Das Bankenwesen hat sich in den letzten 30 Jahren stark gewandelt. So waren die 1970er Jahre bei den Banken durch das Oberziel „Wachstum“ gekennzeichnet. Der Fokus lag auf der schnellstmöglichen Ausdehnung des Geschäftes um jeden Preis, was noch heute an dem enormen Wachstum der damaligen Bilanzsummen ersichtlich ist. Aufgrund des zunehmenden (auch internationalen) Wettbewerbs und folglich sinkender Margen begann in der ersten Hälfte der 1980er Jahre dann ein Umdenkprozess mit stärkerer Beachtung der Rentabilität. Anstatt des „Volumendenkens“ stand fortan die Ertragsorientierung im Vordergrund und „Gewinn vor Wachstum“ wurde als neues Oberziel der Banken formuliert. Als Folge dessen wurden aussagefähigere Ergebnisinformationen (Kennzahlen) benötigt, wodurch schließlich Mitte der 1980er Jahre erste Schritte hin zu einem Bank-Controlling unternommen wurden.
Fortan waren Banken also gezwungen, ihre Performance zu verbessern, indem immer größere Risiken eingegangen wurden. Somit wurde das Risiko zu der Größe, die den Geschäftserfolg der Banken grundlegend beeinflusste, wodurch vor allem die Risikosteuerung im Kontext eines erfolgreichen Risikomanagements immens an Bedeutung gewann.
Zur Performancemessung eignen sich grundsätzlich die traditionellen ROC - Kennzahlen (Return on Capital), die den Ertrag ins Verhältnis zum eingesetzten Eigen- oder Gesamtkapital setzen. Genauer betrachtet sind das die Eigenkapitalrendite (ROE) sowie die Gesamtkapi-talrendite (ROA), welche als Ausprägungen allgemeiner ROI - Kennzahlen einzuordnen sind . Diese Kennzahlen vernachlässigen jedoch das eingegangene Risiko zum Erreichen des Ertra-ges komplett. Egal ob es dabei um Entscheidungen des Bankmanagements zur Kreditvergabe oder um die Entscheidung eines Shareholders, der für seine Eigenkapitalhergabe zwischen unterschiedlichen Investitionsmöglichkeiten wählen muss handelt, bleibt ein Vergleich nur eindimensional und vernachlässigt gerade gewichtige Unterschiede . Somit sind die her-kömmlichen ROC - Kennzahlen für eine risikofokussierte Steuerung, die im Bankenwesen erforderlich ist, grundsätzlich nicht geeignet.
Die ROC - Kennzahlen können allerdings so modifiziert werden, dass die Beziehung zwi-schen Ertrag und Risiko berücksichtigt wird. In Praxis und Wissenschaft wurden so in der Vergangenheit mehrere Methoden hervorgebracht, die allesamt unter dem Begriff „Risk Adjusted Performance Measurements“ (RAPM) zusammengefasst sind .
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung in die Ermittlung der risikobereinigten Performance
- 1.1. Bedeutung und Entwicklung der risikoadjustierten Performancemaße
- 1.2. Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 2. Funktion und Anwendung risikoadjustierter Performancekennzahlen in der Bankensteuerung
- 3. Aufbau der risikoadjustierten Performancemaße (RAPM)
- 3.1. Übersicht und Einordnung der verschiedenen RAPM – Kennzahlen
- 3.2. Value at Risk (VaR) und ökonomisches Kapital
- 3.3. RORAC (Return on Risk Adujsted Capital)
- 3.4. RAROC (Risk Adjusted Return on Capital)
- 4. Fallbeispiel: Erfolgsbeurteilung anhand der RAPM auf Gesamtbankebene
- 5. Zusammenfassung und Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Ermittlung der risikobereinigten Performance im Bankwesen. Ziel ist es, verschiedene risikoadjustierte Performancemaße (RAPM) zu beleuchten und ihre Anwendung in der Bankensteuerung zu erklären. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Performancemessung im Bankensektor und bewertet die Notwendigkeit von RAPM angesichts gestiegener Risiken.
- Entwicklung der Performancemessung im Bankwesen
- Risikoadjustierte Performancemaße (RAPM)
- Anwendung von RAPM in der Bankensteuerung
- Analyse verschiedener RAPM-Kennzahlen (z.B. VaR, RORAC, RAROC)
- Fallbeispiel zur Erfolgsbeurteilung auf Gesamtbankebene
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung in die Ermittlung der risikobereinigten Performance: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Performancemessung im Bankensektor von einem Fokus auf Wachstum in den 1970er Jahren hin zu einer stärkeren Berücksichtigung der Rentabilität und des Risikos in den Folgejahren. Es werden traditionelle Performancekennzahlen wie ROE und ROA eingeführt und deren Schwäche im Hinblick auf die Risikobetrachtung herausgestellt. Die Notwendigkeit risikoadjustierter Performancemaße wird begründet, um einen umfassenderen Blick auf den Erfolg von Bankaktivitäten zu ermöglichen. Die Bedeutung eines erfolgreichen Risikomanagements wird betont, da höhere Gewinne oft mit erhöhten Risiken einhergehen.
2. Funktion und Anwendung risikoadjustierter Performancekennzahlen in der Bankensteuerung: Dieses Kapitel (welches im vorliegenden Textfragment nicht explizit beschrieben wird) würde voraussichtlich die praktische Anwendung von RAPM in der strategischen und operativen Bankensteuerung beleuchten. Es würde die Integration von Risikokriterien in die Entscheidungsfindungsprozesse des Bankmanagements thematisieren und zeigen, wie RAPM zur Steuerung der Geschäftsaktivitäten, zur Ressourcenallokation und zur Beurteilung der Effizienz einzelner Geschäftsbereiche eingesetzt werden können. Ein Fokus läge auf der Verbesserung der Transparenz und der Entscheidungsfindung durch die Berücksichtigung von Risiken.
3. Aufbau der risikoadjustierten Performancemaße (RAPM): Dieses Kapitel bietet eine systematische Übersicht verschiedener RAPM-Kennzahlen. Es erklärt den Aufbau und die Funktionsweise von Kennzahlen wie Value at Risk (VaR), RORAC (Return on Risk Adjusted Capital) und RAROC (Risk Adjusted Return on Capital). Die Kapitel beschreibt die Berechnungsmethoden und die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen RAPM. Der Vergleich der verschiedenen Methoden erlaubt eine differenzierte Bewertung der jeweiligen Eignung für unterschiedliche Anwendungsszenarien im Bankwesen.
4. Fallbeispiel: Erfolgsbeurteilung anhand der RAPM auf Gesamtbankebene: Dieses Kapitel (welches im vorliegenden Textfragment nicht detailliert beschrieben wird) würde ein konkretes Beispiel für die Anwendung der im Kapitel 3 beschriebenen RAPM auf der Ebene eines gesamten Bankinstituts präsentieren. Es würde eine detaillierte Analyse der Performance einer Bank anhand ausgewählter RAPM-Kennzahlen enthalten und die Ergebnisse interpretieren. Das Fallbeispiel verdeutlicht die praktische Umsetzung der theoretischen Konzepte und zeigt, wie RAPM zur Beurteilung der Gesamtperformance und zur Identifizierung von Stärken und Schwächen eines Instituts beitragen können.
Schlüsselwörter
Risikobereinigte Performance, Risikoadjustierte Performancemaße (RAPM), Bankensteuerung, Value at Risk (VaR), RORAC, RAROC, Return on Capital (ROC), Return on Equity (ROE), Return on Assets (ROA), Risikomanagement, Performancemessung, Bankcontrolling.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Ermittlung der risikobereinigten Performance im Bankwesen"
Was ist das Thema dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit der Ermittlung der risikobereinigten Performance im Bankwesen. Sie untersucht verschiedene risikoadjustierte Performancemaße (RAPM) und deren Anwendung in der Bankensteuerung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, verschiedene risikoadjustierte Performancemaße (RAPM) zu beleuchten, ihre Anwendung in der Bankensteuerung zu erklären und die Entwicklung der Performancemessung im Bankensektor zu analysieren. Die Notwendigkeit von RAPM angesichts gestiegener Risiken wird bewertet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der Performancemessung im Bankwesen, risikoadjustierte Performancemaße (RAPM), die Anwendung von RAPM in der Bankensteuerung, die Analyse verschiedener RAPM-Kennzahlen (z.B. VaR, RORAC, RAROC) und ein Fallbeispiel zur Erfolgsbeurteilung auf Gesamtbankebene.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einführung in die Ermittlung der risikobereinigten Performance; Funktion und Anwendung risikoadjustierter Performancekennzahlen in der Bankensteuerung; Aufbau der risikoadjustierten Performancemaße (RAPM); Fallbeispiel: Erfolgsbeurteilung anhand der RAPM auf Gesamtbankebene; und Zusammenfassung und Schlussbemerkung.
Was wird im ersten Kapitel behandelt?
Das erste Kapitel beschreibt die Entwicklung der Performancemessung im Bankensektor von einem Fokus auf Wachstum hin zu einer stärkeren Berücksichtigung von Rentabilität und Risiko. Es werden traditionelle Kennzahlen (ROE, ROA) und deren Schwächen im Hinblick auf die Risikobetrachtung erläutert, und die Notwendigkeit von RAPM begründet.
Was wird im zweiten Kapitel behandelt?
Das zweite Kapitel (welches im vorliegenden Textfragment nicht explizit beschrieben wird) würde die praktische Anwendung von RAPM in der strategischen und operativen Bankensteuerung beleuchten, die Integration von Risikokriterien in die Entscheidungsfindung und den Einsatz von RAPM zur Steuerung von Geschäftsaktivitäten und Ressourcenallokation thematisieren.
Was wird im dritten Kapitel behandelt?
Das dritte Kapitel bietet eine systematische Übersicht verschiedener RAPM-Kennzahlen. Es erklärt den Aufbau und die Funktionsweise von VaR, RORAC und RAROC, deren Berechnungsmethoden und Vor- und Nachteile, sowie deren Eignung für unterschiedliche Anwendungsszenarien.
Was wird im vierten Kapitel behandelt?
Das vierte Kapitel (welches im vorliegenden Textfragment nicht detailliert beschrieben wird) präsentiert ein konkretes Beispiel für die Anwendung der RAPM auf der Ebene eines gesamten Bankinstituts. Es beinhaltet eine detaillierte Performanceanalyse anhand ausgewählter RAPM-Kennzahlen und deren Interpretation.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Risikobereinigte Performance, Risikoadjustierte Performancemaße (RAPM), Bankensteuerung, Value at Risk (VaR), RORAC, RAROC, Return on Capital (ROC), Return on Equity (ROE), Return on Assets (ROA), Risikomanagement, Performancemessung, Bankcontrolling.
Welche traditionellen Performancekennzahlen werden erwähnt und warum werden sie kritisiert?
Die traditionellen Kennzahlen ROE (Return on Equity) und ROA (Return on Assets) werden erwähnt. Sie werden kritisiert, da sie die Risikobetrachtung vernachlässigen und somit ein unvollständiges Bild der Performance liefern.
Welche RAPM-Kennzahlen werden im Detail beschrieben?
Im Detail werden die RAPM-Kennzahlen Value at Risk (VaR), RORAC (Return on Risk Adjusted Capital) und RAROC (Risk Adjusted Return on Capital) beschrieben.
Für wen ist diese Seminararbeit relevant?
Diese Seminararbeit ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker im Bankwesen, die sich mit Performancemessung und Risikomanagement befassen.
- Citation du texte
- Thomas Eble (Auteur), 2009, Ermittlung der risikobereinigten Performance, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181245