Ausgehend von den dargestellten Forschungsergebnissen soll in der vorliegenden Arbeit die Frage geklärt werden, welche narrative Stellung und welche theologischen Funktionen dem Tempel im Lukasevangelium zukommen.
Zu Beginn der Ausführungen werden die lukanische Semantik und die damit intendierten traditionellen Vorstellungen besprochen (Kapitel 3.1.). Dies erscheint lohnenswert, weil es auf Grundlage dessen leichter fällt, die Verortung des Tempels in der narrativen Konzeption des Evangeliums zu verstehen (Kapitel 3.2.). Diesem Aspekt wird die größte Aufmerksamkeit gewidmet werden. Hauptaugenmerk der Untersuchung liegt auf der Narration der Perikopen Lk 1,5-23; 2,22-39; 2,41-52; 19,41-21,38; 23,45-48; 24,52. Zuerst wird die Erzählstruktur der einzelnen Stellen betrachtet werden. Schon auf Basis dessen lassen sich – v.a. aus Sicht der von Lukas anvisierten Adressaten – die wesentlichsten Funktionen des Tempels ausmachen. Anknüpfend an die Narration soll der Blick auf die theologischen Implikationen und Intentionen des Evangelisten gelegt werden, wodurch die intendierten Funktionen des Tempels herausgearbeitet und gedeutet werden sollen.
Abschließend soll dann die Arbeitsthese verifiziert bzw. falsifiziert werden und ggf. ein Ausblick auf weitere Beschäftigungsmöglichkeiten mit der Thematik gelegt werden (Kapitel 4).
Inhaltsverzeichnis
- ,,Bist du Gottes Sohn, so wirf dich von hier hinunter“ – Ein Sprung, der Fragen aufwirft..
- Forschungsüberblick und Fragestellung.....
- Die Darstellung und die Funktionen des „Tempels\" im Lukasevangelium
- Das lukanische Spektrum der semantischen Größe „Tempel\".
- Der heilige Bezirk/ das Heiligtum – tò iepóv .
- Der innere Bezirk/ das Allerheiligste - ò vaòs.
- Das Haus Gottes – ὁ οἶκός
- Die narrativ-theologische Struktur der Tempelepisoden.......
- Der Tempel in den lukanischen Kindheitserzählungen (Lk 1,5-2,52)....
- Die Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers (Lk 1,5-23).........
- Jesu Darstellung im Tempel. Simeon und Hanna (Lk 2,22-39).
- Der zwölfjährige Jesus im Tempel (Lk 2,41-52)...
- Der Tempel als Wirkstätte Jesu (Lk 19,28-21,38) ..
- Einzug in Jerusalem, Klage über die Stadt und Inbesitznahme des Tempels (Lk 19,28-48)........
- Jesus wirkt im Tempel (Lk 20,1-21,38).
- Der Tempel in der Passionsgeschichte (Lk 23,44-49).
- Die Jünger im Tempel (Lk 24,52).
- Zwischen christlichem Selbstverständnis und israelitischer Tradition
- Die semantische Vielfalt des Begriffs „Tempel“ im Lukasevangelium
- Die narrative Struktur und theologische Bedeutung der Tempelepisoden
- Die Verbindung des Tempels mit christlichen Selbstverständnis und israelitischer Tradition
- Die Rolle des Tempels in den lukanischen Kindheitserzählungen
- Die Bedeutung des Tempels als Wirkstätte Jesu
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Funktion des „Tempels“ im Lukasevangelium im Kontext der lukanischen Tempelkonzeption zu untersuchen. Sie analysiert wichtige Tempelepisoden, um die narrative und theologische Bedeutung des Tempels in Lukasevangelium zu beleuchten.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Fragestellung und die Bedeutung des Tempels im Lukasevangelium. Es gibt einen Überblick über die bestehende Forschung und zeigt die Notwendigkeit einer vertieften Untersuchung des Themas auf. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem semantischen Spektrum des Begriffs „Tempel“ im Lukasevangelium und analysiert die verschiedenen Bedeutungen, die dem Begriff im Text zugrunde liegen. Das dritte Kapitel untersucht die narrativ-theologische Struktur der Tempelepisoden, indem es die Bedeutung des Tempels in den Kindheitserzählungen, in Jesu Wirkungszeit und in der Passionsgeschichte analysiert.
Schlüsselwörter
Lukasevangelium, Tempel, Jerusalem, Heiligtum, Kindheitserzählungen, Wirkstätte Jesu, Passionsgeschichte, narrativ-theologische Struktur, jüdische Tradition, christliches Selbstverständnis.
- Quote paper
- Daniel Meyer (Author), 2011, Die Stellung und Funktion des Tempels im Lukasevangelium, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180703