Das Zeitalter der neuen Medien ist nicht mehr nur angebrochen, sondern hat sich bereits fest in der heutigen Gesellschaft integriert.
So ist es bspw. leicht, ein Foto zu einem bestimmten Themenbereich nicht selbst zu fotografieren, sondern über eine Online-Suchmaschine im WorldWideWeb eine Aufnahme zu diesem bestimmten Thema zu finden. Aber darf dieses Bild dann auch kopiert und anschließend als eigenes tituliert werden?
Dies ist eine Thematik mit der sich das Urheberrecht beschäftigt und genaue Regelungen zum Schutz bestimmter Werke vor der unbefugten Verwendung Dritter enthält. Zu diesen Werken gemäß § 2 UrhG gehören neben bspw. Filmen, Schriftstücken und Computerprogrammen auch Fotos.
Doch wie verhält es sich mit der Nachbildung von Ton- oder Filmträgern? Denn auch hier hätte man im Internet die Möglichkeit, kostenfrei Musik und Film sich anzueignen. Obwohl dies illegal und strafbar wäre, da man diese dem Grunde nach nur käuflich erwerben darf.
Auch hier gibt es klare Regelungen im Urheberrechtsgesetz, dessen vierter Abschnitt dem umfassenden Schutz der Tonträgerhersteller gewidmet ist.
Aber ist es vielleicht möglich, eine bereits produzierte Sendung zu benutzen, um diese bspw. weiterzusenden und somit die Öffentlichkeit zu bereichern?
Auch hier gibt es eine klare Antwort, beziehungsweise Rechtslage: Nein, denn im fünften Abschnitt des Urheberrechtsgesetzes wird ausgiebig auf diese Problematik eingegangen. Durch diese bestehenden Regelungen wird es Dritten verboten, sich die von den Sendeunternehmen erbrachten Leistungen ohne entsprechendes Nutzungsrecht zu Eigen zu machen.
Der beschriebenen Systematik zu folge drängt sich nun die Frage auf, ob somit auch eine Regelung über die Verwendung im Internet veröffentlichter Texte von Verlagen zu finden ist. Doch wird das Kapitel über die verwandten Schutzrechte im Urheberrechtsgesetz genauer betrachtet, so werden zwar Regelungen zum Schutz der bereits oben genannten Sendeunternehmen, Tonträgerherstellern und anderen Werkmittlern gefunden, keine aber für den Schutz der Verlage und deren veröffentlichte Arbeiten.[...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Das Leistungsschutzrecht als verwandtes Schutzrecht
- 1. Bereits bestehende Leistungsschutzberechtigte
- a) ausübende Künstler
- b) Tonträgerhersteller
- c) Sendeunternehmen
- d) Fazit der bereits bestehenden rechtlichen Regelungen
- 2. Die Leistungen der Tonträgerhersteller und die der Verlage
- a) Problemfokus Verlage
- b) Vergleich der Leistungen des Verlages mit deren des Tonträgerherstellers
- 1. Bereits bestehende Leistungsschutzberechtigte
- III. Brauchen wir ein Leistungsschutzrecht für Verlage?
- 1. Leistungsschutzrecht für Verlage - Was spricht dafür?
- 2. Leistungsschutzrecht für Verlage - Was spricht dagegen?
- IV. Persönliche Würdigung
- V. Ergebnis der Untersuchung
- Anlagenverzeichnis
- VI. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelor-Arbeit befasst sich mit der Frage, ob ein Leistungsschutzrecht für Verlage eingeführt werden sollte. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Argumente für und gegen ein solches Schutzrecht. Dabei werden die Leistungen von Verlagen im Vergleich zu anderen Leistungsschutzberechtigten, wie z.B. Tonträgerherstellern, untersucht.
- Leistungsschutzrecht für Verlage
- Vergleich der Leistungen von Verlagen mit anderen Leistungsschutzberechtigten
- Argumente für und gegen ein Leistungsschutzrecht für Verlage
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Leistungsschutzrechts
- Wirtschaftliche Auswirkungen eines Leistungsschutzrechts für Verlage
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Leistungsschutzrechts für Verlage ein und erläutert die Relevanz der Fragestellung. Sie stellt den aktuellen Stand der Diskussion dar und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel II beleuchtet das Leistungsschutzrecht als verwandtes Schutzrecht. Es werden die bereits bestehenden Leistungsschutzberechtigten, wie z.B. ausübende Künstler, Tonträgerhersteller und Sendeunternehmen, vorgestellt und ihre Leistungen im Vergleich zu denen von Verlagen analysiert.
Kapitel III befasst sich mit der Frage, ob ein Leistungsschutzrecht für Verlage eingeführt werden sollte. Es werden die Argumente für und gegen ein solches Schutzrecht diskutiert. Dabei werden die wirtschaftlichen und rechtlichen Auswirkungen eines Leistungsschutzrechts für Verlage betrachtet.
Kapitel IV bietet eine persönliche Würdigung der Ergebnisse der Untersuchung. Es werden die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengefasst und die eigenen Schlussfolgerungen gezogen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Leistungsschutzrecht, Verlage, Urheberrecht, Tonträgerhersteller, Sendeunternehmen, wirtschaftliche Auswirkungen, rechtliche Rahmenbedingungen, Argumente für und gegen ein Leistungsschutzrecht für Verlage.
- Arbeit zitieren
- Anja Wohlrab (Autor:in), 2011, Brauchen wir ein Leistungsschutzrecht für Verlage?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182569