Peter Otto Chotjewitzein
Sympathisant ?
1. Einleitung – Der Autor
Peter Otto Chotjewitz, geboren am 14. Juni 1934 in Berlin-Schöneberg, stammt aus einer bürgerlichen Familie, sein Vater war Malermeister, seine Mutter Kontoristin. Sein Abitur legte er an einem Abendgymnasium für Berufstätige in Kassel ab, während er gleichzeitig als Malergeselle im väterlichen Betreib arbeitete. Nach seinem Abitur im Jahr 1955 begann er ein Jurastudium in den Städten Frankfurt am Main und München und legte 1961 das erste juristische Staatsexamen ab. Seine Referendarzeit am Westberliner Kammergericht nutzte er für ein Zweitstudium der Fächer Publizistik, Geschichte und Philosophie an
der Freien Universität in Berlin. Berufstätig wurde Chotjewitz als freier Schriftsteller, Publizist und Übersetzer, später auch als Rechtsanwalt. So war er unter anderem Wahlverteidiger des RAF-Mitglieds Andreas Baader und des Westberliner Schriftstellers Peter Paul Zahl.
Sein umfangreiches literarisches Schaffen umfasst Romane, Erzählungen,
Satiren, Gedichte, ein Kinderbuch, Hörspiele, Funkfeatures, Übersetzungen von Theaterstücken und Romanen, Essays, Reiseberichte und autobiografische Notizen. In seinem Werk lässt sich ein Entwicklungsprozess erkennen:
In seiner frühen Schaffensperiode experimentiert er mit Sprachspielen und bedient sich, wie auch in seinem ersten, im Jahre 1966 erschienen Roman „Hommage á Frantek – Nachrichten an seine Freunde“, verschiedener Collage- und Montagetechniken, ehe er zum realistischen Erzählen findet, das eher einem kritisch regional-geschichtlichen Dokumentarismus verpflichtet ist. Sein Stil wandelt sich von experimenteller Prosa, oftmals gekennzeichnet durch groteske
Überzeichnung und surrealistischen Sprachwitz, zu politischer Literatur, in der Chotjewitz mehr und mehr auch sein Privatleben in öffentliche Problemkonstellationen einbindet, indem er gesellschaftspolitische Praxis nicht nur dokumentiert, sondern sich auch mit ihr auseinandersetzt. Nach den Zeiten des sozialen Umbruchs der sechziger Jahre und der politischen Festigung der Institutionen, Mitte der siebziger, beginnt Chotjewitz sozialkritische Romane zu
schreiben. Hierbei macht er verstärkt die Auseinandersetzung mit dem
Faschismus im Kontext der fatalen deutschen Geschichtsbewältigung sowie
den Terrorismus und die Rote Armeefraktion (RAF) zu seinen Themen.(1)
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1 Vgl. Bekes, Peter: Peter O. Chotjewitz, in: Arnold, Heinz Ludwig (Hrsg.): Krit. Lexikon zur deut.[...], München 1978, S. 2ff.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung - Der Autor
- 2. „Die Herren des Morgengrauens“– ein autobiografischer Roman
- 3. „Sympathisanten“ in der BRD der siebziger Jahre
- 4. Schlussbetrachtung: Der Autor - ein Sympathisant?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Figur des „Sympathisanten“ im Werk von Peter Otto Chotjewitz, insbesondere im Kontext seiner literarischen Auseinandersetzung mit dem Terrorismus der Roten Armee Fraktion (RAF) in den siebziger Jahren.
- Der Begriff des „Sympathisanten“ und seine Bedeutung in der deutschen Gesellschaft
- Chotjewitz' literarische Verarbeitung der RAF-Thematik
- Autobiografische Bezüge in Chotjewitz' Werk
- Die Rolle des Rechtsanwalts und Schriftstellers im Kontext politischer Konflikte
- Der Umgang mit Extremismus und politischem Engagement in der BRD
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Der Autor: Diese Einleitung stellt den Autor Peter Otto Chotjewitz vor und zeichnet einen kurzen Lebenslauf. Sie skizziert seine literarische Entwicklung und hebt seine Beschäftigung mit dem Thema „Sympathisant“ hervor.
- Kapitel 2: „Die Herren des Morgengrauens“ – ein autobiografischer Roman: Dieses Kapitel analysiert das Romanfragment „Die Herren des Morgengrauens“ und beleuchtet die autobiografischen Elemente, die Chotjewitz in das Werk einfließen lässt. Es thematisiert die Beziehung zwischen dem Schriftsteller und Anwalt Fritz Buchonia, der Hauptfigur des Romans, und der RAF.
- Kapitel 3: „Sympathisanten“ in der BRD der siebziger Jahre: Dieser Abschnitt widmet sich dem Begriff des „Sympathisanten“ im Kontext der siebziger Jahre. Er beleuchtet die politische und gesellschaftliche Situation der BRD und die Debatte um die RAF und ihre Sympathisanten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen und Themenfeldern wie: Peter Otto Chotjewitz, „Die Herren des Morgengrauens“, Rote Armee Fraktion (RAF), Sympathisant, Terrorismus, Rechtsanwalt, Schriftsteller, Autobiografie, deutsche Geschichte, Gesellschaftskritik, politische Literatur.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2001, Peter Otto Chotjewitz - ein Sympathisant?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18228