Der Begriff Würde bzw. Menschenwürde ist heutzutage jedem geläufig. Was aber genau
sich hinter dem Termini Würde verbirgt und welche Rolle sie in und für die Moderne
spielt, soll Thema dieser Hausarbeit sein.
Im Allgemeinen bezeichnet die Würde eine bestimmte Eigenschaft des Menschen, eine
besondere gesellschaftliche Stellung oder eine besondere Seinbestimmung inne zu haben.
Dieses Charakteristikum beruht u.a. auf besondere moralische Handlungen oder
äußert sich in Form der Ausübung eines hohen Amtes. Der Wert der Würde liegt im
Inneren der Person selbst. Die Menschenwürde wiederum meint, dass jeder Einzelne
allein wegen seiner bloßen Existenz einen eigenen inneren Wert besitzt, den er weder
verlieren, noch der ihm wieder genommen werden kann.
Beinahe alle liberalen Demokratien erkennen heutzutage die Menschenwürde implizit
an. In der deutschen Verfassung wird sie beispielsweise als oberstes Prinzip der Verfassungsordnung
verwendet. Hier heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.
Woher jedoch stammt diese Wendung ursprünglich? Vielen ist nicht bekannt, dass der
Urheber der Formulierung des Artikel 1 im deutschen Grundgesetz der Philosoph Helmuth
Plessner ist (vgl. Schmölders 2002: 212). Bereits 1924 hat sich Plessner in seinem
Werk „Grenzen der Gemeinschaft“ mit der Politisierung der Gemeinschaft sowie der
Rolle der Gesellschaft beschäftigt und eindeutig herausgearbeitet, warum gerade die
Würde eine entscheidende Rolle für das Individuum spielt. Ihm „ging es um die unverbrüchliche
dialektische Verbindung von Gemeinschaft und Gesellschaft als Verwirklichungsweisen
sozialen Daseins, um die Bestreitung möglicher Vereinseitigung des Gemeinschaftsideals,
den Nachweis also der Unaufhebbarkeit der Öffentlichkeit, der Distanzen,
der Diplomatie, von Gewalt und Macht im zwischenmenschlichen Verkehr“
(Plessner 2001: 177f.).
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich einerseits mit Plessners Konzept von menschlicher
Würde sowie seiner Interpretation der Seele, aber auch mit den positiven Grenzen
der Gemeinschaft. Ferner geht es darum, darzustellen, welche Rolle die Menschenwürde
in der Moderne spielt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Aufbau der Hausarbeit
- Begriffsdefinition der Kernbegriffe
- Die beiden Kategorien: Gemeinschaft und Gesellschaft
- Gemeinschaft und Gesellschaft bei Plessner
- Der Termini Würde
- Der Würdebegriff bei Plessner
- ,,Grenzen der Gemeinschaft“
- Der Kampf ums wahre Gesicht - Das Risiko der Lächerlichkeit
- Plessners Interpretation der menschlichen Seele
- Die positiven Grenzen der Gemeinschaft
- Die Rolle der Würde
- Das dauerhafte Risiko der Lächerlichkeit
- Die Würde des Menschen in der Moderne
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit Helmuth Plessners Konzept von menschlicher Würde und untersucht, welche Rolle sie in der modernen Gesellschaft spielt. Sie analysiert Plessners Werk „Grenzen der Gemeinschaft“ und beleuchtet seine Kritik an zwei Gemeinschaftsradikalismen. Die Arbeit zeigt auf, wie Plessner die menschliche Würde als Lösung für die Überwindung dieser Radikalismen betrachtet und welche Bedeutung sie für das Individuum in der Gesellschaft hat.
- Plessners Konzept von menschlicher Würde
- Kritik an Gemeinschaftsradikalismen
- Die Rolle der Würde in der Moderne
- Plessners Interpretation der menschlichen Seele
- Die positiven Grenzen der Gemeinschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Hausarbeit dar und erläutert den Aufbau der Arbeit. Sie führt den Begriff der Würde ein und zeigt die Relevanz von Plessners Werk „Grenzen der Gemeinschaft“ für die heutige Zeit auf.
Das zweite Kapitel definiert die Kernbegriffe Gemeinschaft und Gesellschaft und beleuchtet Plessners Sichtweise auf diese beiden Kategorien. Es geht auf den Begriff der Würde im Allgemeinen und auf Plessners Interpretation des Würdebegriffs ein.
Das dritte Kapitel analysiert Plessners Werk „Grenzen der Gemeinschaft“. Es beleuchtet Plessners Kritik an zwei Gemeinschaftsradikalismen und zeigt auf, wie er das Risiko der Lächerlichkeit als Folge dieser Radikalismen betrachtet. Das Kapitel untersucht Plessners Interpretation der menschlichen Seele und die positiven Grenzen der Gemeinschaft. Es geht auf die Rolle der Würde in diesem Zusammenhang ein und zeigt auf, wie Plessner das dauerhafte Risiko der Lächerlichkeit als Herausforderung für die menschliche Existenz betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die menschliche Würde, Helmuth Plessner, Grenzen der Gemeinschaft, Gemeinschaftsradikalismen, Risiko der Lächerlichkeit, menschliche Seele, positive Grenzen der Gemeinschaft, Moderne, Gesellschaft.
- Quote paper
- B.A. Politik und Verwaltung, Soziologie Anja Kegel (Author), 2011, ,Das Risiko der Lächerlichkeit‘ - Helmuth Plessners Konzept von menschlicher Würde, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181676