1. Einleitung
Philosophisch werden Fragen oft erst dann, wenn die vermeintlich einfache Antwort mannigfach und vielleicht sogar miteinander unvereinbar ausfällt. So haben sich auch einige Philosophen mit der Frage beschäftigt, ob Tiere Begriffe besitzen oder ob sie sogar in der Lage sind, zu denken. Für David Hume beispielsweise stand es fest, dass Tiere genauso wie Menschen in der Lage sind, zu denken und vernunftgemäß zu handeln. Im Gegensatz dazu spricht sich René Descartes deutlich gegen die Vorstellung aus, dass Tiere nachdenken können.
Auch in der folgenden Arbeit soll sich mit der Frage, ob Tiere Begriffe besitzen bzw. ob sie sogar denken können, auseinander gesetzt werden. Um dies zu bewerkstelligen, wird jedoch kein umfassender Überblick über das Thema gegeben, sondern es wird die gegensätzliche Meinung zweier Autoren näher beleuchtet.
Dazu ist es zu Beginn der Arbeit notwendig, kurz darauf einzugehen, was Denken in der Philosophie bedeutet und auch wie Tierbegriffe zu verstehen sind. Im Hauptteil der Arbeit wird sich mit den zwei verschiedenen Positionen der beiden Philosophen Donald Davidson und Colin Allen auseinandergesetzt werden. Davidson spricht sich dabei gegen Tierbegriffe und somit auch gegen Denken aus, während Allen der Meinung ist, dass Tiere sehr wohl Begriffe besitzen können. Beide Argumentationsstränge sollen genauer untersucht werden.
In einem letzten Teil der Arbeit werden beide Positionen miteinander verglichen. Hier stehen die Fragen im Vordergrund, auf welche Art und Weise Davidson und Allen ihre Thesen begründen und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es in den Untersuchungen beider Autoren gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Denken im Allgemeinen und Begriffe bei Tieren
- Die Position Donald Davidsons
- Die Position Colin Allens
- Vergleich beider Positionen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die gegensätzlichen Positionen von Donald Davidson und Colin Allen zur Frage, ob Tiere Begriffe besitzen und denken können. Sie beleuchtet die Argumentationslinien beider Philosophen und vergleicht deren Ansätze. Die Arbeit verzichtet auf einen umfassenden Überblick und konzentriert sich auf die detaillierte Analyse der ausgewählten Positionen.
- Das Verständnis von Denken und Begriffen in der Philosophie
- Davidsons Argumentation gegen Tierbegriffe und Denken
- Allens Argumentation für die Möglichkeit von Tierbegriffen
- Vergleich der Argumentationsstrukturen und -methoden von Davidson und Allen
- Die Rolle der Sprache im Denken
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die philosophische Debatte um das Denken und den Begriffserwerb bei Tieren ein. Sie stellt die gegensätzlichen Positionen von Philosophen wie Hume und Descartes dar und kündigt die fokussierte Betrachtung der Argumentationen von Davidson und Allen an. Die Arbeit wird als eine eingegrenzte Auseinandersetzung mit dem Thema positioniert, die auf einen umfassenden Überblick verzichtet.
2. Denken im Allgemeinen und Begriffe bei Tieren: Dieses Kapitel erörtert den philosophischen Begriff des Denkens und die Frage nach der Repräsentation der Außenwelt bei Tieren. Es werden Konzepte wie Intentionalität und Objektivität eingeführt und die verschiedenen Positionen von Philosophen zum Thema Tierbegriffe diskutiert. Der Kapitel verdeutlicht die Komplexität der Fragestellung und die Herausforderungen bei der Zuschreibung von Begriffen an nicht-sprachliche Lebewesen. Es betont die Bedeutung von Verhaltensforschung für die Erforschung von Tierbegriffen und unterstreicht die Uneinigkeit unter Forschern bezüglich der Kriterien für den Nachweis von Tierbegriffen.
3. Die Position Donald Davidsons: Dieses Kapitel präsentiert Davidsons These, dass propositionale Einstellungen das Kernkriterium für Rationalität sind. Davidson argumentiert, dass nur sprachbegabte Wesen über diese Einstellungen verfügen und somit fähig zum Denken sind. Das Kapitel analysiert Davidsons Argumentation anhand des Beispiels eines bellenden Hundes, um zu zeigen, dass die Zuschreibung von Überzeugungen an Tiere oft anthropomorph und ungerechtfertigt ist. Es beleuchtet Davidsons Betonung der Komplexität propositionaler Einstellungen und den Zusammenhang zwischen Sprache und Denken.
Schlüsselwörter
Tierbegriffe, Denken, Intentionalität, Propositionale Einstellungen, Donald Davidson, Colin Allen, Sprache, Rationalität, Anthropozentrismus, Verhaltensforschung.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Positionen von Davidson und Allen zum Tierdenken
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die gegensätzlichen Positionen von Donald Davidson und Colin Allen zur Frage, ob Tiere Begriffe besitzen und denken können. Sie vergleicht detailliert deren Argumentationslinien und konzentriert sich dabei auf eine eingegrenzte Auseinandersetzung, anstatt einen umfassenden Überblick zu bieten.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Verständnis von Denken und Begriffen in der Philosophie, Davidsons Argumentation gegen Tierbegriffe und -denken, Allens Argumentation für die Möglichkeit von Tierbegriffen, den Vergleich der Argumentationsstrukturen und -methoden beider Philosophen sowie die Rolle der Sprache im Denken. Zusätzlich werden Konzepte wie Intentionalität und Objektivität erörtert und die Herausforderungen bei der Zuschreibung von Begriffen an nicht-sprachliche Lebewesen beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit besteht aus mehreren Kapiteln: Die Einleitung führt in die philosophische Debatte ein und stellt die Positionen von Davidson und Allen vor. Das Kapitel über Denken und Begriffe bei Tieren erörtert den philosophischen Begriff des Denkens und die Repräsentation der Außenwelt bei Tieren. Das Kapitel zu Davidsons Position präsentiert seine These, dass propositionale Einstellungen das Kernkriterium für Rationalität sind und argumentiert gegen Tierbegriffe. Die Arbeit enthält zusätzlich ein Kapitel über Allens Position und ein Kapitel, welches beide Positionen vergleicht.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind Tierbegriffe, Denken, Intentionalität, Propositionale Einstellungen, Donald Davidson, Colin Allen, Sprache, Rationalität, Anthropozentrismus und Verhaltensforschung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die gegensätzlichen Positionen von Davidson und Allen, beleuchtet deren Argumentationslinien und vergleicht die Ansätze. Sie verzichtet bewusst auf einen umfassenden Überblick und konzentriert sich auf die detaillierte Analyse der ausgewählten Positionen.
Was ist die zentrale Frage der Arbeit?
Die zentrale Frage ist, ob Tiere denken können und ob sie Begriffe besitzen, wobei die divergierenden philosophischen Positionen von Davidson und Allen im Mittelpunkt stehen.
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- Susanne Zocher (Author), 2011, Denken und Begriffe bei Tieren, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180900