Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Décadence des Fin de Siècle - eine literarische Strömung zwischen Endzeitstimmung und Zukunftseuphorie
2.1. Zeitgeschichtlicher Hintergrund
2.2. Literarische Merkmale und Motive
2.2.1. Degeneration und Verfall
2.2.2. L’art pour l’art - Ästhetizismus als neuer Lebenskult
2.2.3. Der isolierte „Dandy“ - Dekadente Ästhetizisten am Rande der Gesellschaft
3. Das Zeitalter der Postmoderne
3.1. Zeitgeschichtliche Einordnung
3.2. Die Literatur der Postmoderne - Zentrale Kennzeichen und Motive
3.3. „Das Parfum“ und die Spuren des Ästhetizismus - Süskinds Grenouille und Huysmans' Des Esseintes im Vergleich
3.3.1. Die dekadenten Ästhetizisten im „flüchtigen Reich der Gerüche“
3.3.2. Die isolierten Sonderlinge zwischen Narzissmus und Lebenskrise
4. Der dekadente Ästhetizist im Fin de Millénaire - eine postmoderne Parodie?
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Ein Jahrhundert neigt sich dem Ende entgegen, das von Innovationsstreben und Zukunftseu- phorie ebenso geprägt ist wie von Weltschmerz und Endzeitstimmung.1 Inmitten dieses äu- ßerst ambivalenten Gesellschaftsbewusstseins entsteht eine literatur- und kulturgeschicht- liche Epoche, deren markanter Charakter von eben dieser diskrepanten Stimmung geformt wird. Gemeint ist das Fin de Siècle, das den Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert markiert und somit als genuiner Teil der frühen Moderne betrachtet werden kann. Der zentrale Zeit- raum dieser Epoche wird etwa von 1880 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges datiert.2 Der Begriff ‚Fin de Siècle‘, der synonym mit ‚Jahrhundertwende‘ verwendet wird, tauchte zum ersten Mal in Frankreich auf, bevor er allmählich in der gesamten europäischen Literatur- und Kulturgeschichte zu einer nach- und gegennaturalistischen Epochenbezeichnung avancierte.3 Das Ende des 19. Jahrhunderts stand einerseits im Zeichen der Industrialisierung und erlebte durch einen innovativen Aufschwung im Bereich der Naturwissenschaften und Technik einen immensen Modernisierungsschub. Andererseits entwickelte sich vor allem im Bereich der Li- teratur- und Kulturgeschichte eine Oppositionsbewegung, die den neuen Errungenschaften und den damit verbundenen gesellschaftlichen Umwälzungen mit Skepsis und Pessimismus gegenübertrat.4 In dem vorherrschenden industriellen Fortschritt sah man eine Gefahr für die individuellen Werte des Menschen. Die rasanten Modernisierungsschübe führten zu existen- tiellen Verunsicherungen und damit zu einem immer stärker heranwachsenden Krisenbe- wusstsein.5 Beschleunigter Entwicklungsprozess und Endzeitstimmung - beide Aspekte kenn- zeichnen den ambivalenten Charakter der frühen Moderne.6
Die für das Fin de Siècle typische Diskrepanz zwischen der Kritik an den gesellschaftlichen Modernisierungsprozessen einerseits und dem gegenläufigen Wunsch nach Lebenserneue- rung andererseits spiegelt sich vor allem auch in der Literatur der Jahrhundertwende wider.7 Die Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts bringt dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Strömungen wie Symbolismus, Impressionismus und Neuromantik hervor, wobei ‚Fin de Siècle‘ als zusammenfassender, übergreifender Begriff definiert werden kann.8
Zu einer der prägnantesten literatur- und kulturgeschichtlichen Strömungen des Fin de Siècle zählt die Décadence. Sie ist als antibürgerliche Auflehnung zu verstehen, die sich den neuen zivilisatorischen Idealen und der profanen, von Banalitäten und Langeweile geprägten Wirk- lichkeit entzieht.9 Untergangs- und Verfallsphantasien werden insbesondere von der Déca- dence thematisiert, was bereits ihr Name, der im Deutschen mit ‚Verfall‘ übersetzt wird, im- pliziert. Im Gegensatz zum Naturalismus, der den biologisch-degenerativen Verfall in seinen hässlichsten Erscheinungsformen präsentierte, konnte der kulturell-dekadente Verfall durch- aus auch positiv gewertet werden. In der Mitte des 19. Jahrhunderts vollzog sich in Frankreich eine Umwertung des Décadence-Begriffs von einer abschätzig bewerteten Epochenbezeich- nung zu einer aufwertenden, positiven Selbstbezeichnung der modernen Dichter. In der Li- teratur der Décadence übertrug sich diese Umwertung auf die ambivalente Darstellung von Krankheit und Verfall, deren Auswirkungen zwar zerstörerisch, zugleich aber auch künstle- risch produktiv sein konnten. So war man beispielsweise der Ansicht, dass gerade die aus einem kranken Geist hervorgegangene Kunst einzigartig und besonders kreativ sei. Verfalls- phantasien konnten in der Literatur der Décadence demnach ästhetisiert und sogar als lustvoll empfunden werden.10 Auf das zweckorientierte Wertesystem der Modernisierungsepoche und die vom Naturalismus propagierte Funktionszuweisung der Kunst reagierte die literarische Décadence mit der Schaffung neuer ästhetischer Weltdeutungsmuster und dem Rückzug in al- ternative Kunstwirklichkeiten.11
In diesem Zusammenhang entwickelte sich auch ein neuer Lebenskult, der sich gegen die dominierende gesellschaftliche Nützlichkeitsmoral auflehnte und einzig der Kunst den höchsten Wert zusprach: der Ästhetizismus. Diese neue Lebensphilosophie, die sich bewusst von der vom Naturalismus propagierten Instrumentalisierung der Kunst abgrenzt, artikuliert sich bald als zentrales Motiv in der Literatur der frühen Moderne. Insbesondere die Décadence des Fin de Siècle nimmt diese ästhetischen Postulate in ihr literarisches Konzept auf und propagiert sie als neue Weltanschauungsmuster.12
Den Wendepunkt, durch den sich die zuvor naturalistisch geprägte europäische Literatur ent- scheidend veränderte und der dazu verhalf, die ästhetizistischen Grundhaltungen in der Litera- tur des Fin de Siècle zu manifestieren,13 lieferte der französische Schriftsteller Joris-Karl Huysmans 1884 mit seinem Roman „Gegen den Strich“ [franz. Originaltitel: „A rebours“14 ]. Dieses revolutionäre literarische Werk avancierte bald zur „Bibel der Décadence“15, da es sich für das kulturgeschichtliche Bewusstsein des Fin de Siècle als exemplarisch erwies. Die zen- tralen Leitmotive dieser Epoche wie der Untergang des Individuums, die radikale Abgrenzung von der verhassten, von einer Nützlichkeitsmoral geprägten Gesellschaft und die Flucht in alternative Kunstwirklichkeiten werden in „Gegen den Strich“ detailliert thematisiert.16 Damit ist es Huysmans gelungen, den Zeitgeist des Fin de Siècle an seiner empfindlichsten Stelle zu treffen und die vorherrschende Stimmung dieser Epoche präzise widerzuspiegeln. Mit seinem Protagonisten Jean Floressas Des Esseintes, einem von der Gesellschaft isolierten, exzentrischen Aristokraten, der zum Inbegriff des Ästhetizisten avancierte, schuf Huysmans zudem eine Inkarnation des dekadenten Zeitgefühls.17
Zahlreiche Schriftsteller wie beispielsweise Oscar Wilde ließen sich von Huysmans' „Gegen den Strich“ inspirieren und erhoben es zu einem Kultbuch des Fin de Siècle.18 Damit setzte Huysmans ein Denkmal in der Literatur der Décadence und des Fin de Siècle. Fast exakt einhundert Jahre später und damit wieder am Ende eines Jahrhunderts beziehungs- weise eines Jahrtausends erscheint ein Werk, das für die Literaturgeschichte der Postmoderne eine ähnliche Bedeutung besitzt wie einst Huysmans' „Bibel der Décadence“ für die frühe Moderne: 1985 veröffentlicht Patrick Süskind seinen Erfolgsroman „Das Parfum. Die Ge- schichte eines Mörders“ - einer der ersten deutschsprachigen Romane der Postmoderne, der bezüglich seiner Deutungsmöglichkeiten reichlich Diskussionsstoff für das Lesepublikum lie- ferte.19 Im Zentrum der Handlung steht der Protagonist Jean-Baptiste Grenouille - ein von den Menschen verabscheutes Monster, ein gefürchteter Mörder, dessen außerordentlich feiner Geruchssinn ihn zum größten Parfümeur aller Zeiten avancieren lässt und der nur ein einziges Lebensziel verfolgt: „das beste Parfum der Welt“20 zu kreieren.
Vergleicht man Huysmans' Protagonisten mit Süskinds zentraler Hauptfigur, so lassen sich durchaus einige Gemeinsamkeiten feststellen. Besonders auffallend ist Süskinds Bezugnahme auf den dekadenten Ästhetizismus, der von Huysmans' Kunstfigur ebenso verkörpert wird wie von Süskinds postmodernem Protagonisten.21
Doch handelt es sich bei diesen zum Teil sehr expliziten Ähnlichkeiten lediglich um Zufälle, um bloße Anspielungen, oder nahm Süskind das Motiv des Ästhetizismus bewusst wieder auf, um damit eine bestimmte Intention zu verfolgten? War es kurz vor dem „Fin de Millénaire“ - dem Ende eines Jahrtausends - wieder an der Zeit, das Motiv des dekadenten Ästhetizisten aufzugreifen und die Stimmungslage einer Gesellschaft in einem Roman festzuhalten? Doch wie äußerte sich das Gesellschaftsbewusstsein der Postmoderne? Welches sind die charakter- lichen Merkmale dieser nachmodernen Epoche? Fragen, die sich nur schwer und nicht eindeu- tig beantworten lassen, zumal schon die genaue Definition des Begriffs ‚Postmoderne‘ einige Schwierigkeiten mit sich bringt und selbst unter postmodernen Theoretikern viele kontroverse Meinungen hervorbringt. Trotz divergierender Ansichten und Definitionsschwierigkeiten steht jedoch fest, dass die Postmoderne - und dies impliziert bereits ihr Name - in enger Be- ziehung zur Moderne steht und in irgendeiner Form auf diese Epoche reagierte.22
Die Literatur der Postmoderne zeichnet sich durch spezifische Charakteristika aus, die insge- samt als Radikalisierung des Modernismus23 oder wie sie der italienische Schriftsteller Um- berto Eco 1983 in seiner „Nachschrift zum ‚Namen der Rose‘“ darstellt, als „postmoderne Antwort auf die Moderne“24 erscheinen. Eine solche Antwort äußert sich - und hierin sind sich die unterschiedlichen postmodernen Theorien einig - unter anderem darin, dass die Ideen und Konzeptionen der Moderne in Frage gestellt und in radikalisierter Form neu aufgegriffen werden.25 Bei diesem Rückgriff auf moderne Leitmotive bedient sich die postmoderne Litera- tur vornehmlich des Mediums der Ironie und Parodie. Diese Darstellungsverfahren sind so häufig vertreten, dass sie als zentrale Merkmale der literarischen Postmoderne bezeichnet werden können.26
Ein genauer Anfang kann für die nachmoderne Epoche allerdings nicht bestimmt werden. Ebenso diffus wie ihre Definition ist auch die konkrete Datierung der Postmoderne.27 In seinem 2006 veröffentlichten Werk „Deutschlandvermessung. Abrechnung eines Mittdrei- ßigers“ bezeichnet der deutsche Kulturjournalist Christian Schüle das Jahr 1985 als den Be- ginn einer neuen Zeitrechnung und damit als Geburtsjahr der Postmoderne.28 In demselben Jahr erscheint auch Patrick Süskinds „Das Parfum“. Der Literaturwissenschaft- ler Paul Michael Lützeler bezeichnet den Roman als „eines der Schlüsselwerke der deutsch- sprachigen postmodernen Literatur“29. Ist „Das Parfum“ demnach also als „postmoderne Ant- wort auf die Moderne“ zu verstehen?
Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass sich zwischen Huysmans' „Gegen den Strich“ und Süskinds „Das Parfum“ einige Gemeinsamkeiten feststellen lassen. „Das Parfum“ enthält teilweise eindeutige Spuren von Huysmans' Roman, insbesondere im Hinblick auf die Konzeption seines Protagonisten und die Bezugnahme auf den Ästhetizismus.30 Diese Feststellung kann bereits ein Indiz dafür sein, dass Süskind als postmoderner Autor auf die Moderne beziehungsweise auf das Fin de Siècle reagierte.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, festzustellen, ob „Das Parfum“ damit tatsächlich als kritische Infragestellung der modernen Prämissen zu verstehen ist oder ob Süskind möglicher- weise ein völlig anderes Ziel verfolgt haben könnte. Es soll analysiert werden, inwieweit der Roman den Motiven und Maßgaben der postmodernen Literatur entspricht und ob seine of- fenkundigen Anspielungen auf Huysmans' „Bibel der Décadence“, insbesondere der Rück- griff auf den dekadenten Ästhetizismus, als parodistische Wiederaufnahme vergangener, mo- derner Prämissen gedeutet werden können - ein Darstellungsverfahren, das wie zuvor er- wähnt als charakteristisch für den postmodernen Roman bezeichnet wird.31
Der Fokus der textanalytischen Untersuchung wird auf die beiden Kunstfiguren Des Esseintes und Grenouille gerichtet, die gegenübergestellt und deren zentrale Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden sollen. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf die literarische Darstellung des Ästhetizismus gelegt, da dieser für beide Figurenkonzeptionen eine entscheidende Rolle spielt und zudem eine auffällige Verbindungslinie zwischen Huysmans' und Süskinds Werk darstellt. Die textanalytische Untersuchung wird dabei stets auch mit historisch-sozialen Aspekten in Beziehung gesetzt. Das Ziel dieser Arbeit soll nicht ausschließlich der bloße Vergleich zweier Werke sein, sondern vielmehr die Beziehung zweier Epochen beleuchten, die ihren spezifischen Charakter in der Literatur zum Ausdruck bringen und damit Aufschluss über das jeweilige zeitgenössische Gesellschaftsbewusstsein geben können.
Die genannten Werke wurden für diese Analyse ausgewählt, da sie als Musterbeispiele für ihre jeweilige Epoche gelten und die weiterführende Literaturgeschichte entscheidend prägten.
Das nachfolgende Kapitel thematisiert das Fin de Siècle, wobei zunächst eine Einführung in den zeitgeschichtlichen Hintergrund Aufschluss über die wesentlichen Merkmale dieser Epo- che geben soll. Im Zusammenhang mit den daraus resultierenden Erkenntnissen werden an- schließend die zentralen Motive und Charakteristika der literarischen Décadence dargestellt, die exemplarisch an Huysmans' „Gegen den Strich“ aufgezeigt werden. Hierbei wird der Fo- kus auf die Kunstfigur Des Esseintes und den von ihr verkörperten Ästhetizismus gelegt.
Der dritte Abschnitt konzentriert sich auf die Postmoderne, wobei auch hier der zeitgeschicht- liche Hintergrund zunächst die Merkmale dieser Epoche herausstellen und damit Aufschluss über das postmoderne Gesellschaftsbewusstsein geben soll. Nachfolgend werden die zentralen Kennzeichen der postmodernen Literatur exemplarisch an Süskinds „Das Parfum“ dargelegt, wobei sich hieraus bereits die Bezüge zu Huysmans' Werk und die Gemeinsamkeiten zwi- schen den Kunstfiguren Des Esseintes und Grenouille herauskristallisieren werden. Ihre zen- tralen Berührungspunkte werden in einem konkreten Vergleich genauer dargestellt.
Abschließend soll geklärt werden, inwieweit Süskinds Werk den postmodernen Prämissen entspricht und ob sein Rückgriff auf das Motiv des dekadenten Ästhetizismus tatsächlich als „postmoderne Antwort auf die Moderne“32 verstanden werden kann, die sich im Medium der Parodie artikuliert.
2. Die Décadence des Fin de Siècle - eine literarische Strömung zwi- schen Endzeitstimmung und Zukunftseuphorie
2.1. Zeitgeschichtlicher Hintergrund
Das Ende des 19. Jahrhunderts ist die Geburtsphase des Fin de Siècle - einer Epoche, die sich durchaus auch als Innovationsepoche definieren lässt und das gesellschaftliche Leben präg- nant beeinflusste.33 Denn die Zeit der Jahrhundertwende brachte viele Veränderungen mit sich, die sich nicht nur auf die wirtschaftliche Situation Europas auswirkten; auch der gesell- schaftlich-kulturelle Bereich wurde durch das vom industriellen Fortschritt geprägte Zeitalter massiv beeinflusst.34
Die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in England einsetzende industrielle Revolution führte zu stark beschleunigten Entwicklungen im Bereich der Industrie, Technik und Wissen- schaft - enorme Modernisierungsprozesse, die sich bald auch auf die westeuropäischen Län- der auswirkten.35
Auch im Bereich der Naturwissenschaften erfolgte im ausgehenden 19. Jahrhundert ein revolutionärer Prozess. Bahnbrechende Erkenntnisse in der Physik ermöglichten die Umsetzung moderner Techniken und steigerten damit das allgemeine Ansehen der Naturwissenschaften. Eine Revolution in der Biologie wurde mit Charles Darwin (1809-1882)36 und seiner Evolutionstheorie geschaffen, die das zuvor herrschende metaphysische Weltbild zerstörte. Derartige wissenschaftliche Innovationsschübe lösten jedoch nicht nur eine gewisse Fortschrittseuphorie aus, sondern bestärkten auch den Glauben in die Wissenschaft.37
Der Fortschrittsglaube wurde durch die rasanten Innovationsbeschleunigungen einerseits zwar bestärkt, doch die damit verbundenen, zum Teil gravierenden Veränderungen für das gesell- schaftliche Leben führten andererseits auch zu allgemeiner Verunsicherung und Skepsis. Viele Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens wurden fortan von den innovativen Mo- dernisierungsprozessen bestimmt. Der industrielle und zivilisatorische Fortschritt hatte zur Folge, dass sich die gesamte Gesellschaftsstruktur von Grund auf wandelte, was auch Veränderungen für den Einzelnen mit sich brachte.38
Die moderne Gesellschaft wurde zu einem großen Teil in unterschiedliche Funktionssysteme wie Wirtschaft, Wissenschaft oder Recht aufgegliedert, die wiederum ganz eigene systemspe- zifische Wertsetzungen entwickelten. Damit stand der Mensch der Moderne einem kom- plexen, nicht überschaubaren Sozialgefüge gegenüber, in dem sich die eigene gesellschaft- liche Situierung als unsicher erwies. Der Mensch war nun ein Teil vieler, differenzierter so- zialer Systeme, in denen sich seine Identitätsfindung als äußerst problematisch erwies.39
Die kontinuierlich wachsende Urbanisierung und zunehmende Mobilität schufen zudem völlig neue soziale Vernetzungssysteme, was zur Folge hatte, dass die kommunikativen Beziehungen untereinander an Authentizität und Intensität verloren.40
Die im Zuge der rasanten Modernisierungsprozesse immer komplexer und schnelllebiger wer- dende Wirklichkeit verstärkte die existentielle Verunsicherung der Menschen, da das sichere Gefühl, eine gewisse Kontrolle über die zeitgenössischen Geschehnisse zu haben, allmählich verlorenging. Der Mensch stand den rasanten Entwicklungen in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen geradezu hilflos gegenüber, zumal sich die „neue“ Wirklichkeit nicht wie zuvor aus historischem Wissen und individueller Erfahrung rekonstruieren ließ. Der rasche Wandel der Wirklichkeit führte dazu, dass der Mensch nicht mehr in der Lage war, diesen Prozess indivi- duell wahrzunehmen und sich die damit verbundenen Veränderungen anzueignen. Stattdes- sen war er gezwungen, sich den Neuerungen zu unterwerfen und fortan sein Denken und Han- deln an fremden, nicht individuell gesammelten Erfahrungen zu orientieren. Die traditionel- len Weltdeutungsmuster wurden innerhalb dieser kulturellen Umbruchsphase allmählich zer- stört.41
Viele Menschen fühlten sich durch die gravierenden Veränderungen innerlich verunsichert und entwickelten ein problematisches Verhältnis zur Wirklichkeit - eine ihnen fremd gewordene Wirklichkeit, die sich durch individuelle Erfahrungen nicht mehr fassen ließ. All diese Faktoren lösten Gefühle von subjektiver Isolation und Unsicherheit aus und führten schließlich zur sogenannten „Krise des modernen Subjekts“42, was ein generelles gesellschaftliches Krisenbewusstsein entstehen ließ.43
Die tradierte Kultur der vergangenen Jahrhunderte veränderte sich, verlor für die gegenwär- tige Gesellschaft an Bedeutung und schien damit keine Orientierungs- und Identifikations- muster mehr zu liefern. Die Gegenwart bereite sich hingegen auf die Zukunft vor, die einer- seits euphorisch erwartet wurde, andererseits jedoch so ungewiss war, dass man ihr auch mit Misstrauen und Skepsis entgegensah. In diesem Zusammenhang entwickelte sich um 1900 ein gesellschaftlicher Meinungspluralismus: Man war sich weiterhin im Unklaren darüber, wie die Zukunft tatsächlich aussehen wird, welche Ideale, Werte und Ziele angestrebt werden sollten und ob die Gesellschaft vom zivilisatorischen Fortschritt langfristig profitieren oder in absehbarer Zeit womöglich dem Verfall entgegenblicken würde.44
Um die Jahrhundertwende prallten also Zukunftseuphorie und Verdruss über die massiven gesellschaftlichen Veränderungen aufeinander - hierin zeigt sich der ambivalente Charakter der zivilisatorischen Moderne.45
2.2. Literarische Merkmale und Motive
Die beschleunigten innovativen Entwicklungen und der aufkommende Meinungspluralismus zeigten sich ebenfalls in der Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts.46 Auch hier war man sich nicht einig darüber, welche Aufgaben und Ziele die Literatur verfolgen sollte; ob sie das herrschende naturwissenschaftliche Ideal übernehmen oder womöglich die Gesellschaft ver- ändern sollte.47 Ebenso wie das gesellschaftliche Leben war auch die Literatur einem starken Wandel unterworfen. Zahlreiche divergierende Strömungen traten in ein gegenseitiges Kon- kurrenzverhältnis und versuchten ihre unterschiedlichen Ziele und gesellschaftlichen wie äs- thetischen Interessen durchzusetzen.48 Der Naturalismus gilt als erste literarische Strömung, die das wissenschaftliche Erkenntnisideal und das daraus abgeleitete wissenschaftliche Welt- bild in der modernen Literatur verankerte.49 Damit kann er als eine literarische Antwort auf den industriellen und zivilisatorischen Fortschritt des 19. Jahrhunderts verstanden werden, die versuchte, der Kunst Funktion und Zweck zuzuweisen und sie somit auf das naturwissen- schaftliche Ideal zu reduzieren.50
Während sich der Naturalismus also an den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen orientierte und diese in sein Darstellungskonzept aufnahm,51 entwickelten sich als Gegenposition in der europäischen Literatur andere Stilrichtungen, deren gemeinsames Ziel darin bestand, sich radikal vom Naturalismus abzuwenden. Zu diesem Stilpluralismus zählen unter anderem der Ästhetizismus, Impressionismus und Symbolismus.52
Vor allem die literarische Décadence kann als ästhetischer Gegenentwurf zur zivilisatorischen Wirklichkeit und dem darin vorherrschenden Fortschrittsdenken verstanden werden. Im Ge- gensatz zum Naturalismus, der die Wirklichkeit auf das wissenschaftliche Erkenntnisideal re- duzierte und die Welt durch eine exakte Wirklichkeitsbeobachtung abbilden wollte, versuch- te die Décadence ein anderes ästhetisches Ideal zu propagieren, das der modernen Gegen- wartserfahrung und dem vorherrschenden Gesellschaftsbewusstsein entsprechen sollte.53 Dies bedeutet, dass auch das ambivalente Verhältnis zur Wirklichkeit in der Literatur der Déca- dence zum Ausdruck kam: Zwar zeichnete sich in der dekadenten Bewegung auch eine gewis- se Aufbruchsstimmung und das Bedürfnis nach Lebenserneuerung ab, doch wurde der zivili- satorische Fortschritt insgesamt eher als gesellschaftlicher Verfall interpretiert. Die negative Welterfahrung artikulierte sich in der Literatur der Décadence,54 die damit zu einem neuen Medium der Zeitkritik avancierte.55
Wie die dekadente Literatur im Einzelnen auf die gesellschaftlichen Veränderungen der Mo- derne reagierte und durch welche zentralen Motive sie in diesem Zusammenhang gekenn- zeichnet ist, soll im folgenden Abschnitt erläutert werden. Die literarischen Merkmale der Décadence werden dabei an Huysmans' „Gegen den Strich“ exemplarisch aufgezeigt, wobei sich diese textanalytische Arbeit primär auf die Konzeption des Protagonisten Des Esseintes beziehen wird.
2.2.1. Degeneration und Verfall
Die Literatur des Fin de Siècle ließe sich durchaus auch als Krankheits- oder Todesliteratur definieren,56 da Motive wie der physische und vor allem psychische Verfall eines Individu- ums in der Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts eine besondere Konjunktur erleben. Um 1900 zeigt sich in der Literatur häufig ein Motivkomplex aus Décadence und Degenera- tion - zwei Termini, die es zu unterscheiden gilt. Während ‚Décadence‘ synonym für den Niedergang der Kultur und Künste verwendet wird, bezieht sich ‚Degeneration‘ auf den Ver- fall von Geist und Körper. Häufig sah man den biologischen und kulturellen Verfall jedoch in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis, weshalb Décadence- und Degenerationsvor- stellungen in der Literatur oft miteinander verschmelzen.57 Das Verfallsmotiv stellt sich dabei in den meisten Fällen an dem Schicksal eines Einzelnen dar. Die literarischen Helden der Décadence sind im Grunde alle degeneriert. Sie leiden an einem körperlich-geistigen Verfall, der sich typischerweise in Form von vitaler Schwäche, fehlender Lebensenergie und überreiz- ten Nerven äußert.58 Es sind psychisch Labile, Neurotiker oder Geisteskranke, die des Lebens überdrüssig geworden sind und langsam an ihrer Sensibilität zugrunde gehen. Psychische In- stabilität und Krankheit kennzeichnen die Helden in der Literatur der Décadence. Der Verfall ist das ihnen anhaftende Stigma.59 Derartige Degenerationsvorstellungen prägten die gesamte europäische Literatur um 1900.60
In „Gegen den Strich“ zeigt sich, dass auch Joris-Karl Huysmans eine gewisse Faszination für pathologische Seelenzustände entwickelt haben muss. In seinem Werk präsentiert er das Innere seines exzentrischen Protagonisten und führt den Leser durch die Entwicklung seines fortschreitenden geistigen Verfalls.
Jean Floressas Des Esseintes, der letzte noch lebende Abkömmling seines Adelsgeschlechts, leidet unter einer schweren Neurose und einer chronischen Magenkrankheit. Bestimmte Far- ben, Geräusche, Geschmäcke oder Gerüche reizen seine überempfindlichen Nerven so sehr, dass er in eine Art Trancezustand fällt und seinen Geist in halluzinatorischen Sphären verliert. Derartige Sinnestäuschungen machen sich insbesondere auch in Form einer synästhetischen Wahrnehmungsfähigkeit bemerkbar. Der Geschmack eines Bonbons löst beispielsweise Erin- nerungen an vergangene Liebesexzesse in Des Esseintes aus, die so real erscheinen, dass er glaubt, den wiederauflebenden Geruch der Frauen wahrnehmen zu können:
Gewöhnlich lächelte er, wenn er dieses Liebesaroma, diesen Hauch von Liebkosungen schmeckte, die ihm einen Winkel Nacktheit ins Gedächtnis zurückriefen und eine Se- kunde lang den einst angebeteten Geruch mancher Frauen wieder lebendig werden lie- ßen […].61 […] Ihr [Miss Uranias] Übermaß an Gesundheit war der greifbare Gegen- pol zu der parfumgetränkten Blutarmut, deren feinen Duft er aus Siraudins köstlichem Bonbon herausschmeckte.62
Derartige Sinnesreize sind es, die bei dem gesundheitlich angeschlagenen Des Esseintes rauschhafte Visionen und Traumphantasien auslösen. Doch auch die in seiner hauseigenen Bibliothek über Jahre zusammengetragene Weltliteratur und seine extravaganten symbolistischen Gemälde versetzen den vom Leben enttäuschten Des Esseintes in alternative Traumwirklichkeiten, in denen sich sein eigentliches Dasein abspielt.63
Die hypersensiblen Nerven des exzentrischen Protagonisten sind für viele Reize empfänglich und stimulieren Des Esseintes' Geist auf ganz unterschiedliche und teilweise auch sehr morbide Weise. So glaubt er beispielsweise einen Geruch wahrzunehmen, der ihn permanent verfolgt und geradezu belästigt. Des Esseintes scheint von der Gewalt des vermeintlichen Duftes regelrecht betäubt und nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein. Es gelingt ihm nicht, den Geruchshalluzinationen zu entfliehen.64
Die Bandbreite der Krankheitssymptome wird indessen immer größer: Auf Geruchshalluzina- tionen, Albträume und Sehstörungen folgen Herzrasen, Hustenanfälle, Verdauungsstörungen, Fieberanfälle und schließlich auch Halluzinationen des Gehörs. Diese gesundheitliche Ver- schlechterung macht Des Esseintes deutlich, dass er das letzte Stadium seines Leidens bald er- reicht haben wird.65
Das in der Literatur des Fin de Siècle verbreitete Interesse für den biologischen und vor allem geistigen Verfall eines Menschen lässt sich durchaus auch in Huysmans' „Gegen den Strich“ nachweisen. Mit seinen leicht reizbaren Nerven und dem insgesamt schlechten gesundheit- lichen Zustand entspricht Des Esseintes dem typischen Décadent.66 Zudem wird auch in die- sem Roman das Verfallsmotiv an einem Einzelschicksal präsentiert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es in Huysmans' Werk und in der Literatur der Décadence insgesamt lediglich um die medizinisch-exakte Darstellung eines psychopathologischen Krankheitsverlaufs geht. In der Literatur des Fin de Siècle erhält die Darstellung eines physisch und psychisch Kranken vielmehr auch eine gesellschaftlich-repräsentative Funktion. Auch wenn der Gesellschafts- roman, zu dem auch Huysmans' „Gegen den Strich“ gezählt wird, umfangreiche Gesell- schaftsporträts vermeidet, so präsentiert er eben doch das Schicksal eines Individuums, das Teil einer Gesellschaft ist. In der psychischen Entwicklung einzelner Helden wird das allge- meine Schicksal einer Spätzeit transparent - das Schicksal des Verfalls und Untergangs. Das Fin de Siècle und insbesondere die Décadence empfand die Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts als krank und versuchte den Krankheitsverlauf dieser Epoche am Untergang eines Helden zu exemplifizieren. Die mit dem Verlust bürgerlicher Ordnungs- und Orientie- rungssysteme langsam untergehende Gesellschaft wurde an der Sensibilität und Hilflosigkeit des Einzelnen präsentiert, der das Leiden einer ganzen Gemeinschaft verkörpert.67
Themen wie Alter und Krankheit spielen in der Literatur des Fin de Siècle eine übergeordnete Rolle und sind Ausdruck des typischen Spätzeitgefühls im ausgehenden 19. Jahrhundert. Das an einem Helden dargestellte Motiv des Verfalls symbolisierte das existentielle Scheitern, vor dem sich die moderne Gesellschaft fürchtete.68
Der degenerierte Held der Décadence repräsentiert die infolge der rasanten Beschleunigungsschübe entstandene Instabilität und Unsicherheit des modernen Individuums. Er ist das Opfer der Gesellschaft und gleichzeitig Spiegelbild derselben.69
Auch Huysmans' Des Esseintes kann in diesem Sinne als Inkarnation des dekadenten Zeitge- fühls verstanden werden: Enttäuscht von den Banalitäten einer verkommenen Gesellschaft flieht Des Esseintes vor dem trivialen Leben und erschafft sich alternative Traumwelten und Kunstwirklichkeiten. Der Verfall beginnt in seinem Inneren, beherrscht seine Empfindungen, sein Denken und schließlich sein gesamtes Dasein - ein von der Realität vollkommen abge- schottetes Dasein. Doch sind es gerade seine psychische Verfassung und die übersensible Empfindlichkeit für Reize, die ihm, ganz im Gegensatz zu gesunden Menschen, die Flucht aus der profanen Realität ermöglichen. Hierin zeigen sich die in der Einleitung bereits erwähnte Umwertung des Décadence-Begriffes und die damit verbundene Ästhetisierung des körper- lich-geistigen Verfalls. Die Untergangsästhetik der dekadenten Literatur spiegelt sich deutlich in Huysmans' „Gegen den Strich“ wider. Des Esseintes' überempfindliche Sinne werden durch bestimmte Reize stimuliert und rauschhafte Zustände damit bewusst evoziert, denn nur auf diese Weise kann es ihm gelingen, Traumphantasien und Kunstwirklichkeiten zu erschaf- fen und der verhassten Wirklichkeit zu entkommen.
2.2.2. L’art pour l’art - Ästhetizismus als neuer Lebenskult
Ein weiteres markantes Merkmal der modernen Literatur ist ihre Protesthaltung gegenüber der Funktionszuweisung der Kunst und ihrer Unterordnung unter die zweckorientierten, zivilisa- torischen Werte.70 In diesem Zusammenhang entwickelte sich im Fin de Siècle eine Kunst- strömung, die die Literatur um 1900 entscheidend prägte: der Ästhetizismus.71 Hierbei han- delt es sich um ein literarisches Phänomen, das teilweise parallel zu den Stilrichtungen der Décadence, des Symbolismus, des Impressionismus oder der Neuromantik existierte, die Lite- ratur des ausgehenden 19. Jahrhunderts jedoch mit ganz eigenen, speziellen Paradigmen be- einflusste.72 Die auffälligste Verbindungslinie innerhalb dieses Stilpluralismus lässt sich je- doch zwischen dem Ästhetizismus und der Décadence erkennen. In der Literaturwissenschaft wird unter anderem die Ansicht vertreten, dass die Décadence eine spezielle Ausprägung des Ästhetizismus darstelle, während dieser als Oberbegriff für weitere Stilrichtungen verstanden werden könne.73 Eine genaue Definition und Abgrenzung dieser beiden Termini gestaltet sich jedoch als problematisch und soll auch nicht Gegenstand dieser Arbeit sein. Viel entscheiden- der ist es hingegen, auf die Gemeinsamkeiten dieser literarischen Phänomene zu verweisen: Décadence und Ästhetizismus sind durch ihre radikale Abkehr vom Naturalismus, die Protest- haltung gegenüber dem wissenschaftlich-rationalen Wirklichkeitsverständnis und ihre Dis- tanz zur Realität gekennzeichnet und können daher als eng miteinander verbundene Stilrich- tungen verstanden werden.74
[...]
1 Vgl.: Handbuch Fin de Siècle. Hrsg. von Sabine Haupt und Stefan Bodo Würffel. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag [2008]. Klappentext.
2 Vgl.: Metzler Lexikon Literatur: Begriffe und Definitionen. Hrsg. von Dieter Burdorf, Christoph Fasbender und Burkhard Moenninghoff. 3. bearbeitete Auflage. Stuttgart: J.B. Metzler Verlag [2007]. s. ,Fin de Siècle'.
3 Vgl.: Philip Ajouri: Literatur um 1900. Naturalismus - Fin de Siècle - Expressionismus. Hrsg. von IwanMichelangelo D' Aprile. Berlin: Akademie Verlag [2009]. S. 46.
4 Vgl.: Christiane Barz: Weltflucht und Lebensglaube. Aspekte der Dekadenz in der skandinavischen und deutschen Literatur der Moderne um 1900. EKF Wissenschaft - Literaturwissenschaft - Band 2. Leipzig/Berlin: Edition Kirchhof und Franke [2003]. S. 9-11.
5 Vgl.: Ebd. S. 30-32.
6 Vgl.: Ebd. S. 10 f.
7 Vgl.: Ebd. S. 9.
8 Vgl.: P. Ajouri: Literatur um 1900. S. 46.
9 Vgl.: Metzler Lexikon Literatur. Hrsg. von D. Burdorf u.a., s. ,Décadence'.
10 Vgl.: P. Ajouri: Literatur um 1900. S. 180-183.
11 Vgl.: Ch. Barz: Weltflucht und Lebensglaube. S. 92 f.; S. 133 f.
12 Vgl.: Ebd. S. 89-93.
13 Vgl.: Joris-Karl Huysmans: Gegen den Strich. 3. Auflage. München: Deutscher Taschenbuch Verlag [2007]. s. Vorwort.
14 Vgl.: Ulla Momm: Nachwort zu „Gegen den Strich". In: J.-K. Huysmans: Gegen den Strich. S. 263-270; hier: S. 263.
15 Vgl.: Jens Malte Fischer: Fin de Siècle. Kommentar zu einer Epoche. München: Winkler Verlag [1978]. S. 80.
16 Vgl.: Helmut Koopmann: Roman. In: Handbuch Fin de Siècle. Hrsg. von S. Haupt u. S. B. Würffel. S. 343-368; hier: S. 353 f.
17 Vgl.: U. Momm: Nachwort zu „Gegen den Strich". In: J.-K. Huysmans: Gegen den Strich. S. 263-270; hier: S. 269 f.
18 Vgl.: H. Koopmann: Roman. In: Handbuch Fin de Siècle. Hrsg. von S. Haupt u. S. B. Würffel. S. 343-368; hier: S 354 f.
19 Vgl.: Alexander Kissler, Carsten S. Leimbach: Alles über Patrick Süskinds Das Parfum. Der Film, das Buch, der Autor. München: Wilhelm Heyne Verlag [2006]. S. 174.
20 Patrick Süskind: Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Zürich: Diogenes Taschenbuch Verlag [1994]. S. 268.
21 Vgl.: Judith Ryan: Pastiche und Postmoderne. Patrick Süskinds Roman Das Parfum. In: Spätmoderne und Postmoderne. Beiträge zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Hrsg. von Paul Michael Lützeler. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag [1991]. S. 91-101; hier: S. 95, 97; Vgl. auch: Werner Frizen, Marilies Spancken: Patrick Süskind Das Parfum (Interpretation). Hrsg. von Klaus-Michael Bogdal und Clemens Kammler. Band 78., 3. überarbeitete Auflage. München, Düsseldorf, Stuttgart: Oldenbourg Schulbuchverlag [1996]. S. 63 f.
22 Vgl.: Roger Behrens: Postmoderne. 2. überarbeitete Auflage. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt (EVA) [2008]. S. 6.
23 Vgl.: Peter V. Zima: Moderne/Postmoderne. Gesellschaft, Philosophie, Literatur. 2. überarbeitete Auflage. Tübingen, Basel: A. Francke [2001]., S. 340 f.
24 Umberto Eco: Nachschrift zum ,,Namen der Rose". München: Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv) [1986]. S. 78.
25 Vgl.: R. Behrens: Postmoderne. S. 18.
26 Vgl.: Herbert Grabes: Einführung in die Literatur und Kunst der Moderne und Postmoderne. Die Ästhetik des Fremden. Tübingen, Basel: A. Francke Verlag [2004]. S. 71.
27 Vgl.: R. Behrens: Postmoderne. S. 9.
28 Vgl.: Christian Schüle: Deutschlandvermessung. Abrechnungen eines Mittdreißigers. Erweiterte Taschenbuchausgabe. München: Piper Verlag [2007]. S. 22 f.
29 Paul Michael Lützeler: Einleitung: Von der Spätmoderne zur Postmoderne. In: Spätmoderne und Postmoderne. Hrsg. von P. M. Lützeler. S. 11-21; hier: S. 17.
30 Vgl.: W. Frizen, M. Spancken: Patrick Süskind Das Parfum (Interpretation). S. 63 f.
31 Vgl.: H. Grabes: Einführung in die Literatur und Kunst der Moderne und Postmoderne. S. 71.
32 U. Eco: Nachschrift zum „Namen der Rose". S. 78.
33 Vgl.: Ch. Barz: Weltflucht und Lebensglaube. S. 9.
34 Vgl.: Ebd. S. 31-33.
35 Vgl.: URL: http://www.oekosystem-erde.de/html/industrielle_revolution.html [Zugriff: 07.07.11].
36 Vgl.: Werner Sohn, Bettina Wahring: Medizin und Biologie. In: Handbuch Fin de Siècle. Hrsg. von S. Haupt und S. B. Würffel. S. 694-709; hier: S. 704.
37 Vgl.: Ch. Barz: Weltflucht und Lebensglaube. S. 50 f.
38 Vgl.: Ebd. S. 30-32.
39 Vgl.: P. Ajouri: Literatur um 1900. S. 12 f.
40 Vgl.: Ch. Barz: Weltflucht und Lebensglaube. S. 32.
41 Vgl.: Ebd.: S. 32.
42 Vgl.: P. Ajouri: Literatur um 1900. S. 14.
43 Vgl.: Ch. Barz: Weltflucht und Lebensglaube. S. 32 f.
44 Vgl.: P. Ajouri: Literatur um 1900. S. 10-12.
45 Vgl.: Ch. Barz: Weltflucht und Lebensglaube. S. 9.
46 Vgl.: P. Ajouri: Literatur um 1900. S. 17.
47 Vgl.: Ebd. S. 11.
48 Vgl.: Ebd. S. 17, S. 20.
49 Vgl.: Ch. Barz: Weltflucht und Lebensglaube. S. 50.
50 Vgl.: Walter Fähnders: Alles zum Ruhme Zarathustras. Zur Literatur der Jahrhundertwende. In: Fin de siècle. Hundert Jahre Jahrhundertwende. Redaktion: Georg Fülberth und Gabriele Dietz. Berlin: Elefanten Press Verlag [1988]. S. 120-127; hier: S. 120.
51 Vgl.: P. Ajouri: Literatur um 1900. S. 15.
52 Vgl.: W. Fähnders: Alles zum Ruhme Zarathustras. In: Fin de siècle. S. 120-127; hier: S. 120.
53 Vgl.: Ch. Barz: Weltflucht und Lebensglaube. S. 131.
54 Vgl.: Ebd. S. 105.
55 Vgl.: Ebd. S. 12.
56 Vgl.: H. Koopmann: Roman. In: Handbuch Fin de Siècle. Hrsg. von S. Haupt und S. B. Würffel. S. 343-368; hier: S. 351.
57 Vgl.: P. Ajouri: Literatur um 1900. S. 20, S. 181.
58 Vgl.: Wolfdietrich Rasch: Die literarische Décadence um 1900. München: C.H. Beck Verlag [1986]. S. 38.
59 Vgl.: H. Koopmann: Roman. In: Handbuch Fin de Siècle. Hrsg. von S. Haupt und S. B. Würffel. S. 343-368; hier: S. 353.
60 Vgl.: P. Ajouri: Literatur um 1900. S. 181.
61 J.-K. Huysmans: Gegen den Strich. S. 125.
62 Ebd. S. 128.
63 Vgl.: Ebd. s. Vorwort.
64 Vgl.: J.-K. Huysmans: Gegen den Strich. S. 135.
65 Vgl.: Ebd. S. 238.
66 Vgl.: Ebd. S. 185 f.
67 Vgl.: Helmut Koopmann: Roman. In: Handbuch Fin de Siècle. Hrsg. von S. Haupt u. S. B. Würffel. S. 343-369, hier: S. 347 f.
68 Vgl.: Sabine Haupt: Themen und Motive. In: Handbuch Fin de Siècle. Hrsg. von S. Haupt u. S. B. Würffel. S. 138-154, hier: S. 142.
69 Vgl.: H. Koopmann: Roman. In: Handbuch Fin de Siècle. Hrsg. von S. Haupt u. S. B. Würffel. S. 343-369, hier: S. 351.
70 Vgl.: Ch. Barz: Weltflucht und Lebensglaube. S. 89.
71 Vgl.: P. Ajouri: Literatur um 1900. S. 187
72 Vgl.: W. Fähnders: Alles zum Ruhme Zarathustras. In: Fin de siècle. S. 120-127; hier: S. 120
73 Vgl.: Antje Wischmann: Ästheten und Décadents. Eine Figurenuntersuchung anhand ausgewählter Prosatexte der Autoren H. Bang, J.P. Jacobsen, R.M. Rilke und H. v. Hofmannsthal. Europäische Hochschulsschriften, Reihe XVIII, Vergleichende Literaturwissenschaft, Band. 58. Frankfurt am Main: Verlag Peter Lang [1991]. S. 24, S. 244.
74 Vgl.: W. Fähnders: Alles zum Ruhme Zarathustras. In: Fin de siècle. S. 120-127; hier: S. 120; Vgl.: A. Wischmann: Ästheten und Décadents. S. 237.