Das wissenschaftliche Interesse an den Vereinigten Staaten von Amerika, kurz: den USA, reißt nicht ab. Spätestens seit dem Ende des Kalten Krieges gelten die Vereinigten Staaten von Amerika, trotz eines relativen Abstiegs zu Beginn des 21. Jahrhunderts, als mächtigste Nation unseres Planeten (vgl. Gellner/Kleiber 2007: 11). Allein die militärische Dominanz der Vereinigten Staaten, basierend auf modern ausgerüsteten Streitkräften, die weltweit und simultan agieren können, ist in der Geschichte der Menschheit beispiellos. Sie bleibt unangefochten. Doch auch auf den Gebieten Wirtschaft und Wissenschaft gehören die USA weltweit zu den führenden Nationen (vgl. Hartmann 2005: 24). Sie gelten in vielen ökonomischen Teilbereichen als Schrittmacher und als Vorbild. Hinzu kommt es durch mediale Verbreitung, insbesondere durch Film und Fernsehen der Marke Hollywood, zu einer globalen Präsenz US-amerikanischer Kultur und Werte (vgl. Singh 2003: 2), die gemeinhin auf das Attribut westlich reduziert werden. Die USA sind global bekannt, jeder Erdenbürger kennt sie, oder meint sie zumindest zu kennen, und besitzt eine Meinung in Bezug auf sie, sei sie positiver oder negativer Natur.
Nirgendwo kulminiert diese Macht in den Augen zahlreicher Bürger weltweit mehr, als in der Figur des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Er gilt gemeinhin als zentraler Akteur innerhalb der US-amerikanischen Politik und wohl auch auf der Weltbühne. Ein Blick in die hiesigen Medien unterstreicht diesen Eindruck. „Der mächtigste Mann der Welt“ (www2) titelt das Hamburger Abendblatt. Auch die überregionale Zeitung Die Zeit macht da keine Ausnahme und erklärt geradezu beiläufig in einem Bericht über den Besuch von Präsident Barack Obama in Istanbul „wie der mächtigste Mann der Welt demutsvoll seine Schuhe auszieht“ (www1). Diese Bezeichnung bleibt nicht auf deutsche Medien beschränkt. Auch die Onlineplattform der britischen Zeitung Daily Mail bezeichnete den US-Präsidenten als „the world´s most powerful man“ (www3).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Unterbau
- Gliederung der Arbeit
- Das politische System der Vereinigten Staaten von Amerika
- Der US-Präsident
- Das Amt des Präsidenten
- Aufgaben des Präsidenten
- Die Wahl des Präsidenten
- Das US-Repräsentantenhaus
- Darstellung des Repräsentantenhauses
- Aufgaben des Repräsentantenhauses
- Die Wahlen zum Repräsentantenhaus
- Der US-Senat
- Darstellung des Senats
- Aufgaben des Senats
- Die Wahlen zum Senat
- Bezug zur Vetospielertheorie
- Divided Government
- Begriffsdefinition
- Historische Beispiele für das Divided Government
- Gründe für das Zustandekommen des Divided Government
- Verfassungsrechtliche/strukturelle Gründe
- Historische Gründe
- Realpolitische Gründe
- Die formellen und informellen Machtmittel des US-Präsidenten
- Definition der Macht
- Formelle Machtmittel des US-Präsidenten
- Informelle Machtmittel des US-Präsidenten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit den formellen und informellen Machtmitteln des US-amerikanischen Präsidenten unter den Bedingungen des Divided Government. Sie untersucht die Herausforderungen, die sich für den Präsidenten durch die politische Konstellation ergeben, bei der Staatsoberhaupt und Regierungschef nicht auf eine stabile Mehrheitsfraktion im Parlament bauen können. Die Arbeit zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis für die Funktionsweise des US-amerikanischen politischen Systems zu entwickeln und die Macht des Präsidenten in einem Kontext des Divided Government zu analysieren.
- Die Macht des US-Präsidenten unter den Bedingungen des Divided Government
- Die formelle und informelle Macht des US-Präsidenten
- Die Ursachen und Auswirkungen des Divided Government
- Die Herausforderungen für den Präsidenten bei der Verfolgung seiner politischen Ziele
- Der Vergleich des US-amerikanischen Regierungssystems mit anderen parlamentarischen Systemen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beleuchtet die Bedeutung der Vereinigten Staaten im internationalen Kontext. Sie erläutert die Besonderheiten des US-amerikanischen politischen Systems und die Herausforderungen, die sich aus der Konstellation des Divided Government für den Präsidenten ergeben. Kapitel 2 beschreibt das US-amerikanische politische System, insbesondere die Institutionen des Präsidenten, des Repräsentantenhauses und des Senats, sowie deren Aufgaben und Wahlmodalitäten. Kapitel 3 beleuchtet das Konzept des Divided Government, seine Entstehung und historische Beispiele. Schließlich analysiert Kapitel 4 die formellen und informellen Machtmittel des US-Präsidenten und diskutiert deren Anwendung in einem Kontext des Divided Government.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen US-amerikanisches politisches System, Divided Government, US-Präsident, Machtmittel, formell und informell, Vetospielertheorie, politische Institutionen, Repräsentantenhaus, Senat, Aufgaben, Wahlmodalitäten, politische Konstellationen, Verfolgung von politischen Zielen, Herausforderungen, Funktionsweise des Regierungssystems.
- Citation du texte
- Nadir Attar (Auteur), 2009, Die formellen und informellen Machtmittel des US-amerikanischen Präsidenten unter den Bedingungen des Divided Government, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183761