Die vorliegende Arbeit gliedert sich in vier wesentliche Punkte auf:
Nach einer erfolgten Hinleitung zum Thema wird zunächst die Quellenlage in den Blick genommen. Dabei werde ich ausgewählte Werke behandeln, die eine Tendenz bezüglich des jeweiligen Sachverhalts besonders anschaulich werden lassen.
Hiernach werden politikwissenschaftliche Theorieansätze zunächst idealtypisch in ihrem Entstehungszusammenhang dargestellt. Hierbei soll keine breite Darlegung des gesamten politikwissenschaftlichen Theoriengebäudes erfolgen; vielmehr werden gezielt insbesondere verschiedene Ansätze aus der neorealistischen Theorie vorgestellt und erst im folgenden Blick auf die politischen Fallbeispiele angewandt, womit sich die Auswahl aus sich selbst heraus begründen sollte.
Sodann erfolgt eine Thesenbildung: Determinanten der saudischen Politik werden dargestellt, die Instrumente zu ihrer Durchsetzung betrachtet. Hier erfolgt eine abstrahierte, am Ideal orientierte Darstellung der saudischen Politik, freilich gab und gibt es Abweichungen hiervon in der politischen Praxis, wie auch gezeigt werden wird. Es sollen an dieser Stelle, vor dem Blick in die Praxis, Definitionen vorgenommen werde, die eine Analyse der saudischen Außenpolitik strukturieren und somit erleichtern sollen..
Der nun folgende Hauptteil der Arbeit versucht darzulegen, wie sich das außenpolitische Instrumentarien in der politischen Praxis entwickelte und ihr Einsatz erfolgte. Folgende Fallbeispiele werden untersucht: Der jemenitische Bürgerkrieg 1962-1968, der Einsatz der Ölwaffe durch Saudi-Arabien im Zusammenhang mit dem Ramadan-Krieg im Oktober 1973, die saudische Rolle im Iran-Irak-Krieg 1980-1988 sowie das saudische Engagement in Afghanistan seit Anfang der 1980er-Jahren. Die Ordnung der Fallbeispiele wird chronologisch vorgenommen, um zum einen die entsprechende außenpolitische Handlungsebene (lokal, regional, global), zum anderen den Einsatz der Instrumente (Militär, Rohstoff, Ethnie, Religion) durch Saudi-Arabien deutlich herauszuarbeiten. An ausgewählten Stellen werde ich auch nochmals auf die oben behandelten politiktheoretischen Ansätze eingehen, um die Angemessenheit ihrer Auswahl darzustellen. Auch erfolgt somit ein Abgleich des idealen Politik-Modells wie es oben vorgestellt wurde, und der Praxis im multidimensionalen Gefüge des Nahen Ostens.
Abschließend werden in einem Fazit die wesentlichen Untersuchungsergebnisse noch einmal gebündelt zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenlage
- Zur theoretischen Einordnung der saudischen Politik
- Saudische politische Interessen: Determinanten und Instrumente
- Geographische Handlungsräume
- Lokal
- Regional
- Global
- Instrumente der Politikimplementation
- Militär
- Der Ölreichtum
- Die ethnische Komponente
- Der Islam als Instrument
- Geographische Handlungsräume
- Die Praxis: Saudische Politik im Spiegel der Ereignisse
- Der jemenitische Bürgerkrieg
- Die erste Republik
- Politik der harten Hand
- Ergebnis
- Einsatz der `Ölwaffe'
- Die globale Dimension
- Das Spiel mit dem Öl
- Ergebnis
- Der Iran-Irak-Krieg
- Machtwechsel im Iran als Bedrohung des Status quo
- `Araber versus Perser'
- Ergebnis
- Saudi-Arabiens Engagement in Afghanistan
- Ein neuer kommunistischer Staat?
- `Islam versus Atheismus'
- Ergebnis
- Der jemenitische Bürgerkrieg
- Fazit und Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der saudischen Außenpolitik in der Zeit von 1962 bis 1989. Ziel ist es, die Entwicklung der saudischen Außenpolitik in diesem Zeitraum zu analysieren und die politischen Ziele, Instrumente und Ergebnisse zu beleuchten. Die Arbeit untersucht die geographischen Handlungsräume und die Rolle des Ölreichtums, des Islams und der ethnischen Komponente als Instrumente der saudischen Außenpolitik.
- Die Rolle des Ölreichtums als Instrument der saudischen Außenpolitik
- Die Bedeutung des Islams als politisches Instrument
- Die geographischen Handlungsräume der saudischen Außenpolitik
- Die Herausforderungen der saudischen Außenpolitik im Nahen Osten
- Die Beziehungen Saudi-Arabiens zu seinen Nachbarn, insbesondere zum Iran und zum Irak
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der saudischen Außenpolitik ein und erläutert die Relevanz der Untersuchung. Sie stellt die Forschungsfrage nach den politischen Zielen und Instrumenten der saudischen Außenpolitik und skizziert die geographische Dominanz Saudi-Arabiens im Nahen Osten.
Das zweite Kapitel behandelt die Quellenlage und die methodischen Herausforderungen der Arbeit. Es werden die wichtigsten Quellen und Forschungsmaterialien vorgestellt, die für die Analyse der saudischen Außenpolitik relevant sind.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der theoretischen Einordnung der saudischen Politik. Es werden verschiedene theoretische Ansätze vorgestellt, die zur Analyse der saudischen Außenpolitik herangezogen werden können, und es wird ein theoretischer Rahmen für die Untersuchung entwickelt.
Das vierte Kapitel analysiert die saudischen politischen Interessen und die Instrumente ihrer Umsetzung. Es werden die geographischen Handlungsräume der saudischen Außenpolitik, die Rolle des Militärs, des Ölreichtums, der ethnischen Komponente und des Islams als Instrumente der Politikimplementation untersucht.
Das fünfte Kapitel widmet sich der Praxis der saudischen Außenpolitik im Spiegel der Ereignisse. Es werden verschiedene Fallstudien vorgestellt, die die saudische Außenpolitik in der Praxis verdeutlichen. Dazu gehören der jemenitische Bürgerkrieg, der Einsatz der `Ölwaffe', der Iran-Irak-Krieg und Saudi-Arabiens Engagement in Afghanistan.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die saudische Außenpolitik, den Nahen Osten, den Ölreichtum, den Islam, die ethnische Komponente, den jemenitischen Bürgerkrieg, den Iran-Irak-Krieg, Saudi-Arabiens Engagement in Afghanistan und den Status quo als Staatsräson. Die Arbeit analysiert die politischen Ziele, Instrumente und Ergebnisse der saudischen Außenpolitik in der Zeit von 1962 bis 1989 und beleuchtet die Rolle des Ölreichtums, des Islams und der ethnischen Komponente als Instrumente der saudischen Außenpolitik.
- Quote paper
- Christian Herrmann (Author), 2008, Status quo als Staatsräson - Saudische Außenpolitik der Jahre 1962-1989, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181218