Vor dem Hintergrund der Globalisierung u. Harmonisierung europ. Rechtsgrundlagen sehen sich moderne Institute, insb. in Dt., vor die Notwendigkeit gestellt, ‚schlanker’ werden zu müssen. Der Kosten- u. Innovationsdruck steigt durch nat. u. internat. Regulierungen, sowie verkürzte Forschungs-, Prozeß- u. Produktzyklen. Die Öffnung europ. Kapitalmärkte u. die damit verbundene Herabsetzung der Markteintrittsbarrieren f. Nicht-Banken führt durch eine verbesserte Produkttransparenz zu einer stärkeren Differenzierung der Kundenanforderungen. Trad. Sparmaßnahmen reichen in diesem Umfeld nicht aus, da diese nur kurz- bis mittelfristig wirksam sind. Langfristig führen lediglich strukturelle Änderungen zu einem besseren Kosten-Leistungs-Verhältnis u. zu einem überlebensfähigen Geschäftsmodell. Bei Betrachtung der zunehmenden Spezialisierung dt. Institute auf den Vertrieb (FE-Tätigkeiten) oder die Abwicklung (BE-Tätigkeiten), wird deutlich, daß immer häufiger die Reduzierung der noch bei ca. 80% liegenden Leistungstiefe als Lösung angesehen wird. Dies zieht zum einen die Auslagerung (Outsourcing) unprofit. bzw. kostenint. Bereiche u. zum anderen die Konzentration auf Kernkompetenzen nach sich. Ohne strat. Kooperation u. arbeitsteilige Leistungserstellung ist bereits heute die Erfüllung gesetzl. Vorschriften u. der steigenden Kundenwünsche f. kein Institut mögl. Dies liegt insb. daran, daß der Bankkunde nicht nur eine breite Finanzproduktpalette verlangt, sondern diese am liebsten ‚aus einer Hand beziehen möchte.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, ein aus theor. Sicht opt. Outsourcing-Modell der Wertpapierabwicklung f. eine Direktbank zu erarbeiten. Zu diesem Zweck werden nach der Abgrenzung grundlegender Begriffe zunächst Gründe f. das Outsourcing aufgeführt u. seine Grenzen untersucht. Es folgt die Erläuterung aktueller gesetzl. Rahmenbedingungen f. dt. Institute, ergänzt um die rechtl. Spezifik der Wertpapierabwicklung. Der Hauptteil der Arbeit stellt den idealtypischen Ablauf eines Wertpapier-Outsourcing-Projekts dar u. zeigt aus der Perspektive einer Direktbank die Vor- u. Nachteile der Optionen, die bei der Unternehmens- u. Marktanalyse identifiziert werden. Das Praxisbsp. des Online-Brokers Patagon ergänzt die Aufstellung. Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wird anschließend eine opt. Kombination arbeitsteiliger Zusammenarbeit in diesem Bereich konstruiert. Im Schlußwort wird ein Ausblick auf die künftige Entwicklung in diesem Marktsektor gegeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation
- 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit
- 2 Outsourcing der Wertpapierabwicklung
- 2.1 Grundlegende Begriffsdefinitionen
- 2.1.1 Outsourcing
- 2.1.2 WP-Abwicklung
- 2.2 Argumente für das Outsourcing der Wertpapierabwicklung
- 2.2.1 Unsichtbarkeit der Dienstleistung
- 2.2.2 Hohe Fixkosten
- 2.2.3 Skaleneffekte
- 2.2.4 Verbundeffekte
- 2.2.5 Erfahrungseffekte
- 2.2.6 Konzentration auf Kernkompetenzen
- 2.3 Hindernisse zwischenbetrieblicher Wertpapierabwicklung
- 2.3.1 Abhängigkeit vom Insourcer
- 2.3.2 Steigende Kosten
- 2.3.3 Datensicherheit und Datenschutz
- 2.4 Gesetzliche Rahmenbedingungen
- 2.4.1 Aufsichtsorgane
- 2.4.2 § 25a Abs. 2 KWG
- 2.4.3 Weitere gesetzliche Regelungen und Richtlinien
- 2.4.3.1 Gesetzliche Regelungen
- 2.4.3.2 Verhaltensregeln für Wertpapierdienstleistungs-unternehmen
- 3 Umsetzung des Outsourcing der Wertpapierabwicklung
- 3.1 Festlegung des Geschäftsmodells
- 3.2 Zusammenarbeit mit externen Beratern
- 3.2.1 Unternehmensanalyse
- 3.2.1.1 Handelsbuchinstitut
- 3.2.1.2 Depot A vs. Depot B
- 3.2.1.3 Prozesse, Bereiche und Systeme
- 3.2.2 Marktanalyse
- 3.2.2.1 Marktmodelle
- 3.2.2.2 Handelssysteme
- 3.2.2.2.1 Börslicher Handel
- 3.2.2.2.2 Außerbörslicher Handel
- 3.2.2.2.3 Fondshandel
- 3.2.2.2.4 Überblick
- 3.2.2.3 Dienstleister
- 3.3 Partnersuche
- 3.3.1 Beratung durch externe Know-how-Träger
- 3.3.2 Vertragsabschluß
- 3.4 Praxisbeispiel Patagon
- 3.4.1 Projekt
- 3.4.2 Strategie
- 3.4.3 Schnittstellen und Systeme
- 4 Optimales Outsourcing-Modell der WP-Abwicklung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Outsourcing der Wertpapierabwicklung aus der Sicht einer Direktbank. Ziel ist es, die Gründe für Outsourcing in diesem Bereich zu untersuchen, die Hindernisse aufzuzeigen und ein optimales Outsourcing-Modell zu entwickeln.
- Begriffsdefinitionen von Outsourcing und Wertpapierabwicklung
- Argumente für Outsourcing der Wertpapierabwicklung, z.B. Skaleneffekte, Konzentration auf Kernkompetenzen
- Hindernisse, wie Abhängigkeit vom Insourcer, Datensicherheit
- Gesetzliche Rahmenbedingungen und Regulierungen
- Umsetzung des Outsourcing in der Praxis mit Beispielen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel führt in das Thema Outsourcing der Wertpapierabwicklung ein und erläutert die Ausgangssituation sowie das Ziel und den Aufbau der Arbeit.
- Kapitel 2: Outsourcing der Wertpapierabwicklung In diesem Kapitel werden die grundlegenden Begriffsdefinitionen von Outsourcing und Wertpapierabwicklung erläutert. Es werden Argumente für Outsourcing, wie Skaleneffekte und Konzentration auf Kernkompetenzen, vorgestellt. Außerdem werden die Hindernisse zwischenbetrieblicher Wertpapierabwicklung, wie Abhängigkeit vom Insourcer und Datensicherheit, beleuchtet. Abschließend werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regulierungen in diesem Bereich vorgestellt.
- Kapitel 3: Umsetzung des Outsourcing der Wertpapierabwicklung Dieses Kapitel behandelt die praktische Umsetzung des Outsourcing der Wertpapierabwicklung. Es werden die Schritte zur Festlegung des Geschäftsmodells, die Zusammenarbeit mit externen Beratern und die Partnersuche erläutert. Darüber hinaus wird ein Praxisbeispiel vorgestellt, um die Umsetzung des Outsourcing in der Praxis zu veranschaulichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Outsourcing, Wertpapierabwicklung, Direktbank, Skaleneffekte, Datensicherheit, gesetzliche Rahmenbedingungen und Praxisbeispiele.
- Citar trabajo
- Heike Nesnov (Autor), Roman Nesnov (Autor), 2003, Outsourcing der Wertpapierabwicklung. Eine Untersuchung aus der Sicht einer Direktbank, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18101