Georg Büchner wurde 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Sein Vater war Militärarzt unter Napoleon und begeisterter Napoleonanhänger. Georg Büchner begann dann1831, nach einer Kindheit, die von einer liebenden Mutter und einem frankophilien, atheistischen Vater geprägt und in der er schon früh unterrichtet wurde und auch Zugang zur Bibliothek seines Vaters hatte, in Straßburg sein Medizinstudium. Diese Liebe zur Medizin sollte dann auch später auf seine Werke großen Einfluss nehmen, insofern, dass sowohl Woyzeck als auch Lenz Fallstudien über psychisch Kranke darstellen, die auf dem Hintergrund der Anamnese, also unter Betrachtung der Umstände in der Kindheit mit Auswirkung auf den späteren Krankheitsverlauf, genauer beleuchtet werden. Durch sein Studium in Frankreich gewann Büchner auch einen tiefen Einblick in den Fortschritt der Französischen Revolution, was wiederum großen Einfluss auf sein späteres Werk Danton´s Tod hatte. Literaturgeschichtlich lässt sich Georg Büchner wohl in den literarischen Vormärz einordnen, obwohl er keinerlei Verbindungen mit der damals existierenden Gruppe, das sogenannte Junge Deutschland. Die Mitglieder dieser Gruppe zeichneten sich durch die übereinstimmende Auffassung aus, einen absolutistischen Staat und die dogmatische Kirche abzulehnen. Wenn man Georg Büchners Lebenslauf betrachtet, läge aufgrund seiner Flucht aus Hessen 1834 nach der Veröffentlichung des Hessischen Landboten, einer radikal – sozialistischen Flugschrift, die Vermutung nahe, dass Büchner ebenfalls zum Jungen Deutschland zählte. Diese Annahme ist jedoch falsch, da Büchner keinerlei Kontakte zu dieser Gruppe unterhielt. Er war jedoch nicht weniger kritisch oder radikal in seinen Schriften und Werken. Durch das Verwenden von dialektaler Sprache mit derbem und unsittlichen Vokabular in seinen Werken, stieß er bei vielen seiner Zeitgenossen auf Ablehnung und Unverständnis. Doch gerade die Einführung dieser Neuerungen zeichnen Büchners Dramen aus. Trotz des Fehlens von Hochsprache ist es Büchner möglich derart präzise Charaktere, wie z. B. in Lenz und in Woyzeck, in denen psychisch gestörte Personen die Hauptfiguren darstellen, zu zeichnen. Im folgenden soll nun Georg Büchners Literaturauffassung und sein damit einhergehendes Verständnis von Ästhetik genauer erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einordnung Büchners in die Literaturgeschichte
- Georg Büchners Literaturauffassung
- Forderungen an den Dichter
- Darstellung der Wirklichkeit
- Anlehnung an Gottes Werk
- Mittel zur Darstellung
- Darstellung der Personen
- Sprache in Woyzeck
- Abkehr vom Idealismus
- Forderungen an den Dichter
- Interpretation von zwei Szenen aus Woyzeck
- Szene 8: Woyzeck. Der Doctor
- Szene 10: Die Wachstube: Woyzeck, Andres.
- Wirkung des Werkes Woyzeck
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht Georg Büchners Lebenslauf und die Entwicklung seiner Literaturauffassung, insbesondere im Hinblick auf das Drama "Woyzeck".
- Büchners Einordnung in den literarischen Vormärz
- Büchners Forderung nach einer realistischen Darstellung der Wirklichkeit in seinen Werken
- Die Bedeutung der Sprache und der Charakterzeichnung in "Woyzeck"
- Büchners Kritik am Idealismus und die Suche nach einer neuen Ästhetik
- Die Interpretation zweier ausgewählter Szenen aus "Woyzeck"
Zusammenfassung der Kapitel
Einordnung Büchners in die Literaturgeschichte
Dieser Abschnitt beleuchtet Georg Büchners Lebensweg und die Einflüsse, die seine Werke geprägt haben, wie seine medizinische Ausbildung, seine Faszination für die Französische Revolution und seine Abgrenzung vom "Jungen Deutschland".
Georg Büchners Literaturauffassung
Dieser Abschnitt widmet sich Büchners literarischen Ansprüchen und seinen Forderungen an den Dichter. Insbesondere wird seine Forderung nach einer realistischen Darstellung der Wirklichkeit untersucht und mit Beispielen aus seinen Werken "Danton's Tod" und "Lenz" belegt.
Interpretation von zwei Szenen aus Woyzeck
Dieser Abschnitt analysiert zwei ausgewählte Szenen aus "Woyzeck" und beleuchtet die sprachlichen Besonderheiten, die Charakterzeichnung und die Darstellung der psychischen Instabilität der Hauptfigur.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind Georg Büchner, "Woyzeck", Vormärz, Realismus, Darstellung der Wirklichkeit, Sprache, Charakterzeichnung, psychische Instabilität, Ästhetik und Idealismus.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2003, Erörterung von Georg Büchners Literaturauffassung und anschließende Interpretation von zwei Szenen in Woyzeck, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18316