Musik in Kuba - Rap in Kuba


Trabajo Escrito, 2002

12 Páginas

Anónimo


Extracto


Inhalt

Einleitung

1. Die Orishas

2. Musikproduktion in Kuba

3. Texte

4. Rassenprobleme

5. Kultureller Austausch

Fazit

Literatur

Einleitung

„Kubanische Musik" ist ein weitgefasster Begriff, obwohl er in den meisten musikalisch vorgebildeten Europaern oftmals ein ganz bestimmtes Bild hervorrufen durfte. Die wenigsten werden jedoch zwischen Kuba und HipHop eine Verbindung vermuten und doch gibt es sie. Kubanischer Rap stellt eine eher neue Form der Musik dar und ist daher im Gegensatz zu Stilen wie Salsa, Rumba, Mambo oder kubanische Klassik von den empirischen Musikwissenschaften noch weitgehend unerforscht. Trotz intensiver Recherche im Rahmen dieser Arbeit war es daher auch schwierig, wissenschaftliche Veroffentlichungen zu dem Thema zu finden.[1]

HipHop galt auf Kuba noch bis vor ein paar Jahren, als die Musik der amerikanischen Imperialisten und war daher nicht nur verpont, sondern auch offiziell verboten. Die Achtung des Rap fuhrte dazu, dass die jungen Rap- Kunstler nur uber sehr schlechte Ausstattung verfugten und praktisch keine Moglichkeit hatten, jemals eigene Platten aufzunehmen. Die Einstellung der Regierung zu Rap anderte sich jedoch in den folgenden Jahren graduell aber drastisch: vom Verbot zur finanziellen Unterstutzung. Die Regierung begann, sich mit der neuen Jugendkultur zu arrangieren. Der kubanische Kulturminister, Abel Prieto, sagte offentlich, er wolle den Rappern die Freiheit geben, ihren neuen Einfluss auf kulturelle Art zu demonstrieren. (“ [...] the freedom to claim their power culturally. “)[2] Als der Rap sich als neue Musikrichtung auf Kuba zu etablieren begann, wurde er zunachst von der traditionellen Musikszene belachelt und schlieGlich als etwas eher „Nerviges" betrachtet. (Der Vergleich mit der vom Rock dominierten Popszene in den USA der spaten 70er liegt nahe, als der Rap begann, sich dort durchzusetzen.) Fur die traditionellen kubanischen Musiker waren die Rapper zunachst nichts anderes als eine

Gruppe von Teenagerm, die mit ungewohnten, seltsamen Sounds aus eigenartigen Maschinen aufwarteten.[3] Doch auch in den Kopfen der kubanischen Musikszene beginnt sich das Bild allmahlich zu wandeln: Rap wird mehr und mehr akzeptiert.

Seit 1996 gibt es das jahrliche Rap-Festival in einem AuGenbezirk von Havanna, im Anfiteatro Alamar. Beim funften Festival im Jahr 2000 gab es bereits mehr als 200 Gruppen, die sich an dem Event beteiligten. Das Festival dauert 4 Tage, an denen allabendlich jeweils etwa 2500 hauptsachlich schwarze Rap-Fans erscheinen.[4]

1. Die Orishas

Im Jahr 2000 gewann das Trio Amenza, das seit der Grundung des Festivals zu den bekanntesten Rap-Gruppen in Kuba gehort, mit einem Song uber Rassismus auf Kuba den ersten Platz. Das Trio loste sich kurz danach auf. Zwei der ursprunglichen Mitglieder, Ruzzo und Yotuel, trafen sich in Paris wieder und grundeten mit zwei anderen havannischen Kubanern das Rap- Quartett „Orishas", die eine Mischung aus HipHop und traditioneller kubanischer Musik a la Buena Vista Social Club macht. Mit ihrem ersten Album ist die Gruppe gerade auch in Europa relativ erfolgreich. Benannt hat sich die Gruppe nach den Gottheiten der Santeria, jener Religionsmixtur aus afrikanischem Glauben und Katholizismus, die ausschlieGlich auf Kuba vorzufinden ist. Offensichtlich mochte die Band schon durch den Namen ihren Bezug zu Kuba deutlich machen.

Das gilt ubrigens auch fur den Titel des ersten Albums „A Lo Cubano". Der Musiker Livan, der bereits seit Mitte der 90er in Frankreich lebt, entwickelte zusammen mit dem franzosischen Produzenten Niko, der als Koryphae der Pariser Rap-Szene gilt, die Idee einer rein kubanischen HipHop-Formation mit musikalischer Verwurzelung in der afro-kubanischen Folklore. Spater stieG Roldan zu der Gruppe dazu, der sowohl in Kuba als auch in Frankreich schon als Gitarrist und Son-Sanger bekannt war. „A Lo Cubano" beginnt mit Trommeln, begleitet von einem afrikanischen Chant im Yoruba-Dialekt (,dessen Ursprunge in Nigeria zu finden sind), in dem die Gotter der Santeria beschworen werden. Es war den Orishas auch moglich, eine ganze Reihe namhafter Musiker zu finden, die ihnen bei den Aufnahmen zur Seite standen: Der Percussionist zum Beispiel ist Anga Diaz von „Irakere“ und neben einem guten Dutzend weiterer Studiomusiker vom Tres-Spieler, uber Streicher, Blaser, Pianisten bis zum Scratcher, gelang es ihnen auGerdem, den kolumbianischen Mixer Mario Rodriguez zu gewinnen, der schon auf Alben von Brandy, Notorious B.I.G. und Foxy Brown die Abmischungen gemacht hat. Die Orishas sind eine der wenigen Gruppen, die auch auGerhalb Kubas bekannt geworden ist.

Der HipHop auf Kuba fuhrt nicht mehr nur ein Nischendasein. Es gibt inzwischen schatzungsweise 250 bis 400 HipHop-Gruppen in Kuba, davon die meisten in Havanna.[5], [6] In der fruhen Phase wurde eigentlich nur amerikanischer Rap imitiert. Spater wurde auch damit begonnen, das typische Outfit der US-Rapper in der Szene zu ubernehmen: die charakteristischen Baggy-Pants und Sportjacken, die hinsichtlich des tropischen Klimas als besondere Betonung des „Rapper-Images" verstanden konnen. Es gibt auf Kuba auch eine sehr aktive Break-Dance-Szene mit entsprechenden Wettbewerben, ein typisches Charakteristikum des amerikanischen HipHop in seiner Entstehungszeit. Die staatliche Unterstutzung geht inzwischen so weit, das in Vororten, wie der Plattenbausiedlung Alamar, einem eher tristen Vorort im Osten der Stadt, verschiedene sozialpadagogische Konzepte ins Leben gerufen wurden, bei denen staatliche Kulturbeauftragte jugendliche Rapper betreuen. Die Regierung hat anscheinend die Einsicht gewonnen hat, dass das Musikmachen identitätsbildend wirkt und außerdem die Jugendlichen beschäftigt. Allein in Alamar soll es über 100 Bands geben. Jeden Donnerstag treten sie auf einer Freilichtbühne auf und hoffen darauf, irgendwann doch einmal eine Aufnahme realisieren zu können.

[...]


[1] Aufgrund des Umfangs der Arbeit wurde von einer Einteilung in Kapitel abgesehen. Die

Ausfuhrungen werden durch gedankliche Einschube in Form von thematischen Exkursen gegliedert.

[2] Zit. n.: Sokol, Brett: MUSIC; Rap Takes Where Free Expression Is Risky, in: New York Times, 3. September 2000.

[3] Vgl.: Sokol.

[4] Auf dem Festival im Jahr 2001 waren jedoch auch mehrere militarische Polizeieinheiten anwesend, ein Zeichen dafur, dass dem Rap und seinen Anhangern auch heute noch kein uneingeschranktes Vertrauen entgegen gebracht wird.

[5] Vgl.: Navarro, Mireya: Giving Hip-Hop A Cultural Beat; Rappers visiting From Cuba Find a Welcoming Audience, in: New York Times, 24. Oktober 2001.

[6] Vgl.: Dr. Schormann, Carola: Yankee Caps, Adidas und Fubu T-Shirts: HipHop in Havanna, o.J., o.O.

Final del extracto de 12 páginas

Detalles

Título
Musik in Kuba - Rap in Kuba
Universidad
University of Lüneburg  (Fachbereich Kulturwissenschatfen)
Curso
Musik in Kuba
Año
2002
Páginas
12
No. de catálogo
V18229
ISBN (Ebook)
9783638226189
ISBN (Libro)
9783640856442
Tamaño de fichero
451 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Musik, Kuba, Kuba-, Musik, Kuba
Citar trabajo
Anónimo, 2002, Musik in Kuba - Rap in Kuba, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18229

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