Die Ergebnisse der internationalen PISA- (2001) und nationalen PISA-E (2005) Studie führten erwartungsgemäß zu einer wortreichen Debatte um schulpädagogische und bildungspolitische Zielsetzungen. Während die einen schon eifrig Maßahmenkataloge entwerfen, fordern die anderen (einschließlich der Verfasser) noch eine grundlegende Analyse. Eine unvoreingenommene und sachliche Diskussion über Bildung zu führen scheint, trotz gegenteiliger Hoffnungen der Verfasser (BAUMERT ET AL. 2001, S. 12 u. 14), grundsätzlich schwierig zu sein. Eine besonders fragwürdige Rolle kommt dabei sicherlich der oft gerügten, verantwortungslosen Aufbereitung von Informationen von Presse, Funk und Fernsehen zu (HESSE & JOSCOK 2003), die die Auseinandersetzung durch Vereinfachung in "Gewinner/Verlierer" oder unnötigen "Rankings" anheizen. Wie auch immer, die Zahl der Kommentare ist schier unüberschaubar (vgl. BECKER 2003, S.241) und die Anteile der thematischen Überschneidungen und Wiederholungen so groß, dass eine umfassende Analyse der Beiträge im Rahmen dieser Arbeit nicht geleistet werden konnte.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist vielmehr die Zielsetzung und Aussagekraft der PISA-Studien mit Fokussierung auf den zugrunde liegenden Bildungsbegriff zu hinterfragen. Hierfür müssen zunächst die Herangehensweise und Ergebnisse der PISA und PISA-E-Studie dargestellt werden (Kapitel 2-3). Das vierte Kapitel dient einem Exkurs zur exemplarischen Vorstellung des finnischen und englischen Schulsystems. Im Anschluß (Kapitel 5) folgt eine Zusammenstellung der Kritik verschiedener Autoren, eine Klassifizierung häufig genannter Ursachen für die "Bildungsmisere" (Kapitel 6) und eine Aufstellung der daraus abzuleitenden Schlußfolgerungen bzw. Maßnahmen (Kapitel 7). Zuletzt soll eine zusammenfassende Diskussion der Analyse die Arbeit abrunden (Kapitel 8).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die internationale PISA-Studie
- Zielsetzung
- Methoden
- Ergebnisse
- Lesekompetenz
- Mathematische Grundbildung
- Naturwissenschaftliche Grundbildung
- Geschlechterunterschiede in Basiskompetenzen
- Selbstreguliertes Lernen
- Kooperation und Kommunikation
- Familiäre Lebensverhältnisse, Bildungsbeteiligung und Kompetenzerwerb
- Lebens- und Lernbedingungen von Jugendlichen
- Zusammenfassung
- Die nationale PISA-E-Studie
- Methoden
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Leistungstests
- Umfeldfaktoren
- Andere Schulsysteme im Vergleich
- Finnland
- England
- Kritik an den Studien
- Kritik an den Methoden
- Kritik an den Grundsätzen, Zielsetzungen und der Aussagekraft
- Ursachen der Bildungsmisere
- Schlußfolgerungen aus PISA und Maßnahmen
- "Pragmatische" Ansätze
- "Idealistische" Ansätze
- Was man machen kann und was man machen will - oder was ist Bildung?
- Zum Bildungsbegriff
- Eigene Ansichten und der Versuch einer Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, die Zielsetzung und Aussagekraft der PISA-Studien mit Fokussierung auf den zugrunde liegenden Bildungsbegriff zu hinterfragen. Dabei werden die Herangehensweise und Ergebnisse der PISA und PISA-E-Studie dargestellt, das finnische und englische Schulsystem exemplarisch vorgestellt, die Kritik verschiedener Autoren an den Studien zusammengestellt, häufig genannte Ursachen für die "Bildungsmisere" klassifiziert sowie daraus abzuleitende Schlussfolgerungen und Maßnahmen aufgezeigt.
- Die internationale PISA-Studie und ihre Zielsetzung
- Die Ergebnisse der PISA- und PISA-E-Studien
- Kritik an den PISA-Studien und deren Aussagekraft
- Ursachen der Bildungsmisere
- Schlussfolgerungen aus den PISA-Studien und mögliche Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Relevanz der PISA-Studien für die bildungspolitische Debatte beleuchtet und die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit erläutert. Das zweite Kapitel widmet sich der internationalen PISA-Studie, wobei Zielsetzung, Methoden und Ergebnisse im Detail vorgestellt werden. Das dritte Kapitel behandelt die nationale PISA-E-Studie und präsentiert die wichtigsten Ergebnisse der Leistungstests und Umfeldfaktoren. Im vierten Kapitel werden exemplarisch das finnische und das englische Schulsystem im Vergleich dargestellt. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Kritik an den PISA-Studien, sowohl hinsichtlich der Methoden als auch der Grundsätze, Zielsetzungen und Aussagekraft. Das sechste Kapitel beleuchtet verschiedene Ursachen der Bildungsmisere, während das siebte Kapitel Schlussfolgerungen aus den PISA-Studien und daraus abzuleitende Maßnahmen, sowohl pragmatische als auch idealistische, aufzeigt. Das achte Kapitel schließt die Arbeit mit einer Diskussion des Bildungsbegriffs und einer Zusammenfassung der eigenen Ansichten ab.
Schlüsselwörter
Die vorliegenden Arbeit befasst sich mit der internationalen PISA- und der nationalen PISA-E-Studie, analysiert deren Ergebnisse und kritisch hinterfragt deren Aussagekraft. Die Analyse konzentriert sich auf den zugrunde liegenden Bildungsbegriff und untersucht verschiedene Ursachen der Bildungsmisere. Wichtige Themen sind Lesekompetenz, mathematische und naturwissenschaftliche Grundbildung, Schulsysteme im Vergleich, Kritik an den Studien, Schlussfolgerungen aus den PISA-Studien und Bildungspolitik.
- Arbeit zitieren
- Sandor Samu (Autor:in), 2003, Die PISA- und PISA-E-Studie - Inhalte, Reaktionen, Konsequenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18236