Diese Arbeit beschäftigt sich im weitesten Sinne mit der in letzter Zeit schwieriger gewordenen Möglichkeit zur Kapitalbeschaffung von Unternehmen. Durch die Beschlüsse des Baseler Ausschusses und deren Umsetzung hat sich der Wettbewerb um das eindeutig begrenzte Gut Kapital (bzw. i.e.S. Fremdkapital) verschärft. Auch für nicht börsennotierte und insbesondere mittelständische Unternehmen, denen der Kapitalmarkt oft weitestgehend verschlossen bleibt, gestaltet sich die Kapitalbeschaffung durch bspw. ihre Hausbanken durchaus schwieriger oder teurer. Dies ist der Entwicklung geschuldet, dass Banken und andere Kapitalgeber die Absicherung ihrer Engagements nun risikogerecht vornehmen müssen. Durch diesen Umstand gewinnt die Bonitätsbeurteilung, also das Rating besonders für den Mittelstand zunehmend an Bedeutung. Trotzdem stellt sich für mittelständische Unternehmer noch oftmals die Frage, welchen Nutzen bzw. welchen Wertbeitrag ein „gutes Rating“ zum Unternehmenserfolg leisten kann. Diese Arbeit versucht zum einen, diese Frage speziell im Kontext mittelständischer Finanzierungprobleme zu beantworten und zum anderen konkrete Handlungsfelder aufzuzeigen um das Unternehmensrating zu verbessern. Nach definitorischer Einführung des Begriffs Mittelstand und dessen aktueller Situation in Deutschland wird in das Thema Rating und dessen gesetzliche Grundlagen eingeführt. Nachfolgend werden grundsätzliche Analysefelder der Bonitätsprüfung vorgestellt und der Ratingprozess sowohl am Beispiel einer externen Ratingagentur, als auch anhand eines bankinternen Ratings praktisch dargestellt. Im letzten Kapitel wird dann anhand moderner betriebswirtschaftlicher Verfahren beschrieben, wie Unternehmen Einfluss auf ihr Rating und in der Konsequenz auch Einfluss auf Ihre Finanzierungskonditionen sowie auf die gewährten Kreditlimits nehmen können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Mittelstand
- Definition & Abgrenzung
- Quantitative Abgrenzungskriterien
- Qualitative Abgrenzungskriterien
- Aktuelle Situation des Mittelstands in Deutschland
- Besonderheiten & Problemstellungen in der Unternehmensfinanzierung
- Definition & Abgrenzung
- Das Unternehmensrating
- Gesetzliche Grundlagen (Basel 2)
- Grundsätzliche Analysebereiche
- Quantitative Analysebereiche
- Vermögensstruktur
- Kapitalstruktur
- Finanzierungskraft und Liquidität
- Erfolg und Rentabilität
- Qualitative Analysekriterien
- Branchenentwicklung & Marktumfeld
- Unternehmenstrategie & Planung
- Management, Personal & Prozesse
- Controlling & Risikomanagement
- Debitoren & Kreditoren
- Bisherige Bankbeziehung
- Quantitative Analysebereiche
- Externes Rating (Stefan Schoregge)
- Ziele und Aufgaben
- Marktakteure
- Verfahrensbeispiel anhand der Creditreform Rating AG
- Internes Rating
- Ziele & Aufgaben
- Marktakteure
- Verfahrensbeispiel anhand der Sparkassen Finanzgruppe
- Zwischenfazit
- Optimierung des Unternehmensratings
- Entwicklung einer Rating-Strategie
- Relationship Banking: proaktive Kommunikation mit der Bank
- Verbesserung der Kapitalstruktur durch „Mezzanine Capital“
- Risikomanagement
- Fazit Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die verschiedenen Analysebereiche beim Unternehmensrating und deren Implikationen für das Controlling mittelständischer Unternehmen. Der Fokus liegt dabei auf den Herausforderungen, die sich aus der aktuellen Gesetzgebung und den spezifischen Bedürfnissen des Mittelstands ergeben.
- Definition und Abgrenzung des Mittelstands
- Aktuelle Herausforderungen der Unternehmensfinanzierung im Mittelstand
- Analysebereiche des Unternehmensratings und deren Bedeutung für die Controlling-Praxis
- Optimierungsmöglichkeiten des Unternehmensratings durch strategische Maßnahmen
- Die Rolle von Relationship Banking und "Mezzanine Capital" für den Mittelstand
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung gibt eine Einführung in die Thematik des Unternehmensratings und dessen Relevanz für den Mittelstand.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel beleuchtet die Definition und Abgrenzung des Mittelstands und diskutiert die aktuelle Situation sowie die Herausforderungen in der Unternehmensfinanzierung.
- Kapitel 3: Hier werden die Grundlagen des Unternehmensratings erläutert, insbesondere die gesetzlichen Vorgaben im Rahmen von Basel II. Es werden die wichtigsten Analysebereiche, sowohl quantitative als auch qualitative, detailliert dargestellt.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel untersucht die Optimierungsmöglichkeiten des Unternehmensratings. Hierbei werden strategische Ansätze, wie Relationship Banking und "Mezzanine Capital", sowie die Bedeutung des Risikomanagements diskutiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Unternehmensrating, Mittelstand, Controlling, Basel II, Quantitative Analyse, Qualitative Analyse, Risikomanagement, Relationship Banking, Mezzanine Capital.
- Citation du texte
- Dennis Hinzmann (Auteur), Stefan Schoregge (Auteur), 2011, Analysebereiche beim Unternehmensrating und Implikationen für das Controlling mittelständischer Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182003