Leseprobe
Inhaltsangabe
2. Einleitung
3. Das Konzept der Schlüsselqualifikation
3.1 Begründungsansätze
3.1.1 arbeitsmarktpolitische Begründung
3.1.2 berufspädagogische Begründung
3.2 Umsetzungsansätze
4. Bedeutung der Schlüsselqualifizierung für ein Unternehmen
5. Zusammenfassung
6. Literaturverzeichnis
2. Einleitung
In meinem Teil des zu bearbeitenden Referatsthemas beschäftigte ich mich mit dem Begriff der „Schlüsselqualifikation“ in der betrieblichen Weiterbildung.
Wie sieht das Konzept der Schlüsselqualifikationen aus und welche Relevanz hat es für die betriebliche Weiterbildung?
In meinen Aussagen stütze ich mich auf die Ausführungen und Veröffentlichungen von Rolf Arnold. Er betrachtet die Konzepte von Mertens u.a. und bezieht hierzu kritisch Stellung.
Ich werde im folgenden näher auf das genannte Konzept eingehen und sowohl die arbeitsmarktpolitischen, als auch die berufspädagogischen Begründungsansätze aufgreifen und beschreiben. Anschließend werde ich aufzeigen, wie das Konzept der Schlüsselqualifikationen umgesetzt werden kann; im letzten Teil meiner Ausführungen gehe ich auf die Bedeutung von Schlüsselqualifizierung für die Unternehmen ein.
3. Das Konzept der Schlüsselqualifikation
Dieter Mertens definiert den Begriff der „Schlüsselqualifikation“ wie folgt: Es sei der „Schlüssel zur raschen und reibungslosen Erschließung von wechselndem Spezialwissen.“ Wobei zu beachten ist, dass das Konzept der Schlüsselqualifikationen als Fundierung von bereits diskutierten und gepflegten Prinzipien dienen soll und nicht etwa als „Zauberformel“ (Lisop 1988, Zabeck 1989) für das didaktische Vorgehen in der Bildungspolitik, Berufs- und Erwachsenenpädagogik. Arnold hebt hervor, dass eben dieses Konzept als erweiterter Qualifikationsbegriff zu sehen ist, „... der über eine eng fachspezifische Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz hinausweist und sowohl eine erweiterte Sachkompetenz als auch eine Selbst- und Sozialkompetenz umfasst.“[1] Aufgekommene Unklarheiten bezüglich der Begriffsklärung in der Debatte der Schlüsselqualifikation ist darauf zurückzuführen, dass Begründungs- und Umsetzungsfragen vermischt diskutiert werden. Details hierzu werde ich in einem späteren Kapitel diskutieren. Weitesgehende Einigung hingegen besteht in bezug auf die zu vermittelnden Bereiche. Man stützt sich hierbei hauptsächlich auf die von Reetz 1989 aufgestellte „Dreiheit“. Hierbei gilt es eine Zusammenführung von Sachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz zu erreichen. Bei der Sachkompetenz geht es darum, Fertigkeiten zu vermitteln. Zugriffswissen soll erlangt werden; Arnold spricht hier von „know how to know“ oder „keyknowledge“. Selbstkompetenz soll dazu befähigen selbständig zu arbeiten, woraus eine Flexibilität entstehen soll, die den Wechsel zwischen verschiedenen beruflichen Aufgabenstellungen und Problemlösungen ermöglichen. Die Sozialkompetenz erfolgt durch die Herausbildung von Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit. Dieses ist Voraussetzung um in einem Team produktiv arbeiten zu können.
Andere aufgestellte Ordnungsschemata stellten Schwierigkeiten in der einheitlichen Verwendung dar. Qualifikationskomplexe wie „berufsspezifische Fachkompetenz“, „übergreifende Methodenkompetenz“ und „Sozialkompetenz“ warfen dahingegen Probleme auf, dass z.B. die Selbständigkeit mal der Methodenkompetenz und mal der Sozialkompetenz zugeordnet wurde, sowie die Kommunikationsfähigkeit ebenso gleichzeitig in der Methodenkompetenz als auch in der Sozialkompetenz auftauchten. Laur-Ernst hielt 1989 zudem noch fest, dass es auch in bezug auf die formalen und charakterlichen Bildungsziele an theoretischer Verankerung fehlt. Mit den formalen Bildungszielen waren hierbei die zu erlernenden Fähigkeiten gemeint und mit den charakterlichen, die Verhaltensweisen, die in einem Unternehmen notwendig sind um miteinander zu arbeiten und nicht gegeneinander. Kommunikationsfähigkeit wurde in diesem Ansatz nämlich als formales Bildungsziel angesehen, wobei die Zusammenarbeit als charakterliches eingeordnet wurde.
Wozu ist nun eine Schlüsselqualifizierung notwendig?
3.1 Begründungsansätze
Die Begründung der Schlüsselqualifizierung in der betrieblichen Weiterbildung ist geleitet von plakativen Formeln, die von Brater 1988 und Schlaffke 1989 in die Diskussion eingebracht wurden.
„Mit der Frage nach Schlüsselqualifikationen ist also immer zugleich die Frage nach den allgemein persönlichkeitsfördernden Aspekten der Fachausbildung gestellt. Berufsbildung wird hier zugleich Persönlichkeitsbildung.“[2] ;
„Schlüsseltechniken erfordern Schlüsselqualifikationen“[3].
Es fällt auf, dass in der Debatte arbeitsmarktpolitische und berufspädagogische Begründungen nicht klar von einander getrennt sind. 1974 führte Mertens das Konzept der Schlüsselqualifikationen zunächst als ein rein arbeitsmarktpolitisches Lösungsmodell ein.
[...]
[1] Arnold 1995 S.70
[2] Brater in: Arnold 1995, S.71
[3] Schlaffke in: Arnold 1995, S.71
- Arbeit zitieren
- Carsten Rauer (Autor), 2001, Bildende Qualifizierung? Neue erwachsenpädagogische Bewertungen und Perspektiven in den 90er Jahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18258
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