Die Sicherstellung gesellschaftlicher Partizipation stellt das zentrale Anliegen unseres Bildungssystems dar. Der friktionsarme Übergang in eine dauerhafte Erwerbstätigkeit, strahlt hierbei auf die langfristigen Entwicklungspotenziale des Einzelnen in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft aus.
Trotz positiver Entwicklungen am deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und vielfältiger Bemühungen der beteiligten Akteure, bleibt für einen großen Teil der Jugendlichen in Deutschland die berufliche Integration stark gefährdet. Speziell
für Schulabgänger der Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen zeichnen sich mannigfaltige Problemlagen ab, die der Aufnahme stabiler Erwerbsbiografien entgegenstehen.
Mit dem Gesetzesentwurf‚zur Verbesserung der Ausbildungschancen förderungsbedürftiger junger Menschen’ wurde im Januar 2008 eine politische Antwort auf die gewachsenen Herausforderungen im Übergangsprozess Schule – Arbeitsleben formuliert und der Grundstein für die Erprobung der Berufseinstiegsbegleitung
gelegt. Nach dem Vorbild ehrenamtlicher Patenschaftsmodelle
konzentriert sich das neu geschaffene Unterstützungsangebot auf die langfristige und individuelle Begleitung übergangsgefährdeter Jugendlicher.[...]Hierzu muss zunächst untersucht werden, welche inhaltlichen und organisatorischen
Vorgaben die Arbeit der Berufseinstiegsbegleitung kennzeichnen, um in
einem zweiten Schritt den Unterstützungsbedarf der Zielgruppe im beruflichen Integrationsprozess zu objektivieren. Die kritische Auseinandersetzung soll hierbei die Potenziale und Grenzen der Berufseinstiegsbegleitung beleuchten und etwaige Einflussfaktoren der Umsetzungsqualität offenlegen.[...]Die Komplexität des Untersuchungsgegenstands leitet sich aus der Berücksichtigung
der vielfältigen Einflussfaktoren ab. Zur Steigerung der Übersichtlichkeit, erfolgt eine detailliertere Beschreibung der recherchierten Quellen deshalb in den Teilbereichen ihrer konkreten Nutzung. Die Motivation zur Bearbeitung dieses nur schwer überschaubaren Themenkomplexes entspringt in erster Linie dem Wissen um die individuellen und gesellschaftlichen Kosten einer misslingenden Eingliederung in unsere arbeitsteilige Gesellschaft. Darüber hinaus erscheint die Effektivität von Unterstützungsmaßnahmen
vor dem Hintergrund eigener themenspezifischer Erkenntnisse,
maßgeblich durch die konzeptionellen Grundlagen determiniert zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Berufseinstiegsbegleitung
- 2.1 Der Mentoringansatz
- 2.2 Die Maßnahmenkonzeption der Bundesagentur für Arbeit
- 2.3 Einblick in die Praxis der Berufseinstiegsbegleitung
- 2.2.1 Erster Zwischenbericht zur Berufseinstiegsbegleitung
- 2.2.2 Berufseinstiegsbegleitung an Förderschulen
- 3 Integrationspotenziale des deutschen Ausbildungsmarktes
- 3.1 Der Ausbildungsmarkt als Bezugsrahmen
- 3.1.1 Die Angebotsseite des Ausbildungsmarktes
- 3.1.2 Die Nachfrageseite des Ausbildungsmarktes
- 3.2 Die drei Sektoren des Berufsbildungssystems
- 3.1 Der Ausbildungsmarkt als Bezugsrahmen
- 4 Unterstützungsleistungen im beruflichen Eingliederungsprozess
- 4.1 Junge Menschen mit „schwierigen Startchancen“
- 4.2 Konzeptionelle Grundlagen der Benachteiligtenförderung
- 4.2.1 Kriterienkatalog zur Ausbildungsreife
- 4.2.2 Die Angebotsstruktur der BA
- 4.3 Übergangsverläufe in der Gesamtsicht
- 5 Entwicklungspotenziale im Übergangsprozess
- 5.1 Der ökosystemische Ansatz nach BRONFENBRENNER
- 5.2 Evidenzbasierte Ansatzpunkte effektiver Unterstützungsarbeit
- 5.2.1 Strukturen der Kooperation
- 5.2.2 Der sich entwickelnde junge Mensch
- 5.2.3 Die Familie
- 5.2.4 Schule und Lehrpersonen
- 5.2.5 Beratungs- und Interventionsangebote
- 6 Eine Passungsgradbestimmung
- 6.1 Teilziele der Berufseinstiegsbegleitung
- 6.2 Netzwerkarbeit der Berufseinstiegsbegleitung
- 6.3 Organisatorische Rahmensetzung
- 7 Fazit
- 8 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die Berufseinstiegsbegleitung als Instrument zur individuellen Förderung und Begleitung im Übergang von Schule zum Arbeitsleben. Die Arbeit analysiert die Konzeption, Praxis und Wirksamkeit der Berufseinstiegsbegleitung, fokussiert auf die Unterstützung Jugendlicher mit schwierigen Startchancen.
- Konzeption und Umsetzung der Berufseinstiegsbegleitung
- Unterstützung Jugendlicher mit Benachteiligung
- Integrationspotenziale des deutschen Ausbildungsmarktes
- Entwicklungspotenziale im Übergang Schule-Beruf
- Passungsgradbestimmung zwischen Angebot und Bedarf
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bildet eine Einleitung. Kapitel 2 beschreibt den Ansatz der Berufseinstiegsbegleitung, die Maßnahmenkonzeption der Bundesagentur für Arbeit und gibt Einblicke in die Praxis. Kapitel 3 analysiert die Integrationspotenziale des deutschen Ausbildungsmarktes, unterteilt in Angebots- und Nachfrageseite sowie die drei Sektoren des Berufsbildungssystems. Kapitel 4 beleuchtet Unterstützungsleistungen im beruflichen Eingliederungsprozess, fokussiert auf junge Menschen mit schwierigen Startchancen und die konzeptionellen Grundlagen der Benachteiligtenförderung. Kapitel 5 erörtert Entwicklungspotenziale im Übergangsprozess, unter Einbezug des ökosystemischen Ansatzes und evidenzbasierter Unterstützungsarbeit. Kapitel 6 befasst sich mit der Passungsgradbestimmung im Kontext der Berufseinstiegsbegleitung, inklusive Teilziele, Netzwerkarbeit und organisatorischer Rahmensetzung.
Schlüsselwörter
Berufseinstiegsbegleitung, Individuelle Förderung, Übergang Schule-Arbeit, Benachteiligung, Ausbildungsmarkt, Integration, Ökosystemischer Ansatz, Evidenzbasierte Praxis, Netzwerkarbeit.
- Arbeit zitieren
- Bernd Willers (Autor:in), 2011, Die Berufseinstiegsbegleitung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183431