Gesellschaftliche Veränderungen, eine höhere Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie veränderte Rollenvorstellungen haben in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass Frauenleben vielfältiger geworden sind und sich die Lebensentwürfe von Frauen jenen der Männer angeglichen haben. Dies gilt allerdings nur bis zur Geburt von Kindern. Durch die Geburt von Kindern werden Frauen in traditionelle Lebensmuster zurückgeworfen und die vielfach überwunden geglaubte Arbeitsteilung lebt wieder auf: der Mann ist der Ernährer und die Frau ist zuständig für die Familie. In dieser Arbeit werden Gründe für eine Retraditionalisierung sowie Auswirkungen auf das Leben von Frauen diskutiert. Im empirischen Teil der Arbeit wird der Frage nachgegangen, wie Frauen die Veränderung ihres Lebensverlaufes durch Mutterschaft erleben. Dafür wurden die Lebenswelten von vier Akademikerinnen mittels eines qualitativen Interviewverfahren untersucht.
Changes in Society along with more women receiving an education and joining the workforce have in the past decades resulted in changed perceptions of gender roles, with women having richer and more diverse lifestyles, having become much more similar to those of men. This is true up until the birth of the first child. With the advent of motherhood women find themselves back in the old role patterns and the traditional domestic division of labour - which was thought to be a thing of the past - is suddenly revived: the man becomes the breadwinner and the woman assumes her responsibility for children and home. This thesis discusses the reasons for the retraditionalization of women’s roles and the resulting impacts on the lives of women. The empirical part explores how the changes in life brought on by motherhood are experienced in the lives of individual women. To explore the issue the lives of four university graduates were researched by qualitative interviews.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 1.1 PROBLEMSKIZZE UND ZIELSETZUNG DER ARBEIT
- 1.2 AUFBAU DER ARBEIT
- 2 DIE VERÄNDERUNG WEIBLICHER LEBENSVERLÄUFE
- 2.1 SOZIOSTRUKTURELLE VERÄNDERUNGEN
- 2.2 BILDUNGSVERLÄUFE VON FRAUEN
- 2.3 ERWERBSTÄTIGKEIT
- 2.4 SELBSTVERSTÄNDNIS VON FRAUEN
- 3 MUTTERSCHAFT ALS WENDEPUNKT FÜR DIE WEIBLICHE BIOGRAFIE
- 3.1 TRADITIONELLE ARBEITSTEILUNG UND WERTHALTUNGEN DER ÖSTERREICHERINNEN
- 3.2 RETRADITIONALISIERUNG DURCH DIE GEBURT VON KINDERN
- 4 GRÜNDE FÜR RETRADITIONALISIERUNGSEFFEKTE
- 4.1 DAS LEITBILD DER GUTEN MUTTER
- 4.1.1 BEGRIFFSDEFINITION
- 4.1.2 HISTORISCHE ENTWICKLUNG DES MUTTERBILDES
- 4.1.3 EINSTELLUNGEN DER ÖSTERREICHERINNEN ZUR GUTEN MUTTER
- 4.2 MÄNNLICHES ROLLENVERSTÄNDNIS UND BETEILIGUNG DER VÄTER
- 4.2.1 MÄNNLICHES ROLLENVERSTÄNDNIS
- 4.2.2 BETEILIGUNG DER VÄTER IN HAUSARBEIT UND ERZIEHUNG
- 4.2.3 VÄTER ZWISCHEN BERUF UND FAMILIE
- 4.3 FAMILIENPOLITIK ALS ENTSCHEIDENDES STEUERUNGSINSTRUMENT
- 4.3.1 BEGRIFFSDEFINITION
- 4.3.2 FAMILIENPOLITIK IN SCHWEDEN VS. ÖSTERREICH/DEUTSCHLAND
- 4.3.3 FAMILIENPOLITIK UND DIE AUSWIRKUNGEN AUF WERTHALTUNGEN & GEBURTENZAHLEN
- 4.4 KINDERBETREUUNGSMÖGLICHKEITEN
- 4.4.1 STRUKTUR DER KINDERBETREUUNG IN ÖSTERREICH
- 4.4.2 KINDERBETREUUNGSANGEBOT IN ÖSTERREICH
- 4.5 EINKOMMENSUNTERSCHIEDE ZWISCHEN MÄNNERN UND FRAUEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Retraditionalisierung weiblicher Lebensverläufe durch Mutterschaft. Ziel ist es, die Gründe für diese Entwicklung zu analysieren und die Auswirkungen auf das Leben betroffener Frauen zu beleuchten. Die Arbeit stützt sich auf soziostrukturelle Veränderungen, gesellschaftliche Werte und empirische Daten aus qualitativen Interviews.
- Veränderung weiblicher Lebensverläufe im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen
- Mutterschaft als Wendepunkt und Auslöser einer Retraditionalisierung
- Einfluss des Leitbilds der "guten Mutter" und männlicher Rollenvorstellungen
- Auswirkungen der Familienpolitik und Kinderbetreuungsmöglichkeiten
- Zusammenhang zwischen Einkommensungleichheit und Retraditionalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Retraditionalisierung weiblicher Lebensverläufe durch Mutterschaft ein und skizziert die Problemstellung sowie die Zielsetzung der Arbeit. Es beschreibt den Aufbau der Arbeit und gibt einen Überblick über die folgenden Kapitel.
2 Die Veränderung weiblicher Lebensverläufe: Dieses Kapitel analysiert die Veränderungen in den Lebensverläufen von Frauen in den letzten Jahrzehnten. Es beleuchtet soziostrukturelle Veränderungen, den Bildungszugang von Frauen, deren Erwerbstätigkeit und das sich verändernde Selbstverständnis von Frauen. Es wird aufgezeigt, wie weit die Angleichung der Lebensentwürfe von Frauen und Männern fortgeschritten ist und welche Faktoren diese Entwicklung beeinflusst haben.
3 Mutterschaft als Wendepunkt für die weibliche Biografie: Dieser Abschnitt untersucht Mutterschaft als zentralen Wendepunkt im Leben von Frauen und deren Rückfall in traditionelle Rollenmuster. Es wird die traditionelle Arbeitsteilung und die damit verbundenen Werte in Österreich diskutiert. Der Fokus liegt auf der Retraditionalisierung, die durch die Geburt von Kindern ausgelöst wird.
4 Gründe für Retraditionalisierungseffekte: Dieses Kapitel erörtert die Ursachen für die Retraditionalisierung. Es untersucht das Leitbild der "guten Mutter", die Rolle der Männer und deren Beteiligung an Hausarbeit und Erziehung, die Auswirkungen der Familienpolitik, die Situation der Kinderbetreuung und die bestehenden Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen. Es werden verschiedene Faktoren analysiert, die zu einer Rückentwicklung hin zu traditionellen Rollenzuschreibungen beitragen.
Schlüsselwörter
Retraditionalisierung, Mutterschaft, weibliche Lebensverläufe, Familienpolitik, Rollenverteilung, Leitbild der guten Mutter, Einkommensunterschiede, Kinderbetreuung, qualitative Interviews, Österreich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Retraditionalisierung weiblicher Lebensverläufe durch Mutterschaft
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Retraditionalisierung weiblicher Lebensverläufe nach der Geburt von Kindern. Sie analysiert die Gründe für diesen Rückgang hin zu traditionellen Rollenmustern und beleuchtet die Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Frauen.
Welche Aspekte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit betrachtet soziostrukturelle Veränderungen, gesellschaftliche Werte, das Leitbild der "guten Mutter", die Rolle der Väter, die Auswirkungen der Familienpolitik und der Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen als Einflussfaktoren auf die Retraditionalisierung.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Veränderung weiblicher Lebensverläufe, ein Kapitel über Mutterschaft als Wendepunkt, und ein Kapitel, das die Gründe für die Retraditionalisierung im Detail untersucht. Die Einleitung beschreibt die Problemstellung, die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über den Inhalt jedes einzelnen Kapitels.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf soziostrukturelle Analysen, die Betrachtung gesellschaftlicher Werte und empirische Daten aus qualitativen Interviews. Die genauen Methoden werden im Haupttext der Arbeit detailliert beschrieben.
Welche Faktoren tragen zur Retraditionalisierung bei?
Die Arbeit identifiziert mehrere Faktoren, die zur Retraditionalisierung beitragen, darunter das Leitbild der "guten Mutter", männliche Rollenvorstellungen und deren Beteiligung an Hausarbeit und Kindererziehung, die Familienpolitik (im Vergleich zwischen Schweden und Österreich/Deutschland), die Verfügbarkeit und Struktur der Kinderbetreuung, und Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen.
Welche Rolle spielt die Familienpolitik?
Die Familienpolitik wird als entscheidendes Steuerungsinstrument betrachtet. Die Arbeit vergleicht die Familienpolitik in Schweden mit der in Österreich und Deutschland, um deren Auswirkungen auf Wertevorstellungen und Geburtenzahlen zu analysieren.
Welche Rolle spielen die Väter?
Die Arbeit untersucht das männliche Rollenverständnis und die Beteiligung der Väter an Hausarbeit und Kindererziehung. Ein Fokus liegt darauf, wie Väter Beruf und Familie vereinbaren.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Retraditionalisierung, Mutterschaft, weibliche Lebensverläufe, Familienpolitik, Rollenverteilung, Leitbild der guten Mutter, Einkommensunterschiede, Kinderbetreuung, qualitative Interviews, Österreich.
Wo finde ich den vollständigen Text der Arbeit?
Der vollständige Text der Arbeit ist nicht in diesem FAQ enthalten. Dies ist lediglich eine Zusammenfassung des Inhalts.
- Citar trabajo
- Mag.phil Bakk.phil Karin Eck (Autor), 2008, Zur Retraditionalisierung der Lebensverläufe von Frauen durch Mutterschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182655