China befindet sich in einem stetigen Wandel und gilt heutzutage als einer der größten, stärksten und am schnellsten wachsenden Märkte weltweit. Seit der Einführung der Öffnungspolitik im Jahre 1978 hat sich der Austausch zwischen China und der westlichen Welt zunehmend intensiviert und zu großen Veränderungen auf der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Ebene geführt. Viele deutsche Unternehmen gründeten eigene Tochtergesellschaften in China und bauen das Engagement auf dem chinesischen Markt immer weiter aus. Diese wirtschaftliche Tendenz hat zur Folge, dass Deutsche viel intensiver mit der Andersartigkeit der chinesischen Kultur in Berührung kommen. Kaum jemand würde in Frage stellen, dass die chinesische und die deutsche Kultur sehr verschieden sind.
Jedoch nicht nur Deutsche gehen nach China. Jährlich verlassen aufgrund eines Auslandsstudiums zahlreiche Chinesen ihr Heimatland.1 Das Auslandsstudium gewann in den letzten Jahren an Attraktivität und besitzt in der chinesischen Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Durch einen akademischen Abschluss im Ausland werden die beruflichen Chancen deutlich erhöht und damit auch ein höherer Lebensstandard in der chinesischen Heimat.
Die Bundesrepublik Deutschland verfügt über ein sehr hohes Entwicklungsniveau in der Technologie und Wissenschaft. ‚Made in Germany’ gilt immer noch als Garant für hervorragende und erstklassige Qualität. So studierten im Wintersemester 2010/2011 etwa 25.000 Chinesen in Deutschland, das seit einigen Jahren eines der bevorzugten Zielländer für das Auslandsstudium geworden ist (Wissenschaft weltoffen 2010).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 1.1 Zielsetzung
- 1.2 Aufbau
- 1.3 Methodisches Vorgehen
- 1.4 Forschungsergebnisse zu Studien- und Lernprobleme der chinesischen Studierenden in Deutschland
- Teil 1: Theoretische Grundlagen
- 2. Kultur und interkulturelles Lernen
- 2.1 Das Phänomen Kultur und seine Bedeutung für das Handeln der Menschen
- 2.2 Modell der kulturellen Unterschiede im Lehren und Lernen nach Hofstede
- 2.2.1 Machtdistanz
- 2.2.2 Individualismus vs. Kollektivismus
- 2.2.4 Unsicherheitsvermeidung
- 2.2.5 Zusammenfassung im Hinblick auf eigene Untersuchung
- 3. Chinesische Kultur und ihre Lehr- und Lernbesonderheiten
- 3.1 Konfuzianistische Prägung der Lehr- und Lernkultur in China
- 3.2 Besonderheiten chinesischer Lerner
- 3.2.1 Passive und schweigsame Lerner
- 3.2.2 Disziplinierte und gehorsame Lerner
- 3.2.3 Auswendiglerner
- 3.2.4 Lerner mit mangelnder Kreativität
- 3.3 Charakteristika chinesischer Lehrer
- 3.4 Zusammenfassung
- 4. Kulturbedingte Differenzen im Hochschulstudium zwischen China und Deutschland
- 4.1 Studienorganisation
- 4.2 Mündliche Kommunikation
- 4.3 Umgang mit Kritik
- 4.4 Prüfungsvorbereitung
- 4.5 Wissenschaftliches Schreiben
- 4.6 Das soziale Verhältnis zwischen Dozenten und Studenten
- 4.7 Zusammenfassung
- 2. Kultur und interkulturelles Lernen
- Teil 2: Empirische Untersuchung
- 5. Zur Methode
- 5.1 Qualitativer Ansatz
- 5.2 Fallstudie
- 5.3 Erhebungsmethoden
- 5.3.1 Qualitatives Interview
- 5.3.2 Einzelfallanalyse
- 6. Zur Datenerhebung
- 6.1 Auswahl der Befragten
- 6.2 Vorverständnis hinsichtlich der Kommunikation mit Chinesen
- 6.3 Erhebung der Interviewinhalte
- 6.4 Transkription
- 7. Fallbeispiel 1
- 8. Fallbeispiel 2
- 9. Fallbeispiel 3
- 10. Fallbeispiel 4
- 11. Fallbeispiel 5
- 5. Zur Methode
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Herausforderungen chinesischer Studierender an der TU Dresden im Kontext des interkulturellen Lernens. Ziel ist es, kulturbedingte Schwierigkeiten im Studium zu identifizieren und zu analysieren.
- Interkulturelles Lernen im Hochschulkontext
- Kulturelle Unterschiede im Lehren und Lernen zwischen China und Deutschland
- Studienorganisation und akademische Anforderungen
- Kommunikation und Interaktion im Hochschulalltag
- Analyse von Fallbeispielen chinesischer Studierender
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung und den methodischen Ansatz der Arbeit. Teil 1 beleuchtet theoretische Grundlagen des interkulturellen Lernens und spezifische Aspekte chinesischer Lehr- und Lernkultur. Kapitel 4 vergleicht das Hochschulstudium in China und Deutschland hinsichtlich verschiedener Aspekte. Teil 2 präsentiert die empirische Untersuchung, die auf Fallstudien mit chinesischen Studierenden basiert. Die Kapitel 7 bis 11 stellen jeweils ein detailliertes Fallbeispiel vor, das verschiedene Aspekte des Studienalltags beleuchtet, wie Studienorganisation, Kommunikation, Umgang mit Kritik, Prüfungsvorbereitung und das Verhältnis zu Dozenten.
Schlüsselwörter
Interkulturelles Lernen, chinesische Studierende, Hochschulstudium, Deutschland, Kulturvergleich, qualitative Forschung, Fallstudie, Kommunikation, Studienorganisation, akademische Anforderungen.
- Arbeit zitieren
- Jagoda Urbanek (Autor:in), 2011, Chinesische Studierende an der TU Dresden. Eine Untersuchung zum interkulturellen Lernen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182232