Einleitung:
Loseblattwerke sind ein spezieller Problemkreis innerhalb der Verlagsbranche. Ihrer wirtschaftlichen Planung aus Verlagssicht ist in der wissenschaftlichen Literatur bisher wenig beachtet worden. Sie können als Ertragsobjekt betrachtet werden, dem Kosten und Erlöse einzeln zugerechnet werden. Loseblattwerke müssen aber auch als Investitionsobjekt gesehen werden, dem Einzahlungen und Auszahlungen zugerechnet werden. Auf der Basis dieser Zurechnung werden in dieser Arbeit verschiedenartige Kriterien zur Beurteilung vorgestellt. Die Kriterien sind z. T. von einander abhängig. Insofern stellt die Gesamtheit der dargestellten Beurteilungskriterien für Loseblattsammlungen ein eigenständiges und in sich abgeschlossenes System dar. Die Kriterien bieten in einem relativ kleinen, abgesteckten Umfeld die Möglichkeit, sehr komplexe wirtschaftliche Verflechtungen zwischen einem Haupt- und mehreren Teil- und Nebenprodukten zu untersuchen. In dieser Arbeit soll das Loseblattwerk als Verlagsprodukt zunächst isoliert betrachtet werden. Ich schaffe zunächst „Laborbedingungen“ (ex definitionem) und definiere Schnittstellen nach außen zu anderen Verlagsprodukten.
Loseblattwerke können als stellvertretendes Beispiel für eine allgemein zunehmende wirtschaftliche Verflechtung von Verlagsprodukten gesehen werden. Im Zuge des Informationszeitalters verflechten sich die Tätigkeitsfelder und Vertriebswege von Verlagen. Neue wirtschaftliche Zusammenhänge und Abhängigkeiten treten auf und lassen sich mit herkömmlichen Methoden nur unzureichend für Planung und Controlling von Verlagserzeugnissen abbilden. Loseblattsammlungen bergen diesen Wandel exemplarisch in sich. Es wird sich zeigen, dass trotz der Partialbetrachtung des Loseblattwerks mit dieser Arbeit komplexe Planungsstrukturen aufgezeigt werden. Hierfür werden erste Hilfestellungen für die Steuerung dieser Loseblattprojekte beleuchtet.
Auf Grund einiger Besonderheiten sind Kennzahlen zur Steuerung von Loseblattprojekten nicht ohne weiteres aus anderen Bereichen kopierbar, sondern erfordern eine Abwandlung. So ist ein Ziel dieser Arbeit, ein für die Steuerung von Loseblattsystemen geeignetes Kennzahlensystem vorzustellen. Am Ende der Arbeit werden zusätzlich die komplexen Verflechtungen nach außen ansatzweise beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- PLANUNGS- UND CONTROLLINGPROBLEME BEI LOSEBLATTWERKEN
- BESCHREIBUNG VON LOSEBLATTWERKEN
- Begriffsdefinitionen
- Was sind Loseblattwerke?
- Typische Merkmale von Loseblattwerken
- Zusammenfassung
- HERSTELLUNG VON LOSEBLATTWERKEN
- Reihenfolge der Herstellungsschritte
- Die Idee
- Marktforschung, Projektierung, Konzeption
- Autorensuche / Manuskripterstellung
- Manuskriptbearbeitung
- Korrekturen
- Herstellung
- Satzabwicklung
- Satzkorrektur
- Druck
- Weiterverarbeitung
- Transport des Loseblattwerkes
- Auslieferung und Lagerung
- Remissionen
- Manuskripterstellung für Folgelieferung
- Herstellung der Folgelieferungen
- Versand der Folgelieferungen
- Storno der Folgelieferung
- Zusammenfassung
- MARKETING VON LOSEBLATTWERKEN
- Begriff Marketing
- Die Produktpolitik
- Innovation
- Gestaltung
- Einführung
- Produktpolitische Strategien
- Die Preispolitik
- Verkaufspreis
- Rabatt
- Gratisexemplar
- Die Kommunikationspolitik
- Die Distributionspolitik
- Zusammenfassung
- ERFOLGSPLANUNG VON LOSEBLATTWERKEN
- Begriff der Planung
- Die Planungsfunktion: Koordination
- Die Planungsfunktion: Kontrolle
- Die Planungsfunktion: Prognose und Unsicherheitsreduktion
- Begriff Unsicherheit und Risiko für Loseblattwerke
- Wo liegt das Restrisiko bei Loseblattwerken?
- Was wird geplant?
- Begriff Risiko in der Planung
- Planung der Zielgruppe
- Planung der Akzeptanz und Kundenbindung
- Planung der Werbung
- Planung der Vertriebswege
- Planung von Substitution und Kooperation
- Zusammenfassung
- Anforderungen an die Software
- Zusammenstellung der Planungsdaten
- Zusammenfassung
- CONTROLLING VON LOSEBLATTWERKEN
- Begriff Controlling
- Deckungsbeitrag je Projekt
- Erlöse
- Produktion
- Vermarktung
- Lagerung und Logistik (Auslieferung)
- Gemeinkosten
- Zusammenfassende Betrachtung DB je Projekt
- Stornoquote je Folgelieferung
- DB je Folgelieferung (Kundenverhalten)
- Der Vorteil
- Deckungsbeitrag je Grundwerk
- Deckungsbeitrag je Folgelieferung
- Durchschnittliche Kundenbindung
- Die Kundenbindung in Monaten
- Die Kundenbindung in Folgelieferungen
- DB je Kunde (Kundenverhalten, Zielgruppe)
- DB je Vertriebsweg (Vertriebsweg, Werbung, Marketing)
- Werbecontrolling
- Controlling Direkt-Mail-Aktionen
- CPO und CPS als Controllinginstrument
- Durchschnittlicher Abonnentenstand
- Kostenverantwortung
- Controllingansatz für die Ideenfindung
- Projektmanagementsoftware als Controllinginstrument
- Zusammenfassung
- LOSEBLATTWERKE ALS INVESTITION
- ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
- Zusammenfassung
- Zukunft von Loseblattwerke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Planung und dem Controlling von Loseblattwerken. Das Ziel der Arbeit ist es, die wirtschaftlichen Probleme, die mit der Herstellung und Vermarktung von Loseblattwerken verbunden sind, aufzuzeigen und Lösungsansätze für diese Probleme zu entwickeln.
- Die Herausforderungen der Planung und Kontrolle bei Loseblattwerken
- Die verschiedenen Phasen der Herstellung von Loseblattwerken
- Marketing-Strategien für Loseblattwerke
- Die Bedeutung von Kundenbindung und Akzeptanz für den Erfolg von Loseblattwerken
- Controlling-Instrumente für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Loseblattwerken
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel führt die wichtigsten Probleme im Bereich der Planung und des Controllings von Loseblattwerken aus. Es werden die Herausforderungen der komplexen Prozesse von der Idee bis zur Auslieferung und die Bedeutung von effektiven Controlling-Instrumenten hervorgehoben.
- Kapitel 2: Hier werden die verschiedenen Aspekte von Loseblattwerken näher beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Definition des Begriffs "Loseblattwerk", den typischen Merkmalen dieser Publikationsform und der Zusammenfassung der wichtigsten Eigenschaften.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel beschreibt die einzelnen Schritte der Herstellung eines Loseblattwerkes. Es wird die Reihenfolge der Herstellungsschritte von der Idee bis zur Auslieferung detailliert dargestellt und dabei die Bedeutung von effizienten Prozessen und effektiver Koordination hervorgehoben.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel behandelt das Marketing von Loseblattwerken. Es werden die verschiedenen Instrumente des Marketings wie Produktpolitik, Preispolitik, Kommunikationspolitik und Distributionspolitik vorgestellt und deren Bedeutung für den Erfolg von Loseblattwerken im Detail analysiert.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel widmet sich der Planung von Loseblattwerken. Es werden die verschiedenen Aspekte der Planung, wie die Koordinations-, Kontroll- und Prognosefunktionen sowie die Planung der Zielgruppe, der Akzeptanz, der Werbung und der Vertriebswege detailliert dargestellt.
- Kapitel 6: Dieses Kapitel behandelt das Controlling von Loseblattwerken. Es werden verschiedene Controlling-Instrumente vorgestellt, die zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Loseblattwerken eingesetzt werden können, wie der Deckungsbeitrag je Projekt, die Stornoquote, die Kundenbindung und das Werbecontrolling.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Planung und Controlling von Loseblattwerken, Produktionsprozesse, Marketingstrategien, Kundenbindung, Akzeptanz, Controlling-Instrumente, Deckungsbeitrag, Stornoquote, Vertriebswege und Wirtschaftlichkeit.
- Citation du texte
- Heinz-Josef Wrobel (Auteur), 1999, Planung und Controlling von Loseblattwerken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/182