Unternehmen werden in der heutigen Zeit oftmals nicht nur anhand ihres ökonomischen Erfolgspotenzials und der Fähigkeit zur Umsetzung desselben gemessen, sondern zunehmend auch aus dem Blickwinkel sozialer, gesellschaftlicher und ökologischer Gesichtspunkte beurteilt.
Grundsätzlich kontrollieren und regulieren die Nationalstaaten zwar die wirtschaftlichen und sonstigen Betriebsamkeiten auf ihrem Staatsgebiet oder innerhalb des Gebietes eines Staatenverbundes, trotzdem aber steigt die Anzahl der ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Aktivitäten, die sich dem staatlichen Einfluss weitgehend zu entziehen vermögen. Als Folge haben einzelne Staaten nicht die notwendigen Machtmittel und Optionen, um alle Anstrengungen weltumspannend auftretender Konzerne in regulatorische Schranken zu weisen. Mit dieser stetigen Wandlung der Machtverhältnisse und dem gestiegenen öffentlichen und gesellschaftlichen Interesse an verantwortungsvollem und nachhaltigem Umgang mit Ressourcen als Hintergrund, sind insbesondere innerhalb der letzten Dekade die Rufe nach dem verstärkten Engagement von Unternehmen im Bereich von gesamtgesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung unüberhörbar geworden.
In diesem Zusammenhang ist der Entwurf der sog. Corporate Social Responsibility (CSR), als Engagement eines Unternehmens außerhalb seines eigentlichen Kerngeschäfts im gesamtgesellschaftlichen Bereich und aus eigener Motivation heraus, verstärkt ins Bewusstsein von Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaftsverbänden vorgedrungen. Von einer großen Zahl von Unternehmen wird diese freiwillige, nicht erzwungene Übernahme von (finanzieller) Verantwortung im Bereich der Gesellschaft und des Umweltschutzes proaktiv vorangetrieben. Dies geschieht regelmäßig aus moralischen Gründen oder aus - im Sinne des Shareholder Value erlösmaximierenden - Motivationen oder einer verschieden gewichteten Mischung aus beiden Erwägungen.
Gegenstand dieser Arbeit soll daher sein, das Konzept der Corporate Social Responsibility als Business Case zu untersuchen. Dabei wird der aktuelle Stand der empirischen Forschung zu diesem Themengebiet beleuchtet werden und es soll die Messbarkeit des finanziellen Nutzens von CSR Aktivitäten kritisch analysiert werden, um eine Prognose wagen zu können, ob der regen Aktivität im Bereich der CSR eher die Qualität einer nachhaltigen, dauerhaften Entwicklung oder eher die Qualität eines Modetrends zuzusprechen ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Corporate Social Responsibility
- 2.1. Merkmale von CSR und Abgrenzung zu verwandten Konzepten
- 2.1.1. Merkmale von CSR
- 2.1.2. Abgrenzung des CSR Begriffs
- 2.1.2.1. Nachhaltigkeit
- 2.1.2.2. Corporate Citizenship
- 2.1.2.3. Corporate Governance
- 2.1.3. Versuch einer Definition von CSR
- 2.2. Historische Entwicklung der Forschung
- 3. Motive und Ziele von CSR
- 4. Handlungsfelder, Instrumente und Adressaten für CSR-Prinzipien
- 4.1. Adressatengruppen von CSR Maßnahmen
- 4.1.1. Kunden
- 4.1.2. Lokale Gemeinschaft
- 4.1.3. Mitarbeiter
- 4.2. Instrumente und Handlungsfelder
- 4.2.1. Internationale Ordnungsrahmen
- 4.2.2. Spenden
- 4.2.3. Codes of Conduct
- 4.2.4. Engagements im sozialen Bereich
- 4.2.5. Sport
- 4.2.6. Infrastruktur und Bildung
- 4.3. Zusammenarbeit mit Staaten, Behörden und NGO's
- 5. Corporate Social Responsibility und der Business Case
- 5.1. CSR als anhaltende Entwicklung oder als Modetrend?
- 5.2. Bewertung von CSR Maßnahmen
- 5.3. Empirische Untersuchung und Methoden zu CSR als Business Case
- 5.3.1. Shareholder Value Konzept u. Stakeholdertheorie als Grundlagen
- 5.3.2. CSR Business Case
- 5.4. Entwicklung der Forschungsmethoden zum Verhältnis von CSP und CFP
- 5.5. Kritische Bewertung der verwendeten Methoden
- 5.6. Messproblematik
- 5.7. Vorstellung ausgewählter aktueller Forschungsergebnisse
- 5.7.1. Unterscheidung von vorökonomischen und ökonomischen Größen
- 5.7.2. Zufriedenheit von Kunden
- 5.7.3. Image des Unternehmens
- 5.7.4. Motivation u. Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen
- 5.7.5. Untersuchung klassischer ökonomischer Größen
- 5.7.6. Tobin's Q
- 5.7.7. Return on Equity (ROE)
- 5.7.8. Übersicht über ausgewählte CSP/CFP Elemente
- 5.8. Handlungsempfehlungen
- 5.9. Fallstudien
- 5.9.1. Royal Dutch Shell
- 5.9.2. Whole Foods Market
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Corporate Social Responsibility (CSR) und untersucht den Einfluss von CSR-Maßnahmen auf den Unternehmenserfolg. Die Arbeit analysiert, ob CSR als nachhaltige Entwicklung betrachtet werden kann oder lediglich ein Modetrend darstellt.
- Merkmale von CSR und Abgrenzung zu verwandten Konzepten
- Motive und Ziele von CSR
- Handlungssfelder, Instrumente und Adressaten von CSR
- Empirische Forschung zum Business Case von CSR
- Kritische Bewertung der Forschungsergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema CSR und erläutert die Bedeutung des Konzepts in der heutigen Zeit. Im zweiten Kapitel werden die Merkmale von CSR definiert und von verwandten Konzepten abgegrenzt. Kapitel 3 untersucht die Motive und Ziele von CSR-Aktivitäten. Im vierten Kapitel werden die Handlungsfelder, Instrumente und Adressaten von CSR-Prinzipien vorgestellt.
Kapitel 5 widmet sich dem Business Case von CSR. Hier wird analysiert, ob CSR einen messbaren positiven Effekt auf den Unternehmenserfolg hat. Es werden verschiedene Forschungsmethoden vorgestellt und kritisch bewertet. Das Kapitel beleuchtet auch aktuelle Forschungsergebnisse und präsentiert Fallstudien von Unternehmen, die erfolgreich CSR-Prinzipien implementiert haben.
Schlüsselwörter
Corporate Social Responsibility, CSR, Business Case, Nachhaltigkeit, Stakeholdertheorie, Shareholder Value, empirische Forschung, Fallstudien, Kunden, Mitarbeiter, Unternehmenserfolg, Image, Motivation, Regulierungsindex, Tobin's Q, Return on Equity.
- Arbeit zitieren
- Florian Lebkücher (Autor:in), 2010, Corporate Social Responsibility als Business Case, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181283