Seit der ersten allgemeingültigen Erklärung der Menschenrechte ist der Menschenrechtsschutz über die Jahrzehnte kontinuierlich ausgebaut worden. Im Rahmen dieses Prozesses gab es wiederholt Anstrengungen, die Todesstrafe generell abzuschaffen. Diese Bemühungen, anfänglich nur von privaten Menschenrechtsorganisationen geführt, sind seit geraumer Zeit Gegenstand geltender völkerrechtlicher Verträge. Dennoch besteht die Todesstrafe weiterhin in zahlreichen Staaten und ist rechtlich kaum unmittelbar angreifbar. Aus diesem Grund wurden mehrfach Versuche unternommen, gegen Todesurteile über völkerrechtliche „Umwege“ vorzugehen. Einer der bekanntesten und auch umstrittensten ist das sog. death row phenomenon. Dieses hat sich als gangbarer Weg im Kampf gegen die Todesstrafe herausgebildet, weil es nicht direkt auf die Todesstrafe abzielt, sondern vielmehr das allgemein anerkannte Folterverbot fruchtbar macht.
Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob das „death row phenomenon“ als Vehikel im Kampf gegen die Todesstrafe tauglich ist. Hierzu wird die geltende Definition für das "death row phenomenon" auf ihre Gültigkeit untersucht und geklärt, unter welchen Voraussetzungen das „death row phenomenon“ gegen das Folterverbot verstößt. Weiterhin wird die Rechtsprechung der verschiedenen internationalen Gerichte und Körperschaften zu diesem Thema näher beleuchtet um hierauf aufbauend zu klären, ob das „death row phenomenon“ ein geeignetes Mittel zur Bekämpfung der Todesstrafe darstellt. Hierbei wird vor allem auf die Gefahren geachtet, nämlich dass es durch konsequente Anwendung der Figur zu dem absurden Ergebnis kommen könnte, dass Staaten zur Vermeidung von Menschenrechtsverletzungen ihre zum Tode verurteilten Häftlinge so schnell wie möglich hinrichten und dadurch der gewünschte Schutz der Verurteilten gerade das Gegenteil bewirkt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einführung und Problemstellung.
- I. Einleitung.
- II. Problemstellung und Ziel…..\li>
- B.,,Death row phenomenon“ als Verstoß gegen das Folterverbot…
- I. Das Folterverbot im Völkerrecht..
- 1. Rechtsgrundlagen des Folterverbots…
- 2. Folterverbot als zwingendes Völkergewohnheitsrecht…
- II. Definition von Folter, grausamer, unmenschlicher und erniedrigender Behandlung …..
- 1. Folter....
- 2. Grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung.………………………..\li>
- III. Qualifikation des „,death row phenomenon“ als Folter oder grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung....
- 1.,,Death row phenomenon“ als Folter?
- 2.,,Death row phenomenon“ als grausame, unmenschliche, erniedrigende Behandlung
- C.,,Death row phenomenon“ in Entscheidungen internationaler Gerichte........
- I. Entscheidungen der einzelnen Rechtsprechungsorgane..
- 1. Europäische Kommission für Menschenrechte/Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte ..........\li>
- 2. Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen (UN-AMR).
- 3. Judicial Committee of the Privy Council
- 4. US-Amerikanische Gerichte..
- 5. Andere nationale Gerichte.
- a. Kindler v. Canada (Supreme Court of Canada)
- b. Catholic Commission (Supreme Court of Zimbabwe)..\li>
- c. Supreme Court of India
- II. Kritik an der Rechtsprechung.
- D. Probleme, Folgen und Widerstände der Anwendung des „,death row phenomenon“…
- I. Widerstände in der Rechtsprechung.…......
- II. Folgen und Widerstände auf nationaler Ebene
- III. Folgen und Probleme auf zwischenstaatlicher/völkerrechtlicher Ebene.
- IV. Das Problem der Rechtskraft von Entscheidungen internationaler Körperschaften .
- E.,,Death row phenomenon“ als Vehikel im Kampf gegen die Todesstrafe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem „death row phenomenon“, der besonderen Belastung und der langwierigen Todesstrafe, und untersucht, ob diese Praxis als Verstoß gegen das internationale Folterverbot qualifiziert werden kann. Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen Grundlagen des Folterverbots, insbesondere die Definition von Folter und grausamer, unmenschlicher und erniedrigender Behandlung. Darüber hinaus analysiert die Arbeit die Rechtsprechung internationaler Gerichte zu diesem Thema, um zu erforschen, ob und wie das „death row phenomenon“ als Verstoß gegen das Folterverbot eingestuft wurde. Schließlich wird die Arbeit die Probleme und Herausforderungen bei der Anwendung des Folterverbots im Kampf gegen die Todesstrafe diskutieren.
- Das Folterverbot im internationalen Recht
- Definition von Folter und grausamer, unmenschlicher und erniedrigender Behandlung
- Die Rechtssprechung internationaler Gerichte zum „death row phenomenon“
- Die Folgen und Widerstände der Anwendung des Folterverbots im Kampf gegen die Todesstrafe
- Das Problem der Rechtskraft von Entscheidungen internationaler Körperschaften
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel A: Einführung und Problemstellung
- Dieses Kapitel liefert eine Einleitung in das Thema der Seminararbeit und stellt die Problemstellung sowie die Forschungsziele vor.
- Kapitel B: „Death row phenomenon“ als Verstoß gegen das Folterverbot
- Dieses Kapitel erläutert die rechtlichen Grundlagen des Folterverbots im internationalen Recht und definiert Folter und grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung.
- Es untersucht, ob das „death row phenomenon“ als Folter oder grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung qualifiziert werden kann.
- Kapitel C: „Death row phenomenon“ in Entscheidungen internationaler Gerichte
- Dieses Kapitel analysiert Entscheidungen verschiedener internationaler Gerichte, die sich mit dem „death row phenomenon“ im Zusammenhang mit dem Folterverbot auseinandergesetzt haben.
- Es beleuchtet die Argumente und die rechtliche Einordnung des „death row phenomenon“ durch diese Gerichte.
- Kapitel D: Probleme, Folgen und Widerstände der Anwendung des „death row phenomenon“
- Dieses Kapitel befasst sich mit den Herausforderungen und Widerständen bei der Anwendung des Folterverbots im Kampf gegen die Todesstrafe.
- Es analysiert die Folgen und Probleme auf nationaler und internationaler Ebene, die mit der Anwendung des „death row phenomenon“ als Verstoß gegen das Folterverbot verbunden sind.
- Kapitel E: „Death row phenomenon“ als Vehikel im Kampf gegen die Todesstrafe
- Dieses Kapitel diskutiert die Rolle des Folterverbots als Vehikel im Kampf gegen die Todesstrafe und beleuchtet die potenziellen Auswirkungen einer Einordnung des „death row phenomenon“ als Verstoß gegen das Folterverbot.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Folter, grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung, „death row phenomenon“, Todesstrafe, internationales Recht, Menschenrechte, Rechtsprechung, Rechtskraft und Vehikel. Die Arbeit konzentriert sich auf das Völkerrecht und die Rolle des Folterverbots als potenzielles Instrument im Kampf gegen die Todesstrafe.
- Quote paper
- Matti Lüdtke (Author), 2004, Das Folterverbot als Vehikel im Kampf gegen die Todesstrafe: "Death row phenomenon" als "grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung"? , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183553