Kinder – die Hoffnungsträger jeder Gesellschaft – werden auch in Deutschland mehr und mehr benachteiligt. Obwohl das deutsche Sozialsystem mit an der Spitze in Europa steht, gibt es Straßenkinder, zunehmende Kinderarmut, Vernachlässigung und Misshandlung.
Ich möchte meine Arbeit den, in ihrem Wohlergehen gefährdeten Kindern, der Entstehung ihrer Situation und der öffentlichen Jugendhilfe in Form von Pflegestellen als eine Möglichkeit, gefährdeten Verhältnissen entgegenzuwirken, widmen.
In meiner alltäglichen Arbeit mit sozial benachteiligten und von Kindeswohlgefährdung betroffenen oder bedrohten Kindern wird mir immer wieder deutlich, welche große Bedeutung die Auseinandersetzung mit ihrer Biografie für deren seelische Gesundung hat. Deshalb möchte ich auf die Biografiearbeit als einer Form sozialpädagogischer Arbeit hier insbesondere mit Pflegekindern, am Rande aber auch mit Pflegeeltern und Herkunftsfamilien eingehen. Abschließend möchte ich das theoretisch Dargelegte an einem Fallbeispiel verdeutlichen.
Pflegefamilien sind Paare oder Familien, die in der Regel keine pädagogische Ausbildung haben und sich auf Grund ihrer persönlichen Erfahrungen, ihrer Weltanschauung oder ihrer Lebenseinstellung dazu entscheiden, ein „fremdes“ Kind in ihre Familie aufzunehmen. Die Bereitschaft dazu kann nicht hoch genug gewürdigt werden, bedenkt man, dass das Kind 24 Stunden täglich, jeden Tag ohne Pause am intimsten Familienleben teilnimmt.
Kinder – die Hoffnungsträger jeder Gesellschaft – werden auch in Deutschland mehr und mehr benachteiligt. Obwohl das deutsche Sozialsystem mit an der Spitze in Europa steht, gibt es Straßenkinder, zunehmende Kinderarmut, Vernachlässigung und Misshandlung.
Ich möchte meine Arbeit den, in ihrem Wohlergehen gefährdeten Kindern, der Entstehung ihrer Situation und der öffentlichen Jugendhilfe in Form von Pflegestellen als eine Möglichkeit, gefährdeten Verhältnissen entgegenzuwirken, widmen.
In meiner alltäglichen Arbeit mit sozial benachteiligten und von Kindeswohlgefährdung betroffenen oder bedrohten Kindern wird mir immer wieder deutlich, welche große Bedeutung die Auseinandersetzung mit ihrer Biografie für deren seelische Gesundung hat. Deshalb möchte ich auf die Biografiearbeit als einer Form sozialpädagogischer Arbeit hier insbesondere mit Pflegekindern, am Rande aber auch mit Pflegeeltern und Herkunftsfamilien eingehen. Abschließend möchte ich das theoretisch Dargelegte an einem Fallbeispiel verdeutlichen. ...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Problempfeld Kindeswohlgefährdung
- 1.1 Erscheinungsbilder der Kindeswohlgefährdung
- 1.1.1 Begriff der Kindeswohlgefährdung
- 1.1.2 Psychosoziale Probleme - nach Studien von Prof. Dr. Klaus Hartmann
- 1.2 Ursachen der Kindeswohlgefährdung
- 1.3 Folgen von Kindeswohlgefährdung
- 1.1 Erscheinungsbilder der Kindeswohlgefährdung
- 2 Bindungsverhalten in Pflegefamilien
- 2.1 Bindungsverhalten
- 2.1.1 Bindungsentwicklung
- 2.1.2 Bindungsmuster und Bindungsqualitäten
- 2.1.3 Bindungsrepräsentationen
- 2.1.4 Bindungsrepräsentanzen Erwachsener
- 2.2 Bindungsaufbau in der Pflegefamilie
- 2.3 Kooperation zwischen Jugendamt und Pflegefamilie
- 2.4 Bindungsstörungen
- 2.4.1 Bindungsqualität und Bindungsstörung
- 2.4.2 Umgang mit Bindungsstörungen
- 2.1 Bindungsverhalten
- 3 Biografiearbeit
- 3.1 Definition und Erläuterung
- 3.2 Historischer Hintergrund
- 3.2.1 Psychoanalyse - Sigmund Freud
- 3.2.2 Arbeit mit Familien - Ivan Boszormenyi-Nagy
- 3.2.3 Familitherapie - Monica McGoldrick
- 3.3 Merkmale der Biografiearbeit
- 3.4 Psychologische Theorie
- 3.5 Wirkung der Biografiearbeit
- 3.5.1 Identitätsfragen
- 3.5.2 Inhalte und Dauer der Biografiearbeit
- 3.5.3 Haltung des Erwachsenen
- 3.6 Methoden der Biografiearbeit
- 4 Fallbeispiel
- 4.1 Vorgeschichte
- 4.2 Biografiearbeit
- 4.2.1 Biografiearbeit mit U.
- 4.2.2 Genogramm arbeit mit der Kindesmutter
- 4.2.3 Genogrammauswertung und erkennbare Muster
- 4.2.4 Erstellung eines Lebensbuches mit U.
- 4.2.5 Auswertung und Zusammenfassung der Biografiearbeit
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Bedeutung von Bindungsverhalten und Biografiearbeit in Pflegefamilien im Kontext der Kindeswohlgefährdung. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen dieser Arbeitsmethoden aufzuzeigen und deren Beitrag zur seelischen Gesundung gefährdeter Kinder zu beleuchten. Die Arbeit betrachtet Pflegefamilien als wichtigen Bestandteil der öffentlichen Jugendhilfe.
- Kindeswohlgefährdung: Erscheinungsbilder, Ursachen und Folgen
- Bindungsverhalten in Pflegefamilien: Aufbau, Störungen und deren Bewältigung
- Biografiearbeit: Definition, Methoden und Anwendung in der Praxis
- Kooperation zwischen Jugendamt und Pflegefamilien
- Fallbeispiel zur Veranschaulichung der theoretischen Konzepte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Kontext der Arbeit: die zunehmende Benachteiligung von Kindern in Deutschland trotz eines gut ausgebauten Sozialsystems. Sie betont die Bedeutung der Biografiearbeit für die seelische Gesundung von Kindern in Pflegefamilien und skizziert den Aufbau der Arbeit, die sich theoretischen Überlegungen und einem Fallbeispiel widmet. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Pflegefamilien als Unterstützungsangebot und den Herausforderungen, die mit der Betreuung von Kindern mit schwierigen Vorerfahrungen verbunden sind.
1 Problempfeld Kindeswohlgefährdung: Dieses Kapitel beleuchtet das Phänomen der Kindeswohlgefährdung, definiert den Begriff und beschreibt die psychosozialen Probleme betroffener Kinder basierend auf den Studien von Prof. Dr. Klaus Hartmann. Es werden die Ursachen und Folgen von Kindeswohlgefährdung analysiert, um ein umfassendes Verständnis des Problemfeldes zu schaffen und den Kontext für die folgenden Kapitel zu bilden. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung der komplexen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Faktoren, die zur Gefährdung des Kindeswohls beitragen.
2 Bindungsverhalten in Pflegefamilien: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Thema Bindungsverhalten und seiner Bedeutung in Pflegefamilien. Es erläutert die Bindungsentwicklung, verschiedene Bindungsmuster und -qualitäten sowie Bindungsrepräsentationen bei Kindern und Erwachsenen. Der Fokus liegt auf dem Aufbau von Bindungen in Pflegefamilien, der Bedeutung der Kooperation zwischen Jugendamt und Pflegefamilie und dem Umgang mit Bindungsstörungen. Die Herausforderungen bei der Gestaltung von sicheren Bindungserfahrungen für Kinder mit Vorerfahrungen von Misshandlung oder Vernachlässigung werden detailliert untersucht.
3 Biografiearbeit: Dieses Kapitel beschreibt die Biografiearbeit als sozialpädagogische Methode. Es definiert den Begriff, beleuchtet den historischen Hintergrund (mit Bezug auf Freud, Boszormenyi-Nagy und McGoldrick) und beschreibt Merkmale, psychologische Theorien und Methoden der Biografiearbeit. Ein besonderer Fokus liegt auf der Wirkung von Biografiearbeit auf die Identitätsfindung und die Bedeutung der Haltung des Erwachsenen im Prozess. Das Kapitel liefert eine detaillierte Grundlage für das Verständnis und die Anwendung von Biografiearbeit im Kontext der Arbeit mit Pflegekindern.
4 Fallbeispiel: Das Kapitel präsentiert ein detailliertes Fallbeispiel, das die theoretischen Überlegungen der vorherigen Kapitel veranschaulicht. Es beschreibt die Vorgeschichte des Kindes und den Prozess der Biografiearbeit, einschließlich der Methoden (z.B. Genogramm, Lebensbuch). Die Auswertung und Zusammenfassung der Biografiearbeit zeigen die praktischen Anwendung der vorgestellten Konzepte und deren Wirkung auf das Kind. Das Fallbeispiel dient als eindrückliche Illustration des komplexen Zusammenspiels von Bindung und Biografie in der Arbeit mit Pflegekindern.
Schlüsselwörter
Kindeswohlgefährdung, Bindungsverhalten, Bindungsstörungen, Pflegefamilien, Biografiearbeit, Jugendhilfe, Identitätsfindung, seelische Gesundung, Fallbeispiel, Genogramm, Lebensbuch.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Kindeswohlgefährdung, Bindung und Biografiearbeit in Pflegefamilien
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die Bedeutung von Bindungsverhalten und Biografiearbeit in Pflegefamilien im Kontext der Kindeswohlgefährdung. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen dieser Methoden und deren Beitrag zur seelischen Gesundung gefährdeter Kinder. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle von Pflegefamilien innerhalb der öffentlichen Jugendhilfe.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Kindeswohlgefährdung (Erscheinungsbilder, Ursachen, Folgen), Bindungsverhalten in Pflegefamilien (Aufbau, Störungen, Bewältigung), Biografiearbeit (Definition, Methoden, Anwendung), die Kooperation zwischen Jugendamt und Pflegefamilien sowie ein Fallbeispiel zur Veranschaulichung der theoretischen Konzepte.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Problempfeld Kindeswohlgefährdung, Bindungsverhalten in Pflegefamilien, Biografiearbeit und ein Fallbeispiel. Zusätzlich enthält sie ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
Was wird unter Kindeswohlgefährdung verstanden und welche Aspekte werden behandelt?
Das Kapitel "Problempfeld Kindeswohlgefährdung" definiert den Begriff und beschreibt psychosoziale Probleme betroffener Kinder basierend auf Studien von Prof. Dr. Klaus Hartmann. Es werden Ursachen und Folgen der Kindeswohlgefährdung analysiert, um das Problemfeld umfassend zu beleuchten.
Welche Rolle spielt das Bindungsverhalten in Pflegefamilien?
Das Kapitel "Bindungsverhalten in Pflegefamilien" erläutert die Bindungsentwicklung, verschiedene Bindungsmuster und -qualitäten, sowie Bindungsrepräsentationen bei Kindern und Erwachsenen. Es befasst sich mit dem Aufbau von Bindungen in Pflegefamilien, der Kooperation zwischen Jugendamt und Pflegefamilie und dem Umgang mit Bindungsstörungen.
Was ist Biografiearbeit und wie wird sie in der Arbeit angewendet?
Das Kapitel "Biografiearbeit" beschreibt diese sozialpädagogische Methode, ihren historischen Hintergrund (Freud, Boszormenyi-Nagy, McGoldrick), Merkmale, psychologische Theorien und Methoden. Es legt einen Schwerpunkt auf die Wirkung der Biografiearbeit auf die Identitätsfindung und die Bedeutung der Erwachsenenhaltung im Prozess.
Welche Bedeutung hat das Fallbeispiel?
Das Fallbeispiel veranschaulicht die theoretischen Überlegungen der vorherigen Kapitel. Es beschreibt die Vorgeschichte eines Kindes und den Prozess der Biografiearbeit (Genogramm, Lebensbuch), die Auswertung und Zusammenfassung zeigen die praktische Anwendung der Konzepte und deren Wirkung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kindeswohlgefährdung, Bindungsverhalten, Bindungsstörungen, Pflegefamilien, Biografiearbeit, Jugendhilfe, Identitätsfindung, seelische Gesundung, Fallbeispiel, Genogramm, Lebensbuch.
Welche konkreten Methoden der Biografiearbeit werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt Methoden der Biografiearbeit wie die Erstellung eines Genogramms und eines Lebensbuches, um die Lebensgeschichte des Kindes zu rekonstruieren und zu verarbeiten.
Welche Erkenntnisse liefert die Arbeit?
Die Arbeit liefert Erkenntnisse über die Herausforderungen und Chancen von Bindungsaufbau und Biografiearbeit in der Betreuung gefährdeter Kinder in Pflegefamilien und betont die Wichtigkeit der Kooperation zwischen Jugendamt und Pflegefamilien für die seelische Gesundung der Kinder.
- Quote paper
- Denise Csizmadia (Author), 2010, Bindungsverhalten und Biografiearbeit in Pflegefamilien im Kontext der Kindeswohlgefährdung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183866