Benito Pérez Galdós hat mit La desheredada nicht nur den so genannten ersten naturalistischen Roman Spaniens geschrieben; vielmehr ist er ein Abbild der Veränderungen, die das 19. Jahrhundert prägten: Desamortización, Verfall des Adels und synchroner Aufstieg einer kleiner Schicht des reichen Bürgertums; soziale Missstände der breiten Masse und parasitäre Mentalität der Oberschicht sind die wohl auffälligsten Merkmale. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Aufhebung der Schichten, zumindest hinsichtlich Verhalten und Äußerlichkeiten. Die realistische Darstellung der spanischen Gesellschaft der Jahre 1872-1876 soll in dieser Arbeit im Vordergrund stehen. Der Autor schafft es mit Hilfe der Figur Isidora Rufete und ihres Umfeldes die historischen Ereignisse dieser Jahre darzustellen und aufzuzeigen, in wie weit diese Geschehnisse Auswirkungen auf das Individuum haben. Er analysiert demnach komplexe historische Veränderungen und psychologische Abgründe, um seine Enttäuschung kundzutun: für die Liberalen war die Restauration ein wahrer Rückschlag, die Scheinheiligkeit der Gesellschaft kaum noch zu ertragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitende Worte
- La desheredada im Kontext von Galdós Gesamtwerk
- Inhalt und Themen des Romans
- Der Naturalismus in Spanien
- Textanalyse
- Politik und Geschichte: ein historischer Roman in der Gegenwart
- Gesellschaftskritik
- Die Moderne in Madrid
- Conclusio
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Darstellung des sozialen Wandels in La desheredada, einem Roman von Benito Pérez Galdós. Im Zentrum steht die Analyse der historischen, gesellschaftlichen und psychologischen Aspekte des Werkes, wobei besonderes Augenmerk auf die Figur Isidora Rufete und ihre Rolle im Kontext der spanischen Gesellschaft der 1870er Jahre gelegt wird.
- Die Darstellung der gesellschaftlichen Veränderungen in Spanien im 19. Jahrhundert
- Der Einfluss des Naturalismus auf die Thematik und die Figuren des Romans
- Die Kritik an der spanischen Gesellschaft und ihren sozialen Missständen
- Die Rolle der Geschichte und des historischen Wandels in der Gestaltung der Charaktere und Handlung
- Die psychologische Entwicklung der Protagonistin Isidora Rufete im Kontext des sozialen Wandels
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Werk von Benito Pérez Galdós und stellt La desheredada im Kontext seines Gesamtwerks dar. Anschliessend wird der Inhalt und die wichtigsten Themen des Romans zusammengefasst, wobei insbesondere die soziale und gesellschaftliche Problematik der 1870er Jahre in Spanien im Vordergrund steht. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss des Naturalismus auf die Gestaltung des Romans und analysiert die Figuren, die Handlung und die Sprache in Bezug auf diese Strömung. Der Hauptteil der Arbeit widmet sich der Darstellung des sozialen Wandels in La desheredada, wobei die Schwerpunkte auf der Analyse der Geschichte, der Gesellschaftskritik und dem Fortschritt liegen. Der Roman wird als ein Spiegelbild der spanischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts betrachtet, in dem die sozialen und politischen Umbrüche dieser Zeit auf eindringliche Weise dargestellt werden.
Schlüsselwörter
La desheredada, Benito Pérez Galdós, Naturalismus, Spanien, 19. Jahrhundert, Sozialer Wandel, Gesellschaftskritik, Madrid, Isidora Rufete, Adel, Bürgertum, Restauration, historische Ereignisse, psychologische Entwicklung.
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- Silvia Freudenthaler (Autor), 2011, Schein und Sein in 'La Desheredada' von Benito Pérez Galdós, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182475