In der folgenden Hausarbeit werde ich mich intensiv mit dem deutschen Demokratietypus, unter Berücksichtigung der Unterscheidungsmerkmale von Arendt Lijphard, auseinandersetzen und anhand von ausgewählten Beispielen präsidentieller und parlamentarischer Demokratien erläutern.
Nachdem ich zuvor die Kriterien von Lijphart definiert habe, gehe ich in den Kapiteln 2 und 3 auf die Vor- als auch die Nachteile einer präsidentiellen bzw. einer parlamentarischen Demokratie ein.
Schließlich wende ich im Hauptteil meiner Hausarbeit die genannten Kriterien auf den deutschen Demokratietyp an. Meine Intention ist es, die deutsche Politik durch diese Kriterien zu klassifizieren, um das politische System Deutschlands einem Demokratietypus zuordnen zu können..
In einem Resumée am Ende der Hausarbeit fasse ich die gewonnen Erkenntnisse noch einmal kurz zusammen und ziehe ein Fazit.
Lijphardt unterscheidet drei Kriterien, um eine Differenzierung von präsidentieller und parlamentarischer Demokratie vornehmen zu können:
Das erste Kriterium beschäftigt sich mit dem Verhältnis der Exekutive zur Legislative. Wesentlich ist hierbei, ob das Parlament das Recht hat, die Regierung aus politischen Gründen abzuberufen oder nicht. Ist dies eindeutig mit „Ja“ zu beantworten, liegt eine parlamentarische Demokratie vor. Im Gegensatz dazu ist das Parlament in einer präsidentiellen Demokratie nicht befugt den Präsidenten abzuberufen. Neuwahlen sind aus diesem Grund nicht bzw. nur dann möglich, wenn sich der Präsident rechtliche Verfehlungen zu Schulden kommen lassen hat.
Das zweite von Lijphart formulierte Kriterium ist der Selektionsmodus der Exekutive. In einer präsidentiellen Demokratie, beispielsweise der USA, wird der Präsident direkt vom Volk gewählt und ist nicht abhängig von einer Mehrheit im Kongress. Anders verhält sich dies in einer parlamentarischen Demokratie. Liegt eine parlamentarische Demokratie vor, so wird der Regierungschef nur vom Parlament gewählt und ist von dessen Unterstützung abhängig, wenn er gewichtige Entscheidungen treffen möchte.
Als letztes Kriterium ist die Anzahl der agierenden Akteure innerhalb einer Demokratie zu nennen, aus denen sich die Exekutive zusammensetzt. Nach Lijphart ist es für eine parlamentarische Demokratie typisch, dass sich die zwei Ämter des Staatsoberhauptes und des Regierungsoberhauptes auf zwei verschiedene Personen verteilen. Dies steht im Gegensatz zur präsidentiellen Demokratie. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Aufbau der Hausarbeit
- Präsidentielle Demokratien
- Parlamentarische Demokratien
- Die Anwendung von Lijpharts Kriterien auf die deutsche Demokratieform
- Einordnung Deutschlands in die Unterscheidung einer Mehrheits- bzw. einer Verhandlungsdemokratie
- Fazit und Dekumentation der gewonnen Erkenntnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den deutschen Demokratietypus im Kontext der Demokratietypologie von Arendt Lijphart. Sie erläutert anhand von Beispielen präsidentieller und parlamentarischer Demokratien die Unterschiede zwischen diesen Regierungsformen und untersucht, wie die deutschen politischen Strukturen in diesen Rahmen passen.
- Kriterien zur Unterscheidung von präsidentiellen und parlamentarischen Demokratien nach Lijphart
- Vorteile und Nachteile von präsidentiellen und parlamentarischen Demokratien
- Einordnung des deutschen Demokratietyps anhand von Lijpharts Kriterien
- Analyse des deutschen politischen Systems im Kontext der Mehrheits- bzw. Verhandlungsdemokratie
- Zusammenfassung der gewonnen Erkenntnisse und Schlussfolgerungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung und Aufbau der Hausarbeit
Die Einleitung stellt die Thematik und den Aufbau der Hausarbeit vor. Sie definiert die Kriterien von Lijphart und gibt einen Überblick über die behandelten Themen.
Präsidentielle Demokratien
Dieses Kapitel analysiert die Funktionsweise präsidentieller Demokratien und beleuchtet ihre Vor- und Nachteile. Es werden Beispiele aus der Praxis wie die USA angeführt und die "deadlock-Problematik" sowie die "zeitliche Rigidität" als potentielle Nachteile erörtert.
Parlamentarische Demokratien
Dieses Kapitel behandelt die Besonderheiten parlamentarischer Demokratien, bei denen das Volk nur das Parlament direkt wählt. Die Abhängigkeit des Regierungschefs vom Parlament und die Herausforderungen, die sich aus diesem System ergeben, werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Kernthemen Vergleichende Politikwissenschaft, Demokratietypologie, präsidentielle und parlamentarische Demokratie, Lijpharts Kriterien, Mehrheits- und Verhandlungsdemokratie, deutsches politisches System.
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- Andreas Hermanns (Autor), 2011, Die deutsche Demokratieform unter Berücksichtigung der Demokratietypologie von Arend Lijphart, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181027