1. EINLEITUNG
Der gewählte Fokus meiner Arbeit beschäftigt sich mit der vergleichenden Untersuchung von westlichen Regierungssystemen in Bezug auf Wandel und Stabilität der Parteiensysteme. In diesem Kontext wurde eine Themenstellung entwickelt, die sich auf die Überprüfung der These von Otto Kirchheimer bezieht.
Kirchheimer stellt in seinem Beitrag von 1965 „Der Wandel des westeuropäischen Parteiensystems“ die These auf, dass bei den großen Volksparteien der Prozess der Entideologisierung zur Schwächung der Mitglieder und zu schwindender Wählerbin-dung führe (Kirchheimer 1965:34). Neben der Entideologisierung, schwindender Wählerbindung und straffen Organisation schreibt Kirchheimer einer Volkspartei weitere charakteristische Merkmale zu, beispielsweise die Stärkung der Politiker an der Parteispitze oder das Streben nach Verbindungen mit Interessenverbänden (Kirchheimer 1965:32), auf die hier allerdings nicht weiter eingegangen werden sol-len, da sie den inhaltlichen Rahmen sprengen. Auch habe ich mich aus ebengenann-tem Grund auf zwei Charakteristika beschränkt und nicht noch das dritte Kriterium, nämlich das der straffen Organisation, in meine Arbeit aufgenommen. Meine Ar-beitsthese beschränkt sich somit auf die schwindende Wählerbindung, die durch die Entideologisierung verursacht wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Themenstellung
- 3. Begriffsdefinitionen
- 3.1. Parteiensysteme
- 3.1.1. Wandel und Stabilität
- 3.2. Volksparteien
- 3.3. Wechselwähler
- 3.4. Entideologisierung
- 3.5. MSSD
- 3.1. Parteiensysteme
- 4. Variablendefinition
- 5. Analyse der unabhängigen Variablen
- 5.1. Entideologisierung
- 5.2. Analyse des Vergleichs der Grundsatz- bzw. Parteiprogramme von SVP, CVP/SPÖ, ÖVP / SPD, CDU
- 6. Analyse der abhängigen Variablen
- 6.1. schwindende Wählerbindung bzw. Wechselwählerverhalten
- 6.2. Mitgliederzahlen
- 6.3. Wechselwählerstromanalysen
- 6.4. Parteistärken
- 7. Ergebnis des Vergleichs
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die These Otto Kirchheimers, dass die Entideologisierung von Volksparteien zu schwindender Wählerbindung führt. Die Untersuchung wird anhand eines Most Similar System Designs (MSSD) durchgeführt, wobei die SPD und CDU (Deutschland), SVP und CVP (Schweiz) sowie SPÖ und ÖVP (Österreich) verglichen werden.
- Entideologisierung von Volksparteien
- Wandel und Stabilität von Parteiensystemen
- Wählerbindung und Wechselwählerverhalten
- Vergleichende Analyse von Parteiprogrammen
- Empirische Überprüfung der Kirchheimer-These
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Methodik vor. Kapitel 2 beschreibt die Themenstellung im Kontext der Arbeit Kirchheimers. Kapitel 3 definiert zentrale Begriffe wie Parteiensysteme, Volksparteien, Wechselwähler und Entideologisierung. Kapitel 4 legt die Variablendefinition fest. Kapitel 5 analysiert die unabhängige Variable „Entideologisierung“ und vergleicht die Parteiprogramme der ausgewählten Parteien. Kapitel 6 analysiert die abhängige Variable „schwindende Wählerbindung“, betrachtet Mitgliederzahlen, Wechselwählerströme und Parteistärken. Kapitel 7 präsentiert die Ergebnisse des Vergleichs.
Schlüsselwörter
Volksparteien, Entideologisierung, Parteiensysteme, Wählerbindung, Wechselwähler, Most Similar System Design (MSSD), SPD, CDU, SVP, CVP, SPÖ, ÖVP, Vergleichende Politikwissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Maike Fenner (Autor:in), 2011, Vergleichende Untersuchung westlicher Regierungssysteme in Bezug auf Stabilität und Wandel der Parteiensysteme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183090