„Schmeckt nicht jedem! Gut so!“ lässt ein Zigarettenhersteller in seiner Anzeige verlauten, in der ein rauchender Mann abgebildet ist, der Stiefel mit Schlangenledermuster trägt.
Hat der Werbekritiker Recht, der in diesem Zusammenhang auf das Washingtoner Arten-schutzabkommen hinweist und behauptet, „diese Werbung fordere dazu auf, sich Stiefel aus echtem Schlangenleder illegal zu beschaffen“ ? Diese Beschwerde erhob er auf jeden Fall vor dem Deutschen Werberat.
Der wies die Beschwerde als unbegründet zurück. Dies geschieht in der überwiegenden Zahl der Fälle, da das Gremium viele Kritiken nicht weiter verfolgt [...].
Die Mitglieder des Deutschen Werberates sind Vertreter der Werbewirtschaft – arbeiten sie für ihre Branche oder können sie auch den Verbraucher angemessen vertreten? Kann die Arbeit des Gremiums unter diesen Umständen hilfreich für den Verbraucher sein oder ist sie ein Alibi, das die Werbewirtschaft sich selbst verschafft?
Unter diesem Aspekt soll die vorliegende Arbeit die Tätigkeiten des Werberates betrachten und versuchen, sie zu bewerten. Dazu stellt sie zunächst einmal die Geschichte des Deutschen Werberates vor, da in dieser das Selbstverständnis und die Struktur der Organisation begründet liegen. Im Folgenden wird die Arbeit des Werberates betrachtet; dazu gehören sowohl die Ordnung mit Arbeitsgrundsätzen, Verfahrensordnung und Tätigkeitsgrundlagen als auch die Entscheidungen über Beschwerden, die vor dem Werberat erhoben wurden. Anhand dieser Betrachtungen und Untersuchungen soll in einer abschließenden Schlussbetrachtung versucht werden zu klären, ob die Arbeit des Werberates für den Verbraucher nun hilfreich ist und sein kann oder ob es sich doch lediglich um ein Alibi handelt, das die Werbewirtschaft sich selbst gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte des Deutschen Werberates
- Die Arbeit des Deutschen Werberates
- Ordnung
- Arbeitsgrundsätze
- Verfahrensordnung
- Tätigkeitsgrundlagen
- Entscheidungen über Beschwerden
- Ordnung
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Tätigkeit des Deutschen Werberates und bewertet dessen Wirksamkeit für den Verbraucher. Es wird hinterfragt, ob der Werberat tatsächlich hilfreich für den Verbraucher ist oder lediglich als Alibi für die Werbewirtschaft dient. Die Analyse betrachtet die Geschichte des Werberates, seine Organisationsstruktur und seine Entscheidungsfindung in Bezug auf eingegangene Beschwerden.
- Die Geschichte und Entwicklung des Deutschen Werberates
- Die Struktur und Arbeitsweise des Werberates
- Die Entscheidungsfindung des Werberates bei Verbraucherbeschwerden
- Die Rolle der Selbstregulierung in der Werbewirtschaft
- Die Bewertung der Effektivität des Werberates für den Verbraucherschutz
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung präsentiert ein Beispiel einer beim Deutschen Werberat eingegangenen Beschwerde und führt in die zentrale Fragestellung ein: Ist der Werberat ein hilfreiches Instrument für den Verbraucherschutz oder lediglich ein Alibi der Werbewirtschaft? Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und kündigt die Untersuchung der Geschichte, der Arbeitsweise und der Entscheidungsfindung des Werberates an, um diese Frage zu beantworten.
Die Geschichte des Deutschen Werberates: Dieses Kapitel beleuchtet die Gründung des Deutschen Werberates im Kontext der Selbstregulierung der Werbewirtschaft. Es beschreibt die Entstehung aus dem Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) im Jahr 1949 mit dem Ziel der Selbstkontrolle und der Vermeidung staatlicher Regulierung, analog zum Deutschen Presserat. Die Gründung im Jahr 1972 als "ZAW-Präsidialauschuss für Verbraucherwerbung" und die spätere Umbenennung in "Deutscher Werberat" werden detailliert dargestellt, wobei die Rolle der Selbstdisziplin und der Konfliktlösung zwischen Werbetreibenden und Verbrauchern hervorgehoben wird.
Die Arbeit des Deutschen Werberates: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Arbeitsweise des Werberates, insbesondere auf seine Ordnung, einschließlich der Arbeitsgrundsätze, Verfahrensordnung und Tätigkeitsgrundlagen. Es analysiert die Zusammensetzung des Gremiums, bestehend ausschließlich aus Vertretern der Werbewirtschaft, und diskutiert die Implikationen dieser Zusammensetzung für die Unabhängigkeit und die Verbraucherorientierung des Werberates. Die Entscheidungsfindung bei Beschwerden wird als zentraler Aspekt der Arbeit des Werberates dargestellt, wobei die Frage nach dessen tatsächlicher Wirksamkeit im Verbraucherschutz im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Deutscher Werberat, Selbstregulierung, Werbewirtschaft, Verbraucherschutz, Beschwerden, Entscheidungsfindung, Selbstkontrolle, Konfliktlösung, Werbeethik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Deutschen Werberat
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Tätigkeit des Deutschen Werberates und bewertet dessen Wirksamkeit im Verbraucherschutz. Es wird untersucht, ob der Werberat tatsächlich den Verbrauchern hilft oder nur als Alibi für die Werbewirtschaft dient. Die Analyse umfasst die Geschichte, die Struktur und die Entscheidungsfindung des Werberates im Umgang mit Beschwerden.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Geschichte und Entwicklung des Deutschen Werberates, seine Struktur und Arbeitsweise, seine Entscheidungsfindung bei Verbraucherbeschwerden, die Rolle der Selbstregulierung in der Werbewirtschaft und die Bewertung der Effektivität des Werberates für den Verbraucherschutz.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Geschichte des Deutschen Werberates, ein Kapitel zur Arbeit des Deutschen Werberates (inkl. Ordnung, Arbeitsgrundsätze, Verfahrensordnung und Tätigkeitsgrundlagen) und eine Schlussbetrachtung. Die Einleitung stellt eine Beispielbeschwerde vor und führt die zentrale Forschungsfrage ein. Die Kapitel zur Geschichte und Arbeit des Werberates analysieren dessen Entwicklung, Struktur und Entscheidungsfindung.
Wie wird die Geschichte des Deutschen Werberates dargestellt?
Das Kapitel zur Geschichte beschreibt die Gründung des Deutschen Werberates im Kontext der Selbstregulierung der Werbewirtschaft. Es beleuchtet die Entstehung aus dem Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) im Jahr 1949 und die spätere Entwicklung zum "Deutschen Werberat" im Jahr 1972. Die Rolle der Selbstdisziplin und der Konfliktlösung zwischen Werbetreibenden und Verbrauchern wird hervorgehoben.
Wie wird die Arbeit des Deutschen Werberates beschrieben?
Das Kapitel zur Arbeit des Werberates konzentriert sich auf dessen Arbeitsweise und Ordnung, einschließlich Arbeitsgrundsätze, Verfahrensordnung und Tätigkeitsgrundlagen. Es analysiert die Zusammensetzung des Gremiums (ausschliesslich Vertreter der Werbewirtschaft) und die Implikationen für dessen Unabhängigkeit und Verbraucherorientierung. Die Entscheidungsfindung bei Beschwerden und deren Wirksamkeit im Verbraucherschutz stehen im Mittelpunkt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Deutscher Werberat, Selbstregulierung, Werbewirtschaft, Verbraucherschutz, Beschwerden, Entscheidungsfindung, Selbstkontrolle, Konfliktlösung, Werbeethik.
Welche zentrale Frage wird in der Arbeit gestellt?
Die zentrale Frage lautet: Ist der Deutsche Werberat ein hilfreiches Instrument für den Verbraucherschutz oder lediglich ein Alibi der Werbewirtschaft?
Welche Methode wird zur Beantwortung der Forschungsfrage verwendet?
Die Arbeit untersucht die Geschichte, die Organisationsstruktur und die Entscheidungsfindung des Deutschen Werberates, um die zentrale Forschungsfrage zu beantworten. Die Analyse betrachtet die Wirksamkeit des Werberates im Verbraucherschutz kritisch.
- Citation du texte
- Birte Jessen (Auteur), 2006, Die Arbeit des Deutschen Werberates: Hilfreich oder Alibi?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180663