Nach LARSEN [9,10] besitzen die Wirbelsäulen von Säuglingen eine dreidimensionale umfassende Beweglichkeit. Aus der vollkyphotischen Haltung entwickeln sie mit wachsender Muskelkraft die Fähigkeit, sich gegen die Schwerkraft gerade aufzurichten. Im Kindesalter werden die physiologischen Krümmungen durch Stand und Gang funktionell entwickelt. Die erwähnte Bewegungsfähigkeit der Wirbelsäule ist nach wie vor vorhanden. Das ältere Kleinkind verliert aufgrund von Haltungsstereotypen zunehmend diese Fähigkeit. Die funktionellen Krümmungen festigen sich strukturell. Bandscheiben und Wirbelkörper werden einseitig belastet und schließlich deformiert.
Beim Erwachsenen verschwinden die Fähigkeiten der Becken- und Kopfaufrichtung vielfach und die vorhandenen Krümmungen verstärken sich [10]. „Statische Wirbelsäulendeformitäten sind – auf einen einfachen Nenner gebracht – die Folge der unvollkommenen Auseinandersetzung des Menschen mit der Schwerkraft“ ([10] In: Krankengymnastik 50. Jg. (1998) Nr. 5, 827).
Eine Anzahl von Wirbelsäulenstörungen sind auf gestörte strukturelle und statische Verhältnisse zurückzuführen. Nach LARSEN stehen die Funktion und Struktur in einer Wechselbeziehung – die Funktion formt die Struktur, während diese, optimiert, die Funktion verbessert. Mit der zunehmenden Industrialisierung und Technologisierung und damit verbundener einseitiger Belastung wird die motorische Gesamtkoordination zu wenig gefordert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Problemstellung
- 4 Theoretische Vorbetrachtungen
- 4.1 Die Form der Wirbelsäule
- 4.2 Anatomische und funktionelle Grundlagen
- 4.2.1 Wirbel & Wirbelkörper
- 4.2.2 Die Zwischenwirbelscheibe
- 4.2.3 Die Wirbelgelenke
- 4.2.4 Die Bandsysteme
- 4.2.5 Die haltungsbeeinflussende Muskulatur
- 4.2.6 Neuronale Versorgung
- 4.2.7 Funktionelle Einteilung der Wirbelsäule
- 4.3 Biomechanik
- 4.4 Pathomechanismen
- 4.4.1 Funktionelle Ursachen der Wirbelsäulen-Degeneration
- 4.4.2 Diskusprotrusion und Diskusprolaps
- 4.4.3 Spinalkanalstenose
- 4.4.4 Spondylolisthesis
- 5 Methodik
- 5.1 Probanden
- 5.2 Untersuchungsablauf
- 5.3 Statistik
- 5.3.1 Deskriptive Statistik
- 5.3.2 Analytische Statistik
- 5.3.2.1 Korrelationen
- 5.3.2.2 Mittelwertvergleiche
- 6 Ergebnisse
- 6.1 Deskriptive Statistik
- 6.1.1 Habituelle Haltung
- 6.1.2 Korrigierte Haltung
- 6.2 Analytische Statistik
- 6.3 Korrelationen
- 6.3.1 Korrelationen zwischen Kurvatur-Indices bei habitueller Haltung
- 6.3.2 Korrelationen zwischen Kurvatur-Indices bei korrigierter Haltung
- 6.3.3 Korrelationen zwischen Statik-Indices bei habitueller Haltung
- 6.3.4 Korrelationen zwischen Statik-Indices bei korrigierter Haltung
- 6.3.5 Korrelationen zwischen Kurvatur- und Statik-Indices bei habitueller Haltung
- 6.3.6 Korrelationen zwischen Kurvatur- und Statik-Indices bei korrigierter Haltung
- 6.1 Deskriptive Statistik
- 7 Diskussion und Schlussfolgerungen
- 7.1 Die Kurvaturparameter
- 7.2 Die Kraftmomente
- 7.3 Korrelationen
- 7.4 Schlussfolgerungen und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die objektive Bestimmung der äußeren Wirbelsäulenkurvatur in der Sagittalebene bei Patienten mit Bandscheibenprolaps in der Lendenwirbelsäule. Ziel ist es, subjektive Beurteilungsmethoden zu ergänzen und eine objektivere Analyse der Wirbelsäulenform und -statik zu ermöglichen.
- Objektive Messung der Wirbelsäulenkurvatur
- Analyse der Zusammenhänge zwischen Wirbelsäulenkurvatur und Bandscheibenprolaps
- Entwicklung von Methoden zur Verbesserung der Diagnostik
- Untersuchung anatomischer und biomechanischer Grundlagen der Wirbelsäule
- Bewertung der statischen und dynamischen Aspekte der Wirbelsäulenhaltung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Entwicklung der Wirbelsäulenkrümmung vom Säuglingsalter bis zum Erwachsenenalter und den Einfluss von Haltungsstereotypen und einseitiger Belastung auf die Wirbelsäulenstruktur und -funktion. Sie führt in die Thematik der Wirbelsäulenstörungen ein und betont die Notwendigkeit einer objektiveren Beurteilung von Wirbelsäulenform und -statik, da die bisherigen Methoden stark subjektiv geprägt sind.
2 Problemstellung: Dieses Kapitel erläutert die übliche, subjektive Methode der Beurteilung von Wirbelsäulenmerkmalen durch Ärzte und Physiotherapeuten. Es hebt die damit verbundenen Nachteile hervor, wie die mangelnde Transparenz für den Patienten, die Abhängigkeit von der Expertise des jeweiligen Beurteilers und die potenziellen Diskrepanzen bei Arzt- oder Therapeutenwechseln.
4 Theoretische Vorbetrachtungen: Dieser umfangreiche Abschnitt legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Er behandelt detailliert die Anatomie und Funktion der Wirbelsäule, inklusive Wirbelkörper, Zwischenwirbelscheiben, Wirbelgelenke, Bandsysteme und Muskulatur. Die biomechanischen Prinzipien und die Pathomechanismen von Wirbelsäulendegeneration, Bandscheibenvorfällen (Protrusion und Prolaps), Spinalkanalstenose und Spondylolisthesis werden umfassend erklärt, um den Kontext der späteren Untersuchungen zu schaffen. Die Beschreibung der anatomischen Strukturen liefert die Basis für das Verständnis der Messmethoden und der Interpretation der Ergebnisse.
5 Methodik: In diesem Kapitel wird die Methodik der Studie detailliert beschrieben, einschließlich der Auswahl der Probanden, des Ablaufs der Untersuchung und der verwendeten statistischen Verfahren (deskriptive und analytische Statistik, Korrelationsanalysen und Mittelwertvergleiche). Die Beschreibung der Methoden gewährleistet die Reproduzierbarkeit der Studie und die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse.
6 Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie, unterteilt in deskriptive und analytische Statistiken sowie Korrelationsanalysen, welche die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Parametern der Wirbelsäulenkurvatur und -statik untersuchen. Die Darstellung der Ergebnisse ist detailliert und umfasst sowohl die habituelle als auch die korrigierte Haltung der Probanden.
Schlüsselwörter
Wirbelsäulenkurvatur, Sagittalebene, Bandscheibenprolaps, Lendenwirbelsäule, Objektive Messung, Biomechanik, Anatomie, Haltung, Statistik, Korrelation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Objektive Bestimmung der äußeren Wirbelsäulenkurvatur
Was ist das Thema der Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich mit der objektiven Bestimmung der äußeren Wirbelsäulenkurvatur in der Sagittalebene bei Patienten mit Bandscheibenprolaps in der Lendenwirbelsäule. Ziel ist die Ergänzung subjektiver Beurteilungsmethoden durch eine objektivere Analyse der Wirbelsäulenform und -statik.
Welche Methoden wurden zur Untersuchung der Wirbelsäulenkurvatur verwendet?
Die Arbeit beschreibt detailliert die angewandte Methodik, inklusive Probandenauswahl, Untersuchungsablauf und statistische Verfahren. Es wurden sowohl deskriptive als auch analytische statistische Methoden, einschließlich Korrelationsanalysen und Mittelwertvergleiche, eingesetzt.
Welche Aspekte der Wirbelsäule werden in der Arbeit untersucht?
Die Arbeit untersucht die anatomischen und biomechanischen Grundlagen der Wirbelsäule, einschließlich Wirbelkörper, Zwischenwirbelscheiben, Wirbelgelenke, Bandsysteme und Muskulatur. Die biomechanischen Prinzipien und Pathomechanismen von Wirbelsäulendegeneration, Bandscheibenvorfällen (Protrusion und Prolaps), Spinalkanalstenose und Spondylolisthesis werden behandelt. Die statischen und dynamischen Aspekte der Wirbelsäulenhaltung spielen ebenfalls eine Rolle.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse der Studie werden in deskriptive und analytische Statistiken sowie Korrelationsanalysen unterteilt, die die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Parametern der Wirbelsäulenkurvatur und -statik untersuchen. Die Ergebnisse umfassen sowohl die habituelle als auch die korrigierte Haltung der Probanden. Detaillierte Informationen zu Korrelationen zwischen Kurvatur- und Statik-Indices bei habitueller und korrigierter Haltung sind enthalten.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Diskussion und Schlussfolgerungen umfassen die Bewertung der Kurvaturparameter, der Kraftmomente und der Korrelationen. Es werden Schlussfolgerungen und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsarbeiten gegeben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Wirbelsäulenkurvatur, Sagittalebene, Bandscheibenprolaps, Lendenwirbelsäule, Objektive Messung, Biomechanik, Anatomie, Haltung, Statistik, Korrelation.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, die Problemstellung, theoretische Vorbetrachtungen (Anatomie, Biomechanik, Pathomechanismen), Methodik, Ergebnisse (deskriptive und analytische Statistik, Korrelationen), sowie Diskussion und Schlussfolgerungen.
Warum ist eine objektive Messung der Wirbelsäulenkurvatur wichtig?
Die Arbeit betont die Nachteile subjektiver Beurteilungsmethoden, wie die mangelnde Transparenz, die Abhängigkeit von der Expertise des Beurteilers und potenzielle Diskrepanzen bei Arzt- oder Therapeutenwechseln. Eine objektive Messung soll diese Nachteile überwinden und eine verbesserte Diagnostik ermöglichen.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung ist die objektive Bestimmung der äußeren Wirbelsäulenkurvatur, die Ergänzung subjektiver Methoden, eine objektivere Analyse der Wirbelsäulenform und -statik sowie die Entwicklung von Methoden zur Verbesserung der Diagnostik im Kontext von Bandscheibenprolaps.
- Arbeit zitieren
- Oliver Hartelt (Autor:in), 2002, Objektive Bestimmung der äußeren Wirbelsäulenkurvatur in der Sagittalebene bei Patienten mit Bandscheibenprolaps in der Lendenwirbelsäule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18088