Das Römische Reich hatte im dritten Jahrhundert nach Christus mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen. Seit 235 regierten die sogenannten Soldatenkaiser das Reich , die mit Hilfe ihrer militärischen Truppen in das Amt des Kaisers gehoben wurden, ihre Macht aber nur selten festigen konnten. Dies führte dazu, dass es in 50 Jahren zu ungefähr 70 verschiedenen Kaisern und Gegenkaisern kam.
Doch Rom litt nicht nur unter einer politischen Führungskrise, sondern auch unter einer starken wirtschaftlichen Krise.
Durch Angriffe fremder Völker von Außen nahm die Heeresstärke immer weiter ab und immer weniger Bauern konnten ihre Felder bestellen und damit Steuern zahlen: Im Gebiet des Rheins bedrängten die Alamannen das Imperium Romanum, die Goten verstärkten in der Donauregion den Druck auf das Römische Reich.
Zu den ohnehin zahlreichen inneren und äußeren Problemen kam durch eine neue Macht im Osten ein weiterer Unruheherd hinzu: Wohl begünstigt durch die Spannungen zwischen Parthern und Rom konnten sich 224 n. Chr. die Sāsāniden unter Ardašhīr I. gegen die Arsakidenherrschaft der Parther durchsetzen und herrschten fortan ungefähr 430 Jahre lang im persischen Raum. Das lose Herrschaftskonstrukt der Parther wurde gestrafft, das Militärwesen erneuert .
In der Folgezeit kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen dem Sāsānidenreich und Rom, welche die Sāsāniden aufgrund der zahlreichen Schwierigkeiten des Römischen Reiches größtenteils für sich entscheiden konnten.
Bereits unter Kaiser Carus schien sich die Position Roms jedoch zu festigen. Nachdem Diokletian, 285 von seinen Truppen zum Augustus ernannt, die größten Probleme im Inneren vorerst lösen konnte, schaffte er es mit Hilfe seines Caesars Galerius die römische Einflusssphäre im Osten wieder zu erweitern und letztlich einen 40 Jahre lang haltenden Friedensvertrag zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Militärische Konflikte zwischen 230 und 284
- Friedliche Beziehungen unter Diokletian
- Der römisch-sāsānidische Krieg 296 - 298
- Das foedus von 298
- Jahrzehnte des Friedens
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Beziehungen zwischen dem Römischen Reich und dem Sāsānidenreich während der Regierungszeit Diokletians (285-305 n. Chr.). Sie analysiert die Entwicklung der Beziehungen von militärischen Konflikten zu einem längeren Friedensabkommen. Die Arbeit konzentriert sich auf die politischen und militärischen Aspekte dieser Interaktion.
- Militärische Konflikte zwischen Rom und dem Sāsānidenreich im 3. Jahrhundert.
- Die innenpolitische Situation in Rom und ihre Auswirkungen auf die Außenpolitik.
- Die Rolle Diokletians bei der Gestaltung der Beziehungen zu den Sāsāniden.
- Der Abschluss eines Friedensvertrages und dessen Bedeutung.
- Die Quellenlage zur Rekonstruktion der Ereignisse.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die schwierige Lage des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert n. Chr., geprägt von politischen und wirtschaftlichen Krisen sowie externen Bedrohungen. Der Aufstieg der Sāsāniden im Osten wird als weiterer Faktor der Instabilität dargestellt. Der Abschnitt "Militärische Konflikte zwischen 230 und 284" dokumentiert die wiederholten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Rom und dem Sāsānidenreich, einschließlich der bedeutenden Niederlage des Kaisers Valerian im Jahr 260. Der Abschnitt über die friedlichen Beziehungen unter Diokletian beschreibt die innenpolitischen Reformen Diokletians und die anschließende Verbesserung der Lage an der Ostgrenze, die schließlich in einem Friedensabkommen resultierte.
Schlüsselwörter
Römisches Reich, Sāsānidenreich, Diokletian, Militärkonflikte, Frieden, Friedensvertrag, 3. Jahrhundert n. Chr., Mesopotamien, Armenien, politische Krise, wirtschaftliche Krise, Quellenkritik.
- Citation du texte
- Sascha Wandhöfer (Auteur), 2008, Die Beziehungen zwischen Rom und dem Sāsānidenreich unter der Regierungszeit Diokletians 285-305 n. Chr., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183588