1. Einleitung
In Zeiten, in denen jeder, der Zugang zum Internet hat, über mindestens eine E-Mail-Adresse verfügt, füllen häufig unerwünschte E-Mails, sogenannte Spam-Mails das Postfach. Darunter finden sich allzu häufig auch Scam-E-Mails. Unter Scams versteht man betrügerische E-Mails, die unter verschiedenen Vorwänden Geldbeträge vom Empfänger erbitten. Als Belohnung für die Kooperation mit den Betrügern winkt am Ende eine verlockend große Geldsumme, die jedoch nur mithilfe des zuvor erbetenen Vorschusses erlangt werden kann.
Mittlerweile hat sich jedoch eine Gegenbewegung zu den sogenannten Scammern gebildet: E-Mail-Nutzer, die der Betrugsmails müde wurden, fingen an, auf Scam-EMails zu antworten und die Betrüger in teils monatelange Gespräche zu verwickeln. Dabei erhofften sie sich einerseits, diese somit von tatsächlichen Opfern abzulenken
und ihre Zeit zu verschwenden, andererseits machte es ihnen Spaß, mit den Betrügern zu spielen und sie teilweise auf das Schlimmste zu veralbern.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, das Phänomen des Scambaitings unter dem Begriff der interkulturellen Kommunikation näher zu betrachten und die kulturellen Beziehungen zwischen den Scammern, die größtenteils aus dem westlichen Afrika stammen und
den Scambaitern, die den westlichen Industriekulturen angehören, zu erforschen.
Um die Frage nach dem möglichen kulturellen Unverständnis der Scammer für die westliche Kultur zu beantworten, soll auf Basis der inhaltlichen Analyse eines Scambaiting-Dialogs eine mögliche Aussage darüber getroffen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie
- Definitionen
- Scamming
- Scambaiting
- Kultureller Hintergrund der Scammer, 419er, Nigeria-Connection
- Kultureller Hintergrund der Scambaiter
- Vorstellung des Materials
- Gegenwärtiger Forschungsstand
- Theorie der qualitativen Inhaltsanalyse
- Definitionen
- Analyse
- Einordnung in ein Kommunikationsmodell
- Regelgeleitetheit: Einteilung des Texts
- Analyse nach Kategorien
- Verlangen/ Auffordern
- Verständnis/ Unverständnis
- Gütekriterien
- Resultate
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des Scambaitings im Kontext der interkulturellen Kommunikation. Sie zielt darauf ab, die kulturellen Beziehungen zwischen Scammern, hauptsächlich aus Westafrika, und Scambaitern aus westlichen Industrieländern zu untersuchen.
- Definition und Funktionsweise von Scamming und Scambaiting
- Kultureller Hintergrund der Scammer und Scambaiter
- Analyse eines Scambaiting-Dialogs unter Verwendung der qualitativen Inhaltsanalyse
- Bedeutung von kulturellem Verständnis und Missverständnis in der Interaktion zwischen Scammern und Scambaitern
- Bedeutung von Scambaiting im Kontext der digitalen Kultur und Kommunikationsformen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Scambaiting ein und beleuchtet den Kontext von Spam-Mails und dem Phänomen von Scam-Betrügereien. Es werden die Akteure Scambaiter und Scammer vorgestellt sowie die Motivation und Ziele des Scambaitings erläutert.
- Theorie: Dieses Kapitel legt den theoretischen Rahmen für die Analyse fest. Es werden Definitionen von Scamming und Scambaiting geliefert, sowie Informationen zu den kulturellen Hintergründen der beteiligten Akteure. Der gegenwärtige Forschungsstand zum Thema wird dargestellt und die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse vorgestellt.
- Analyse: In diesem Kapitel wird ein Scambaiting-Dialog anhand eines Kommunikationsmodells analysiert. Der Text wird kategorisiert und nach den Kategorien Verlangen/Auffordern und Verständnis/Unverständnis untersucht. Die Gütekriterien der Analyse werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Scambaiting, Interkulturelle Kommunikation, Scammer, Scambaiter, Nigeria-Connection, 419-Scam, Kulturelle Unterschiede, Qualitative Inhaltsanalyse, Kommunikation, Digitale Kultur.
- Citar trabajo
- Pina Pohl (Autor), 2010, Scambaiting im Fokus interkultureller Kommunikation, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182835