Penthesilea ist neben Familie Schroffstein das zweite Trauerspiel des deutschen Dramatikers, Dichters und Erzählers Heinrich von Kleist, dessen Publikationen zum Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Reihe kontroverser Diskussio-nen unter seinen Zeitgenossen auslöste. Das Drama thematisiert in insgesamt 24 Auftritten den antiken Stoff der Amazonenkönigin Penthesilea, ihrem Volk, den Amazonen, und dem Griechenhelden Achill sowie weiterer Griechen zur Zeit des Trojanischen Krieges. Eine den Gesetzen der Völker nach verbotene Liebe zwischen beiden führt während des Kriegs um Troja in einem Massaker zum Tod Achills durch die Hand Penthesileas. Der beschriebene Kannibalismus der Amazonenkönigin, als resultierende Handlung aus einer Situation heraus zwischen Liebe und Gesetzen, die diese Liebe verbieten, führt aufgrund seiner Grausamkeit zu allgemeiner Ablehnung des Stückes im 19. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Penthesilea - Entstehung, Veröffentlichung, Uraufführung und zeitgenössische Reaktionen
- Die geistesgeschichtliche Literaturwissenschaft und die Problemgeschichte
- Ein allgemeiner Exkurs zur Definition
- Die Interpretation Jochen Schmidts
- Die feministische Literaturwissenschaft und die Gender studies
- Ein allgemeiner Exkurs zur Definition
- Die Interpretation Christa Wolfs in direktem Vergleich zu der von Schmidt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert und vergleicht zwei Interpretationen des Dramas „Penthesilea“ von Heinrich von Kleist. Die erste Analyse stammt vom Germanisten Jochen Schmidt, die zweite von der Schriftstellerin Christa Wolf. Ziel ist es, die verschiedenen Perspektiven der beiden Interpretationen aufzuzeigen und zu diskutieren, wie sie das Werk aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten.
- Die Entstehung des Dramas „Penthesilea“ und die zeitgenössischen Reaktionen
- Die problemgeschichtliche Deutung des Dramas aus der Sicht von Jochen Schmidt
- Die feministische Interpretation von Christa Wolf im Vergleich zu Schmidts Ansatz
- Die Rezeption des antiken Stoffes in „Penthesilea“ und „Kassandra“
- Die Rolle von Liebe und Gewalt im Drama und die Darstellung der Figuren Penthesilea und Achilles
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt das Drama „Penthesilea“ sowie die beiden Interpretationen von Jochen Schmidt und Christa Wolf vor.
- Kapitel 2 behandelt die Entstehung, Veröffentlichung und Uraufführung des Dramas sowie die Reaktionen der Zeitgenossen auf das Werk.
- Kapitel 3 untersucht die problemgeschichtliche Literaturwissenschaft und die Interpretation von Jochen Schmidt. Dabei wird auch auf die Besonderheiten der Problemgeschichte und der Geistesgeschichte eingegangen.
- Kapitel 4 befasst sich mit der feministischen Literaturwissenschaft und den Gender studies. Im Vergleich zu der Interpretation von Schmidt wird die feministische Sichtweise von Christa Wolf auf das Drama erörtert.
Schlüsselwörter
Heinrich von Kleist, Penthesilea, Problemgeschichte, Geistesgeschichte, feministische Literaturwissenschaft, Gender studies, Christa Wolf, Jochen Schmidt, Kassandra, antiker Stoff, Amazonenkönigin, Achilles, Liebe, Gewalt, Tod, Kannibalismus, Rezeption.
- Quote paper
- Stefan Voßen (Author), 2011, Kleists "Penthesilea" aus der Sicht Christa Wolfs und Jochen Schmidts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181609