1. Einleitung
In der vorliegenden Arbeit soll der Frage der typologischen Zugehörigkeit von S. I. Wit-kiewiczs Einakter Nowe Wyzwolenie (Neue Befreiung) nachgegangen werden. Damit wird eine Teilmenge des Deutungsangebots erschlossen.
Um die Zuordnung festzulegen, ist es zuerst notwendig, die Einaktertypen zu beschrei-ben. Wir werden uns in dieser Arbeit auf den Theorievorschlag von Brigitte Schulze stüt-zen, die unter Berücksichtigung des Textbestands vom 18. bis zum 20. Jahrhunderts den Versuch einer typologischen Klassifikation von Einaktern unternahm.
In ihrem Aufsatz schlägt Schulze drei strukturelle Grudmuster der Kurzdramen vor: den „Zustands-", „Situations-" und den „Handlungseinakter“. Da sich aber die drei Struktur-muster oft überlagern und von „Übergänglichkeit “ gekennzeichnet sind, werden auch Zwischenformen und typologische Varianten unterschieden.
Der Zustanseinakter ist typisch für das realistisch-mimethische Theater, d.h. dasjenige des Realismus und Naturalismus. Hiermit wird das Zusandsbild einer Gesellschaft ge-zeigt. Die Aussage des Stückes bleibt am ende immer gleich, auch wen man einzelne Szenen bzw. Sequenzen umstellt.
Im Situationstypus ändert sich das Faktum in der Lebenswelt nicht. Die Situation wird wie beim analytischen Drama erst am ende völlig enthüllt (analytischer Einakter).
Ein Handlungseinakter liegt vor, wenn die Situation A in eine ganz neue Situation B über-führt wird , wenn sich etwas gegenständlich in dem Raum verändert oder eine Rollenfigur ihre Wertvorstellung ändert. Dieser Ansatz lehnt sich an Manfred Pfisters Dramentheorie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- S. I. Witkiewiczs Nowe Wyzwolenie als Handlungseinakter
- Tatiana als Regisseurin
- Weitere handlungsmächtige Figuren in Nowe Wyzwolenie
- Figuren mit eingeschränkte oder ohne Handlungskompetenz
- Ergebnisse und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert St. I. Witkiewiczs Einakter „Nowe Wyzwolenie“ und untersucht dessen typologische Zuordnung. Sie stützt sich auf die Theorie von Brigitte Schulze, die drei Grundmuster von Einaktern – Zustands-, Situations- und Handlungseinakter – definiert.
- Typologische Einordnung von „Nowe Wyzwolenie“
- Analyse der Dramenstruktur anhand von Schulzes Theorie
- Identifizierung von Handlungsmustern im Stück
- Bedeutung von Figuren und deren Handlungskompetenz
- Analyse der Entwicklung von Figuren und deren Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Frage der typologischen Zugehörigkeit von Witkiewiczs „Nowe Wyzwolenie“ und erläutert die Theorie von Brigitte Schulze zur Klassifizierung von Einaktern.
- S. I. Witkiewiczs Nowe Wyzwolenie als Handlungseinakter: Dieses Kapitel untersucht, ob Witkiewiczs Einakter dem Handlungstypus zuzuordnen ist. Es werden die Handlungsdefinitionen von Manfred Pfister analysiert und auf „Nowe Wyzwolenie“ angewendet.
- Tatiana als Regisseurin: Dieses Kapitel fokussiert auf die Rolle von Tatiana als Regisseurin im Stück. Es analysiert ihre Handlungskompetenz und ihren Einfluss auf die Handlung.
- Weitere handlungsmächtige Figuren in Nowe Wyzwolenie: Hier werden die Handlungskompetenzen weiterer Figuren, wie z.B. Richard III, Florestan und Joanna, untersucht.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Witkiewicz, Nowe Wyzwolenie, Einakter, Handlungseinakter, Typologie, Dramenstruktur, Handlungskompetenz, Figurenbeziehungen, Brigitte Schulze, Manfred Pfister.
- Citar trabajo
- M.A. Renata Paluch-Kompalla (Autor), 2004, S.I. Witkiewiczs "Nowe Wyzwolenie" als Einakter, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182078