Seit einigen Jahrzehnten lastet ein erheblicher Reformdruck auf dem gesetzlichen Rentenversicherungssystem. Die Ursache hierfür liegt im Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die dazu führen, dass das umlagefinanzierte System vor große finanzielle Herausforderungen gestellt wird.
Neben der durch die Wiedervereinigung entstandenen Kosten und der anhaltend hohen Arbeitslosigkeit macht sich vor allem der demographische Wandel bemerkbar. Eine dauerhafte Stabilisierung des gesetzlichen Rentenversicherungssystems konnte bisher weder durch wiederholte Beitragserhöhungen noch durch leistungsmindernde Eingriffe bewirkt werden.
Vor allem die jüngere Generation muss ein sinkendes Niveau der gesetzlichen Rentenleistungen befürchten. Vermehrt wird in diesem Zusammenhang über das Risiko der Altersarmut diskutiert und wie eine zusätzliche Absicherung dieses Risikos aussehen könnte.
Die finanziellen Probleme innerhalb der gesetzlichen Rentenversicherung und die daraus resultierende Bedrohung bezüglich einer möglichen Verarmung im Alter werden indes nicht von allen Teilen der Bevölkerung registriert.
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Vor dem Hintergrund verschiedener Rahmenbedingungen wie etwa der demographischen Entwicklung soll erstens aufgezeigt werden, inwieweit eine Notwendigkeit zur eigenständigen und selbstverantwortlichen privaten Altersvorsorge mit dem Ziel der Lebensstandardsicherung besteht. Die vorliegende Arbeit stellt die folgende Hypothese auf, die im weiteren Verlauf überprüft wird: Die gesetzlichen Rentenleistungen alleine werden nicht ausreichen, um den Lebensstandard im Alter zu erhalten. Vielmehr müssen zur Komplementierung weitere Altersvorsorgemöglichkeiten genutzt werden.
Ein zweites Ziel dieser Arbeit besteht darin, die gängigsten Altersvorsorgemöglichkeiten darzustellen. Die Beurteilung dieser Vorsorgeinstrumente dient unter anderem zur Offenlegung jeweiliger Stärken und Schwächen. Dadurch soll verdeutlicht werden, an welchen Personenkreis sich das jeweilige Produkt mit seinen spezifischen Chancen und Risiken primär richtet, beziehungsweise wer hieraus den für sich größten Nutzen ziehen kann.
Der Gang der Bearbeitung sieht dabei wie folgt aus: Beginnend mit der Einleitung ist die Arbeit in sechs Kapitel unterteilt.
Im zweiten Kapitel wird eine umfassende Betrachtung der Alterssicherung in Deutschland vorgenommen. Da die gesetzliche Rentenversicherung für abhängig Beschäftigte die wichtigste Komponente bei der Altersvorsorge darstellt, wird zunächst in Kapitel 2.1 ...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Alterssicherung in Deutschland
- 2.1 Grundgedanke und wesentliche Stationen der gesetzlichen Rentenversicherung
- 2.2 Demographische Entwicklung in Deutschland
- 2.2.1 Fertilität
- 2.2.2 Mortalität
- 2.2.3 Migration
- 2.2.4 Altersstruktur
- 2.3 Alterssicherung in Deutschland unter Anpassungsdruck
- 2.3.1 Reformbedarf des bestehenden Systems
- 2.3.2 Entspricht das Umlageverfahren (noch) dem Grundsatz der Generationengerechtigkeit?
- 2.3.3 Alternativer Wechsel zu einem kapitalgedeckten Rentenversicherungssystem
- 2.3.4 Mackenroth-These
- 2.4 Lebensstandardsicherung im Alter
- 2.4.1 Die Lebenszyklushypothese
- 2.4.2 Die gesetzliche Rentenversicherung – mehr als eine Grundsicherung?
- 2.4.3 Entstehung von Versorgungslücken
- 2.5 Der Wandel zum Drei-Schichten-Modell
- 3. Einflussfaktoren bei der Auswahl von Altersvorsorgeinstrumenten und Erstellung eines Kriterienkatalogs
- 3.1 Einflussfaktoren
- 3.2 Erstellung eines Kriterienkataloges
- 4. Betrachtung der einzelnen Schichten und Bewertung anhand des Kriterienkatalogs
- 4.1 Erste Schicht: Basisversorgung
- 4.1.1 Gesetzliche Rentenversicherung
- 4.1.2 Basisrente
- 4.1.2.1 Funktionsweise
- 4.1.2.2 Beurteilung anhand des Kriterienkatalogs
- 4.2 Zweite Schicht: Zusatzversorgung
- 4.2.1 Betriebliche Altersvorsorge
- 4.2.1.1 Funktionsweise
- 4.2.1.2 Beurteilung anhand des Kriterienkatalogs
- 4.2.2 Riester-Rente
- 4.2.2.1 Funktionsweise
- 4.2.2.2 Beurteilung anhand des Kriterienkatalogs
- 4.3 Dritte Schicht: Kapitalanlageprodukte
- 4.3.1 Lebensversicherung
- 4.3.1.1 Funktionsweise
- 4.3.1.2 Beurteilung anhand des Kriterienkatalogs
- 4.3.2 Wertpapiere und Sparkonten
- 4.3.2.1 Funktionsweise
- 4.3.2.2 Beurteilung anhand des Kriterienkatalogs
- 4.3.3 Immobilie
- 4.3.3.1 Funktionsweise
- 4.3.3.2 Beurteilung anhand des Kriterienkatalogs
- 5. Altersvorsorgeempfehlungen für den Einzelnen anhand von fiktiven Fallbeispielen
- 5.1 Erna Meier
- 5.2 Thomas Becker
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Altersvorsorgemöglichkeiten in Deutschland vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und deren Auswirkungen auf den Lebensstandard im Alter. Ziel ist es, die verschiedenen Altersvorsorgeinstrumente zu analysieren und einen Kriterienkatalog zur Auswahl geeigneter Produkte zu entwickeln. Die Arbeit soll Entscheidungshilfen für die individuelle Altersvorsorgeplanung liefern.
- Analyse der gesetzlichen Rentenversicherung und ihrer Herausforderungen
- Bewertung verschiedener Altersvorsorgemodelle (z.B. Betriebsrente, Riester-Rente, Kapitalanlagen)
- Entwicklung eines Kriterienkatalogs zur Auswahl geeigneter Altersvorsorgeprodukte
- Einordnung der Altersvorsorge in ein Drei-Schichten-Modell
- Erstellung von individuellen Altersvorsorgeempfehlungen anhand von Fallbeispielen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Altersvorsorge und die Relevanz der demografischen Entwicklung ein. Sie skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit.
2. Alterssicherung in Deutschland: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über das deutsche Alterssicherungssystem. Es beleuchtet den Grundgedanken und die historische Entwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung, analysiert die demografische Entwicklung (Fertilität, Mortalität, Migration, Altersstruktur) und deren Auswirkungen auf das System. Der Reformbedarf wird diskutiert, inklusive der Frage nach der Generationengerechtigkeit des Umlageverfahrens und der Möglichkeiten eines kapitalgedeckten Systems. Die Lebensstandardsicherung im Alter wird im Kontext der Lebenszyklushypothese betrachtet, und es wird untersucht, wie Versorgungslücken entstehen. Schließlich wird der Wandel zum Drei-Schichten-Modell erläutert.
3. Einflussfaktoren bei der Auswahl von Altersvorsorgeinstrumenten und Erstellung eines Kriterienkatalogs: Dieses Kapitel identifiziert wichtige Einflussfaktoren bei der Auswahl von Altersvorsorgeprodukten und entwickelt darauf basierend einen Kriterienkatalog. Dieser Katalog dient als Grundlage für die Bewertung der einzelnen Altersvorsorgeinstrumente in den folgenden Kapiteln. Die Auswahl der Faktoren berücksichtigt sowohl persönliche als auch wirtschaftliche Aspekte.
4. Betrachtung der einzelnen Schichten und Bewertung anhand des Kriterienkatalogs: Dieses Kapitel bewertet die einzelnen Schichten des Drei-Schichten-Modells (Basisversorgung, Zusatzversorgung, Kapitalanlageprodukte) anhand des zuvor erstellten Kriterienkatalogs. Es werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Produkte (gesetzliche Rentenversicherung, Basisrente, betriebliche Altersvorsorge, Riester-Rente, Lebensversicherung, Wertpapiere, Immobilien) detailliert dargestellt und im Hinblick auf ihre Eignung für die jeweilige Schicht analysiert. Dabei werden die Funktionsweisen der einzelnen Instrumente und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen im Detail beleuchtet.
5. Altersvorsorgeempfehlungen für den Einzelnen anhand von fiktiven Fallbeispielen: Anhand von zwei fiktiven Fallbeispielen (Erna Meier und Thomas Becker) werden konkrete Altersvorsorgeempfehlungen abgeleitet. Die Beispiele veranschaulichen die Anwendung des Kriterienkatalogs und des Drei-Schichten-Modells in der Praxis und demonstrieren, wie die verschiedenen Altersvorsorgeinstrumente individuell kombiniert werden können, um ein optimales Versorgungsergebnis zu erzielen.
Schlüsselwörter
Altersvorsorge, gesetzliche Rentenversicherung, demografische Entwicklung, Generationengerechtigkeit, Drei-Schichten-Modell, Kapitaldeckung, Umlageverfahren, Riester-Rente, betriebliche Altersvorsorge, Lebensstandardsicherung, Kapitalanlageprodukte, Kriterienkatalog, Versorgungslücke.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Altersvorsorge in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Altersvorsorgemöglichkeiten in Deutschland vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und deren Auswirkungen auf den Lebensstandard im Alter. Sie analysiert verschiedene Altersvorsorgeinstrumente und entwickelt einen Kriterienkatalog zur Auswahl geeigneter Produkte. Ziel ist es, Entscheidungshilfen für die individuelle Altersvorsorgeplanung zu liefern.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die gesetzliche Rentenversicherung und ihre Herausforderungen, bewertet verschiedene Altersvorsorgemodelle (Betriebsrente, Riester-Rente, Kapitalanlagen), entwickelt einen Kriterienkatalog zur Auswahl geeigneter Produkte, ordnet die Altersvorsorge in ein Drei-Schichten-Modell ein und erstellt individuelle Altersvorsorgeempfehlungen anhand von Fallbeispielen. Die demografische Entwicklung (Fertilität, Mortalität, Migration, Altersstruktur) und deren Einfluss auf das System werden ebenfalls analysiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: Einleitung, Alterssicherung in Deutschland, Einflussfaktoren bei der Auswahl von Altersvorsorgeinstrumenten und Erstellung eines Kriterienkatalogs, Betrachtung der einzelnen Schichten und Bewertung anhand des Kriterienkatalogs, und Altersvorsorgeempfehlungen für den Einzelnen anhand von fiktiven Fallbeispielen. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Altersvorsorge.
Was ist das Drei-Schichten-Modell der Altersvorsorge?
Das Drei-Schichten-Modell gliedert die Altersvorsorge in drei Schichten: Basisversorgung (z.B. gesetzliche Rentenversicherung), Zusatzversorgung (z.B. betriebliche Altersvorsorge, Riester-Rente) und Kapitalanlageprodukte (z.B. Lebensversicherung, Wertpapiere, Immobilien). Die Arbeit analysiert jede Schicht detailliert und bewertet die verschiedenen Produkte anhand des entwickelten Kriterienkatalogs.
Welche Altersvorsorgeinstrumente werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Altersvorsorgeinstrumente, darunter die gesetzliche Rentenversicherung, die Basisrente, die betriebliche Altersvorsorge, die Riester-Rente, Lebensversicherungen, Wertpapiere, Sparkonten und Immobilien. Für jedes Instrument wird die Funktionsweise erläutert und eine Bewertung anhand des Kriterienkatalogs vorgenommen.
Wie wird der Kriterienkatalog erstellt und angewendet?
Der Kriterienkatalog wird im dritten Kapitel entwickelt, indem wichtige Einflussfaktoren bei der Auswahl von Altersvorsorgeprodukten identifiziert werden. Dieser Katalog berücksichtigt sowohl persönliche als auch wirtschaftliche Aspekte. Im vierten Kapitel wird der Katalog dann angewendet, um die verschiedenen Altersvorsorgeinstrumente zu bewerten und zu vergleichen.
Wie werden die Ergebnisse der Arbeit präsentiert?
Die Ergebnisse der Arbeit werden in Form von detaillierten Analysen der einzelnen Altersvorsorgeinstrumente, einer Bewertung anhand des Kriterienkatalogs und konkreten Altersvorsorgeempfehlungen anhand von zwei fiktiven Fallbeispielen präsentiert. Diese Fallbeispiele veranschaulichen die praktische Anwendung des Drei-Schichten-Modells und des Kriterienkatalogs.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Altersvorsorge, gesetzliche Rentenversicherung, demografische Entwicklung, Generationengerechtigkeit, Drei-Schichten-Modell, Kapitaldeckung, Umlageverfahren, Riester-Rente, betriebliche Altersvorsorge, Lebensstandardsicherung, Kapitalanlageprodukte, Kriterienkatalog, Versorgungslücke.
- Quote paper
- Guido Rübhausen (Author), 2011, Darstellung und Beurteilung der Altersvorsorgemöglichkeiten zur Erhaltung des Lebensstandards im Hinblick auf die demographische Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180856