilpädagogik zurückgegriffen oder wenn die besondere Förderung zur Behebung der Sprachstörung angesprochen ist, bezeichnet man dies als spezifisch pädagogischen Sprachund Kommunikationsförderungen. (vgl. Braun 2006, S. 28)

Unterschieden wurde hierbei in der Geschichte in verschiedene Kategorien, welche aber nie eine klare Trennung ziehen konnten, da Sprachstörungen allgemein meist mehrdimensionale Ansätze benötigen um diagnostiziert werden zu können. (vgl. Braun 2006, S. 44) Vielmehr überprüft man hier am Alter des Klienten das Vorkommen in der jeweiligen Altersklasse und deren Häufigkeit.

Im frühkindlichen Bereich überwiegen die Behandlungen von Störungen der Sprachentwicklung auf den sprachlichen Ebenen Wortschatz, Grammatik und Phonologie. Neben den expressiven Auffälligkeiten werden insbesondere auch Störungen des Sprachverständnisses behandelt.

Während des Kindergartenalters und des Vorschulalters findet man gehäuft Probleme im Rahmen einer Sprachentwicklungsverzögerung bzw. störung. Darunter fallen zum Beispiel Dysgrammatismus (Störungen des Satzbaus und Störungen der Wortflexion, also z. B. Anwenden des Plurals), Auslassungen, Ersetzungen sowie Veränderungen einzelner Laute und Lautverbindungen (Phonologische Störung).

Logopäden behandeln außerdem Balbuties (Stottern), Poltern, ein myofunktionelles Muskelungleichgewicht und Stimmstörungen. (vgl. Braun 2006, S. 2)

Ein weiterer Bereich der Logopädie sind Klienten mit Sprachstörungen nach einem Schlaganfall oder anderen neurologischen Beeinträchtigungen/Unfallfolgen, Spre chapraxie (Planung der Artikulationsbewegung ist gestört), Dysarthrie (Koordinati onsstörung von Stimme, Artikulation, Atmung und Tonus) und Schluckstörungen.

Neuerdings behandeln Logopäden auch immer häufiger Kinder im Schulalter, die aufgrund einer früheren Sprachentwicklungsstörung als Folgesymptomatik Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb entwickeln. (vgl. Braun 2006, S. 1)

In den einzelnen Störungsbildern gibt es unzählige Unterordnungen, die das Diagnostizieren zu einem Vergleich der meist vorkommenden übereinstimmenden Symptome werden lässt. Wieviele unterschiedliche Sprachstörungen es überhaupt gibt bleibt offen. (vgl. Braun 2006, S. 35)

1.2 Pädagogische Sprachtherapie

„Die pädagogische Sprachtherapie ist mehrperspektivisch und facettenreich und insofern schwer zu definieren.“( Braun 2006, S. 271)

Die Sprachtherapie umfasst meist mehrere Bereiche gleichzeitig, wie z.B. die Medi zin, die Psychologie, die Linguistik und die Pädagogik. Hier können keine klaren Li nien gezogen werden, die einen Bereich ausschließen. Verschiedene Ansätze basie ren mehr oder weniger auf einem Bereich aber müssen die anderen immer mit in Be tracht ziehen, denn mit Pädagogik kommt man z.B. bei einer Fehlstellung des Kiefers nicht ausreichend weiter. Aber die Einbindung der Pädagogik sollte auch nicht ver nachlässigt werden, denn sie hat sich zur Aufgabe gemacht praktische Handlungs konzepte entwicklungsorientiert und zielbewusst auf das Kind zu beziehen. (vgl. Braun 2006, S. 272)

Hierbei geht es vor allem um eine kindgerechte Behandlung unter Einbezug der sozialen Erfahrungen und Erlebnisse in der Entwicklung des Kindes und im momentanen sozialen Gefüge ebenso wie die Betrachtung der veränderten Sichtweise des Kindes in Bezug auf sein eigenes Handeln und Verhalten. Des Weiteren ist der Therapeut hier kein „[…] lenkender und kontrollierender Instruktor und Macher[…]“(Braun 2006, S.272, Auslassung von R.S.) sondern viel mehr in der Rolle des verständnisvollen Ansprechpartners, der zu Lösungsmöglichkeiten anregt und jederzeit Hilfestellung geben kann. (vgl. Braun 2006, S. 272)

Das Sprachheilpädagogische Vorgehenskonzept geht davon aus, dass Sprachstörun gen eigentlich Sprachentwicklungsstörungen sind und durch Beeinträchtigung der Entwicklungsfaktoren in den Bereichen der Sensorik, Motorik, Kognition, Emotion und Soziabilität zustande kommt. Infolgedessen basiert die pädagogische Sprachthe rapie auf der Förderung der Interaktions und Kommunikationsfähigkeit, Wahrneh mungs und Bewegungsfähigkeit ebenso wie Erkenntnis und Gedächtnisfähigkeit. (vgl. Braun 2006, S. 275)

Hiermit ist ein Teil der Therapiemöglichkeiten abgedeckt, den die Sprachheilpädagogik betrachtet. Allerdings gehört zur vorherigen Diagnose immer eine medizinische Untersuchung zur Abklärung von körperlichen Beeinträchtigungen um eine zielbestimmte Förderung erst möglich zu machen.

2. TIERGESTÜTZTE THERAPIE VERSUS TIERGESTÜTZTE PÄDAGOGIK

2.1 Unterscheidungen/Gemeinsamkeiten

Die tiergestützte Therapie findet sich in verschiedenen Medizinischen Bereichen wieder wie auch z.B. in der Psychiatrie. Hierbei geht es um die Unterstützung des Klienten bei Gesprächen, die durch das Tier einfacher fortzuführen sind, wie auch das Erleben und Formulieren von Emotionen. Auf spiritueller Ebene sprechen Ärzte auch von den Heilkräften der Tiere, die durch Berührungen auf den Menschen übertragen werden können. Aber vor allem lösen Tiere positive Emotionen wie Freude und Lachen aus, die zur Ausschüttung von Endorphinen und anderen körpereigenen Botenstoffen führen können, die wiederum schmerzstillend und stimmungsaufhellend wirken und somit den Heilungsprozess bei physischen und psychischen Leiden begünstigen können. (vgl. Otterstedt 2003, S. 126/S. 204)

In der tiergestützten Pädagogik wird mit Kindern oder Jugendlichen gearbeitet, die besonderer Förderung bedürfen. Diese kann in den Bereichen von Entwicklungsver zögerung, Sprachverzögerung, Teilleistungsstörung, Wahrnehmungsstörung, ADHS oder Beziehungsstörung liegen. Auch Kinder mit Autismus können vom pädagogi schen/heilpädagogischen Ansatz durch tiergestützte Interaktionen profitieren. Hierbei liegen die Ergebnisse beim Aufbau von Selbstvertrauen und auf der Beziehungsebe ne. Gespräche mit Angehörigen, heilpädagogische Förderzielplanung, Dokumentati on und Ergebnisprotokoll sind bei diesem Angebot ebenfalls vorgesehen. Auch die Arbeit mit Kleingruppen von max. 5 Kindern oder Schulklassen kann mit tiergestütz ter Pädagogik durchgeführt werden, wenn z.B. die soziale Interaktion, die Regelak zeptanz oder die Impulskontrolle gestört ist. (vgl. Schwarzkopf/Olbrich, In: Ot terstedt 2003, S. 260)

In beiden Ansätzen soll eine einfache Beziehung von Mensch zu Tier hergestellt werden womit das Tier als unbedrohlicher und empathischer Katalysator zur Ent wicklung sozialer Interaktionen beiträgt. (vgl. Olbrich, In: Otterstedt 2003, S. 192)

Die Unterschiede bestehen im Ansatz und der Qualifikation des Durchführenden. Während in der tiergestützten Therapie der Klient stimuliert werden soll um Heilungsprozesse zu begünstigen, lernen in der tiergestützten Pädagogik die Klienten mit dem Tier einen anderen Lebensweg kennen, den sie anstreben sollen.

Außerdem wird eine Therapie immer von einem Arzt oder Therapeuten durchge führt, der in diesem Fall eine Zusatzausbildung für den Umgang mit Therapie Tieren braucht. In der Pädagogik hingegen bedient man sich der sozialen Berufe wie Lehrer, Erzieher und auch Sozialarbeiter, die ebenfalls eine Zusatzqualifikation benötigen. [hierzu mehr in Kap. 4]

Oft werden keine strengen Grenzen mehr zwischen den einzelnen Bereichen gezogen, weil man häufig der Auffassung ist, dass die gegenseitige Ergänzung professionell angewandter unterschiedlicher Therapieansätze dem individuellen Problem des Klienten am meisten hilft. Therapeuten sollten über ein großes Verständnis und Handlungsspielraum verfügen um nicht ihre Methoden dem Klienten, sondern dem Problem des Klienten mit vielschichtigen Lösungsansätzen entgegenzuwirken. (vgl. Scheidhacker, In: Otterstedt 2003, S. 176)

Des Weiteren gibt es einen rein begleitenden Bereich, der ebenfalls mit Tieren durchgeführt wird. Ein fachlich angeleiteter Tierbesuch kann als wohltuend und le bensbejahend erlebt werden. Allein die Nähe eines Besuchers mit seinem Tier und die Bereitschaft zuzuhören oder Zeit zu haben, schafft beim Begleiteten das Gefühl von Akzeptanz, Vertrauen und Verstandensein und schafft eine belebte Atmosphäre. Die kurzzeitige Beschäftigung und Ablenkung von Leiden birgt Anlass für neuen Gesprächsstoff und bewirkt Stimmungsverbesserung des Klienten. (vgl. Claus, In: Otterstedt 2003, S. 213)

Bereiche der tiergestützten Besuche sind:

- Schwerkranken und ihren Angehörigen
- Sterbenden und Trauernden
- Wachkoma /Komapatienten
- Schlaganfallpatienten
- Demenzerkrankten
- Senioren/Geriatriepatienten
- Psychiatriepatienten
- Menschen mit körperlicher/geistiger/psychischer Behinderung
- Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten
- Menschen im Strafvollzug
- Menschen in der Drogen- und Suchtrehabilitation

[...]

Final del extracto de 25 páginas

Detalles

Título
Tiergestützte Therapie mit Pferden in der Logopädie-Therapie von Kindern
Universidad
University of Duisburg-Essen
Calificación
2,0
Autor
Año
2010
Páginas
25
No. de catálogo
V180537
ISBN (Ebook)
9783656033356
Tamaño de fichero
448 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Pferd, Logopädie, Tiergestützte Sozialarbeit, Soziale Arbeit, Therapie, Kinder
Citar trabajo
Medi Ramo (Autor), 2010, Tiergestützte Therapie mit Pferden in der Logopädie-Therapie von Kindern, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180537

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