Welchen Beitrag leistet Lernfeldorientierter Unterricht zur Ausbildung von Methodenkompetenz im Rahmen der schulischen Berufsausbildung?

Didaktische Arrangements der Förderung


Hausarbeit, 2010

21 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Das Lernfeld-Konzept
2.1. Zielformulierungen im Lernfeldkonzept
2.2. Inhalte des Lernfeldkonzeptes

3. Die Methodenkompetenz als Teilbereich der Handlungskompetenz
3.1. Ziele und Bedeutung von Methodenkompetenz
3.2. Möglichkeiten der Förderung von Methodenkompetenz

4. Didaktische Arrangements im lernfeldorientierten Unterricht - Beispiele zur Förderung von Methodenkompetenz
4.1. Beispiel 1 -Die Schülerfirma als übergreifende Methode
4.2. Beispiel 2 - Die Mind-Mapping-Methode Mikromethode als unterstützende Methode im lernfeldorientierten Unterricht

5. Was leistet das Lernfeldkonzept zur Ausbildung von Methodenkompetenz?
5.1. Möglichkeiten bei der Methode der Schülerfirma
5.2. Möglichkeiten bei der Methode des Mind-Mapping

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb 1:Das Lernfeldkonzept als didaktisches Modell (Sloane 2001, S.199)

Abb 2: Die Rolle des Lehrers in der Schülerfirma

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit soll darstellen, in wie fern der lernfeldorientierte Unterricht Möglichkeiten zum Erwerb oder zur Steigerung von Methodenkompetenz der Schülerinnen und Schüler[1] an Berufsschulen bieten kann.

Hierzu werden ausgewählte Unterrichtsmethoden aus dem Bereich der Mikro- und Makromethoden beispielhaft betrachtet, indem ihre grundlegende Funktionsweise und praktische Umsetzung im Unterricht skizziert dargestellt wird. Dabei werden die förderlichen Aspekte des Lernfeldkonzeptes zur Ausbildung von Methodenkompetenz im Rahmen der jeweiligen Methode erörtert.

Vorab werden die Grundstrukturen des Lernfeldkonzeptes und dessen Ziele herausgestellt. Als Inbegriff der Ziele gilt die Förderung von Handlungskompetenz, sowie die darin verödete Methodenkompetenz deren Indikatoren herausgestellt werden.

2 Das Lernfeldkonzept

Das Lernfeldkonzept wurde erstmals 1995 in den Handreichungen der ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) erläutert.

Es wurde auf Grund der Entscheidung des Ausschusses Berufliche Bildung der KMK initiiert. Nach diesem Konzept werden die Rahmenlehrpläne seit 1996 für die Berufsschule strukturiert, wobei ausdrücklich auf die Ausrichtung auf handlungsorientierten Unterricht hingewiesen wird.

Die Rahmenlehrpläne werden von der KMK auf der sogenannten Makroebene der Konkretisierung und didaktischen Planung[2] erarbeitet und beschränken sich auf die Entwicklung und Abstimmung der Lernfelder. Auf der Mesoebene, die der Schulen und der Mikroebene, dem Unterricht, werden die Lernsituationen exemplarisch erfasst und in einen Anwendungszusammenhang gebracht. So sollen die abstrakten und weit gefassten Vorgaben der Rahmenlehrpläne lernfelderschließend in Lehr- /Lernarrangements durch didaktisch-methodische Umsetzung von den Lehrerteams der jeweiligen Berufsschule weiter konkretisiert werden.

Der Zeitrichtwert, also Umfang des berufsbezogenen Unterrichts, beträgt pro Ausbildungsjahr in der Regel 280 Unterrichtsstunden bei einer Annahme von 40 Unterrichtswochen pro Schuljahr. Für jedes Lernfeld ist ein Zeitrichtwert für den Unterricht festzulegen und kann zwischen 40 und 80 Unterrichtsstunden enthalten.[3]

Wissenschaftlich gesehen ist das Lernfeldkonzept keine eigenständige Didaktik, unterstützt aber das von der KMK geforderte handlungsorientierte Lernen in Berufsschulen durch berufsorientiertes und ganzheitliches Lernen[4] und entspricht damit den Entwicklungen der Berufs- und Wirtschaftspädagogik.

Sloane sieht in der Vorstrukturierung in Lernfelder die Entstehung eines fächerübergreifenden Lerhrplans, da der Unterricht nicht mehr in tradtionellen Fächern organisiert ist und er bezeichnet in seinen Ausführungen das Lernfeldkonzept als didaktischen Modell.[5]

Traditionelle Fächer

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1. Das Lernfeldkonzept als didaktisches Modell[6]

Es gibt also unterschiedliche wissenschaftliche Meinungen und Ansätze zur Bezeichnung des Lernfeldkonzeptes als didaktisches, oder nicht­didaktisches Modell, diese sollen hier jedoch nicht weiter thematisiert werden.

Der in der obigen Abbildung aufgezeigte Transfereffekt, also die Umsetzung von schulisch erworbenem Wissen in die Praxis der Lernenden, soll durch das Lernfeld-Konzept verbessern werden. Es erfolgt die Reorganisation von Fachwissen mit dem verbindlichen Aspekt der Unterrichtsgestaltung, im Gegensatz zur curricularen Verbindlichkeit bei fächerstrukturiertem Unterricht.[7]

2.1 Zieleformulierungen im Lernfeldkonzept

Die Lernfelder werden durch Zielformulierungen im Bereich von Kompetenzbeschreibungen charakterisiert. Die Handlungskompetenz, die nach KMK-Handreichung[8] am Ende des (berufs-) schulischen Lernprozesses in einem Lernfeld erwartet wird, soll umfassend beschrieben werden. Dabei soll der didaktische Schwerpunkt und die Anspruchsebene des Lernfeldes ausgedrückt werden. Da die zukünftige Wissensgesellschaft und Berufswelt ständigem Wandel unterlegen ist, sind die Rahmenlehrpläne der KMK bewusst offen gehalten und bieten damit ein angemessenes Abstraktionsniveau. Im Ziel der Handlungskompetenz ist nicht nur der Aspekt des Transfers von Wissen in Handlungs- bzw. Lebenssituationen inbegriffen, sondern auch die im dritten Teil der Ausarbeitung dargestellte Methodenkompetenz.

2.2 Inhalte des Lernfeldkonzeptes

„Lernfelder sind für den Unterricht in der Berufsschule didaktisch aufbereitete Handlungsfelder. Sie stellen an beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen orientierte thematische Einheiten dar, die durch Zielformulierungen, Inhalte und Zeitrichtwerte beschrieben sind. “[9]

Lernfelder werden somit durch handlungsbezogene Inhalte beschrieben und bei deren Ausgestaltung die Aufgaben des Lernortes Berufsschule berücksichtigt. Um dies zu erreichen muss wie von Bader[10] angeführt, zwischen Handlungsfeldern, Lernfelder und Lernsituationen unterschieden werden.

Handlungsfelder stellen nach Bader zusammengehörige Aufgaben­komplexe mit beruflichen sowie lebens- und gesellschaftsbedeutsamen Handlungssituationen und Problemstellungen dar, zu deren Bewältigung die Schüler befähigt werden sollen. Eine didaktisch begründete Auswahl der berufsfachlichen Inhalte, bzw. Handlungsfelder, wird bei der Konstruktion von Lernfeldern getroffen, um das Ausbildungsziel im lernfeldstrukturierten Unterricht erfüllen zu können.

Die unterrichtliche Bearbeitung erfolgt in exemplarisch ausgestalteten Lernsituationen, welche die Lernfelder konkretisieren. Dieser letzte Aspekt der Ausgestaltung muss vor allem im unterrichtlichen Geschehen berücksichtigt werden und wird im Rahmen der Methodenerörterung unter Punkt 4 wieder aufgegriffen.

3 Die Methodenkompetenz als Teilbereich der Handlungskompetenz

Die Punkt 2.1 aufgeführten Ziele sind auf die Entwicklung von Handlungskompetenz gerichtet. Diese wird als die „Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.“ von der KM К definiert. „Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen: Fachkompetenz, Humankompetenz und Sozialkompetenz.“[11] Diese Dimensionen werden in der Handreichung wie folgt beschrieben:[12]

„Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Befähigung, auf der Grundlage fachlichen Wissens und Könnens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen.

Humankompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Befähigung, als individuelle Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anforderungen und Einschränkungen in Familie, Beruf und öffentlichem Leben zu klären, zu durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln. Sie umfasst Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit,

Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören insbesondere auch die Entwicklung durchdachter Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.

Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Befähigung, soziale Beziehungen zu leben und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit Anderen rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen. Hierzu gehört insbesondere auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und Solidarität.“

Als Bestandteil von Fachkompetenz, von Humankompetenz und Sozialkompetenz gelten die Methodenkompetenz, die kommunikative Kompetenz und die Lernkompetenz.

Kommunikativ kompetent ist ein Schüler, wenn dazu bereit ist und befähigt ist, kommunikative Situationen zu verstehen und zu gestalten, was einschließt, die eigenen Absichten und Bedürfnisse und die anderer wahrzunehmen, zu verstehen und darzustellen.[13] [14]

Lernkompetenz ist definiert als „Bereitschaft und Befähigung, Informationen über Sachverhalte und Zusammenhänge selbstständig und gemeinsam mit Anderen zu verstehen, auszuwerten und in gedankliche Strukturen einzuordnen.1,14

Die Fähigkeit und Bereitschaft, in der Arbeitswelt und im privaten Bereich des Lebens Lerntechniken und -Strategien zu entwickeln und diese für lebenslanges Lernen zu nutzen ist Inbegriff der Lernkompetenz.

Um dies auf effiziente Art und Weise gestalten zu können ist eine ausgebildete Methodenkompetenz notwendig. Sie befähigt zu zielgerichtetem und planmäßigem Vorgehen bei der Bearbeitung von Aufgaben und Problemen z.B. bei der Herangehensweise einer neuen Arbeitsaufgabe.

[...]


[1] Im Folgenden als Schüler bezeichnet.

[2] vgl. Bader 2004, S. 25f

[3] vgl. Bader 2004, S. 24 und KMK 2007, S. 19f

[4] vgl. Müller/ Bader 2004, S.90

[5] vgl. Sloane 2001, S. 197

[6] Sloane 2001, S.199

[7] vgl. Sloane 2001, S. 199f

[8] Vgl. KMK 2007, S. 19

[9] KMK 2000, S. 14

[10] Vgl. Bader 2004, S. 28ff

[11] KMK2007, s. 10

[12] KMK2007, S. 11

[13] vgl. KMK2007, S. 11

[14] KMK2007, S. 11

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Welchen Beitrag leistet Lernfeldorientierter Unterricht zur Ausbildung von Methodenkompetenz im Rahmen der schulischen Berufsausbildung?
Untertitel
Didaktische Arrangements der Förderung
Hochschule
Universität Duisburg-Essen  (Institut für Berufs- und Weiterbildung)
Veranstaltung
Didaktik der beruflichen Bildung: Konzepte und Methoden der beruflichen Kompetenzentwicklung
Note
2,7
Autor
Jahr
2010
Seiten
21
Katalognummer
V182303
ISBN (eBook)
9783656062813
ISBN (Buch)
9783656062929
Dateigröße
37290 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
welchen, beitrag, lernfeldorientierter, unterricht, ausbildung, methodenkompetenz, rahmen, berufsausbildung, didaktische, arrangements, förderung
Arbeit zitieren
Alexandra Quernheim (Autor:in), 2010, Welchen Beitrag leistet Lernfeldorientierter Unterricht zur Ausbildung von Methodenkompetenz im Rahmen der schulischen Berufsausbildung?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182303

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