Die Hauptfunktion des Dokumentarfilms, so lautet Nichols vielzitierter Ausspruch, sei die Ausübung von Macht, um die Welt zu verändern. Wodurch zeichnen sich der Humor und politische Aktionismus eines Michael Moore aus? Worin liegt seine Sonderstellung in der amerikanischen Medienöffentlichkeit begründet, in einem Land, von dem der Politaktivist und Satiriker selbst sagt, die politische Satire sei dort „praktisch tot“? Diesen Fragen soll im folgenden anhand einer Analyse von Moores „Roger & Me“ (USA 1989) nachgegangen werden.
Das Phänomen Michael Moore ist ein vielschichtiges: Es führt von der urzeitlichen Figur des Tricksters, des Grenzgängers und gesellschaftlichen Außenseiters, über literarische Verkörperungen des Scheiterns wie Don Quijote zur Pionierzeit des Dokumentarfilms, deren schillerndster und einflussreichster Vertreter John Grierson einst subversives politisches Potential in der Regenbogenpresse wähnte. Vom Freiheitskämpfer Che Guevara gelangen wir zu einer Anthropologie der politischen Bewegungen im Zeitalter der Massenmedien.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einführung
- 1. Theoretischer Teil
- 1.1. Modi des Dokumentarfilms
- 1.2. Thesen zum Dokumentarfilm Michael Moores
- 1.3. Politische Bewegungen im Medienzeitalter
- 1.4. Von Che Guevara zum Guerilla-Marketing
- 2. Empirischer Teil
- 2.1. Story, Plot, Dramaturgie
- 2.1.1. Erzählweise
- 2.1.2. Exposition
- 2.1.3. Konfrontation
- 2.1.4. Erster Paradigmenwechsel
- 2.1.5. Zweiter Paradigmenwechsel
- 2.1.6. Auflösung
- 2.1. Story, Plot, Dramaturgie
- 3. Analytischer Teil
- 3.1. Figuren, Rollen, Funktionen
- 3.1.1. Konstruktion des Helden
- 3.1.2. Humor
- 3.1.3. Parodie und Selbstironie
- 3.1.4. Moores Antipoden
- 3.2. Filmische Mittel
- 3.2.1. Kamera
- 3.2.2. fiktionale Elemente
- 3.2.3. Tiermetapher
- 3.2.4. Filmmusik
- 3.2.5. Parallelmontagen
- 3.1. Figuren, Rollen, Funktionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Dokumentarfilm „Roger & Me“ von Michael Moore im Kontext des postmodernen Guerilla-Marketings. Sie analysiert die filmischen Mittel und narrative Strategien, die Moore einsetzt, um ein politisches Statement zu liefern und ein breites Publikum zu erreichen. Die Arbeit beleuchtet die komplexe Verbindung zwischen politischem Aktivismus, Unterhaltung und medialer Inszenierung im Werk Michael Moores.
- Der politische Dokumentarfilm als Instrument des Guerilla-Marketings
- Die Rolle des Humors und der Satire in der politischen Kommunikation
- Die Konstruktion von Figuren und Rollen im Dokumentarfilm
- Die filmischen Mittel und Strategien zur Inszenierung von Emotionen und Reaktionen
- Die Bedeutung von Medien und Popkultur für politische Bewegungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung stellt Michael Moore als erfolgreiche Filmfigur vor und beleuchtet die gesellschaftliche und politische Landschaft der USA, die von Spaltung und Unverständnis geprägt ist. Sie skizziert die Herausforderungen, die mit der Kommunikation politischer Botschaften in einer hedonistischen Gesellschaft verbunden sind. Die Arbeit untersucht die Entwicklung des Humors in Amerika und die komplexen Beziehungen zwischen Humor, Politik und Medien.
Der theoretische Teil der Arbeit befasst sich mit den verschiedenen Modi des Dokumentarfilms und analysiert die spezifischen Charakteristika von Michael Moores Filmkunst. Die Arbeit beleuchtet die Rolle von politischen Bewegungen im Medienzeitalter und die Konzepte des Guerilla-Marketings, die Moore in seinen Filmen umsetzt.
Im empirischen Teil wird die Story, der Plot und die Dramaturgie des Films „Roger & Me“ untersucht. Die Analyse betrachtet die Erzählweise, die Exposition, die Konfrontation, die Paradigmenwechsel und die Auflösung der Geschichte.
Der analytische Teil untersucht die Figuren, Rollen und Funktionen im Film. Er analysiert die Konstruktion des Helden, die Rolle des Humors und der Selbstironie sowie die Darstellung von Moores Antipoden. Des Weiteren befasst sich die Arbeit mit den filmischen Mitteln, die Moore einsetzt, wie z.B. Kamera, fiktionale Elemente, Tiermetaphern, Filmmusik und Parallelmontagen.
Schlüsselwörter
Der politische Dokumentarfilm, Guerilla-Marketing, Michael Moore, Roger & Me, Humor, Satire, politische Kommunikation, Medien und Popkultur, Filmanalyse, Dramaturgie, narrative Strategien, Filmische Mittel.
- Citar trabajo
- Clemens Grün (Autor), 2003, Der politische Dokumentarfilm als postmodernes Guerilla-Marketing: Michael Moores "Roger & Me", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18127