„O du, Geliebte meiner siebenundzwanzig Sinne, ich/ liebe dir! – Du deiner dich dir, ich dir, du mir,/ - Wir?/ Das gehört (beiläufig) nicht hierher./ Wer bist du, ungezähltes Frauenzimmer? Du bist/ - - bist du? Die Leute sagen, du wärest, - laß/ sie sagen, sie wissen nicht, wie der Kirchturm steht./ Du trägst den Hut auf deinen Füßen und wanderst/ auf die Hände, auf den Händen wanderst du./ Hallo, deine roten Kleider, in weiße Falten zersägt./ Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich dir! – Du/ deiner dich dir, ich dir, du mir, -Wir?/ Das gehört (beiläufig) in die kalte Glut./ Rote Blume, rote Anna Blume, wie sagen die Leute?/ Preisfrage: 1.) Anna Blume hat ein Vogel./ 2.) Anna Blume ist rot./ 3.) Welche Farbe hat der Vogel?/ Blau ist die Farbe deines gelben Haares./ Rot ist das Girren deines grünen Vogels./ Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid, du liebes/ grünes Tier, ich liebe dir! – Du deiner dich dir, ich/ dir, du mir. – Wir?/ Das gehört (beiläufig) in die Glutenkiste./ Anna Blume! Anna, a-n-n-a, ich träufle deinen/ Namen. Dein Name tropft wie weiches Rindertalg./ Weißt du es, Anna, weißt du es schon?/ Man kann dich auch von hinten lesen, und du,/ du/ Herrlichste von allen, du bist von hinten wie/ von/ vorne: <<a-n-n-a>>./ Rindertalg träufelt streicheln über meinen/ Rücken./ Anna Blume, du tropfes Tier, ich liebe/ dir!“
Diese, mit Anna Blume betitelten Zeilen, sind die bekanntesten Worte eines Lyrikers, der in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts als herausragendes Multitalent, dessen vielfältige Tätigkeiten und Interessen sowie Kreativität, Phantasie und Produktivität in der heutigen Zeit sicherlich nur annähernd einzuschätzen sind , vor allem auch im Bereich der Bildenden Kunst hervortritt. Die Rede ist selbstverständlich von Kurt Schwitters, der sich zuweilen auch als Kuwitter bezeichnet , dem wichtigsten hannoverschen Künstler des 20. Jahrhunderts, der als Innovator, Dadaist und großer Erfinder innerhalb der Kunst anzusehen ist, was sich auch für die internationale Ebene ausmachen lässt.Zeit seines Lebens erfährt er nicht nur die differenziertesten künstlerischen Phasen, sondern auch die verschiedensten Stadien der staatlichen Existenz, die sich vom Kaiserreich über die Republik, in die Diktatur und letztlich ins Exil erstrecken.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
1. Biographisches zu Kurt Schwitters
2. Zum Merz - Kunstbegriff
3. Der Merzbau
4. Plastische Arbeiten
4.1 Frühe dadaistische Konstruktionen
4.1.1 Erste Modelle für den Merzbau thematisieren die mechanische Welt
4.1.2 Die plastisch formulierten Merzbauentwürfe im Kontext der expressionistischen Architektur
4.2 Die Merzbau - Plastiken
4.2.1 Einzelne plastische Arbeiten ais Probeobjekte und Elemente derMerzbaugestaltung
4.2.2 Die konstruktivistische Formensprache verbindet sich mitorganischenStrukturen
4.3 Die späten Exil - Plastiken
4.3.1 Einzelne Beispiele für das Schaffen im Zeichen organoider Formen
4.3.2 Eine sexuelle Konnotation verbindet den Merzbau mit spätenplastischen Arbeiten
Nachwort
Abbildungen
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
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