„Wissen boomt. Wissen ist wieder sexy.“
(Birte Müller-Heidelberg)
Bildung ist in der heutigen Zeit zu einem kostbaren Gut geworden. Das Bildungssystem jedes Landes muss dabei einer dauerhaften Aktualität und Reform unterzogen werden, um so die bestmögliche Qualität zu gewährleisten, um wettbewerbsfähig zu sein.
Bildungsjournalismus, als sehr junges Feld, hat sich die Aufgabe gestellt über Bildungsthemen zu informieren und berichten. Der Beruf des Journalisten ist einem stetigen Wandel unterzogen, so geht die Tendenz in Richtung des Fachjournalismus, das heißt, vom Allrounder hin zum Spezialisten. In den kommenden Jahren wird die wissenschaftliche Darstellung von Themen immer wichtiger und so kann auch erwartet werden, dass sich der Bildungsjournalismus als eigener Bereich entwickeln wird. Weiters haben Journalismen und Wissenschaft einige Gemeinsamkeiten wie beispielsweise die Produktion von Informationsangeboten oder das Arbeiten mit professionellen Standards.
In dieser Arbeit wird ein Spezialthema im Bildungsjournalismus untersucht: Migration. An der Universität, im Cafe oder zu Hause, überall wird diskutiert über Menschen mit Migrationshintergrund und ob sie die Bildungschancen der Österreicher verändern oder nicht. Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Diskussionsstränge im Bezug auf Migration und Bildung: Der erste geht darauf ein, dass sich Einwandererfamilien an unsere Gesellschaft anpassen sollen beziehungsweise müssen. Der zweite Strang betont die Integration der Migranten in den Bildungsprozess. Der Bildungsabschluss entscheidet dabei maßgebend über die Eingliederung in die Gesellschaft.
Pisa 2000, 2003 und 2006 haben gezeigt, dass die Bildungsbenachteiligung von Kindern der Migranten sehr ausgeprägt ist. Eine weit verbreitete Aussage ist jene, dass, wenn „Ausländer“ nicht wären, würden sie den Lernfortschritt in Schulen auch nicht behindern. Dabei spielen vor allem die Begriffe „Zugehörigkeit“ und „Nicht-Zugehörigkeit“ eine wichtige Rolle. (vgl. Hamburger 2005: 7) Bildung, Ausbildung oder Studium müssen für die Integration jedes Individuums in die Wissensgesellschaft gewährleistet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Forschungsfragen und erhoffte Forschungsleistung
- 1.2 Gliederung der Arbeit
- 2. Theorie des kulturellen Diskurses
- 2.1 Was ist ein kultureller Diskurs
- 2.1.1 Geschichte der Diskursanalyse
- 2.1.2 Definitionen und Allgemeines über den Diskurs
- 2.1.3 Formen des Diskurses
- 2.2 Der kulturelle Diskurs aus Sicht der Cultural Studies
- 2.2.1 Geschichte der Cultural Studies
- 2.2.2 Ansätze der Cultural Studies
- 2.2.2.1 Der weite Kulturbegriff
- 2.2.2.2 Kontextualität
- 2.2.2.3 Macht und Subjektivität in den CS
- 2.2.2.4 Politische und praktische Relevanz
- 2.2.3 Stuart Hall
- 2.2.4 Populärer Journalismus
- 2.3 Der kulturelle Diskurs aus Sicht des Konstruktivismus
- 2.3.1 Grundidee des Konstruktivismus
- 2.3.2 Das kognitive System und Wahrnehmen
- 2.3.3 Wirklichkeitskonstruktion
- 2.3.4 Das Beobachten
- 2.3.5 Der Kulturbegriff im Konstruktivismus
- 2.3.6 Sprache und Kommunikation
- 2.3.7 Die Rolle der Journalisten und Medien im Konstruktivismus
- 2.1 Was ist ein kultureller Diskurs
- 3. Migration als kultureller Diskurs
- 3.1 Begriffsdefinitionen
- 3.2 Migration in Österreich
- 3.3 Integration in Schulen
- 3.4 Migration als journalistisches Thema
- 3.4.1 Migration als Thema in Österreichs Medien
- 3.4.2 Migration als Thema in den Medien diverser EU-Länder
- 3.5 Konkrete Beispiele der Berichterstattung über Migranten in den Medien
- 3.6 Die Zukunft von Migranten in den Medien
- 4. Bildungsjournalismus
- 4.1 Ausgewählte Definitionen von Journalismus
- 4.2 Medien im Wahlkampf
- 4.3 Bildung und Bildungsjournalismus
- 4.4 Bildungsjournalismus als Fach- und Wissenschaftsjournalismus
- 5. Migration als kultureller Diskurs im Bildungsjournalismus
- 5.1 Interkulturalität aus Sicht der Cultural Studies
- 5.2 Medien und Journalisten aus Sicht der Cultural Studies
- 5.3 Interkulturalität aus Sicht des Konstruktivismus
- 5.4 Medien und Journalisten aus der Sicht des Konstruktivismus
- 6. Empirischer Teil
- 6.1 Inhaltsanalyse
- 6.2 Beschreibung des Analysematerials
- 6.2.1 Untersuchungsgegenstand und -zeitraum
- 6.2.2 Der Tageszeitungsmarkt in Österreich von der Nachkriegszeit bis heute
- 7. Darstellung der Ergebnisse
- 7.1 Inhaltsanalyse
- 7.1.1 Häufigkeit der Berichterstattung
- 7.1.2 Journalistische Darstellungsformen
- 7.1.2.1 Informierende Darstellungsformen
- 7.1.2.2 Interpretierende Darstellungsformen
- 7.1.2.3 Meinungsbildende Darstellungsformen
- 7.1.3 Relevanzebenen
- 7.1.4 Berichterstattungsbereich
- 7.1.5 Objektivität
- 7.1.6 Quellentransparenz
- 7.1.6.1 Autorenangabe
- 7.1.6.2 (Agentur-)Quellen
- 7.1.7 Unterhaltung
- 7.1.7.1 Anzahl der Bilder und Infografiken
- 7.1.7.2 Titel, Kopfzeile und Untertitel
- 7.2 Bewertungsanalyse
- 7.2.1 Akteure der Berichterstattung
- 7.2.2 Bewertungen
- 7.2.3 Themen und Bewertungen der Berichterstattung
- 7.2.4 Die häufigsten bewerteten Themen in den einzelnen Tageszeitungen
- 7.2.5 Zusammenfassung der Ergebnisse der Bewertungsanalyse
- 7.1 Inhaltsanalyse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht die Berichterstattung über Migration und Bildung im österreichischen Bildungsjournalismus im Kontext der Nationalratswahlen 2006 und 2008. Ziel ist es, die Darstellung von Migration im Diskurs des Bildungsjournalismus zu analysieren und dabei verschiedene theoretische Perspektiven, insbesondere die Cultural Studies und den Konstruktivismus, heranzuziehen.
- Analyse der Berichterstattung über Migration und Bildung in österreichischen Medien
- Anwendung der Diskursanalyse zur Untersuchung des kulturellen Rahmens der Berichterstattung
- Vergleichende Betrachtung verschiedener theoretischer Ansätze (Cultural Studies, Konstruktivismus)
- Identifizierung von Darstellungsformen und Bewertungsmustern in der Berichterstattung
- Untersuchung des Einflusses der Medien auf die öffentliche Wahrnehmung von Migration und Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Forschungsfrage und die Struktur der Arbeit ein. Kapitel 2 legt die theoretischen Grundlagen dar, indem es den kulturellen Diskurs aus der Sicht der Cultural Studies und des Konstruktivismus beleuchtet. Kapitel 3 definiert den Begriff Migration und beleuchtet dessen Rolle im österreichischen Kontext, insbesondere im Bildungssystem und in den Medien. Kapitel 4 behandelt den Bildungsjournalismus und seine Funktion im Kontext von Wahlkämpfen. Kapitel 5 verbindet die vorherigen Kapitel, indem es Migration als kulturellen Diskurs im Bildungsjournalismus unter Berücksichtigung der gewählten theoretischen Ansätze analysiert. Kapitel 6 beschreibt die Methodik der empirischen Untersuchung, Kapitel 7 präsentiert die Ergebnisse der Inhalts- und Bewertungsanalyse.
Schlüsselwörter
Migration, Bildung, Bildungsjournalismus, Diskursanalyse, Cultural Studies, Konstruktivismus, Medienberichterstattung, Österreich, Nationalratswahlen, Inhaltsanalyse, Bewertungsanalyse, Interkulturalität.
- Citation du texte
- Tina Tritscher (Auteur), 2009, Migration im Bildungsjournalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182833