Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung der Facharbeit
1.3 Vorgehensweise
2 Grundlegende Begriffe
2.1 Start-Up Unternehmen
2.2 Marketing
3 Virales Marketing
3.1 Der Empfänger als Multiplikator der Werbebotschaft
3.2 Anwendbarkeit der Strategien in Start-Up Unternehmen
4 Werkzeuge des viralem Marketing
4.1 Weblogs
4.2 Microblogs am Beispiel Twitter
4.3 Forenarbeit
4.4 Email-Marketing
4.5 Communities und Soziale Netwerke
5 Fazit
6 Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
Die ständige Weiterentwicklung der Märkte in der heutigen Zeit stellt gerade seit dem Zeitalter des sog. Web 2.0 im Hinblick auf das Marketing und dessen Aktuali- tät viele Unternehmen, vor allem jene Unternehmen, die sich in der Gründungs- phase befinden, vor eine große Herausforderung.1 Kunden fordern sämtliche In- formationen im Internet zu Produkten und Transparenz der Unternehmen, um sich abzusichern das richtige zu tun oder zu kaufen. Das Internet bietet dem Mittelstand effektive, kostengünstige und flexible Vertriebskanäle und Marketing-Möglichkeiten. Die heutige, vom Internet geprägte Gesellschaft gestaltet dank der „social media“ mit Webblogs, Facebook, Youtube etc. aktiv, kostenlos und kritisch an den 4P’s des Marketing-Mixes mit in einer Zeit, in der Produktindividualisierung und kurze Produktlebenzyklen in Käufermärkten2 vorherrschen und es für viele Unternehmen zunehmend schwieriger wird, sich darauf einzustellen.
Wie können also Start-Up Unternehmen Fuß fassen und erfolgreich in den Markt eintreten? Marketing und insbesondere Werbung kann sehr teuer sein. Start-Up- Unternehmen können dies aufgrund des geringen Gründungskapitals oft nicht fi- nanzieren. Das virale Marketing setzt hier ein und kann ein kostengünstiges Werk- zeug sein, die Bekanntheit zu steigern und Kunden zu akquirieren. Gerade das In- ternet in der heutigen Form bietet effektive, kostengünstige und flexible Marketing- möglichkeiten.
1.2 Zielsetzung der Facharbeit
Diese Seminararbeit soll dem Leser einen Überblick über die Strategie des viralen Marketings verschaffen und dessen Vor- und Nachteile aufzeigen. Zudem werden effektive Werkzeuge des viralen Marketings vorgestellt und voneinander abge- grenzt. Dabei gilt Ihre Anwendbarkeit branchenunabhängig in Start-Up Unterneh- men zu klären und Chancen sowie Risiken eines jeden Werkzeugs zu untersuchen.
1.3 Vorgehensweise
Die vorliegende Seminararbeit ist in fünf Kapiteln unterteilt. Das erste Kapitel be- handelt die Problematik des Marketings in der heutigen Zeit und gibt einen Ausblick auf die erarbeiteten Lösungsansätze. Kapitel zwei erläutert zum Einstieg die Begrif- fe Marketing und Startup-Unternehmen. Diese Definitionsversuche konzentrieren sich speziell auf die in Kapitel eins beschriebene Problemstellung. In Kapitel drei wird das virale Marketing und die Rolle des Kunden hierbei dargestellt, sowie Vor- und Nachteile bei der Anwendung in Start-Up Unternehmen aufgezeigt. In Kapitel vier werden die wichtigsten Marketing-Werkzeuge für eine virale Kampagne vorge- stellt. Das abschließende Fazit beinhaltet eine kritische Betrachtung der Lösungs- ansätze und eine abschließende Bewertung und Empfehlung für solche Unterneh- men in der Gründungsphase.
2 Grundlegende Begriffe
2.1 Start-Up Unternehmen
Start-Ups sind junge, weitgehend unbekannte Firmen die mit geringem Startkapital gegründet werden und ihr Produkt noch nicht oder erst in einem kleinen Umfang vermarktet haben. Die Gründung eines solchen Unternehmens wird von einer inno- vativen Geschäftsidee charakterisiert.3 Zum Geschäftsausbau wird in der Regel sehr früh auf Venture Capital4 oder ein Börsengang zurückgegriffen, da klassische Finanzierungsformen nur begrenzt zur Verfügung stehen. Die persönliche Kredit- würdigkeit des Gründers ist für eine klassische Bankfinanzierung meist nicht aus- reichend, da Banken in vielen Fällen durch die konservative Risikobewertung keine Kredite für innovative Geschäftsideen ausgeben. Forschende Start-Up Unterneh- men beispielsweise können meist keine ausreichenden Sicherheiten hinterlegen (Fuhrpark, Immobilien etc.).5 Ebenso könnten die langfristigen Zinszahlungen die- ser neugegründeten Unternehmen bedrohen.6
2.2 Marketing
Die Strategien und Werkzeuge des Marketings entwickeln sich weiter. Marketing fokussiert sich nicht nur noch auf die klassische Betrachtung des Absatzbereiches und dessen Optimierung7, sondern kennzeichnet darüber hinaus die Ausrichtung alle relevanten Unternehmensaktivitäten auf die Wünsche und Bedürfnisse von Kunden und Konsumenten.8 Ferner zählen zum Marketing neben dem klassischen Marketing-Mix in der heutigen Definition die Untersuchung zwischenmenschlicher Beziehungen und gesellschaftlicher Prozesse. Hier zielt es primär nicht auf höhe- ren Gewinn, sondern auf die bewusste und nachhaltige Imagepflege. Die Reputati- on steht also neben dem Absatzbereich im Fokus des Marketings, z.B. als beson- ders umweltschonend zu gelten. Diese Ausrichtung des Marketings ist durch die Informationsflut des Internets entstanden. Potentielle Kunden informieren sich über Produkt und Unternehmen. Der Kunde will sich mit dem Produkt und dessen Her- steller identifizieren. So fallen ökologische, politische, die Selbstverwirklichung, der Individualismus des Einzelnen und viele andere Kriterien in die Bewertung des Produktes oder der Dienstleistung, was wegen der Informationsbarrieren in der Zeit vor dem Internet noch nicht möglich war. Abbildung 1verdeutlicht, dass in der Mar- ketingplanung grundsätzlich Fragen über den Absatz hinaus zu klären sind. Daher ist in der Praxis der Begriff nicht einheitlich definiert. Marketing wird als Absatzvor- bereitung, marktbezogene Führungskonzeption oder als kundenorientierte Dienst- leistung des Unternehmens verstanden.9
3 Virales Marketing
3.1 Der Empfänger als Multiplikator der Werbebotschaft
Die Bezeichnung Virales Marketing (abgeleitet von Virus) entstand im Zuge einer Werbekampagne des Email-Anbieters Hotmail 1997 in den USA.10 Hier konnte die Firma mit einem geringen Werbebudget neue Nutzer akquirieren in dem sie einen Werbeslogan unter jede Email eingebunden hat und dieser sich von Person zu Person weiter verbreitet hat. Der Bekanntheitsgrad, sowie die Anzahl der Nutzer dieses Dienstes wurden durch diese Werbeaktion stark erhöht.11 Breitet sich also ein Werbeinhalt in kurzer Zeit durch die Kommunikation zwischen potentiellen Kun- den/Konsumenten aus, kann von einem viralen Effekt gesprochen werden. Das In- ternet ist hierzu gerade prädestiniert. Grundsätzlich müssen Unternehmen und Kunde von einer solchen Kampagne gleichermaßen profitieren. Durch den aufre- genden, interessanten Inhalt der viralen Kampagne wird im Kunden das Bedürfnis geweckt es Freunden zu erzählen, um das Erlebnis zu teilen. Durch die Weiter- empfehlung der Werbung kann so das Unternehmen in zwei Punkten profitieren12, was dem Kunden nicht immer bewusst ist. Zum einen verbreitet sich ein solcher Inhalt schnell und erreicht dabei viele Leser, zum anderen entsteht der Effekt der Weiterempfehlung durch Familienmitglieder, Freunde oder Bekannten, was ent- scheidend das Kaufverhalten des Einzelnen beeinflusst.
Virales Marketing ist nicht an einem Medium gebunden. Dem Internet ist aber hier eine besondere Rolle zuzuschreiben, da Kampagnen schnell und größtenteils kostenlos im Internet verbreitet werden können13. Neben Plattformen wie YouTube ist die häufigste Verbreitungsart von viralen Botschaften per Email (mittlerweile auch die sozialen Netzwerke). Durch sog. „Tell-a-friend“-Funktionen ist es möglich die virale Kommunikation von der eigenen Internetseite aus zu starten.
Es zählt zu den modernen Methoden Imagepflege zu betreiben, die Markenbe- kanntheit (sog. Branding) zu erhöhen und dadurch Produkte und Interessen vorzu- stellen, bzw. zu vertreten um so indirekt eine Absatzmaximierung zu erreichen.
Der virale Effekt kann durch das sog. Guerilla-Marketing verstärkt werden. Guerilla (wörtl. „Kleinkrieg“) ist eine Form der Kriegsführung, die überraschend, dynamisch und ungewöhnlich ist14. Aus diesem Begriff abgeleitet, entstand eine als aggressiv zu bezeichnende Marketing-Strategie in den 1960er Jahren.15 Mit dieser Werbeart wird versucht, mit kleinstem Budget die größtmögliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Klassische Werbekanäle (TV, Radio, Zeitungen) werden in der Planung nicht primär miteinbezogen. Es zeichnet sich vielmehr durch kreative und originelle Ideen außerhalb der normalen Werbung in der Kampagnengestaltung aus, welche überraschend, spektakulär und auch provokant sein können. Diese Art von Marke- ting hat den Effekt, vom Konsumenten in der werbeüberfluteten Welt (ca. 4.500 Werbekontakte pro Tag und Konsument) wahrgenommen werden zu können.16 Prinzipiell gibt es zwei verschiedene Zielsetzungen bei der Gestaltung einer Gueril- la-Kampgne:
- Mitbewerber behindern (z.B. durch direkte Preisvergleiche oder Abmahnun- gen)
- aktives eigenes Marketing (Aufmerksamkeit erwecken durch ausgefallene Aktionen)
Guerilla-Marketing kann offline, mobil, medienübergreifend oder auch online praktiziert werden. Hierbei ist zu beachten, dass die Maßnahme und das Trägermedium zur Zielgruppe und zum Unternehmen passen müssen. Zusammenfassend kann Guerilla Marketing als „Strategie der Kriegsführung um die Aufmerksamkeit der Kunden bezeichnet werden.17
[...]
1 Vgl. Bucher, N., Schühler, C. (2009), S.6.
2 Vgl. Kalka, R., Mäßen, A. (2009), S.5.
3 Vgl. Achleitner, A.-K. (2011), URL: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/427/start-up- unternehmen-v6.html.
4 Unter „Venture Capital“ versteht man eine Gründungsfinanzierung in der Technologiebranche in Form von Eigenkapitaleinlagen kombiniert mit Managementberatung.
5 Vgl. Fischer, B. (2003), S.13.
6 Vgl. Fischer, B. (2003), S.1.
7 Vgl. Wöhe, G. (2008), S. 382.
8 Vgl. Meffert, H. (2000), S.7.
9 Vgl. Kalka, R., Mäßen, A. (2009), S.7.
10 Vgl. Koschnick (2008), S. 68.
11 Vgl. Lindl (2008), S.4.
12 Vgl. Langner (2007), S. 29.
13 Vgl. Schulte, T. (2007), S.58.
14 Vgl. Ott, M. (2008), S.3-4.
15 Vgl. Lindner, M. (2005), S.4.
16 Vgl. GWW (2011), http://www.gww.de/studien.html, Studie 2005 Werbewirkung von Werbear- tikeln , Stand 23.03.2011.
17 Vgl. Schulte, T. (2007), S.19.