„Was glaubt die Jugend? Woran orientieren sich junge Menschen in Fragen des Glaubens? Welcher Art ist jugendliche Religiosität von heute?“ Diese Fragen, bereits seit Jahren im Blickpunkt zahlreicher Religionssoziologen, sind immer noch von großer Aktualität. Bereits 1985 wurde eine Studie des Jugendwerks der Deutschen Shell veröffentlicht, die sich neben ihrem Hauptthema „Jugend und Erwachsene ’85 – Generationen im Vergleich“ auch mit der Frage nach der Religiosität und der Kirchlichkeit von Jugendlichen beschäftigte. So wurde der regelmäßige Kirchgang in Zahlen gefasst, Fragen nach der Spiritualität in Form des persönlichen Gebetes gestellt und schließlich eine Antwort auf die Frage gesucht, wie viele der Jugendlichen an ein Weiterleben nach dem Tod glauben. Bereits an diesen drei Fragen wird ersichtlich, wie leicht sich die Grenzen zwischen Religiosität und Kirchlichkeit überschneiden. So kann man aus der Tatsache, dass Jugendliche Gottesdienstangebote kaum annehmen, nicht selbstverständlich auf einen Mangel an Religiosität schließen. Es lässt sich höchstens daraus folgern, dass er sich mit überkommener christlicher Religiosität oder auch mit der Institution Kirche nicht identifizieren kann. Auch die Einstellung junger Menschen gegenüber der Amtskirche erlaubt nicht, einen Bezug zu seiner Meinung zu der Frage nach einem Leben nach dem Tod herzustellen.
„Während Religion als soziologisch analysierbare Systeme mit Glaubenswahrheiten, Organisationsstrukturen und Verhaltenskodexen verstanden wird, gilt Religiosität primär als subjektiver und konkretisierter Ausdruck einer bestimmten Religion.“
Das Thema dieser Arbeit ist die Religiosität von Jugendlichen. Da unsere westliche Gesellschaft vom Christentum geprägt ist, soll in dieser Arbeit vor allem auf die christliche Religiosität von Jugendlichen eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Differenzierung zwischen Religiosität und Kirchlichkeit
- Die Religiosität von Jugendlichen
- Gründe für den Rückgang der Kirchlichkeit
- Säkularisierung
- Die Kirche als bürokratischer Apparat
- Stellung der Kirche im Alltag
- Pluralisierung
- „Supermarkt" religiöser Angebote
- Verlust der Monopolstellung der christlichen Kirchen
- Säkularisierung
- Neue Formen der Religiosität
- Rückzug der Jugendlichen ins Private
- Synkretismus zu individuellen Religionen
- Neue Wertvorstellungen
- Gründe für den Rückgang der Kirchlichkeit
- Konsequenzen für den Religionsunterricht
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Religiosität von Jugendlichen in unserer westlichen Gesellschaft, die vom Christentum geprägt ist. Der Fokus liegt dabei auf der Abwendung von der Kirche und den neuen Formen der Religiosität, die sich in der heutigen Zeit entwickeln.
- Gründe für den Rückgang der Kirchlichkeit bei Jugendlichen
- Die Rolle der Säkularisierung und Pluralisierung
- Neue Formen der Religiosität und ihre Auswirkungen
- Die Bedeutung von individuellen Glaubensvorstellungen
- Die Herausforderungen für den Religionsunterricht in der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Differenzierung zwischen Religiosität und Kirchlichkeit und stellt die Frage nach der Bedeutung der Kirche für Jugendliche in der heutigen Zeit. Es wird deutlich, dass die Abwendung von der Kirche nicht automatisch einen Mangel an Religiosität bedeutet, sondern vielmehr auf eine veränderte Form der Religiosität hindeutet.
Das zweite Kapitel analysiert die Gründe für den Rückgang der Kirchlichkeit bei Jugendlichen. Hierbei werden die Prozesse der Säkularisierung und Pluralisierung als zentrale Faktoren identifiziert. Die Säkularisierung führt zu einem individuellen Rückzug aus der Institution Kirche und einer Privatisierung des Glaubens. Die Pluralisierung hingegen eröffnet eine Vielzahl von Sinnangeboten, die die Monopolstellung der christlichen Kirchen in Frage stellen.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den neuen Formen der Religiosität, die sich in der heutigen Zeit entwickeln. Hierbei wird der Rückzug der Jugendlichen ins Private, der Synkretismus zu individuellen Religionen und die Entstehung neuer Wertvorstellungen als wichtige Trends hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Religiosität von Jugendlichen, die Abwendung von der Kirche, Säkularisierung, Pluralisierung, neue Formen der Religiosität, individuelle Glaubensvorstellungen und die Herausforderungen für den Religionsunterricht.
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- Lisa Brand (Autor), 2007, Religiosität von Jugendlichen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181162