Der Erzähler nimmt in literarischen Texten eine wichtige Rolle ein. In Werken des
Mittelalters, wie auch in Texten der Neuzeit fungiert er als fiktionale vermittelnde Instanz
zwischen Rezipient und den dargebotenen Vorgängen und ist selten mit dem Autor
gleichzusetzen. Durch zahlreiche verschiedenartige Kommentare und Bemerkungen tritt auch
der Erzähler des Erec Hartmann von Aues immer wieder in den Vordergrund. Dieses
kunstvoll gestaltete Werk lässt den Rezipienten nicht daran zweifeln, dass jeder Episode, ja
jedem Satz, schon durch die Einordnung ins Geschehen und den Platz im Text eine
Bedeutung zukommt. Doch was genau will der Erzähler des Erec mit seinen Kommentaren
erreichen? Welchen Zweck erfüllen sie, an ihren ausgewählten Stellen im Text? Und welche
Wirkung wurde damit auf das mittelalterliche und das neuzeitliche Publikum erreicht?
Ziel dieser Hausarbeit soll es demnach sein, den Erzähler anhand der auftretenden
Erzählerkommentare näher zu betrachten.
Des Weiteren wird der Versuch unternommen, verschiedene ausgewählte Beispiele von
Erzählerkommentaren aus Hartmann von Aues Roman Erec funktional und erzähltechnisch in
die Struktur des Handlungsablaufs einzuordnen.
Am Ende der Arbeit wird ein Fazit gezogen, in dem die oben aufgeworfenen Fragen
beantwortet werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der Erzähler in Hartmanns Erec
- 3 Theoretische Betrachtung von Erzählerkommentaren
- 4 Analyse ausgewählter Erzählerkommentare in Hartmanns Erec
- 4.1 Beispielkommentar 1 (Vorgangserläuterung)
- 4.2 Beispielkommentar 2 (Einzigartigkeitshyperbel)
- 4.3 Beispielkommentar 3 (Kritik)
- 4.4 Beispielkommentare 4 und 5 (sentenziöse Bemerkungen)
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Erzähler in Hartmanns Erec anhand seiner Kommentare. Es wird analysiert, welche Funktion diese Kommentare erfüllen und welche Wirkung sie auf das mittelalterliche und neuzeitliche Publikum hatten. Ausgewählte Beispiele von Erzählerkommentaren werden funktional und erzähltechnisch in den Handlungsablauf eingeordnet.
- Die Rolle des Erzählers in mittelalterlichen Texten
- Analyse verschiedener Arten von Erzählerkommentaren in Hartmanns Erec
- Die Funktion der Erzählerkommentare im Handlungsverlauf
- Die Wirkung der Erzählerkommentare auf das Publikum
- Vergleich zwischen dem mittelalterlichen und dem modernen Verständnis von Autorschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die zentrale Fragestellung der Arbeit: die Untersuchung der Rolle des Erzählers und seiner Kommentare in Hartmanns Erec. Die Ziele der Arbeit werden formuliert.
Kapitel 2 (Der Erzähler in Hartmanns Erec): Dieses Kapitel beleuchtet den Erzähler als vermittelnde Instanz zwischen Rezipient und Erzählung. Es wird der Unterschied zwischen dem mittelalterlichen und modernen Verständnis von Autorschaft diskutiert und die auktoriale Erzählsituation in Hartmanns Erec beschrieben.
Kapitel 3 (Theoretische Betrachtung von Erzählerkommentaren): Hier wird eine theoretische Grundlage für die Analyse der Erzählerkommentare geschaffen, indem eine Kategorisierung von Erzählerbemerkungen vorgestellt wird.
Kapitel 4 (Analyse ausgewählter Erzählerkommentare in Hartmanns Erec): Dieses Kapitel analysiert ausgewählte Beispiele von Erzählerkommentaren aus dem Erec, klassifiziert sie nach verschiedenen Kategorien und untersucht deren Funktion im Kontext des Handlungsablaufs. Es werden beispielsweise Vorgangserläuterungen, Einzigartigkeitshyperbeln und kritische Kommentare betrachtet.
Schlüsselwörter
Hartmann von Aue, Erec, Erzähler, Erzählerkommentare, auktoriale Erzählsituation, mittelalterliche Literatur, Erzähltechnik, Funktionsanalyse, Wirkungsgeschichte, Autorschaft.
- Citation du texte
- Elisabeth Eidner (Auteur), 2008, Erzähler und Erzählerkommentare in Hartmanns "Erec", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181566