Die Bedeutung von Wissen als entscheidende Ressource für Innovationsprozesse hat in den letzten Jahrzehnten immer mehr zugenommen. Hochschulen1 gewährleisten, dass Wissen in ökonomisch sinnvoller Weise eingesetzt und verwendet wird und damit zu wirtschaftlichem Wachstum und Wohlstand beiträgt (Bercovitz, Feldman, 2006, 175). Das Wissen der öffentlichen Forschungseinrichtungen kann auf verschiedenen Wegen in die Wirtschaft der Region übertragen werden, beispielsweise über die Produktion von Humankapital, durch gemeinsame Forschungsprojekte mit privaten Firmen und über die Gründung von Spin-Off Unternehmen. Insofern sind Hochschulen und Forschungsinstitute ein entscheidendes Element innovativer Cluster 2 und nehmen als wissensproduzierende
Einrichtungen eine Schlüsselrolle für die wirtschaftliche Entwicklung
einer Industrie ein. Aus der engen räumlichen Vernetzung der Teilnehmer in einem Cluster ergeben sich Agglomerationseffekte – neben der Herausbildung eines speziellen Arbeitsmarkts und einer speziellen Infrastruktur sind hier insbesondere die Wissens-Spillover zu erwähnen. Besonders für wissensintensive Industrien ist räumliche Nähe zu Hochschulen von Vorteil, da sie die Verknüpfung von öffentlichen Forschungseinrichtungen mit der Privatwirtschaft
erleichtert und einen intensiven Wissensaustausch innerhalb des Clusters ermöglicht (Morosini, 2003, 307).
Welchen Einfluss können Hochschulen auf die Entstehung eines regionalen Clusters haben und inwiefern tragen sie zur Erhaltung bzw. Erweiterung einer solchen Agglomeration bei?
Die Auseinandersetzung mit dieser Fragestellung führt zu dem Ergebnis, dass universitäre Forschung zur Ansiedlung und Konzentration von innovativen Unternehmen führen kann, wenn sie von entsprechender Qualität ist. Zudem werdend die Effekte von Hochschulen und öffentlichen Forschungsinstitutionen auf die wirtschaftliche Regionalentwicklung von der Beschaffenheit des regionalen Umfeldes bestimmt. Entscheidend für die Herausbildung und den Erfolg eines Clusters sind die Wissensbasis der Region und die Fähigkeit, dieses Wissen aufzunehmen, zu nutzen und in Innovationen umzuwandeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Hochschulen als Wissensquellen
- Funktionen von Hochschulen
- Formen des Wissenstransfers
- Wege zur Übertragung des impliziten Wissens
- Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
- Ziele und Voraussetzungen
- Formelle Vereinbarungen
- Informeller Informationsaustausch
- Humankapital als Träger des Wissens
- Ausgründungen aus Hochschulen
- Bedeutung für regionale Cluster
- Anreize für die Spin-Off-Gründung
- Räumliche Nähe als entscheidender Standortfaktor
- Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
- Die Rolle der Infrastruktur
- Anforderungen an die Hochschule
- Anforderungen an das regionale Umfeld
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Hochschulen und der Konzentration sowie der Innovationsfähigkeit von Unternehmen. Sie beleuchtet insbesondere die Bedeutung der Region für diesen Prozess. Dabei werden die Rolle von Hochschulen als Wissensquellen und die Formen des Wissenstransfers beleuchtet, insbesondere die Übertragung des impliziten Wissens. Im Fokus stehen räumliche Nähe als Schlüsselfaktor für Kooperationen und Innovation sowie die weiteren Faktoren, die für die erfolgreiche Herausbildung eines Clusters entscheidend sind.
- Die Bedeutung von Hochschulen als Wissensquelle für regionale Cluster
- Die Übertragung von implizitem Wissen durch verschiedene Transferkanäle
- Der Einfluss räumlicher Nähe auf Wissens-Spillover und Innovationsaktivitäten
- Die Rolle der Infrastruktur für die Entwicklung von regionalen Clustern
- Die Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die zunehmende Bedeutung von Wissen als Innovationsfaktor und die Rolle von Hochschulen als Wissensquellen. Sie stellt die Frage nach dem Einfluss von Hochschulen auf die Entstehung und Entwicklung von regionalen Clustern.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Funktionen von Hochschulen als Wissensquellen. Es werden die unterschiedlichen Aufgabenbereiche von Hochschulen und ihre Bedeutung für die regionale Wissensbasis beleuchtet. Des Weiteren wird auf die Formen des Wissenstransfers von Hochschulen in die Wirtschaft eingegangen.
Kapitel 3 analysiert die Übertragung des impliziten Wissens in der regionalen Wirtschaft. Es werden verschiedene Transferkanäle, insbesondere Kooperationen, Humankapital und Ausgründungen, untersucht. Dabei wird der Bedeutung der räumlichen Nähe für diese Prozesse hervorgehoben.
Kapitel 4 beleuchtet die Rolle der Infrastruktur für die Entwicklung von regionalen Clustern. Es werden die Anforderungen an die Hochschule und das regionale Umfeld im Hinblick auf die Förderung von Innovationen und Wissenstransfer diskutiert.
Schlüsselwörter
Regionale Entwicklung, Cluster, Hochschulen, Wissensquellen, Wissenstransfer, implizites Wissen, räumliche Nähe, Kooperationen, Humankapital, Ausgründungen, Infrastruktur, Innovation.
- Quote paper
- Julia Pudell (Author), 2010, Die Bedeutung von Hochschulen für Cluster, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181125