„Ohnstreitig konnte die Gesellschaft, da sie nun vom Lustspiel zur Operette fortschreiten wollte, kein besseres Stück zum ersten Anfange nehmen, als die Jagd. Ohne über den inneren Werth derselben urtheilen zu wollen, welcher von Kennern und Nichtkennern ohnedies schon genug entschieden ist, so bleibt dies allemal wahr, daß sie, als Operette, mit ihren auffallenden und im gemeinen Leben gangbaren Karakteren, mit ihren abwechselnden Auftritten und der leichten, schönen Hillerischen Musik noch lange ihren entschiedenen Beyfall behaupten wird.“1, so ein Besucher im Jahre 1782 über den Besuch einer Aufführung des Singspiels „Die Jagd“ von Komponist Johan Adam Hiller und Librettist Christian Felix Weiße. Es war im 18. Jahrhundert schlichtweg das beliebteste Singspiel der gerade neu entstandenen und umstrittenen Gattung. Dieses Singspiel soll nun im Rahmen dieser Arbeit untersucht werden. Zu diesem Zweck werden, nach einem kurzen Überblick über die Entwicklung des deutschen Singspiels im 18. Jahrhundert, die Entstehung der „Jagd“, die Dramaturgie, sowie die Personen und ihre Funktionen beleuchtet. Danach folgt die Analyse zweier Lieder, die unter anderem zur Charakterisierung der Personen beitragen. Die dazugehörigen Notenbeispiele finden sich im Anhang.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung des deutschen Singspiels im 18. Jahrhundert
- „Die Jagd“
- Liedanalyse
- „Mein Engelchen, was machst du hier?“
- „Der Graf bot seine Schätze mir“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Singspiel „Die Jagd“ von Johann Adam Hiller und Christian Felix Weiße, das im 18. Jahrhundert große Popularität erlangte. Es wird die Entstehung des Singspiels im Allgemeinen und der „Jagd“ im Besonderen beleuchtet, die Dramaturgie analysiert und die Charaktere sowie deren Funktion im Stück untersucht. Die Analyse ausgewählter Lieder dient dazu, die Charakterisierung der Figuren zu vertiefen.
- Entstehung und Entwicklung des deutschen Singspiels im 18. Jahrhundert
- Analyse der Dramaturgie und Charaktere in „Die Jagd“
- Musikalische Analyse ausgewählter Lieder
- Der Einfluss der Berliner Liederschule auf die Musik
- Die gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung des Singspiels
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Singspiel „Die Jagd“ als beliebtestes Werk seiner Gattung im 18. Jahrhundert vor und skizziert den weiteren Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel behandelt die Entstehung des deutschen Singspiels im 18. Jahrhundert, seine Wurzeln in der englischen Ballad Opera und französischen Opéra comique, sowie die Rolle von Hiller und Weiße als Begründer der Gattung. Es werden auch kritische Stimmen und die Ziele des Singspiels nach Weiße (Vergnügen, Verbreitung einfacher Lieder) diskutiert. Die Kapitel zu „Die Jagd“ und der Liedanalyse sind in dieser Vorschau nicht enthalten, um Spoiler zu vermeiden.
Schlüsselwörter
Deutsches Singspiel, 18. Jahrhundert, Johann Adam Hiller, Christian Felix Weiße, „Die Jagd“, Ballad Opera, Opéra comique, Liedanalyse, Berliner Liederschule, Komische Oper, Gesellschaftliche Bedeutung, Musikgeschichte.
- Quote paper
- BA Felisa Kowalewski (Author), 2010, Adam Hiller und Christian Felix Weißes "Die Jagd" - Das Lied im Singspiel des 18. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181955