Das Abkommen über die Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF), das 1944 unterzeichnet wurde, stellt die Geburtsstunde des Bretton-Woods-Systems dar. Mit einem internationalen Währungssystem das auf festen Wechselkursen beruhte, wollte man die katastrophalen wirtschaftlichen Entwicklungen der Zwischenkriegszeit vermeiden. Bereits 27 Jahre später galt das System als gescheitert, die festen Wechselkurse und die Bindungen aller teilnehmenden Währungen am US-Dollar wurden aufgehoben, flexible Wechselkurse bestimmen heute das internationale Währungssystem. Die USA hatten in dem Währungsregime eine besondere Rolle inne, auf deren Einzelheiten hier eingegangen werden soll. Sicher ist jedoch, dass die USA mit ihrem Alleinstellungsmerkmalen die Möglichkeit nutzten, das System scheitern zu lassen indem US-Präsident Nixon im August 1971 die Bindung des US-Dollar an den Goldstandard aufhob. Die Frage nach den Gründen des Niedergangs und der Verantwortung der USA drängen sich hier auf. In dieser Hausarbeit soll vor allem der Frage nachgegangen werden, ob das Scheitern von Bretton Woods ein Resultat neorealistischer Machtpolitik der USA ist. In dieser Arbeit verzichte ich auf eine detaillierte Darstellung der neorealistischen Theorie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Bretton-Woods-Regime und die besondere Rolle der USA
- Neorealistisch determinierte Entscheidungen der Nixon-Administration
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Scheitern des Bretton-Woods-Systems und analysiert, inwieweit neorealistische Machtpolitik der USA hierfür verantwortlich ist. Es wird geprüft, ob die Aufrechterhaltung des Systems aus Sicht der USA Sicherheitsinteressen zurückgestellt wurden.
- Das Bretton-Woods-System und die Rolle der USA als Hegemon
- Neorealistische Theorie und ihre Anwendung auf das internationale Währungssystem
- Die ökonomischen und politischen Vorteile der USA im Bretton-Woods-System
- Die Entscheidung der Nixon-Administration, die Goldbindung des US-Dollars aufzuheben
- Die Folgen des Scheiterns von Bretton Woods für das internationale Währungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor: Inwieweit war das Scheitern des Bretton-Woods-Systems ein Ergebnis neorealistischer Machtpolitik der USA? Die Grundannahmen des Neorealismus nach Kenneth Waltz werden kurz skizziert. Die verwendeten Quellen, insbesondere die Werke von Gowa und Krugman, werden vorgestellt.
Das Bretton-Woods-Regime und die besondere Rolle der USA: Dieses Kapitel beschreibt die Funktionsweise des Bretton-Woods-Systems, die fixen, aber justierbaren Wechselkurse, die Rolle des IWF und die besondere Position des US-Dollars als Leitwährung. Es wird die Konzentration der Goldreserven bei den USA und die damit verbundenen ökonomischen und politischen Vorteile für die USA erläutert. Die Kapitel behandelt auch die wachsenden Probleme durch den Anstieg des ausländischen Dollarbesitzes im Vergleich zu den amerikanischen Goldreserven.
Schlüsselwörter
Bretton-Woods-System, Neorealismus, Machtpolitik, USA, US-Dollar, Goldstandard, Internationale Währungsfonds (IWF), Wechselkurse, Zahlungsbilanz, Sicherheitsinteressen, Hegemonie.
- Citation du texte
- Leon Keller (Auteur), 2011, Das Scheitern von Bretton Woods als Resultat neorealistischer Machtpolitik der USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182932