Das Frühneuhochdeutsche ist mehr als eine bloße Übergangszeit zwischen dem Mittel- und dem Neuhochdeutschen. Die traditionelle „Dreiteilung der Historiographie des Deutschen in Alt-, Mittel- und Neuhochdeutsch“ wird weniger als starres System betrachtet, sodass das Früh¬neu¬hochdeutsche als eigene Periode nicht im Widerspruch zu dieser Einteilung steht. So antwortet dann auch Rudolf Bentzinger auf Frage, „ob das Frühneu¬hochdeutsche eine eigenständige Sprachepoche oder eine Übergangszeit zum Neuhochdeutschen sei,“ dass „auch vom Blickwinkel der historischen Wortbildungsforschung eindeutig zugunsten der Eigenständigkeit dieser immer wieder erneut interessanten Sprachperiode zu entscheiden ist.“ Gerade im Bereich der Wortbildung lohnt sich ein Blick auf die vielen Entwicklungen vom Mittelhochdeutschen hin zum Neuhochdeutschen.
Die vorliegende Arbeit stellt daher zunächst die Möglichkeiten frühneuhochdeutscher Wortbildung dar, um sich im Anschluss eingehender mit der Wortbildung bei Martin Luther zu beschäftigen. Hierfür wurde ein Auszug aus Luthers Schrift „An den Christlichen Adel deutscher Nation von des Christlichen Standes besserung“ (1520) nach mehreren Wort-bildungs¬möglichkeiten untersucht. Der Schluss der Arbeit widmet sich der Frage, welche Rolle Martin Luther für die deutsche Sprache spielt.
Inhaltsverzeichnis
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- Substantive
- Adjektive
- Adverbien
- Verben
- Konversion
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- Prozess der Univerbierung
- Kompositionsformen im Frühneuhochdeutschen
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- Martin Luther und die frühneuhochdeutsche Wortbildung
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- Ergebnisse
- Besonderheiten
- Der Einfluss Martin Luthers auf die deutsche Sprache
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der frühneuhochdeutschen Wortbildung und analysiert die Wortbildung bei Martin Luther anhand eines Auszugs aus seiner Schrift „An den Christlichen Adel deutscher Nation von des Christlichen Standes besserung“. Die Arbeit untersucht die Rolle, die Martin Luther für die deutsche Sprache spielt.
- Die Haupttendenzen frühneuhochdeutscher Wortbildung
- Die Bedeutung der Derivation und Komposition in der frühneuhochdeutschen Wortbildung
- Die Besonderheiten der Wortbildung in Luthers Schrift „An den Christlichen Adel deutscher Nation von des Christlichen Standes besserung“
- Der Einfluss von Martin Luther auf die deutsche Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Eigenständigkeit des Frühneuhochdeutschen als Sprachepoche und stellt die Haupttendenzen frühneuhochdeutscher Wortbildung dar. Das zweite Kapitel behandelt die Derivation im Frühneuhochdeutschen, wobei die Affixierung innerhalb verschiedener Wortarten im Fokus steht. Das dritte Kapitel widmet sich der Komposition im Frühneuhochdeutschen und beschreibt den Prozess der Univerbierung sowie die verschiedenen Kompositionsformen. Das vierte Kapitel analysiert die Wortbildung in Martin Luthers Schrift „An den Christlichen Adel deutscher Nation von des Christlichen Standes besserung“ und stellt die Ergebnisse und Besonderheiten der Untersuchung dar.
Schlüsselwörter
Frühneuhochdeutsch, Wortbildung, Derivation, Komposition, Martin Luther, „An den Christlichen Adel deutscher Nation von des Christlichen Standes besserung“, deutsche Sprache
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- Lisa Brand (Autor), 2010, Frühneuhochdeutsche Wortbildung bei Martin Luther, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181167