Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts standen die Moldau und die Walachei, die sozusagen den Kern des heutigen Rumänien bilden, unter Oberhoheit des Osmanischen Reichs. Und obwohl Russland nach dem Frieden von Adrianopel (1829) seinen Einfluss in der Region bis hin zur Errichtung eines Protektorats über beide Gebiete ausdehnte, so blieb dessen ungeachtet der türkische Sultan Oberherr der Donaufürstentümer. Jedoch abgesehen von den Tributen an die Pforte, die auch weiterhin geleistet werden mussten, waren die Fürstentümer de facto autonom und verfügten seit 1830 auch über ein eigenes Grundgesetz.[1]
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1 Ekkehard Völkl: Rumänien: Vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, Regensburg u.a. 1995, S. 25.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Modernisierung“ – Probleme der Anwendbarkeit des Begriffs
- Modernisierungsbestrebungen unter Karl I.
- Erste Modernisierungsansätze unter Fürst Cuza
- Die Militärreform
- Der Eisenbahnbau
- Der Agrarsektor und die Lage der Bauern
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die wichtigsten Modernisierungsmaßnahmen von Karl I. von Rumänien in seinen ersten Regierungsjahren und untersucht die Relevanz dieser Reformen im Kontext der angestrebten Modernisierung des Landes. Dabei wird die Bedeutung des Eisenbahnbaues und der Militärreform sowie die problematische Lage der rumänischen Bauern beleuchtet.
- Die Übertragbarkeit des Modernisierungsbegriffs auf die rumänische Geschichte
- Die Rolle der Eliten bei der Modernisierung
- Die Herausforderungen und Chancen der Modernisierung
- Die Lage der rumänischen Bauern und die Bedeutung der Agrarreform
- Die Bedeutung der Militärreform und des Eisenbahnbaues für die rumänische Modernisierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Modernisierungsbestrebungen in Rumänien im 19. Jahrhundert dar, beleuchtet die politische Situation der Moldau und der Walachei unter osmanischer und russischer Oberhoheit und führt die Vereinigung der Fürstentümer und die Wahl Karls I. zum Fürsten ein. Die Einleitung betont die Bedeutung der Modernisierung für Rumänien und die Notwendigkeit, das Land an westeuropäische Lebensverhältnisse anzupassen.
- „Modernisierung“ – Probleme der Anwendbarkeit des Begriffs: Dieses Kapitel hinterfragt die gängige Definition von „Modernisierung“ und diskutiert die Schwierigkeit, diese auf andere Gesellschaften, insbesondere auf Agrargesellschaften, zu übertragen. Es wird argumentiert, dass die Definition von „Modernisierung“ oft eurozentrisch ist und die Eigenheiten anderer Kulturen vernachlässigt.
- Modernisierungsbestrebungen unter Karl I.: Dieses Kapitel behandelt die wichtigsten Modernisierungsmaßnahmen von Karl I., wobei insbesondere die Militärreform, der Eisenbahnbau und die problematische Lage der rumänischen Bauern im Fokus stehen. Es werden die Ziele und die Herausforderungen der Reformen beleuchtet und die Bedeutung der Reformpolitik für die Entwicklung Rumäniens dargestellt.
- Der Agrarsektor und die Lage der Bauern: Dieses Kapitel befasst sich mit der landwirtschaftlichen Situation in Rumänien und den Problemen der Bauern. Es wird die Bedeutung der Agrarreform für die Modernisierung des Landes und die Herausforderungen bei der Verbesserung der Lebensbedingungen der Bauern diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Modernisierung, Agrargesellschaft, Industriegesellschaft, rumänische Geschichte, Karl I., Militärreform, Eisenbahnbau, Bauern, Agrarsektor, Eliten, nachholende Entwicklung, eurozentrische Perspektive, und der Problematik der Übertragbarkeit des Modernisierungsbegriffs.
- Citation du texte
- Oliver Borufka (Auteur), 2011, Modernisierungsbestrebungen in den ersten Regierungsjahren Karls I. von Rumänien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182841