Die nachstehende Bakkalaureatsarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Sprachbünde in Europa. Es wird zunächst der Begriff Areallinguistik näher erläutert und daraufhin auf die Entwicklung in diesem Teilgebiet der vergleichenden Sprachwissenschaft eingegangen. Anschließend folgt ein Kapitel über den heutigen Sprachbundbegriff. Definitionen werden dargelegt und Sprachbünde vorgestellt, deren Existenz größtenteils nicht mehr bezweifelt werden.
Im letzten Abschnitt wird der Donausprachbund intensiv diskutiert. Die Ansichten des tschechischen Areallinguisten Vladimir Skalička werden präsentiert und es wird versucht die Frage nach der Daseins-Berechtigung dieses Sprachbundes zu beantworten.
Die vergleichende Sprachwissenschaft lässt sich in folgende fünf Teilbereiche unterteilen: die historisch-vergleichende, die kontrastive, die Kontaktlinguistik, die Sprachtypologie und die Areallinguistik. In dieser Arbeit wird ausschließlich der letztgenannte Punkt behandelt.
Die Hypothese, auf der die Areallinguistik beruht, besagt, dass sich Sprachen – die ursprünglich gar nicht miteinander verwandt oder nur entfernt miteinander verwandt waren – durch die geographische Nähe einander annähern können. Ziel der Areallinguisten ist es, gemeinsame Merkmale eben jener räumlich benachbarter Sprachen zu erkennen und diese zu Sprachbünden zusammenzufassen. Die Bereiche Geographie und Sprachwissenschaft verschmelzen hier also auf gewisse Weise ineinander...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition Areallinguistik
- Die Entwicklung der Areallinguistik
- Nikolai Trubetzkoy
- Roman Jakobson
- Ernst Lewy
- Gyula Décsy
- Harald Haarmann
- Der heutige Sprachbundbegriff
- Der Balkansprachbund
- Der baltische Sprachbund
- Der südasiatische Sprachbund
- Der Khoisan-Sprachbund
- Der Donausprachbund
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bakkalaureatsarbeit befasst sich mit dem Thema Sprachbünde in Europa. Sie widmet sich der Klärung des Begriffs Areallinguistik und verfolgt die Entwicklung dieses Teilgebiets der vergleichenden Sprachwissenschaft. Des Weiteren wird der heutige Sprachbundbegriff beleuchtet und es werden Sprachbünde vorgestellt, deren Existenz weitgehend anerkannt ist.
- Definition und Entwicklung der Areallinguistik
- Der heutige Sprachbundbegriff und seine Anwendung
- Die Rolle des geographischen Faktors bei Sprachentwicklungen
- Die Identifizierung und Beschreibung verschiedener Sprachbünde
- Die Untersuchung des Donausprachbundes und seiner Besonderheiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt eine kurze Einführung in das Thema der Arbeit und stellt die zentralen Fragestellungen vor. Kapitel 2 liefert eine genaue Definition der Areallinguistik als Teilbereich der vergleichenden Sprachwissenschaft und beleuchtet die Hypothese, auf der dieses Gebiet basiert. Kapitel 3 befasst sich mit der Entwicklung der Areallinguistik und stellt wichtige Vertreter des Prager Linguistenkreises vor, darunter Nikolai Trubetzkoy, der erstmals den Begriff "Sprachbund" einführte. Kapitel 4 widmet sich dem aktuellen Sprachbundbegriff und präsentiert verschiedene Sprachbünde, deren Existenz nicht mehr in Frage gestellt wird. Kapitel 5 geht ausführlich auf den Donausprachbund ein, wobei die Ansichten des tschechischen Areallinguisten Vladimir Skalička zum Ausdruck gebracht werden. Der Fokus liegt darauf, die Daseinsberechtigung dieses Sprachbundes zu untersuchen. Der Abschluss der Arbeit wird in Kapitel 6 präsentiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter in dieser Arbeit sind: Areallinguistik, Sprachbund, Sprachfamilie, Sprachgruppe, vergleichende Sprachwissenschaft, Prager Linguistenkreis, Nikolai Trubetzkoy, Roman Jakobson, Balkansprachbund, baltischer Sprachbund, südasiatischer Sprachbund, Khoisan-Sprachbund, Donausprachbund, Vladimir Skalička.
- Arbeit zitieren
- Bakk. Felix Zinser (Autor:in), 2010, Sprachbünde in Europa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182719